Würdigung und mehr Geld für Martinsrieder Leuchturmprojekt
DigiMed Bayern bearbeitet große Mengen an Patientendaten, um die Erforschung und die Behandlung von Herz-Kreislauf-Krankheiten zu verbessern. Die Gesundheitsministerin versprach nun mehr Geld, um das Projekt und damit die datenbasierte Medizin weiter voranzutreiben. Aber auch Datenschutz und der Einsatz von KI waren immer wiederkehrende Themen beim DigiMed Bayern Symposium.
„Big Data“, so nennen die Wissenschaftler von DigiMed Bayern die riesige Menge an Datensätzen von Patienten, bei denen koronare Herzerkrankungen, ein Schlaganfall oder genetische Risikofaktoren diagnostiziert werden, also Krankheiten die mit Atherosklerose einhergehen. Die Datensätze werden kombiniert, analysiert und mittels einer – wie das Unternehmen selbst attestiert - „ethischen, rechtskonformen, hochsicheren und nachhaltigen IT-Infrastruktur“ der Forschung und den Medizinern zur Verfügung gestellt. Atherosklerotische Krankheiten sollen damit besser vorausgesehen, vorgebeugt, entdeckt und behandelt werden.
Seit seiner Gründung 2018 kann das Projekt bereits einige Erfolge vorweisen: So wurde die von DigiMed Bayern gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung entwickelte HerzFit-App zur Verbesserung der Herzgesundheit über 150.000 mal heruntergeladen. In der VRONI-Studie wurden 28.000 Kinder auf die Erbkrankheit Familiäre Hypercholesterinämie getestet, die für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko in jungen Jahren verantwortlich ist. 250 Fälle ließen sich bislang ermitteln, die nun in Behandlung sind. Zudem machte DigiMed Bayern Patientendaten der Forschung zugänglich und die in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Rechenzentrum entwickelte DigiMed Bayern Secure Cloud ermöglicht seit 2023 ihre sichere Nutzung durch KI.
DigiMed Bayern Symposium
Auf dem DigiMed Bayern Symposium, das im TranslaTUM auf dem Campus des Klinikums rechts der Isar am 6.11.2024 stattfand, standen in den Reden der hauptsächlich von der TU München stammenden Herzmediziner wie auch in denen einiger Gastredner, genau solche Erfolge datengetriebener Medizin im Vordergrund. Es wurden aber auch zahlreiche Blicke in die Zukunft gewährt, in der eine Unterstützung durch Künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken ist.
Auch die Bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach beehrte das Symposium mit ihrem Besuch und würdigte in einer auf Englisch gehaltenen Podiumsrede die große Bedeutung dieses „lighthouse project“.Von Anfang an wurde das Projekt von der Bayerischen Staatregierung gefördert. In ihrer Rede kündigte Gerlach nun weitere Fördergelder in Höhe von rund 3 Mio. Euro bis Ende 2027 an. Somit wären dann schon insgesamt über 27 Mio. Euro Staatsgelder in DigiMed Bayern geflossen. „Mit den Erkenntnissen aus dem Projekt soll die Anzahl von dramatischen Verläufen als Folge von Herzinfarkten und Schlaganfällen nachhaltig gesenkt werden – in Bayern, Deutschland, Europa und weltweit“, verkündete sie. Das Geld soll auch dazu dienen, die DigiMed Bayern Secure Cloud 2.0 weiterzuentwickeln, welche dabei helfen soll, die Versorgung und die Erforschung bei Krebs und seltenen Krankheiten zu verbessern.
Wichtigkeit des Datenschutzes
Gerlach betonte auch die Wichtigkeit des Datenschutzes, denn nur mit ihm ließen sich Patienten und Ärzte mitnehmen. Zudem machte sie darauf aufmerksam, dass die Förderung des Projekts sich auch wirtschaftlich rechne, da der Gesundheitssektor mittlerweile von großer Bedeutung in Bayern sei. Gerlach zeigte aber auch die Grenzen der Künstlichen Intelligenz auf, die Rat gebend wirken könne, aber letztendlich werden noch Menschen gebraucht, die sie steuern können. Die Ministerin dankte DigiMed Bayern und wünschte ihm viel Erfolg für die Zukunft.
