Wunderlhof in Gauting
Veranstaltung der Gesellschaft für Archäologie und Geschichte -Oberes Würmtal e.V. (GFAG)
Rund 50 Zuhörer beim GFAG-Vortrag im Pfarrsaal von St. Benedikt. Am vergangenen Freitag berichtete der GFAG-Vorsitzende Karl Ludwig Hebler über die Geschichte des Grundstücks an der Starnberger Straße 7 und 9. Nach dem Tod des letzten Besitzers im Jahr 2002 befand sich das rund 3000 Quadratmeter umfassende Areal im Besitz einer Erbengemeinschaft, von der es die Gemeinde erwarb. Wie es dort weitergeht, steht in den Sternen. Überlegungen, das Haus zu erhalten, hatten sich schnell erledigt, da der Zustand extrem marode war. Neuzeitlicher Stahlbeton an manchen Stellen minderte zudem den Wert der Bausubstanz aus Sicht des Denkmalschutzes.
Spannende Funde
Bereits 2021 hatten Grabungen ganz in der Nähe römische und frühbajuwarische Scherben und Münzen zutage gefördert. Unklar ist, ob auf dem Gelände einst eine Römerstraße verlief. Historisch gesichert ist, dass die Verbindung von Kempten nach Salzburg etwa in Höhe der heutigen Holzbrücke beim Katholischen Kindergarten über die Würm führte. Später, als Augsburg Kempten als Hauptort der Provinz Raetia ablöste, kam die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg hinzu. Beide trafen sich am Buchendorfer Berg. Die Archäologen sind sich sicher, dass die Römer dann bald auch westlich der Würm eine Straße schufen. Der Verlauf könnte – parallel zur heutigen Starnberger Straße – über das Wunderl-Grundstück gegangen sein, was aber mit weiteren Grabungen noch verifiziert werden müsste.
Gesichert ist, dass das Gelände zur Römerzeit und bei den Früh-Bajuwaren teilweise bebaut war, dann aber verlieren sich die Spuren. Erst 1711 findet sich ein Andreas Schmidt als Besitzer in den Annalen, die sich mit der Einführung des Katasterwesens durch Napoleon ab 1806 konkretisieren. Interessant ist, dass einer der zahlreichen Besitzer, Georg Spiegel, von 1878 bis zu seinem Tod im Jahre 1899 der erste namentlich bekannte Bürgermeister Gautings war. Danach begann die Zeit der „Wunderl-Dynastie“, der der Hof und das Grundstück ihren heutigen Namen verdanken.
Redaktion Unser Würmtal / tc
Wunderlhof in Gauting
Veranstaltung der Gesellschaft für Archäologie und Geschichte -Oberes Würmtal e.V. (GFAG)
Rund 50 Zuhörer beim GFAG-Vortrag im Pfarrsaal von St. Benedikt. Am vergangenen Freitag berichtete der GFAG-Vorsitzende Karl Ludwig Hebler über die Geschichte des Grundstücks an der Starnberger Straße 7 und 9. Nach dem Tod des letzten Besitzers im Jahr 2002 befand sich das rund 3000 Quadratmeter umfassende Areal im Besitz einer Erbengemeinschaft, von der es die Gemeinde erwarb. Wie es dort weitergeht, steht in den Sternen. Überlegungen, das Haus zu erhalten, hatten sich schnell erledigt, da der Zustand extrem marode war. Neuzeitlicher Stahlbeton an manchen Stellen minderte zudem den Wert der Bausubstanz aus Sicht des Denkmalschutzes.
Spannende Funde
Bereits 2021 hatten Grabungen ganz in der Nähe römische und frühbajuwarische Scherben und Münzen zutage gefördert. Unklar ist, ob auf dem Gelände einst eine Römerstraße verlief. Historisch gesichert ist, dass die Verbindung von Kempten nach Salzburg etwa in Höhe der heutigen Holzbrücke beim Katholischen Kindergarten über die Würm führte. Später, als Augsburg Kempten als Hauptort der Provinz Raetia ablöste, kam die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg hinzu. Beide trafen sich am Buchendorfer Berg. Die Archäologen sind sich sicher, dass die Römer dann bald auch westlich der Würm eine Straße schufen. Der Verlauf könnte – parallel zur heutigen Starnberger Straße – über das Wunderl-Grundstück gegangen sein, was aber mit weiteren Grabungen noch verifiziert werden müsste.
Gesichert ist, dass das Gelände zur Römerzeit und bei den Früh-Bajuwaren teilweise bebaut war, dann aber verlieren sich die Spuren. Erst 1711 findet sich ein Andreas Schmidt als Besitzer in den Annalen, die sich mit der Einführung des Katasterwesens durch Napoleon ab 1806 konkretisieren. Interessant ist, dass einer der zahlreichen Besitzer, Georg Spiegel, von 1878 bis zu seinem Tod im Jahre 1899 der erste namentlich bekannte Bürgermeister Gautings war. Danach begann die Zeit der „Wunderl-Dynastie“, der der Hof und das Grundstück ihren heutigen Namen verdanken.
Redaktion Unser Würmtal / tc
Wunderlhof in Gauting
Veranstaltung der Gesellschaft für Archäologie und Geschichte -Oberes Würmtal e.V. (GFAG)
Rund 50 Zuhörer beim GFAG-Vortrag im Pfarrsaal von St. Benedikt. Am vergangenen Freitag berichtete der GFAG-Vorsitzende Karl Ludwig Hebler über die Geschichte des Grundstücks an der Starnberger Straße 7 und 9. Nach dem Tod des letzten Besitzers im Jahr 2002 befand sich das rund 3000 Quadratmeter umfassende Areal im Besitz einer Erbengemeinschaft, von der es die Gemeinde erwarb. Wie es dort weitergeht, steht in den Sternen. Überlegungen, das Haus zu erhalten, hatten sich schnell erledigt, da der Zustand extrem marode war. Neuzeitlicher Stahlbeton an manchen Stellen minderte zudem den Wert der Bausubstanz aus Sicht des Denkmalschutzes.
Spannende Funde
Bereits 2021 hatten Grabungen ganz in der Nähe römische und frühbajuwarische Scherben und Münzen zutage gefördert. Unklar ist, ob auf dem Gelände einst eine Römerstraße verlief. Historisch gesichert ist, dass die Verbindung von Kempten nach Salzburg etwa in Höhe der heutigen Holzbrücke beim Katholischen Kindergarten über die Würm führte. Später, als Augsburg Kempten als Hauptort der Provinz Raetia ablöste, kam die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg hinzu. Beide trafen sich am Buchendorfer Berg. Die Archäologen sind sich sicher, dass die Römer dann bald auch westlich der Würm eine Straße schufen. Der Verlauf könnte – parallel zur heutigen Starnberger Straße – über das Wunderl-Grundstück gegangen sein, was aber mit weiteren Grabungen noch verifiziert werden müsste.
Gesichert ist, dass das Gelände zur Römerzeit und bei den Früh-Bajuwaren teilweise bebaut war, dann aber verlieren sich die Spuren. Erst 1711 findet sich ein Andreas Schmidt als Besitzer in den Annalen, die sich mit der Einführung des Katasterwesens durch Napoleon ab 1806 konkretisieren. Interessant ist, dass einer der zahlreichen Besitzer, Georg Spiegel, von 1878 bis zu seinem Tod im Jahre 1899 der erste namentlich bekannte Bürgermeister Gautings war. Danach begann die Zeit der „Wunderl-Dynastie“, der der Hof und das Grundstück ihren heutigen Namen verdanken.
Redaktion Unser Würmtal / tc