Umfrage-Ergebnis: Wechselwillige Autofahrer
Wie bewegen sich die Würmtaler zur Arbeit und zum Einkaufen? Wie viele Menschen in Gauting, Gräfelfing, Krailling und Planegg fahren mit dem Auto, wie viele mit dem Rad oder zu Fuß? Wer nutzt den Öffentlichen Nahverkehr oder setzt auf Car-Sharing? Wie zufrieden sind die Bürger mit Alternativen zum Auto?
Auf diese Fragen – und noch viele mehr - hat „Unser Würmtal“ in einer umfangreichen Mobilitäts-Umfrage Antworten von Bürgern erhalten. Die Beteiligung war nicht so stark wie erwartet, lässt aber trotzdem Tendenzen erkennen.
Wie bewältigen die Würmtaler den Arbeitsweg?
Zwar liebäugeln viele der Befragten mit dem Radfahren, doch über ein Drittel der Berufstätigen im Würmtal kommt mit dem Auto in die Arbeit. Immerhin benutzen rund 20% das Fahrrad für den Arbeitsweg. Fast genauso viele erledigen ihre Arbeit im Homeoffice und sparen sich den Arbeitsweg.
In Gräfelfing ist Park & Ride zur Arbeit kein Thema, während in Gauting immerhin 14 % diese Kombination vorziehen. In Gauting ist die Nutzung des ÖPNV in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln am stärksten verbreitet. Vermutlich liegt dieses Verhalten auch am großflächigen Gemeindegebiet mit den Ortsteilen Stockdorf, Buchendorf, Königswiesen, Unterbrunn, Oberbrunn und Hausen. Außerdem bietet sich der große Parkplatz am Bahnhof für Park & Ride geradezu an.
Würmtalweit wird der ÖPNV in Kombination mit anderen Fortbewegungsarten von einem Viertel der Berufstätigen genutzt. Am wenigsten wird der ÖPNV auf dem Arbeitsweg von den Kraillingern genutzt. Letztere beurteilen aber das Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs überwiegend als gut bis ausreichend.
Wie erledigen die Würmtaler Ihre Einkäufe?
Eingekauft wird in den Würmtal-Gemeinden überwiegend mit dem Auto. Eine Ausnahme machen hier die Kraillinger. In Krailling liegen die Vorlieben beim Einkauf zwischen Auto und Fahrrad gleich auf. Das könnte durch die aktuelle Baustellensituation verursacht werden. In Gauting werden dreiviertel aller Einkäufe mit dem Auto getätigt. Damit ist Gauting in dieser Wertung Spitzenreiter. Münchner Berg, Buchendorfer Berg und Bahnhofsberg lassen grüßen. Außerdem wird auch bei den Einkäufen das großflächige Gemeindegebiet eine Rolle spielen.
Gauting - Kritik an Ortsdurchfahrten
Die Gautinger beklagen sowohl den Zustand der Gehwege als auch das Angebot für Fahrradfahrer. Vor allem wird immer wieder die Ortsdurchfahrt (Gautinger Straße) in Stockdorf bemängelt: „Die Hauptstraßen in Stockdorf und Gauting sind in keinem guten Zustand. Dass sich Fußgänger und Fahrradfahrer in den Ortsdurchfahrten Stockdorf und Gauting einen Bereich teilen müssen, ist gefährlich und muss dringend geändert werden.“ oder „Wenn ich an der Bushaltestelle warte, fühle ich mich wegen des Fahrradverkehrs und den vielen Autos unsicher. Warum gibt es in Stockdorf nicht einen Fahrradschutzstreifen wie in Krailling und Planegg? Und warum gibt es keine 30er Zone auf der Gautinger Straße in Stockdorf?“
Darauf angesprochen erklärt Bürgermeisterin Dr. Kössinger: „Die Ortsdurchfahrten in Stockdorf (Gautinger Straße) und Gauting (Münchner Straße, Bahnhofstraße bis zur Ammerseestraße) sind Staatsstraßen, für die die Gemeinde Gauting nicht zuständig ist, sondern das Straßenbauamt Weilheim bzw. das Landratsamt Starnberg. Durchgangsstraßen haben eine Sammelfunktion, dort ist nach der Straßenverkehrsordnung Tempo 50 die Regelgeschwindigkeit. Eine Anordnung von Tempo 30 ist nur in sehr begrenzten Ausnahmefällen möglich.
