Versteckspiel um's Tanklager
Firma Metrans stellt Pläne für einen Container-Umschlagplatz bei der Regierung von Oberbayern vor
Gebetsmühlenartig erklärt Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux, dass die Gemeinde Krailling mit der Aufstellung eines Bebauungsplans die Planungshoheit über das Tanklagergelände behalten wird. Auch die Mehrheit der Gemeinderäte hält diese Vorgehensweise für richtig. Haux betont auch immer wieder, dass die Firmenleitung von Krailling Oils keinen Containerbahnhof haben will, sondern sich mit den Kraillinger Plänen für Öko-Energiepark anfreunden könnte.
Regierung von Oberbayern ausweichend
Nun wurde Ende Mai bekannt, dass die Firma Metrans bereits Mitte April 2023 bei der Regierung von Oberbayern vorstellig geworden ist. Dort hat Metrans das Projekt "Container-Umschlagplatz" vorgestellt. Das Projekt umfasst 5 Gleise mit einer Länge von 750 Metern, Portalkräne, eine neue Autobahnausfahrt sowie Gleisanschlüsse in Richtung Gauting und Westkreuz. Die Firma Metrans will bis Ende 2023 die Rentabilität des Vorhabens prüfen und danach gegebenenfalls ein Planungsbüro beauftragen.
Die Antwort der Regierung von Oberbayern auf die Anfrage von Unser Würmtal zu einer Stellungnahme fiel sehr vage aus: "Eine Bewertung des Vorhabens kann erst mit Abschluss des Planfeststellungsverfahrens erfolgen. Zu prüfen wären in diesem Rahmen insbesondere auch die Vereinbarkeit mit betroffenen Belangen des Umwelt- und Naturschutzes, der Raumordnung und der Landesplanung."
Verkehrsministerium ermutigt
Das bayerische Verkehrsministerium hat sich schon im März 2023 auf Anfrage weniger zurückhaltend geäußert: "Dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr ist das Projekt „Umschlagbahnhof Krailling“ in Grundzügen bekannt. Der Kombinierte Verkehr ist ein Rückgrat des Güterverkehrs. Im wirtschaftlich bedeutsamen Großraum München braucht es Verladeterminals."
Letztendlich ermutigt das Ministerium Metrans: "Das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr kann die Bedenken der kommunalen und regionalen Mandatsträger gegen das konkrete Projekt in Krailling nachvollziehen. Die Auswahl von Zu- und Abfahrtsrouten und die Minimierung neuer Belastungen haben einen hohen Stellenwert. Gute Lösungen für Transportrouten können entscheidend sein für das Für und Wider des Projekts.
Das Staatsministerium kann den Investor nur ermutigen, mit allen Beteiligten vor Ort intensive Gespräche zu führen, dort die Ziele des Vorhabens, den aktuellen Planungsstand und die Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu erörtern und mögliche Abhilfemaßnahmen offen zu diskutieren.!
Welche Pläne hat Krailling Oils?
2016 kaufte die neugegründete "Krailling Oils Development GmbH" (UWT berichtete) das Tanklagergelände. Geschäftsführerin von Krailling Oils ist Dr. Kateřina Radostová. Dr. Radostová ist eigentlich als Rechtsanwältin tätig. 2016 hatte sie eigene Kanzleien in Prag und St. Moritz. Ihr Haupinteressengebiet war damals eher das Umfeld des tschechischen Fussballs und Eishockeys. "Man ist durch den Sport halt gut vernetzt. Das ist in Deutschland sicher ähnlich und die Aufgabe ein Tanklager zu führen, ist für mich neu und reizvoll" teilte Radostová 2016 mit.
Inzwischen lässt Geschäftsführerin Radostová zugesagte Interviews an einer Terminvereinbarung scheitern. Ist die Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Gemeinde Krailling noch in Takt? Es istkaum anzunehmen, dass die Firma Metrans ohne Aussicht auf Machbarkeit und ohne Zustimmung von Krailling Oils auf dem Tanklagergelände kostspielige Gutachten erstellen lässt.
Hat die Regierung von Oberbayern durchblicken lassen, dass die Pläne von Metrans auf "Verständnis" stoßen könnten? Das Mantra aller Politiker "Güterverkehr von der Straße auf die Schiene" ist hinreichend bekannt. Bei der Vorstellung der Pläne von Metrans könnten daher positive Äußerungen gefallen sein. Leider erhalten weder Gemeinderäte aus Krailling noch Politiker aus dem bayerischen Landtag von der Regierung von Oberbayern aussagekräftige Antworten.
