Verfahrene Lage
Die Musikschule Planegg-Krailling kommt in der letzten Zeit mehr mit Streitereien als mit Musik ins Gerede.
Vor zwei Wochen erklärten sich die Bürgermeister Hermann Nafziger (Planegg) und Rudolph Haux (Krailling) zur Situation um die Musikschule Planegg-Krailling e.V. Diese war in der letzten Zeit vor allem mit Streitereien als mit Musik ins Gerede in den Gemeinden gekommen.
Streitigkeiten zwischen Vorstand und Verein sowie zwischen Vorstand und Betriebsrat riefen die Bürgermeister auf den Plan, die mit einstimmiger Unterstützung der Gemeinderäte eine Satzungsänderung im Musikschulverein wünschten. Diese ist im ersten Wahlversuch gescheitert.
Es knirscht sauber
Wie schwierig die Lage um die Musikschule Planegg-Krailling ist, wurde beim Pressegespräch, das Bürgermeister Rudolph Haux (Krailling), Bürgermeister Hermann Nafziger (Planegg) und Schulleiter Florian Bögelsack gaben, deutlich. „Wir haben schon vor ungefähr einem Jahr mitbekommen, dass es in der Musikschule sauber knirscht“, eröffnete Nafziger das Gespräch. „Wir haben mit allen Seiten gesprochen und versucht, Licht in die Sache zu bekommen.“
Schwierige Personalangelegenheiten, sehr persönliche Dinge, Streits bis Beleidigungen, die vielleicht sogar Prozesse nach sich ziehen – das seien im Großen und Ganzen die Ursachen der Querelen, die Vorstand, Betriebsrat und nun auch Bürgermeister und Gemeinderäte beschäftigt halten, ergänzte Haux.
Vereinssatzung?
Um die Streitereien zu befrieden und die Musikschule zu stärken, griffen die Bürgermeister vor zwei Wochen zu drastischen Maßnahmen: zum Einfrieren der Zuschüsse. Denn die Gemeinden zahlen rund die Hälfte der Finanzmittel. „Das ist unser Hebel“, hatte Nafziger vor zwei Wochen betont.
„Wir haben uns überlegt, was wir machen können, um der Musikschule den Rücken zu stärken, damit sie wieder das tun kann, wozu sie gegründet wurde: Musik zu machen und Kindern Musik nahezubringen. Bei diesen Vorgängen werden wir zu hundert Prozent von allen Gemeinderäten der beiden Gemeinden unterstützt“, führt Nafziger weiter aus.
Satzung kontraproduktiv
Der unbelastete Neustart der Musikschultätigkeit sollte mit neuer Satzung des Vereins gelingen. Denn die Satzung – aus dem Jahr 1991 – sieht ein Stimmrecht aller Vereinsmitglieder vor. Da auch Lehrkräfte und Betriebsräte Mitglieder im Verein sind, stimmen diese über ihren Arbeitsgeber (die Gemeinden) ab. „Das gibt es in den Musikschulen nicht noch einmal, das ist absolut unüblich“, erklärte Haux. „Das ist kontraproduktiv. Darin sehen wir das Hauptübel aller Streitigkeiten.“
Neue Satzung: abgelehnt
Die Gemeinden würden mit Steuergeldern die Musikschule bezuschussen. „Wir müssen vor den Bürgern rechtfertigen, was mit den Geldern passiert. Das Geld muss gut aufgehoben sein“, meinte er weiter. Daher sollten die Gemeinden mehr Mitspracherecht bekommen – eben mit einer Satzungsänderung.“
Laut derer wären die Mitglieder nicht mehr mit Stimmrechten ausgestattet, sondern nur noch die Vorstände bestehend aus Bürgermeister sowie mehreren Gemeindevertreter. „Wir müssen als Gemeinden einfach einen größeren Fuß in der Tür haben und den Rahmen für die Musikschule schaffen, damit diese wirklich arbeiten kann.“ Zur ordentlichen Mitgliederversammlung mit eigentlich Neuwahlen scheiterte die vorgeschlagene Satzungsänderung.
Eine Frage der Kommunikation
Bei 57 Anwesenden stimmten 29 für die neue Satzung, 19 dagegen und zehn enthielten sich der Stimme. Die erforderliche Dreiviertelmehrheit blieb somit unerreicht. Die Diskussion nach der Abstimmung hätte die „ungute Lagerbildung der letzten Monate“ wiederholt abgebildet, die Sitzung wurde abgebrochen, der Vorstand ist weder entlastet noch neu gewählt.