Immer wieder wandten sich die übrigen Redner mit Bitten an die Politik in der Hoffnung, dass die Ministerin sie erhöre. So wurde vielfach der strenge Datenschutz kritisiert, der eine Weitergabe der Daten sehr einschränke und erschwere. Die TUM-Professorin Alena Buyx, die von 2020-24 Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war, prangerte in ihrer Rede an, dass wir es in Deutschland mit dem Datenschutz übertrieben.
Initiative aus Martinsried
DigiMed Bayern wurde gegründet auf Initiative der im Martinsrieder IZB angesiedelten BioM Biotech Cluster Development GmbH, die sich als Wegberreiterin für Biotech- und Pharmaunternehmen versteht, indem sie Netzwerke zur Verfügung stellt und umfassende Beratung bietet. Der Geschäftsführer von BioM, Dr. Jens Wiehler, der auch DigiMed Bayern geschäftsführend leitet, dankte der Gesundheitsministerin. Aus seiner Sicht war es sehr mutig, in so ein Projekt zu investieren. Währenddessen bedankte sich Prof. Heribert Schunkert, der die wisenschaftliche Leitung bei DigiMed Bayern inne hat, für die hervorragende Betreuung durch das Ministerium.
Redaktion Unser Würmtal / aw
Würdigung und mehr Geld für Martinsrieder Leuchturmprojekt
DigiMed Bayern bearbeitet große Mengen an Patientendaten, um die Erforschung und die Behandlung von Herz-Kreislauf-Krankheiten zu verbessern. Die Gesundheitsministerin versprach nun mehr Geld, um das Projekt und damit die datenbasierte Medizin weiter voranzutreiben. Aber auch Datenschutz und der Einsatz von KI waren immer wiederkehrende Themen beim DigiMed Bayern Symposium.
„Big Data“, so nennen die Wissenschaftler von DigiMed Bayern die riesige Menge an Datensätzen von Patienten, bei denen koronare Herzerkrankungen, ein Schlaganfall oder genetische Risikofaktoren diagnostiziert werden, also Krankheiten die mit Atherosklerose einhergehen. Die Datensätze werden kombiniert, analysiert und mittels einer – wie das Unternehmen selbst attestiert - „ethischen, rechtskonformen, hochsicheren und nachhaltigen IT-Infrastruktur“ der Forschung und den Medizinern zur Verfügung gestellt. Atherosklerotische Krankheiten sollen damit besser vorausgesehen, vorgebeugt, entdeckt und behandelt werden.
Seit seiner Gründung 2018 kann das Projekt bereits einige Erfolge vorweisen: So wurde die von DigiMed Bayern gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung entwickelte HerzFit-App zur Verbesserung der Herzgesundheit über 150.000 mal heruntergeladen. In der VRONI-Studie wurden 28.000 Kinder auf die Erbkrankheit Familiäre Hypercholesterinämie getestet, die für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko in jungen Jahren verantwortlich ist. 250 Fälle ließen sich bislang ermitteln, die nun in Behandlung sind. Zudem machte DigiMed Bayern Patientendaten der Forschung zugänglich und die in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Rechenzentrum entwickelte DigiMed Bayern Secure Cloud ermöglicht seit 2023 ihre sichere Nutzung durch KI.
DigiMed Bayern Symposium
Auf dem DigiMed Bayern Symposium, das im TranslaTUM auf dem Campus des Klinikums rechts der Isar am 6.11.2024 stattfand, standen in den Reden der hauptsächlich von der TU München stammenden Herzmediziner wie auch in denen einiger Gastredner, genau solche Erfolge datengetriebener Medizin im Vordergrund. Es wurden aber auch zahlreiche Blicke in die Zukunft gewährt, in der eine Unterstützung durch Künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken ist.