Nach meiner Kenntnis wird derzeit vom Landratsamt ein einseitiger Radschutzstreifen auf der Gautinger Straße in Stockdorf geprüft, ein zweiseitiger oder gar Radwege sind aufgrund der zu geringen Straßenbreite nach meiner Information nicht möglich.“
Dr. Kössinger führt weiter aus: „In Gauting wurde die Münchner Straße erst neu asphaltiert, die Gehwege erneuert und die Straße mit einem zweiseitigen Radschutzstreifen versehen, ab dem Hauptplatz in Gauting gibt es in der Bahnhofstraße einen Radschutzstreifen bergauf bis zur Ammerseestraße, der dann in einen Radweg überführt wird. Ich kann deshalb die Äußerungen zu Gauting gar nicht nachvollziehen.“
Gräfelfing - Spannungen wegen Bürgersteig
Die Bahnhofstraße in Gräfelfing führt immer wieder zu Spannungen. „Eine einheitliche und für jeden verständliche Lösung für den durch Fußgänger, Radfahrer, e-Biker, e-Rollerfahrer und Skateboarder gemeinsam genutzten Bürgersteig entlang der gesamten Bahnhofstraße in Gräfelfing,“ wird gefordert. Und das Parkplatzangebot wird nicht nur in der Bahnhofstraße bemängelt.
Ärgerlich finden es einige Gräfelfinger, dass der Bus von Großhardern nach FFB nicht in Gräfelfing hält, obwohl er direkt an der vorhandenen Bushaltestelle "Würmtalstraße Gräfelfing" vorbeifährt.
Die Gräfelfinger „sharen“ gern. In keinem der befragten Gemeindegebieten ist die Bereitschaft zum Car-Sharing so ausgeprägt.
Sonst sind die Teilnehmer an der Umfrage aus Gräfelfing sowohl mit dem Angebot für Fußgänger und Fahrradfahrer als auch dem ÖVPN zufrieden. „Da ich des Öfteren anstatt mit dem Auto mit dem E-Bike nach München fahre, finde die neu geteerte Fahrradstrecke an der Autobahn entlang top,“ wird sogar gelobt.
Den Trend zum Radfahren möchte Bürgermeister Peter Köstler weiter verstärken, „indem wir die Fahrradwege nach und nach gezielt ertüchtigen und insgesamt die Bedingungen für Radler verbessern. Wie vergleichbare Orte“, so Köstler weiter, „leidet auch Gräfelfing unter dem hausgemachten so genannten „Quellverkehr“. Das sind rund 70 Prozent der täglichen Kfz-Bewegungen im Ort. Hinzu kommt erheblicher Durchgangsverkehr. Umso wichtiger ist es, das Radeln als klimaneutrale Fortbewegung zu fördern. Ich habe daher den Arbeitskreis Radverkehr reaktiviert, der sich unter Leitung unseres Dritten Bürgermeisters Martin Feldner sehr stark dieses Themas annimmt“.
Krailling - Fahrradfahrer unzufrieden
Auch In Krailling sollte Tempo 30 auf der Gautinger Straße gelten, fordern viele der Befragten. Gewünscht wird u.a. ein Fahrradstreifen beiderseits der Pentenrieder Straße, die eine der Hauptverkehrsachsen in Krailling ist. Wie das bei der geringen Straßenbreite wohl realisiert werden soll? Über 70% der Kraillinger sind mit dem Angebot für Fahrradfahrer unzufrieden. „Der Zustand der Straßen ist für Radfahrer teilweise grenzwertig,“ wurde gerügt. Auch zum ÖPNV-Angebot haben sich die Bürger geäußert. So gebe es in Krailling an Sonntagen weder eine Busverbindung zur S6, zur U3 oder U6. Außerdem werden Car-Sharing-Angebote vermisst.
Planegg - mehr E-Ladesäulen
Das ÖPNV-Angebot bezeichnen zwei Drittel der Planegger als gut bis ausreichend. Auch die Planegger fahren gerne mit dem Auto zur Arbeit. Wenn man aber die Fahrradfahrer und die Berufstätigen, die ÖPNV und Fahrrad kombinieren, zusammen nimmt, liegen diese gleich auf mit den PKW-Nutzern. „Das zeigt,“ so Bürgermeister Hermann Nafziger, „dass wir auf dem richtigen Weg sind, die Situation für unsere Radlerinnen und Radler stetig zu verbessern.“
Es kommt aber auch Kritik von den Radlern: Die Straßen seien nicht alle in einem guten Zustand. „Da fällt man fast vom Radl bei den Löchern,“ wird moniert. Außerdem wird gefordert, in Planegg mehr E-Lade-Möglichkeiten zu schaffen. Die müsse es auch in Wohngebieten geben.
