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Vor den Umbauplänen zeigen Pater Alfred Issing, Pater Felix Meckl, Prior Christian Rentsch und Architekt Clemens Pollok (v.l.n.r.) das Modell des neuen Klosters nebst Andachtsraum. (Foto: Ulrike Seiffert)
Vor den Umbauplänen zeigen Pater Alfred Issing, Pater Felix Meckl, Prior Christian Rentsch und Architekt Clemens Pollok (v.l.n.r.) das Modell des neuen Klosters nebst Andachtsraum. (Foto: Ulrike Seiffert)

Umbau und Erweiterung des Klosters Maria Eich

Das kleine Augustinerkloster Maria Eich ist in die Jahre gekommen und bedarf dringend einer Sanierung. Dabei soll das Gebäudeensemble gleich auch erweitert und Platz für Novizen und Gäste geschaffen werden. Nun stellte die Patergemeinde gemeinsam mit Architekt Clemens Pollok die Umbau- und Erweiterungspläne vor.

Ab 6. September wird es laut am stillen Wallfahrtsort Maria Eich. Dann beginnen die Abbruch- und Anbauarbeiten am Kloster. Zuerst wird der Anbau aus den 80iger Jahren abgerissen und durch ein neues Gebäude ersetzt. Der Altbau des Klosters aus den 50iger Jahren wird zwar erhalten, aber kernsaniert.

Nachhaltig, pflegeleicht, barrierefrei – das sind die Zielvorgaben der Augustinermönche. „Maria Eich ist ein klassischer Wallfahrtsort, mitten in der Natur“, so Pater Felix Meckl, Prokurator des Klosters. „Es ist ein Ort, der vielen Menschen viel bedeutet. Genau das soll das Kloster bleiben.“

Gemeinschaft ist alles

Pater Felix zeigt den modernen Andachtsraum, der mit Oberlicht und Paravent auf die jeweilige Gruppegröße abgestimmt werden kann. (Foto: Ulrike Seiffert)
Pater Felix zeigt den modernen Andachtsraum, der mit Oberlicht und Paravent auf die jeweilige Gruppegröße abgestimmt werden kann. (Foto: Ulrike Seiffert)

Mit Mischbauweise von Beton und Holz, Regenwassernutzung, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung soll der Natur und der Zukunft Rechnung getragen sein. In die Zukunft gedacht sind auch Barrierefreiheit und Schlichtheit der Gebäude. „Hier sollen sich viele Generationen mit unterschiedlichen Ansprüchen wohlfühlen können. Wir brauchen nichts Großartiges, sondern wollen ein schlichtes, langlebiges Haus, das eine einfache Wartungsstruktur hat.“

Der Augustinerorden nenne keine speziellen Tätigkeiten, sondern betone das Zusammenleben der Brüder. In diesem Sinne seien die Menschen der Tempel, in dem man Gott finde. „Es kommt also auf das Gemeinschaftsleben an“, erklärt Prior Christian Rentsch. „Unser umgebautes Kloster soll genau das widerspiegeln.“ Und darüber hinaus wolle man mit dem Umbau auf die sich abzeichnenden neuen Strukturen der Augustiner reagieren.

Modernes Klostergeviert

„Die Zeiten, in den 20 bis 30 Brüder zusammengelebt haben, sind vorbei“, erklärt er weiter. „Es werden zukünftig kleinere, familiäre Strukturen dominieren.“ Schon jetzt lebt eine vierköpfige Gemeinschaft in Maria Eich zusammen. Zusätzlich will man der Ausbildung Raum geben. Sommergäste aus anderen Klöstern sowie Novizen sollen hier ebenso Gelegenheiten zum Studieren und zum Rückzug bekommen, wie auch größere Gästegruppen bei Konventzusammentreffen oder bei Festen, meint Prior Christian weiter.

Architekt Clemens Pollok orientierte sich beim Planen am klassischen Klostergeviert. „Daran entwickelt sich alles, auch eventuelle Erweiterungsmöglichkeiten“, so Pollok. „Maria Eich ist ein ganz untypisches Kloster mit Gästen, mit Wallfahrt, mit Novizen. Dafür möchte ich den Rahmen geben.“ Die Wandelgänge im Hof dienen als Aufenthalt. „Es ist ein Kreuzgangersatz in ganz einfacher Weise.“

Architekt Clemens Pollok orientierte sich beim Planen am klassischen Klostergeviert. Am Anfang (unten) steht die Kapelle aus dem Jahr 1743, am Ende der neue Andachtsraum. (Foto: Ulrike Seiffert)
Architekt Clemens Pollok orientierte sich beim Planen am klassischen Klostergeviert. Am Anfang (unten) steht die Kapelle aus dem Jahr 1743, am Ende der neue Andachtsraum. (Foto: Ulrike Seiffert)

Großzügige Spender

Ebenerdig werden das Refektorium und die Wohnzimmer untergebracht sein. Den Abschluss nach Norden bildet ein mit Holzlamellen verkleideter Andachtsraum mit Oberlicht. Daran anschließend entsteht ein zweigeschossiger Neubau mit vier Wohnungen für die Ordensbrüder. Seit 20 Jahren ist Pollok in die Modernisierung des Klosters eingebunden. „Mir ist es wichtig, dass der besondere Stil erhalten bleibt. Vor allem jetzt beim umfassenden Umbau.“