„Anscheinend ging alles gut, solange die Kommunikation gepasst hat“, vermutete der Schulleiter Florian Bögelsack. Warum die Satzung aus 1991 ein Stimmrecht für alle Mitglieder vorsah, konnte keiner mehr abschließend begründen. „Fest steht, dass die Lage einfach verworren ist. Ich bin insoweit handlungseingeschränkt, als dass der Vorstand mit vielen Dingen beschäftigt ist und keine Zeit für wichtige Entscheidungen hat“, so Bögelsack.
Resetknopf mit Handreichung
Seit seinem Amtsantritt im September habe sich die Stimmung in der Schule verschlechtert. „Ich sehe den Ausweg auch in einer neuen Satzung“, meinte er und plädierte für eine „second chance“. „Ich bin unvoreingenommen und will mich auf keine Seite ziehen lassen. Die Satzungsänderung würde in meinen Augen gut funktionieren. Vielleicht muss man den Mitgliedern einfach noch einmal Zeit geben.“
Zumindest eine zweite Mitgliederversammlung müsse anberaumt werden, um den Vorstand wieder ordentlich zu wählen. „Zunächst einmal werden wir die Dinge mit den Gemeinderäten besprechen“, erklärte Nafziger das weitere Vorgehen.
Die Situation mit den eingefrorenen Geldern, beziehungsweise im Fall von Krailling mit der Jahresgesamtzahlung im Juni, muss auf den Tisch. „Dann sehen wir weiter. Ich wünschte mir ebenfalls eine zweite Chance für die Satzungsänderung“, bekräftigte Nafziger. „Wir müssen jetzt einen Resetknopf drücken.“ Haux: „Und zwar mit Handreichung!“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Verfahrene Lage
Die Musikschule Planegg-Krailling kommt in der letzten Zeit mehr mit Streitereien als mit Musik ins Gerede.
Vor zwei Wochen erklärten sich die Bürgermeister Hermann Nafziger (Planegg) und Rudolph Haux (Krailling) zur Situation um die Musikschule Planegg-Krailling e.V. Diese war in der letzten Zeit vor allem mit Streitereien als mit Musik ins Gerede in den Gemeinden gekommen.
Streitigkeiten zwischen Vorstand und Verein sowie zwischen Vorstand und Betriebsrat riefen die Bürgermeister auf den Plan, die mit einstimmiger Unterstützung der Gemeinderäte eine Satzungsänderung im Musikschulverein wünschten. Diese ist im ersten Wahlversuch gescheitert.
Es knirscht sauber
Wie schwierig die Lage um die Musikschule Planegg-Krailling ist, wurde beim Pressegespräch, das Bürgermeister Rudolph Haux (Krailling), Bürgermeister Hermann Nafziger (Planegg) und Schulleiter Florian Bögelsack gaben, deutlich. „Wir haben schon vor ungefähr einem Jahr mitbekommen, dass es in der Musikschule sauber knirscht“, eröffnete Nafziger das Gespräch. „Wir haben mit allen Seiten gesprochen und versucht, Licht in die Sache zu bekommen.“
Schwierige Personalangelegenheiten, sehr persönliche Dinge, Streits bis Beleidigungen, die vielleicht sogar Prozesse nach sich ziehen – das seien im Großen und Ganzen die Ursachen der Querelen, die Vorstand, Betriebsrat und nun auch Bürgermeister und Gemeinderäte beschäftigt halten, ergänzte Haux.
Vereinssatzung?
Um die Streitereien zu befrieden und die Musikschule zu stärken, griffen die Bürgermeister vor zwei Wochen zu drastischen Maßnahmen: zum Einfrieren der Zuschüsse. Denn die Gemeinden zahlen rund die Hälfte der Finanzmittel. „Das ist unser Hebel“, hatte Nafziger vor zwei Wochen betont.
„Wir haben uns überlegt, was wir machen können, um der Musikschule den Rücken zu stärken, damit sie wieder das tun kann, wozu sie gegründet wurde: Musik zu machen und Kindern Musik nahezubringen. Bei diesen Vorgängen werden wir zu hundert Prozent von allen Gemeinderäten der beiden Gemeinden unterstützt“, führt Nafziger weiter aus.