Fazit:
Selbst die Teilnehmer, die angeben, sich im Würmtal vorwiegend mit dem Auto zu bewegen, bemängeln den Zustand der Gehwege und das Angebot für Fahrradfahrer. Es stellt sich heraus, dass viele Menschen gern das Fahrrad nutzen würden. Sie sind aber unzufrieden mit dem Angebot für Fahrradfahrer im Würmtal. „Ich würde meine Einkäufe auch mehr mit dem Fahrrad machen, wenn dies auf den Straßen zu den Einkaufsmöglichkeiten nicht so gefährlich wäre,“ spricht einer für vermutlich viele Würmtaler.
Diese Umfrage zur "Entwicklung der Mobilität im Würmtal" kann nur Tendenzen aufzeigen.
Leider kamen zuwenige Teilnehmer aus Neuried. Daher wurden die Ergebnisse für Neuried nicht mit einbezogen.
Redaktion: Joseph Scheppach / Unser Würmtal
Umfrage-Ergebnis: Wechselwillige Autofahrer
Wie bewegen sich die Würmtaler zur Arbeit und zum Einkaufen? Wie viele Menschen in Gauting, Gräfelfing, Krailling und Planegg fahren mit dem Auto, wie viele mit dem Rad oder zu Fuß? Wer nutzt den Öffentlichen Nahverkehr oder setzt auf Car-Sharing? Wie zufrieden sind die Bürger mit Alternativen zum Auto?
Auf diese Fragen – und noch viele mehr - hat „Unser Würmtal“ in einer umfangreichen Mobilitäts-Umfrage Antworten von Bürgern erhalten. Die Beteiligung war nicht so stark wie erwartet, lässt aber trotzdem Tendenzen erkennen.
Wie bewältigen die Würmtaler den Arbeitsweg?
Zwar liebäugeln viele der Befragten mit dem Radfahren, doch über ein Drittel der Berufstätigen im Würmtal kommt mit dem Auto in die Arbeit. Immerhin benutzen rund 20% das Fahrrad für den Arbeitsweg. Fast genauso viele erledigen ihre Arbeit im Homeoffice und sparen sich den Arbeitsweg.
In Gräfelfing ist Park & Ride zur Arbeit kein Thema, während in Gauting immerhin 14 % diese Kombination vorziehen. In Gauting ist die Nutzung des ÖPNV in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln am stärksten verbreitet. Vermutlich liegt dieses Verhalten auch am großflächigen Gemeindegebiet mit den Ortsteilen Stockdorf, Buchendorf, Königswiesen, Unterbrunn, Oberbrunn und Hausen. Außerdem bietet sich der große Parkplatz am Bahnhof für Park & Ride geradezu an.
Würmtalweit wird der ÖPNV in Kombination mit anderen Fortbewegungsarten von einem Viertel der Berufstätigen genutzt. Am wenigsten wird der ÖPNV auf dem Arbeitsweg von den Kraillingern genutzt. Letztere beurteilen aber das Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs überwiegend als gut bis ausreichend.
Wie erledigen die Würmtaler Ihre Einkäufe?
Eingekauft wird in den Würmtal-Gemeinden überwiegend mit dem Auto. Eine Ausnahme machen hier die Kraillinger. In Krailling liegen die Vorlieben beim Einkauf zwischen Auto und Fahrrad gleich auf. Das könnte durch die aktuelle Baustellensituation verursacht werden. In Gauting werden dreiviertel aller Einkäufe mit dem Auto getätigt. Damit ist Gauting in dieser Wertung Spitzenreiter. Münchner Berg, Buchendorfer Berg und Bahnhofsberg lassen grüßen. Außerdem wird auch bei den Einkäufen das großflächige Gemeindegebiet eine Rolle spielen.