Versäumnisse in Krailling
Laut dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ist bis heute kein Verfahren zur Unterschutzstellung des Geländes angestoßen worden: "Obwohl das Gelände in hohem Maße schutzwürdig ist (entsprechende Untersuchungen liegen vor) wurde bislang kein Verfahren zur Unterschutzstellung (NSG-Ausweisung) eingeleitet." Der gegenwärtige Schutzstatus lautet "Landschaftsschutzgebiet, Bannwald und Trinkwasserschutzgebiet" (südlich angrenzend).
Die Entscheidung des Gemeinderates im Jahr 2018, das Tanklagergelände nicht unter Naturschutz zu stellen, könnte sich als großer Fehler erweisen. Ein Antrag auf Unterschutzstellung des Gebiets, nach dem Bekanntwerden der Pläne von Metrans, könnte als Verhinderungsplanung gewertet werden. Dabei könnte die Regierung von Oberbayern das "Zünglein an der Waage" werden.
Die ausweichenden Antworten der Regierung von Oberbayern und das Verhalten der Krailling Oils Development GmbH sind bedauerlich und bieten Raum für Spekulationen.
Redaktion Unser Würmtal / jh
Versteckspiel um's Tanklager
Firma Metrans stellt Pläne für einen Container-Umschlagplatz bei der Regierung von Oberbayern vor
Gebetsmühlenartig erklärt Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux, dass die Gemeinde Krailling mit der Aufstellung eines Bebauungsplans die Planungshoheit über das Tanklagergelände behalten wird. Auch die Mehrheit der Gemeinderäte hält diese Vorgehensweise für richtig. Haux betont auch immer wieder, dass die Firmenleitung von Krailling Oils keinen Containerbahnhof haben will, sondern sich mit den Kraillinger Plänen für Öko-Energiepark anfreunden könnte.
Regierung von Oberbayern ausweichend
Nun wurde Ende Mai bekannt, dass die Firma Metrans bereits Mitte April 2023 bei der Regierung von Oberbayern vorstellig geworden ist. Dort hat Metrans das Projekt "Container-Umschlagplatz" vorgestellt. Das Projekt umfasst 5 Gleise mit einer Länge von 750 Metern, Portalkräne, eine neue Autobahnausfahrt sowie Gleisanschlüsse in Richtung Gauting und Westkreuz. Die Firma Metrans will bis Ende 2023 die Rentabilität des Vorhabens prüfen und danach gegebenenfalls ein Planungsbüro beauftragen.
Die Antwort der Regierung von Oberbayern auf die Anfrage von Unser Würmtal zu einer Stellungnahme fiel sehr vage aus: "Eine Bewertung des Vorhabens kann erst mit Abschluss des Planfeststellungsverfahrens erfolgen. Zu prüfen wären in diesem Rahmen insbesondere auch die Vereinbarkeit mit betroffenen Belangen des Umwelt- und Naturschutzes, der Raumordnung und der Landesplanung."
Verkehrsministerium ermutigt
Das bayerische Verkehrsministerium hat sich schon im März 2023 auf Anfrage weniger zurückhaltend geäußert: "Dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr ist das Projekt „Umschlagbahnhof Krailling“ in Grundzügen bekannt. Der Kombinierte Verkehr ist ein Rückgrat des Güterverkehrs. Im wirtschaftlich bedeutsamen Großraum München braucht es Verladeterminals."
Letztendlich ermutigt das Ministerium Metrans: "Das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr kann die Bedenken der kommunalen und regionalen Mandatsträger gegen das konkrete Projekt in Krailling nachvollziehen. Die Auswahl von Zu- und Abfahrtsrouten und die Minimierung neuer Belastungen haben einen hohen Stellenwert. Gute Lösungen für Transportrouten können entscheidend sein für das Für und Wider des Projekts.
Das Staatsministerium kann den Investor nur ermutigen, mit allen Beteiligten vor Ort intensive Gespräche zu führen, dort die Ziele des Vorhabens, den aktuellen Planungsstand und die Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu erörtern und mögliche Abhilfemaßnahmen offen zu diskutieren.!