Auch die Bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach beehrte das Symposium mit ihrem Besuch und würdigte in einer auf Englisch gehaltenen Podiumsrede die große Bedeutung dieses „lighthouse project“.Von Anfang an wurde das Projekt von der Bayerischen Staatregierung gefördert. In ihrer Rede kündigte Gerlach nun weitere Fördergelder in Höhe von rund 3 Mio. Euro bis Ende 2027 an. Somit wären dann schon insgesamt über 27 Mio. Euro Staatsgelder in DigiMed Bayern geflossen. „Mit den Erkenntnissen aus dem Projekt soll die Anzahl von dramatischen Verläufen als Folge von Herzinfarkten und Schlaganfällen nachhaltig gesenkt werden – in Bayern, Deutschland, Europa und weltweit“, verkündete sie. Das Geld soll auch dazu dienen, die DigiMed Bayern Secure Cloud 2.0 weiterzuentwickeln, welche dabei helfen soll, die Versorgung und die Erforschung bei Krebs und seltenen Krankheiten zu verbessern.
Wichtigkeit des Datenschutzes
Gerlach betonte auch die Wichtigkeit des Datenschutzes, denn nur mit ihm ließen sich Patienten und Ärzte mitnehmen. Zudem machte sie darauf aufmerksam, dass die Förderung des Projekts sich auch wirtschaftlich rechne, da der Gesundheitssektor mittlerweile von großer Bedeutung in Bayern sei. Gerlach zeigte aber auch die Grenzen der Künstlichen Intelligenz auf, die Rat gebend wirken könne, aber letztendlich werden noch Menschen gebraucht, die sie steuern können. Die Ministerin dankte DigiMed Bayern und wünschte ihm viel Erfolg für die Zukunft.
Immer wieder wandten sich die übrigen Redner mit Bitten an die Politik in der Hoffnung, dass die Ministerin sie erhöre. So wurde vielfach der strenge Datenschutz kritisiert, der eine Weitergabe der Daten sehr einschränke und erschwere. Die TUM-Professorin Alena Buyx, die von 2020-24 Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war, prangerte in ihrer Rede an, dass wir es in Deutschland mit dem Datenschutz übertrieben.
Initiative aus Martinsried
DigiMed Bayern wurde gegründet auf Initiative der im Martinsrieder IZB angesiedelten BioM Biotech Cluster Development GmbH, die sich als Wegberreiterin für Biotech- und Pharmaunternehmen versteht, indem sie Netzwerke zur Verfügung stellt und umfassende Beratung bietet. Der Geschäftsführer von BioM, Dr. Jens Wiehler, der auch DigiMed Bayern geschäftsführend leitet, dankte der Gesundheitsministerin. Aus seiner Sicht war es sehr mutig, in so ein Projekt zu investieren. Währenddessen bedankte sich Prof. Heribert Schunkert, der die wisenschaftliche Leitung bei DigiMed Bayern inne hat, für die hervorragende Betreuung durch das Ministerium.
Redaktion Unser Würmtal / aw
Würdigung und mehr Geld für Martinsrieder Leuchturmprojekt
DigiMed Bayern bearbeitet große Mengen an Patientendaten, um die Erforschung und die Behandlung von Herz-Kreislauf-Krankheiten zu verbessern. Die Gesundheitsministerin versprach nun mehr Geld, um das Projekt und damit die datenbasierte Medizin weiter voranzutreiben. Aber auch Datenschutz und der Einsatz von KI waren immer wiederkehrende Themen beim DigiMed Bayern Symposium.
„Big Data“, so nennen die Wissenschaftler von DigiMed Bayern die riesige Menge an Datensätzen von Patienten, bei denen koronare Herzerkrankungen, ein Schlaganfall oder genetische Risikofaktoren diagnostiziert werden, also Krankheiten die mit Atherosklerose einhergehen. Die Datensätze werden kombiniert, analysiert und mittels einer – wie das Unternehmen selbst attestiert - „ethischen, rechtskonformen, hochsicheren und nachhaltigen IT-Infrastruktur“ der Forschung und den Medizinern zur Verfügung gestellt. Atherosklerotische Krankheiten sollen damit besser vorausgesehen, vorgebeugt, entdeckt und behandelt werden.