Gauting - Kritik an Ortsdurchfahrten
Die Gautinger beklagen sowohl den Zustand der Gehwege als auch das Angebot für Fahrradfahrer. Vor allem wird immer wieder die Ortsdurchfahrt (Gautinger Straße) in Stockdorf bemängelt: „Die Hauptstraßen in Stockdorf und Gauting sind in keinem guten Zustand. Dass sich Fußgänger und Fahrradfahrer in den Ortsdurchfahrten Stockdorf und Gauting einen Bereich teilen müssen, ist gefährlich und muss dringend geändert werden.“ oder „Wenn ich an der Bushaltestelle warte, fühle ich mich wegen des Fahrradverkehrs und den vielen Autos unsicher. Warum gibt es in Stockdorf nicht einen Fahrradschutzstreifen wie in Krailling und Planegg? Und warum gibt es keine 30er Zone auf der Gautinger Straße in Stockdorf?“
Darauf angesprochen erklärt Bürgermeisterin Dr. Kössinger: „Die Ortsdurchfahrten in Stockdorf (Gautinger Straße) und Gauting (Münchner Straße, Bahnhofstraße bis zur Ammerseestraße) sind Staatsstraßen, für die die Gemeinde Gauting nicht zuständig ist, sondern das Straßenbauamt Weilheim bzw. das Landratsamt Starnberg. Durchgangsstraßen haben eine Sammelfunktion, dort ist nach der Straßenverkehrsordnung Tempo 50 die Regelgeschwindigkeit. Eine Anordnung von Tempo 30 ist nur in sehr begrenzten Ausnahmefällen möglich.
Nach meiner Kenntnis wird derzeit vom Landratsamt ein einseitiger Radschutzstreifen auf der Gautinger Straße in Stockdorf geprüft, ein zweiseitiger oder gar Radwege sind aufgrund der zu geringen Straßenbreite nach meiner Information nicht möglich.“
Dr. Kössinger führt weiter aus: „In Gauting wurde die Münchner Straße erst neu asphaltiert, die Gehwege erneuert und die Straße mit einem zweiseitigen Radschutzstreifen versehen, ab dem Hauptplatz in Gauting gibt es in der Bahnhofstraße einen Radschutzstreifen bergauf bis zur Ammerseestraße, der dann in einen Radweg überführt wird. Ich kann deshalb die Äußerungen zu Gauting gar nicht nachvollziehen.“
Gräfelfing - Spannungen wegen Bürgersteig
Die Bahnhofstraße in Gräfelfing führt immer wieder zu Spannungen. „Eine einheitliche und für jeden verständliche Lösung für den durch Fußgänger, Radfahrer, e-Biker, e-Rollerfahrer und Skateboarder gemeinsam genutzten Bürgersteig entlang der gesamten Bahnhofstraße in Gräfelfing,“ wird gefordert. Und das Parkplatzangebot wird nicht nur in der Bahnhofstraße bemängelt.
Ärgerlich finden es einige Gräfelfinger, dass der Bus von Großhardern nach FFB nicht in Gräfelfing hält, obwohl er direkt an der vorhandenen Bushaltestelle "Würmtalstraße Gräfelfing" vorbeifährt.
Die Gräfelfinger „sharen“ gern. In keinem der befragten Gemeindegebieten ist die Bereitschaft zum Car-Sharing so ausgeprägt.
Sonst sind die Teilnehmer an der Umfrage aus Gräfelfing sowohl mit dem Angebot für Fußgänger und Fahrradfahrer als auch dem ÖVPN zufrieden. „Da ich des Öfteren anstatt mit dem Auto mit dem E-Bike nach München fahre, finde die neu geteerte Fahrradstrecke an der Autobahn entlang top,“ wird sogar gelobt.
Den Trend zum Radfahren möchte Bürgermeister Peter Köstler weiter verstärken, „indem wir die Fahrradwege nach und nach gezielt ertüchtigen und insgesamt die Bedingungen für Radler verbessern. Wie vergleichbare Orte“, so Köstler weiter, „leidet auch Gräfelfing unter dem hausgemachten so genannten „Quellverkehr“. Das sind rund 70 Prozent der täglichen Kfz-Bewegungen im Ort. Hinzu kommt erheblicher Durchgangsverkehr. Umso wichtiger ist es, das Radeln als klimaneutrale Fortbewegung zu fördern. Ich habe daher den Arbeitskreis Radverkehr reaktiviert, der sich unter Leitung unseres Dritten Bürgermeisters Martin Feldner sehr stark dieses Themas annimmt“.