Satzung kontraproduktiv
Der unbelastete Neustart der Musikschultätigkeit sollte mit neuer Satzung des Vereins gelingen. Denn die Satzung – aus dem Jahr 1991 – sieht ein Stimmrecht aller Vereinsmitglieder vor. Da auch Lehrkräfte und Betriebsräte Mitglieder im Verein sind, stimmen diese über ihren Arbeitsgeber (die Gemeinden) ab. „Das gibt es in den Musikschulen nicht noch einmal, das ist absolut unüblich“, erklärte Haux. „Das ist kontraproduktiv. Darin sehen wir das Hauptübel aller Streitigkeiten.“
Neue Satzung: abgelehnt
Die Gemeinden würden mit Steuergeldern die Musikschule bezuschussen. „Wir müssen vor den Bürgern rechtfertigen, was mit den Geldern passiert. Das Geld muss gut aufgehoben sein“, meinte er weiter. Daher sollten die Gemeinden mehr Mitspracherecht bekommen – eben mit einer Satzungsänderung.“
Laut derer wären die Mitglieder nicht mehr mit Stimmrechten ausgestattet, sondern nur noch die Vorstände bestehend aus Bürgermeister sowie mehreren Gemeindevertreter. „Wir müssen als Gemeinden einfach einen größeren Fuß in der Tür haben und den Rahmen für die Musikschule schaffen, damit diese wirklich arbeiten kann.“ Zur ordentlichen Mitgliederversammlung mit eigentlich Neuwahlen scheiterte die vorgeschlagene Satzungsänderung.
Eine Frage der Kommunikation
Bei 57 Anwesenden stimmten 29 für die neue Satzung, 19 dagegen und zehn enthielten sich der Stimme. Die erforderliche Dreiviertelmehrheit blieb somit unerreicht. Die Diskussion nach der Abstimmung hätte die „ungute Lagerbildung der letzten Monate“ wiederholt abgebildet, die Sitzung wurde abgebrochen, der Vorstand ist weder entlastet noch neu gewählt.
„Anscheinend ging alles gut, solange die Kommunikation gepasst hat“, vermutete der Schulleiter Florian Bögelsack. Warum die Satzung aus 1991 ein Stimmrecht für alle Mitglieder vorsah, konnte keiner mehr abschließend begründen. „Fest steht, dass die Lage einfach verworren ist. Ich bin insoweit handlungseingeschränkt, als dass der Vorstand mit vielen Dingen beschäftigt ist und keine Zeit für wichtige Entscheidungen hat“, so Bögelsack.
Resetknopf mit Handreichung
Seit seinem Amtsantritt im September habe sich die Stimmung in der Schule verschlechtert. „Ich sehe den Ausweg auch in einer neuen Satzung“, meinte er und plädierte für eine „second chance“. „Ich bin unvoreingenommen und will mich auf keine Seite ziehen lassen. Die Satzungsänderung würde in meinen Augen gut funktionieren. Vielleicht muss man den Mitgliedern einfach noch einmal Zeit geben.“
Zumindest eine zweite Mitgliederversammlung müsse anberaumt werden, um den Vorstand wieder ordentlich zu wählen. „Zunächst einmal werden wir die Dinge mit den Gemeinderäten besprechen“, erklärte Nafziger das weitere Vorgehen.
Die Situation mit den eingefrorenen Geldern, beziehungsweise im Fall von Krailling mit der Jahresgesamtzahlung im Juni, muss auf den Tisch. „Dann sehen wir weiter. Ich wünschte mir ebenfalls eine zweite Chance für die Satzungsänderung“, bekräftigte Nafziger. „Wir müssen jetzt einen Resetknopf drücken.“ Haux: „Und zwar mit Handreichung!“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Verfahrene Lage
Die Musikschule Planegg-Krailling kommt in der letzten Zeit mehr mit Streitereien als mit Musik ins Gerede.
Vor zwei Wochen erklärten sich die Bürgermeister Hermann Nafziger (Planegg) und Rudolph Haux (Krailling) zur Situation um die Musikschule Planegg-Krailling e.V. Diese war in der letzten Zeit vor allem mit Streitereien als mit Musik ins Gerede in den Gemeinden gekommen.
Streitigkeiten zwischen Vorstand und Verein sowie zwischen Vorstand und Betriebsrat riefen die Bürgermeister auf den Plan, die mit einstimmiger Unterstützung der Gemeinderäte eine Satzungsänderung im Musikschulverein wünschten. Diese ist im ersten Wahlversuch gescheitert.
Es knirscht sauber
Wie schwierig die Lage um die Musikschule Planegg-Krailling ist, wurde beim Pressegespräch, das Bürgermeister Rudolph Haux (Krailling), Bürgermeister Hermann Nafziger (Planegg) und Schulleiter Florian Bögelsack gaben, deutlich. „Wir haben schon vor ungefähr einem Jahr mitbekommen, dass es in der Musikschule sauber knirscht“, eröffnete Nafziger das Gespräch. „Wir haben mit allen Seiten gesprochen und versucht, Licht in die Sache zu bekommen.“
Schwierige Personalangelegenheiten, sehr persönliche Dinge, Streits bis Beleidigungen, die vielleicht sogar Prozesse nach sich ziehen – das seien im Großen und Ganzen die Ursachen der Querelen, die Vorstand, Betriebsrat und nun auch Bürgermeister und Gemeinderäte beschäftigt halten, ergänzte Haux.