Seit seiner Gründung 2018 kann das Projekt bereits einige Erfolge vorweisen: So wurde die von DigiMed Bayern gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung entwickelte HerzFit-App zur Verbesserung der Herzgesundheit über 150.000 mal heruntergeladen. In der VRONI-Studie wurden 28.000 Kinder auf die Erbkrankheit Familiäre Hypercholesterinämie getestet, die für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko in jungen Jahren verantwortlich ist. 250 Fälle ließen sich bislang ermitteln, die nun in Behandlung sind. Zudem machte DigiMed Bayern Patientendaten der Forschung zugänglich und die in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Rechenzentrum entwickelte DigiMed Bayern Secure Cloud ermöglicht seit 2023 ihre sichere Nutzung durch KI.
DigiMed Bayern Symposium
Auf dem DigiMed Bayern Symposium, das im TranslaTUM auf dem Campus des Klinikums rechts der Isar am 6.11.2024 stattfand, standen in den Reden der hauptsächlich von der TU München stammenden Herzmediziner wie auch in denen einiger Gastredner, genau solche Erfolge datengetriebener Medizin im Vordergrund. Es wurden aber auch zahlreiche Blicke in die Zukunft gewährt, in der eine Unterstützung durch Künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken ist.
Auch die Bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach beehrte das Symposium mit ihrem Besuch und würdigte in einer auf Englisch gehaltenen Podiumsrede die große Bedeutung dieses „lighthouse project“.Von Anfang an wurde das Projekt von der Bayerischen Staatregierung gefördert. In ihrer Rede kündigte Gerlach nun weitere Fördergelder in Höhe von rund 3 Mio. Euro bis Ende 2027 an. Somit wären dann schon insgesamt über 27 Mio. Euro Staatsgelder in DigiMed Bayern geflossen. „Mit den Erkenntnissen aus dem Projekt soll die Anzahl von dramatischen Verläufen als Folge von Herzinfarkten und Schlaganfällen nachhaltig gesenkt werden – in Bayern, Deutschland, Europa und weltweit“, verkündete sie. Das Geld soll auch dazu dienen, die DigiMed Bayern Secure Cloud 2.0 weiterzuentwickeln, welche dabei helfen soll, die Versorgung und die Erforschung bei Krebs und seltenen Krankheiten zu verbessern.
Wichtigkeit des Datenschutzes
Gerlach betonte auch die Wichtigkeit des Datenschutzes, denn nur mit ihm ließen sich Patienten und Ärzte mitnehmen. Zudem machte sie darauf aufmerksam, dass die Förderung des Projekts sich auch wirtschaftlich rechne, da der Gesundheitssektor mittlerweile von großer Bedeutung in Bayern sei. Gerlach zeigte aber auch die Grenzen der Künstlichen Intelligenz auf, die Rat gebend wirken könne, aber letztendlich werden noch Menschen gebraucht, die sie steuern können. Die Ministerin dankte DigiMed Bayern und wünschte ihm viel Erfolg für die Zukunft.
Immer wieder wandten sich die übrigen Redner mit Bitten an die Politik in der Hoffnung, dass die Ministerin sie erhöre. So wurde vielfach der strenge Datenschutz kritisiert, der eine Weitergabe der Daten sehr einschränke und erschwere. Die TUM-Professorin Alena Buyx, die von 2020-24 Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war, prangerte in ihrer Rede an, dass wir es in Deutschland mit dem Datenschutz übertrieben.
Initiative aus Martinsried
DigiMed Bayern wurde gegründet auf Initiative der im Martinsrieder IZB angesiedelten BioM Biotech Cluster Development GmbH, die sich als Wegberreiterin für Biotech- und Pharmaunternehmen versteht, indem sie Netzwerke zur Verfügung stellt und umfassende Beratung bietet. Der Geschäftsführer von BioM, Dr. Jens Wiehler, der auch DigiMed Bayern geschäftsführend leitet, dankte der Gesundheitsministerin. Aus seiner Sicht war es sehr mutig, in so ein Projekt zu investieren. Währenddessen bedankte sich Prof. Heribert Schunkert, der die wisenschaftliche Leitung bei DigiMed Bayern inne hat, für die hervorragende Betreuung durch das Ministerium.
Redaktion Unser Würmtal / aw