Krailling - Fahrradfahrer unzufrieden
Auch In Krailling sollte Tempo 30 auf der Gautinger Straße gelten, fordern viele der Befragten. Gewünscht wird u.a. ein Fahrradstreifen beiderseits der Pentenrieder Straße, die eine der Hauptverkehrsachsen in Krailling ist. Wie das bei der geringen Straßenbreite wohl realisiert werden soll? Über 70% der Kraillinger sind mit dem Angebot für Fahrradfahrer unzufrieden. „Der Zustand der Straßen ist für Radfahrer teilweise grenzwertig,“ wurde gerügt. Auch zum ÖPNV-Angebot haben sich die Bürger geäußert. So gebe es in Krailling an Sonntagen weder eine Busverbindung zur S6, zur U3 oder U6. Außerdem werden Car-Sharing-Angebote vermisst.
Planegg - mehr E-Ladesäulen
Das ÖPNV-Angebot bezeichnen zwei Drittel der Planegger als gut bis ausreichend. Auch die Planegger fahren gerne mit dem Auto zur Arbeit. Wenn man aber die Fahrradfahrer und die Berufstätigen, die ÖPNV und Fahrrad kombinieren, zusammen nimmt, liegen diese gleich auf mit den PKW-Nutzern. „Das zeigt,“ so Bürgermeister Hermann Nafziger, „dass wir auf dem richtigen Weg sind, die Situation für unsere Radlerinnen und Radler stetig zu verbessern.“
Es kommt aber auch Kritik von den Radlern: Die Straßen seien nicht alle in einem guten Zustand. „Da fällt man fast vom Radl bei den Löchern,“ wird moniert. Außerdem wird gefordert, in Planegg mehr E-Lade-Möglichkeiten zu schaffen. Die müsse es auch in Wohngebieten geben.
Fazit:
Selbst die Teilnehmer, die angeben, sich im Würmtal vorwiegend mit dem Auto zu bewegen, bemängeln den Zustand der Gehwege und das Angebot für Fahrradfahrer. Es stellt sich heraus, dass viele Menschen gern das Fahrrad nutzen würden. Sie sind aber unzufrieden mit dem Angebot für Fahrradfahrer im Würmtal. „Ich würde meine Einkäufe auch mehr mit dem Fahrrad machen, wenn dies auf den Straßen zu den Einkaufsmöglichkeiten nicht so gefährlich wäre,“ spricht einer für vermutlich viele Würmtaler.
Diese Umfrage zur "Entwicklung der Mobilität im Würmtal" kann nur Tendenzen aufzeigen.
Leider kamen zuwenige Teilnehmer aus Neuried. Daher wurden die Ergebnisse für Neuried nicht mit einbezogen.
Redaktion: Joseph Scheppach / Unser Würmtal
Umfrage-Ergebnis: Wechselwillige Autofahrer
Wie bewegen sich die Würmtaler zur Arbeit und zum Einkaufen? Wie viele Menschen in Gauting, Gräfelfing, Krailling und Planegg fahren mit dem Auto, wie viele mit dem Rad oder zu Fuß? Wer nutzt den Öffentlichen Nahverkehr oder setzt auf Car-Sharing? Wie zufrieden sind die Bürger mit Alternativen zum Auto?
Auf diese Fragen – und noch viele mehr - hat „Unser Würmtal“ in einer umfangreichen Mobilitäts-Umfrage Antworten von Bürgern erhalten. Die Beteiligung war nicht so stark wie erwartet, lässt aber trotzdem Tendenzen erkennen.
Wie bewältigen die Würmtaler den Arbeitsweg?
Zwar liebäugeln viele der Befragten mit dem Radfahren, doch über ein Drittel der Berufstätigen im Würmtal kommt mit dem Auto in die Arbeit. Immerhin benutzen rund 20% das Fahrrad für den Arbeitsweg. Fast genauso viele erledigen ihre Arbeit im Homeoffice und sparen sich den Arbeitsweg.
In Gräfelfing ist Park & Ride zur Arbeit kein Thema, während in Gauting immerhin 14 % diese Kombination vorziehen. In Gauting ist die Nutzung des ÖPNV in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln am stärksten verbreitet. Vermutlich liegt dieses Verhalten auch am großflächigen Gemeindegebiet mit den Ortsteilen Stockdorf, Buchendorf, Königswiesen, Unterbrunn, Oberbrunn und Hausen. Außerdem bietet sich der große Parkplatz am Bahnhof für Park & Ride geradezu an.
Würmtalweit wird der ÖPNV in Kombination mit anderen Fortbewegungsarten von einem Viertel der Berufstätigen genutzt. Am wenigsten wird der ÖPNV auf dem Arbeitsweg von den Kraillingern genutzt. Letztere beurteilen aber das Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs überwiegend als gut bis ausreichend.
Wie erledigen die Würmtaler Ihre Einkäufe?
Eingekauft wird in den Würmtal-Gemeinden überwiegend mit dem Auto. Eine Ausnahme machen hier die Kraillinger. In Krailling liegen die Vorlieben beim Einkauf zwischen Auto und Fahrrad gleich auf. Das könnte durch die aktuelle Baustellensituation verursacht werden. In Gauting werden dreiviertel aller Einkäufe mit dem Auto getätigt. Damit ist Gauting in dieser Wertung Spitzenreiter. Münchner Berg, Buchendorfer Berg und Bahnhofsberg lassen grüßen. Außerdem wird auch bei den Einkäufen das großflächige Gemeindegebiet eine Rolle spielen.
Gauting - Kritik an Ortsdurchfahrten
Die Gautinger beklagen sowohl den Zustand der Gehwege als auch das Angebot für Fahrradfahrer. Vor allem wird immer wieder die Ortsdurchfahrt (Gautinger Straße) in Stockdorf bemängelt: „Die Hauptstraßen in Stockdorf und Gauting sind in keinem guten Zustand. Dass sich Fußgänger und Fahrradfahrer in den Ortsdurchfahrten Stockdorf und Gauting einen Bereich teilen müssen, ist gefährlich und muss dringend geändert werden.“ oder „Wenn ich an der Bushaltestelle warte, fühle ich mich wegen des Fahrradverkehrs und den vielen Autos unsicher. Warum gibt es in Stockdorf nicht einen Fahrradschutzstreifen wie in Krailling und Planegg? Und warum gibt es keine 30er Zone auf der Gautinger Straße in Stockdorf?“
Darauf angesprochen erklärt Bürgermeisterin Dr. Kössinger: „Die Ortsdurchfahrten in Stockdorf (Gautinger Straße) und Gauting (Münchner Straße, Bahnhofstraße bis zur Ammerseestraße) sind Staatsstraßen, für die die Gemeinde Gauting nicht zuständig ist, sondern das Straßenbauamt Weilheim bzw. das Landratsamt Starnberg. Durchgangsstraßen haben eine Sammelfunktion, dort ist nach der Straßenverkehrsordnung Tempo 50 die Regelgeschwindigkeit. Eine Anordnung von Tempo 30 ist nur in sehr begrenzten Ausnahmefällen möglich.
Nach meiner Kenntnis wird derzeit vom Landratsamt ein einseitiger Radschutzstreifen auf der Gautinger Straße in Stockdorf geprüft, ein zweiseitiger oder gar Radwege sind aufgrund der zu geringen Straßenbreite nach meiner Information nicht möglich.“
Dr. Kössinger führt weiter aus: „In Gauting wurde die Münchner Straße erst neu asphaltiert, die Gehwege erneuert und die Straße mit einem zweiseitigen Radschutzstreifen versehen, ab dem Hauptplatz in Gauting gibt es in der Bahnhofstraße einen Radschutzstreifen bergauf bis zur Ammerseestraße, der dann in einen Radweg überführt wird. Ich kann deshalb die Äußerungen zu Gauting gar nicht nachvollziehen.“
Gräfelfing - Spannungen wegen Bürgersteig
Die Bahnhofstraße in Gräfelfing führt immer wieder zu Spannungen. „Eine einheitliche und für jeden verständliche Lösung für den durch Fußgänger, Radfahrer, e-Biker, e-Rollerfahrer und Skateboarder gemeinsam genutzten Bürgersteig entlang der gesamten Bahnhofstraße in Gräfelfing,“ wird gefordert. Und das Parkplatzangebot wird nicht nur in der Bahnhofstraße bemängelt.
Ärgerlich finden es einige Gräfelfinger, dass der Bus von Großhardern nach FFB nicht in Gräfelfing hält, obwohl er direkt an der vorhandenen Bushaltestelle "Würmtalstraße Gräfelfing" vorbeifährt.
Die Gräfelfinger „sharen“ gern. In keinem der befragten Gemeindegebieten ist die Bereitschaft zum Car-Sharing so ausgeprägt.
Sonst sind die Teilnehmer an der Umfrage aus Gräfelfing sowohl mit dem Angebot für Fußgänger und Fahrradfahrer als auch dem ÖVPN zufrieden. „Da ich des Öfteren anstatt mit dem Auto mit dem E-Bike nach München fahre, finde die neu geteerte Fahrradstrecke an der Autobahn entlang top,“ wird sogar gelobt.
Den Trend zum Radfahren möchte Bürgermeister Peter Köstler weiter verstärken, „indem wir die Fahrradwege nach und nach gezielt ertüchtigen und insgesamt die Bedingungen für Radler verbessern. Wie vergleichbare Orte“, so Köstler weiter, „leidet auch Gräfelfing unter dem hausgemachten so genannten „Quellverkehr“. Das sind rund 70 Prozent der täglichen Kfz-Bewegungen im Ort. Hinzu kommt erheblicher Durchgangsverkehr. Umso wichtiger ist es, das Radeln als klimaneutrale Fortbewegung zu fördern. Ich habe daher den Arbeitskreis Radverkehr reaktiviert, der sich unter Leitung unseres Dritten Bürgermeisters Martin Feldner sehr stark dieses Themas annimmt“.
Krailling - Fahrradfahrer unzufrieden
Auch In Krailling sollte Tempo 30 auf der Gautinger Straße gelten, fordern viele der Befragten. Gewünscht wird u.a. ein Fahrradstreifen beiderseits der Pentenrieder Straße, die eine der Hauptverkehrsachsen in Krailling ist. Wie das bei der geringen Straßenbreite wohl realisiert werden soll? Über 70% der Kraillinger sind mit dem Angebot für Fahrradfahrer unzufrieden. „Der Zustand der Straßen ist für Radfahrer teilweise grenzwertig,“ wurde gerügt. Auch zum ÖPNV-Angebot haben sich die Bürger geäußert. So gebe es in Krailling an Sonntagen weder eine Busverbindung zur S6, zur U3 oder U6. Außerdem werden Car-Sharing-Angebote vermisst.
Planegg - mehr E-Ladesäulen
Das ÖPNV-Angebot bezeichnen zwei Drittel der Planegger als gut bis ausreichend. Auch die Planegger fahren gerne mit dem Auto zur Arbeit. Wenn man aber die Fahrradfahrer und die Berufstätigen, die ÖPNV und Fahrrad kombinieren, zusammen nimmt, liegen diese gleich auf mit den PKW-Nutzern. „Das zeigt,“ so Bürgermeister Hermann Nafziger, „dass wir auf dem richtigen Weg sind, die Situation für unsere Radlerinnen und Radler stetig zu verbessern.“
Es kommt aber auch Kritik von den Radlern: Die Straßen seien nicht alle in einem guten Zustand. „Da fällt man fast vom Radl bei den Löchern,“ wird moniert. Außerdem wird gefordert, in Planegg mehr E-Lade-Möglichkeiten zu schaffen. Die müsse es auch in Wohngebieten geben.
Fazit:
Selbst die Teilnehmer, die angeben, sich im Würmtal vorwiegend mit dem Auto zu bewegen, bemängeln den Zustand der Gehwege und das Angebot für Fahrradfahrer. Es stellt sich heraus, dass viele Menschen gern das Fahrrad nutzen würden. Sie sind aber unzufrieden mit dem Angebot für Fahrradfahrer im Würmtal. „Ich würde meine Einkäufe auch mehr mit dem Fahrrad machen, wenn dies auf den Straßen zu den Einkaufsmöglichkeiten nicht so gefährlich wäre,“ spricht einer für vermutlich viele Würmtaler.
Diese Umfrage zur "Entwicklung der Mobilität im Würmtal" kann nur Tendenzen aufzeigen.
Leider kamen zuwenige Teilnehmer aus Neuried. Daher wurden die Ergebnisse für Neuried nicht mit einbezogen.
Redaktion: Joseph Scheppach / Unser Würmtal