Vereinssatzung?
Um die Streitereien zu befrieden und die Musikschule zu stärken, griffen die Bürgermeister vor zwei Wochen zu drastischen Maßnahmen: zum Einfrieren der Zuschüsse. Denn die Gemeinden zahlen rund die Hälfte der Finanzmittel. „Das ist unser Hebel“, hatte Nafziger vor zwei Wochen betont.
„Wir haben uns überlegt, was wir machen können, um der Musikschule den Rücken zu stärken, damit sie wieder das tun kann, wozu sie gegründet wurde: Musik zu machen und Kindern Musik nahezubringen. Bei diesen Vorgängen werden wir zu hundert Prozent von allen Gemeinderäten der beiden Gemeinden unterstützt“, führt Nafziger weiter aus.
Satzung kontraproduktiv
Der unbelastete Neustart der Musikschultätigkeit sollte mit neuer Satzung des Vereins gelingen. Denn die Satzung – aus dem Jahr 1991 – sieht ein Stimmrecht aller Vereinsmitglieder vor. Da auch Lehrkräfte und Betriebsräte Mitglieder im Verein sind, stimmen diese über ihren Arbeitsgeber (die Gemeinden) ab. „Das gibt es in den Musikschulen nicht noch einmal, das ist absolut unüblich“, erklärte Haux. „Das ist kontraproduktiv. Darin sehen wir das Hauptübel aller Streitigkeiten.“
Neue Satzung: abgelehnt
Die Gemeinden würden mit Steuergeldern die Musikschule bezuschussen. „Wir müssen vor den Bürgern rechtfertigen, was mit den Geldern passiert. Das Geld muss gut aufgehoben sein“, meinte er weiter. Daher sollten die Gemeinden mehr Mitspracherecht bekommen – eben mit einer Satzungsänderung.“
Laut derer wären die Mitglieder nicht mehr mit Stimmrechten ausgestattet, sondern nur noch die Vorstände bestehend aus Bürgermeister sowie mehreren Gemeindevertreter. „Wir müssen als Gemeinden einfach einen größeren Fuß in der Tür haben und den Rahmen für die Musikschule schaffen, damit diese wirklich arbeiten kann.“ Zur ordentlichen Mitgliederversammlung mit eigentlich Neuwahlen scheiterte die vorgeschlagene Satzungsänderung.
Eine Frage der Kommunikation
Bei 57 Anwesenden stimmten 29 für die neue Satzung, 19 dagegen und zehn enthielten sich der Stimme. Die erforderliche Dreiviertelmehrheit blieb somit unerreicht. Die Diskussion nach der Abstimmung hätte die „ungute Lagerbildung der letzten Monate“ wiederholt abgebildet, die Sitzung wurde abgebrochen, der Vorstand ist weder entlastet noch neu gewählt.
„Anscheinend ging alles gut, solange die Kommunikation gepasst hat“, vermutete der Schulleiter Florian Bögelsack. Warum die Satzung aus 1991 ein Stimmrecht für alle Mitglieder vorsah, konnte keiner mehr abschließend begründen. „Fest steht, dass die Lage einfach verworren ist. Ich bin insoweit handlungseingeschränkt, als dass der Vorstand mit vielen Dingen beschäftigt ist und keine Zeit für wichtige Entscheidungen hat“, so Bögelsack.
Resetknopf mit Handreichung
Seit seinem Amtsantritt im September habe sich die Stimmung in der Schule verschlechtert. „Ich sehe den Ausweg auch in einer neuen Satzung“, meinte er und plädierte für eine „second chance“. „Ich bin unvoreingenommen und will mich auf keine Seite ziehen lassen. Die Satzungsänderung würde in meinen Augen gut funktionieren. Vielleicht muss man den Mitgliedern einfach noch einmal Zeit geben.“
Zumindest eine zweite Mitgliederversammlung müsse anberaumt werden, um den Vorstand wieder ordentlich zu wählen. „Zunächst einmal werden wir die Dinge mit den Gemeinderäten besprechen“, erklärte Nafziger das weitere Vorgehen.
Die Situation mit den eingefrorenen Geldern, beziehungsweise im Fall von Krailling mit der Jahresgesamtzahlung im Juni, muss auf den Tisch. „Dann sehen wir weiter. Ich wünschte mir ebenfalls eine zweite Chance für die Satzungsänderung“, bekräftigte Nafziger. „Wir müssen jetzt einen Resetknopf drücken.“ Haux: „Und zwar mit Handreichung!“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal