
Was macht die Geothermie in Gauting?
Energiewende - der Gautinger Gemeinderat hinterfragt Zeitplan & Endverbraucherpreise der möglichen Wärmeversorgung
Rund 50 interessierte Bürger
Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung am Dienstag dieser Woche mit etwa 50 interessierten Zuhörern war das Thema Geothermie. Der im Januar angekündigte Ausstieg der Gemeindewerke Gilching hatte die Frage aufgeworfen, ob das Projekt ohne diesen Partner überhaupt zu stemmen ist. Dr. Jochen Link (KWA Contracting AG), Patrick Schulte-Middelich, Dr. Bernd Schulte-Middelich (asto GEOTEC GmbH ), Felix Koselleck (Silenos Energy Geothermie Gauting Interkommunal GmbH & Co. KG) und Projektleiterin Clara Conraths (Geothermie Gauting Verwaltungs GmbH) standen zum aktuellen Stand per Videoschaltung Rede und Antwort.
Verzögerungen gehen weiter!
Noch im vergangenen Herbst war vom Beginn der Lieferungen zur Heizperiode 2026 die Rede, jetzt wird das dritte Quartal 2028 genannt. Immerhin sei die Planungsphase abgeschlossen, Genehmigungen lägen vor und der Förderantrag für die Bohrung sei gestellt. Der Wegfall Gilchings sei zwar schmerzhaft, unter anderem weil dort teilweise ein vorhandenes Wärmenetz gibt. Dort wird bis auf weiteres mit Großwärmepumpen und Hackschnitzeln geheizt. Allerdings sei man mit Gilching mit Blick auf einen späteren Einstieg weiterhin im Gespräch. Wegen des Wegfalls Gilching seien aber Umstrukturierungen notwendig. Dr. Sklarek, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde (82131 MiFü), kritisierte, dass auch die sogenannten Ankerkunden wie die Asklepios-Klinik mehr Verlässlichkeit erwarten und sich nach alternativen Möglichkeiten der Wärmeversorgung umschauen könnten.

Kosten für Endverbraucher unklar!
Die Kostenkalkulation für das Mega-Projekt ist mit zahlreichen Fragezeichen verbunden. Die Inflation treibt die Preise. Unter anderem ist ein bewährter Lieferant von Leitungsrohren, das Asow-Stahlwerk in Mariupol, kriegsbedingt weggefallen. Klar ist auch, ohne Ankerkunden wie die Gautinger Asklepios-Klinik oder DLR am Flughafen Oberpfaffenhofen geht es nicht. Notwendig soll auch eine Anschlussquote von 50 Prozent sein. Die Tatsache, dass viele Gebäude im Altbestand über funktionierende Öl- oder Gasheizungen verfügen, könnte die Umsetzung erschweren. Die Besitzer wollen sicher nicht auf einen Schlag umstellen. Bei Trassenkosten von 1,5 bis 2,2 Millionen Euro pro Kilometer muss die Planung durchdacht werden.
Anvisiert wird ein Endverbraucherpreis im unteren Bereich der Preisrange von 12 bis 19 Cent je Kilowattstunde. Dies wiederum sei auch notwendig, um die genannte Anschlussquote von 50 Prozent zu erreichen, was Gemeinderat Stefan Berchtold (Parteifreies Mitglied Fraktion Menschen für Gauting MfG / Piratenpartei) zutreffend als „Henne-Ei-Problem“ bezeichnete. Die Geothermie-Experten sehen es trotz aller Widrigkeiten als erstrebenswert, den Schatz in der Tiefe zu bergen, zumal auch bei fossilen Energieträgern allein schon wegen der CO2-Bepreisung mit Kostensteigerungen zu rechnen sei.
Informationsveranstaltung
Für Gautinger Bürger gibt es am 26.3.2025 um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung im Bosco. Dort sollen Möglichkeiten der Kommunalen Wärmeplanung mit und ohne Geothermie erörtert werden. An Infoständen beraten Experten zu den aktuellen Themen der Wärmewende.
Redaktion Unser Würmtal / tc

Was macht die Geothermie in Gauting?
Energiewende - der Gautinger Gemeinderat hinterfragt Zeitplan & Endverbraucherpreise der möglichen Wärmeversorgung
Rund 50 interessierte Bürger
Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung am Dienstag dieser Woche mit etwa 50 interessierten Zuhörern war das Thema Geothermie. Der im Januar angekündigte Ausstieg der Gemeindewerke Gilching hatte die Frage aufgeworfen, ob das Projekt ohne diesen Partner überhaupt zu stemmen ist. Dr. Jochen Link (KWA Contracting AG), Patrick Schulte-Middelich, Dr. Bernd Schulte-Middelich (asto GEOTEC GmbH ), Felix Koselleck (Silenos Energy Geothermie Gauting Interkommunal GmbH & Co. KG) und Projektleiterin Clara Conraths (Geothermie Gauting Verwaltungs GmbH) standen zum aktuellen Stand per Videoschaltung Rede und Antwort.
Verzögerungen gehen weiter!
Noch im vergangenen Herbst war vom Beginn der Lieferungen zur Heizperiode 2026 die Rede, jetzt wird das dritte Quartal 2028 genannt. Immerhin sei die Planungsphase abgeschlossen, Genehmigungen lägen vor und der Förderantrag für die Bohrung sei gestellt. Der Wegfall Gilchings sei zwar schmerzhaft, unter anderem weil dort teilweise ein vorhandenes Wärmenetz gibt. Dort wird bis auf weiteres mit Großwärmepumpen und Hackschnitzeln geheizt. Allerdings sei man mit Gilching mit Blick auf einen späteren Einstieg weiterhin im Gespräch. Wegen des Wegfalls Gilching seien aber Umstrukturierungen notwendig. Dr. Sklarek, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde (82131 MiFü), kritisierte, dass auch die sogenannten Ankerkunden wie die Asklepios-Klinik mehr Verlässlichkeit erwarten und sich nach alternativen Möglichkeiten der Wärmeversorgung umschauen könnten.

Kosten für Endverbraucher unklar!
Die Kostenkalkulation für das Mega-Projekt ist mit zahlreichen Fragezeichen verbunden. Die Inflation treibt die Preise. Unter anderem ist ein bewährter Lieferant von Leitungsrohren, das Asow-Stahlwerk in Mariupol, kriegsbedingt weggefallen. Klar ist auch, ohne Ankerkunden wie die Gautinger Asklepios-Klinik oder DLR am Flughafen Oberpfaffenhofen geht es nicht. Notwendig soll auch eine Anschlussquote von 50 Prozent sein. Die Tatsache, dass viele Gebäude im Altbestand über funktionierende Öl- oder Gasheizungen verfügen, könnte die Umsetzung erschweren. Die Besitzer wollen sicher nicht auf einen Schlag umstellen. Bei Trassenkosten von 1,5 bis 2,2 Millionen Euro pro Kilometer muss die Planung durchdacht werden.
Anvisiert wird ein Endverbraucherpreis im unteren Bereich der Preisrange von 12 bis 19 Cent je Kilowattstunde. Dies wiederum sei auch notwendig, um die genannte Anschlussquote von 50 Prozent zu erreichen, was Gemeinderat Stefan Berchtold (Parteifreies Mitglied Fraktion Menschen für Gauting MfG / Piratenpartei) zutreffend als „Henne-Ei-Problem“ bezeichnete. Die Geothermie-Experten sehen es trotz aller Widrigkeiten als erstrebenswert, den Schatz in der Tiefe zu bergen, zumal auch bei fossilen Energieträgern allein schon wegen der CO2-Bepreisung mit Kostensteigerungen zu rechnen sei.
Informationsveranstaltung
Für Gautinger Bürger gibt es am 26.3.2025 um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung im Bosco. Dort sollen Möglichkeiten der Kommunalen Wärmeplanung mit und ohne Geothermie erörtert werden. An Infoständen beraten Experten zu den aktuellen Themen der Wärmewende.
Redaktion Unser Würmtal / tc

Was macht die Geothermie in Gauting?
Energiewende - der Gautinger Gemeinderat hinterfragt Zeitplan & Endverbraucherpreise der möglichen Wärmeversorgung
Rund 50 interessierte Bürger
Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung am Dienstag dieser Woche mit etwa 50 interessierten Zuhörern war das Thema Geothermie. Der im Januar angekündigte Ausstieg der Gemeindewerke Gilching hatte die Frage aufgeworfen, ob das Projekt ohne diesen Partner überhaupt zu stemmen ist. Dr. Jochen Link (KWA Contracting AG), Patrick Schulte-Middelich, Dr. Bernd Schulte-Middelich (asto GEOTEC GmbH ), Felix Koselleck (Silenos Energy Geothermie Gauting Interkommunal GmbH & Co. KG) und Projektleiterin Clara Conraths (Geothermie Gauting Verwaltungs GmbH) standen zum aktuellen Stand per Videoschaltung Rede und Antwort.
Verzögerungen gehen weiter!
Noch im vergangenen Herbst war vom Beginn der Lieferungen zur Heizperiode 2026 die Rede, jetzt wird das dritte Quartal 2028 genannt. Immerhin sei die Planungsphase abgeschlossen, Genehmigungen lägen vor und der Förderantrag für die Bohrung sei gestellt. Der Wegfall Gilchings sei zwar schmerzhaft, unter anderem weil dort teilweise ein vorhandenes Wärmenetz gibt. Dort wird bis auf weiteres mit Großwärmepumpen und Hackschnitzeln geheizt. Allerdings sei man mit Gilching mit Blick auf einen späteren Einstieg weiterhin im Gespräch. Wegen des Wegfalls Gilching seien aber Umstrukturierungen notwendig. Dr. Sklarek, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde (82131 MiFü), kritisierte, dass auch die sogenannten Ankerkunden wie die Asklepios-Klinik mehr Verlässlichkeit erwarten und sich nach alternativen Möglichkeiten der Wärmeversorgung umschauen könnten.

Kosten für Endverbraucher unklar!
Die Kostenkalkulation für das Mega-Projekt ist mit zahlreichen Fragezeichen verbunden. Die Inflation treibt die Preise. Unter anderem ist ein bewährter Lieferant von Leitungsrohren, das Asow-Stahlwerk in Mariupol, kriegsbedingt weggefallen. Klar ist auch, ohne Ankerkunden wie die Gautinger Asklepios-Klinik oder DLR am Flughafen Oberpfaffenhofen geht es nicht. Notwendig soll auch eine Anschlussquote von 50 Prozent sein. Die Tatsache, dass viele Gebäude im Altbestand über funktionierende Öl- oder Gasheizungen verfügen, könnte die Umsetzung erschweren. Die Besitzer wollen sicher nicht auf einen Schlag umstellen. Bei Trassenkosten von 1,5 bis 2,2 Millionen Euro pro Kilometer muss die Planung durchdacht werden.
Anvisiert wird ein Endverbraucherpreis im unteren Bereich der Preisrange von 12 bis 19 Cent je Kilowattstunde. Dies wiederum sei auch notwendig, um die genannte Anschlussquote von 50 Prozent zu erreichen, was Gemeinderat Stefan Berchtold (Parteifreies Mitglied Fraktion Menschen für Gauting MfG / Piratenpartei) zutreffend als „Henne-Ei-Problem“ bezeichnete. Die Geothermie-Experten sehen es trotz aller Widrigkeiten als erstrebenswert, den Schatz in der Tiefe zu bergen, zumal auch bei fossilen Energieträgern allein schon wegen der CO2-Bepreisung mit Kostensteigerungen zu rechnen sei.
Informationsveranstaltung
Für Gautinger Bürger gibt es am 26.3.2025 um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung im Bosco. Dort sollen Möglichkeiten der Kommunalen Wärmeplanung mit und ohne Geothermie erörtert werden. An Infoständen beraten Experten zu den aktuellen Themen der Wärmewende.
Redaktion Unser Würmtal / tc