Welche Pläne hat Krailling Oils?
2016 kaufte die neugegründete "Krailling Oils Development GmbH" (UWT berichtete) das Tanklagergelände. Geschäftsführerin von Krailling Oils ist Dr. Kateřina Radostová. Dr. Radostová ist eigentlich als Rechtsanwältin tätig. 2016 hatte sie eigene Kanzleien in Prag und St. Moritz. Ihr Haupinteressengebiet war damals eher das Umfeld des tschechischen Fussballs und Eishockeys. "Man ist durch den Sport halt gut vernetzt. Das ist in Deutschland sicher ähnlich und die Aufgabe ein Tanklager zu führen, ist für mich neu und reizvoll" teilte Radostová 2016 mit.
Inzwischen lässt Geschäftsführerin Radostová zugesagte Interviews an einer Terminvereinbarung scheitern. Ist die Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Gemeinde Krailling noch in Takt? Es istkaum anzunehmen, dass die Firma Metrans ohne Aussicht auf Machbarkeit und ohne Zustimmung von Krailling Oils auf dem Tanklagergelände kostspielige Gutachten erstellen lässt.
Hat die Regierung von Oberbayern durchblicken lassen, dass die Pläne von Metrans auf "Verständnis" stoßen könnten? Das Mantra aller Politiker "Güterverkehr von der Straße auf die Schiene" ist hinreichend bekannt. Bei der Vorstellung der Pläne von Metrans könnten daher positive Äußerungen gefallen sein. Leider erhalten weder Gemeinderäte aus Krailling noch Politiker aus dem bayerischen Landtag von der Regierung von Oberbayern aussagekräftige Antworten.
Versäumnisse in Krailling
Laut dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ist bis heute kein Verfahren zur Unterschutzstellung des Geländes angestoßen worden: "Obwohl das Gelände in hohem Maße schutzwürdig ist (entsprechende Untersuchungen liegen vor) wurde bislang kein Verfahren zur Unterschutzstellung (NSG-Ausweisung) eingeleitet." Der gegenwärtige Schutzstatus lautet "Landschaftsschutzgebiet, Bannwald und Trinkwasserschutzgebiet" (südlich angrenzend).
Die Entscheidung des Gemeinderates im Jahr 2018, das Tanklagergelände nicht unter Naturschutz zu stellen, könnte sich als großer Fehler erweisen. Ein Antrag auf Unterschutzstellung des Gebiets, nach dem Bekanntwerden der Pläne von Metrans, könnte als Verhinderungsplanung gewertet werden. Dabei könnte die Regierung von Oberbayern das "Zünglein an der Waage" werden.
Die ausweichenden Antworten der Regierung von Oberbayern und das Verhalten der Krailling Oils Development GmbH sind bedauerlich und bieten Raum für Spekulationen.
Redaktion Unser Würmtal / jh
Versteckspiel um's Tanklager
Firma Metrans stellt Pläne für einen Container-Umschlagplatz bei der Regierung von Oberbayern vor
Gebetsmühlenartig erklärt Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux, dass die Gemeinde Krailling mit der Aufstellung eines Bebauungsplans die Planungshoheit über das Tanklagergelände behalten wird. Auch die Mehrheit der Gemeinderäte hält diese Vorgehensweise für richtig. Haux betont auch immer wieder, dass die Firmenleitung von Krailling Oils keinen Containerbahnhof haben will, sondern sich mit den Kraillinger Plänen für Öko-Energiepark anfreunden könnte.
Regierung von Oberbayern ausweichend
Nun wurde Ende Mai bekannt, dass die Firma Metrans bereits Mitte April 2023 bei der Regierung von Oberbayern vorstellig geworden ist. Dort hat Metrans das Projekt "Container-Umschlagplatz" vorgestellt. Das Projekt umfasst 5 Gleise mit einer Länge von 750 Metern, Portalkräne, eine neue Autobahnausfahrt sowie Gleisanschlüsse in Richtung Gauting und Westkreuz. Die Firma Metrans will bis Ende 2023 die Rentabilität des Vorhabens prüfen und danach gegebenenfalls ein Planungsbüro beauftragen.
Die Antwort der Regierung von Oberbayern auf die Anfrage von Unser Würmtal zu einer Stellungnahme fiel sehr vage aus: "Eine Bewertung des Vorhabens kann erst mit Abschluss des Planfeststellungsverfahrens erfolgen. Zu prüfen wären in diesem Rahmen insbesondere auch die Vereinbarkeit mit betroffenen Belangen des Umwelt- und Naturschutzes, der Raumordnung und der Landesplanung."
Verkehrsministerium ermutigt
Das bayerische Verkehrsministerium hat sich schon im März 2023 auf Anfrage weniger zurückhaltend geäußert: "Dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr ist das Projekt „Umschlagbahnhof Krailling“ in Grundzügen bekannt. Der Kombinierte Verkehr ist ein Rückgrat des Güterverkehrs. Im wirtschaftlich bedeutsamen Großraum München braucht es Verladeterminals."
Letztendlich ermutigt das Ministerium Metrans: "Das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr kann die Bedenken der kommunalen und regionalen Mandatsträger gegen das konkrete Projekt in Krailling nachvollziehen. Die Auswahl von Zu- und Abfahrtsrouten und die Minimierung neuer Belastungen haben einen hohen Stellenwert. Gute Lösungen für Transportrouten können entscheidend sein für das Für und Wider des Projekts.
Das Staatsministerium kann den Investor nur ermutigen, mit allen Beteiligten vor Ort intensive Gespräche zu führen, dort die Ziele des Vorhabens, den aktuellen Planungsstand und die Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu erörtern und mögliche Abhilfemaßnahmen offen zu diskutieren.!
Welche Pläne hat Krailling Oils?
2016 kaufte die neugegründete "Krailling Oils Development GmbH" (UWT berichtete) das Tanklagergelände. Geschäftsführerin von Krailling Oils ist Dr. Kateřina Radostová. Dr. Radostová ist eigentlich als Rechtsanwältin tätig. 2016 hatte sie eigene Kanzleien in Prag und St. Moritz. Ihr Haupinteressengebiet war damals eher das Umfeld des tschechischen Fussballs und Eishockeys. "Man ist durch den Sport halt gut vernetzt. Das ist in Deutschland sicher ähnlich und die Aufgabe ein Tanklager zu führen, ist für mich neu und reizvoll" teilte Radostová 2016 mit.
Inzwischen lässt Geschäftsführerin Radostová zugesagte Interviews an einer Terminvereinbarung scheitern. Ist die Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Gemeinde Krailling noch in Takt? Es istkaum anzunehmen, dass die Firma Metrans ohne Aussicht auf Machbarkeit und ohne Zustimmung von Krailling Oils auf dem Tanklagergelände kostspielige Gutachten erstellen lässt.
Hat die Regierung von Oberbayern durchblicken lassen, dass die Pläne von Metrans auf "Verständnis" stoßen könnten? Das Mantra aller Politiker "Güterverkehr von der Straße auf die Schiene" ist hinreichend bekannt. Bei der Vorstellung der Pläne von Metrans könnten daher positive Äußerungen gefallen sein. Leider erhalten weder Gemeinderäte aus Krailling noch Politiker aus dem bayerischen Landtag von der Regierung von Oberbayern aussagekräftige Antworten.
Versäumnisse in Krailling
Laut dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ist bis heute kein Verfahren zur Unterschutzstellung des Geländes angestoßen worden: "Obwohl das Gelände in hohem Maße schutzwürdig ist (entsprechende Untersuchungen liegen vor) wurde bislang kein Verfahren zur Unterschutzstellung (NSG-Ausweisung) eingeleitet." Der gegenwärtige Schutzstatus lautet "Landschaftsschutzgebiet, Bannwald und Trinkwasserschutzgebiet" (südlich angrenzend).
Die Entscheidung des Gemeinderates im Jahr 2018, das Tanklagergelände nicht unter Naturschutz zu stellen, könnte sich als großer Fehler erweisen. Ein Antrag auf Unterschutzstellung des Gebiets, nach dem Bekanntwerden der Pläne von Metrans, könnte als Verhinderungsplanung gewertet werden. Dabei könnte die Regierung von Oberbayern das "Zünglein an der Waage" werden.
Die ausweichenden Antworten der Regierung von Oberbayern und das Verhalten der Krailling Oils Development GmbH sind bedauerlich und bieten Raum für Spekulationen.
Redaktion Unser Würmtal / jh