Bleibt die Frage der Finanzierung. Schließlich sind die Augustiner ein Bettelorden und auf Spenden und Zuwendungen angewiesen. Pollok rechnet zusammen: „170 Quadratmeter brechen wir ab, 460 Quadratmeter bauen wir hin. Alles soll unterkellert sein. Leider steigen die Baumaterialkosten gerade ins Astronomische. Ein Millionenbetrag wird es auf jeden Fall sein. Der große Wunsch ist es, dass höchstens eine drei vorm Komma steht.“

Fertigstellung bis Frühsommer 2023

Den Großteil der Baukosten, nämlich 60 Prozent, übernimmt der Konvent selbst. Für weitere 20 Prozent hat das Bistum zugesagt. Sehr großzügig zeigten sich die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung (Mehrheitseigner der Augustiner-Brauerei) und der Orden der Barmherzigen Schwestern. „Wir hoffen auf weitere Spenden, vielleicht im Rahmen der Wallfahrt“, so Pater Felix und erzählt von einer anonymen Spenderin, die den Mönchen eine Sauna zur Gesunderhaltung finanziert. Und: „Wir betteln weiter, wie es uns vom Orden aufgegeben ist.“

Nach dem Abrissbeginn am 6. September soll es zügig mit dem Bau weitergehen. „Wir beginnen gleich im Oktober mit dem Bauen“, so Pollok. „Bis Ende 2022 soll der Neubau fertig sein und die Mönche umziehen können. Dann nehmen wir uns den Altbau vor. Ich schätze, dass wir die Maßnahmen bis Frühsommer 2023 abschließen können.“

Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Vor den Umbauplänen zeigen Pater Alfred Issing, Pater Felix Meckl, Prior Christian Rentsch und Architekt Clemens Pollok (v.l.n.r.) das Modell des neuen Klosters nebst Andachtsraum. (Foto: Ulrike Seiffert)
Vor den Umbauplänen zeigen Pater Alfred Issing, Pater Felix Meckl, Prior Christian Rentsch und Architekt Clemens Pollok (v.l.n.r.) das Modell des neuen Klosters nebst Andachtsraum. (Foto: Ulrike Seiffert)

Umbau und Erweiterung des Klosters Maria Eich

Das kleine Augustinerkloster Maria Eich ist in die Jahre gekommen und bedarf dringend einer Sanierung. Dabei soll das Gebäudeensemble gleich auch erweitert und Platz für Novizen und Gäste geschaffen werden. Nun stellte die Patergemeinde gemeinsam mit Architekt Clemens Pollok die Umbau- und Erweiterungspläne vor.

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Ab 6. September wird es laut am stillen Wallfahrtsort Maria Eich. Dann beginnen die Abbruch- und Anbauarbeiten am Kloster. Zuerst wird der Anbau aus den 80iger Jahren abgerissen und durch ein neues Gebäude ersetzt. Der Altbau des Klosters aus den 50iger Jahren wird zwar erhalten, aber kernsaniert.

Nachhaltig, pflegeleicht, barrierefrei – das sind die Zielvorgaben der Augustinermönche. „Maria Eich ist ein klassischer Wallfahrtsort, mitten in der Natur“, so Pater Felix Meckl, Prokurator des Klosters. „Es ist ein Ort, der vielen Menschen viel bedeutet. Genau das soll das Kloster bleiben.“

Gemeinschaft ist alles

Pater Felix zeigt den modernen Andachtsraum, der mit Oberlicht und Paravent auf die jeweilige Gruppegröße abgestimmt werden kann. (Foto: Ulrike Seiffert)
Pater Felix zeigt den modernen Andachtsraum, der mit Oberlicht und Paravent auf die jeweilige Gruppegröße abgestimmt werden kann. (Foto: Ulrike Seiffert)

Mit Mischbauweise von Beton und Holz, Regenwassernutzung, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung soll der Natur und der Zukunft Rechnung getragen sein. In die Zukunft gedacht sind auch Barrierefreiheit und Schlichtheit der Gebäude. „Hier sollen sich viele Generationen mit unterschiedlichen Ansprüchen wohlfühlen können. Wir brauchen nichts Großartiges, sondern wollen ein schlichtes, langlebiges Haus, das eine einfache Wartungsstruktur hat.“

Der Augustinerorden nenne keine speziellen Tätigkeiten, sondern betone das Zusammenleben der Brüder. In diesem Sinne seien die Menschen der Tempel, in dem man Gott finde. „Es kommt also auf das Gemeinschaftsleben an“, erklärt Prior Christian Rentsch. „Unser umgebautes Kloster soll genau das widerspiegeln.“ Und darüber hinaus wolle man mit dem Umbau auf die sich abzeichnenden neuen Strukturen der Augustiner reagieren.

Modernes Klostergeviert

„Die Zeiten, in den 20 bis 30 Brüder zusammengelebt haben, sind vorbei“, erklärt er weiter. „Es werden zukünftig kleinere, familiäre Strukturen dominieren.“ Schon jetzt lebt eine vierköpfige Gemeinschaft in Maria Eich zusammen. Zusätzlich will man der Ausbildung Raum geben. Sommergäste aus anderen Klöstern sowie Novizen sollen hier ebenso Gelegenheiten zum Studieren und zum Rückzug bekommen, wie auch größere Gästegruppen bei Konventzusammentreffen oder bei Festen, meint Prior Christian weiter.

Architekt Clemens Pollok orientierte sich beim Planen am klassischen Klostergeviert. „Daran entwickelt sich alles, auch eventuelle Erweiterungsmöglichkeiten“, so Pollok. „Maria Eich ist ein ganz untypisches Kloster mit Gästen, mit Wallfahrt, mit Novizen. Dafür möchte ich den Rahmen geben.“ Die Wandelgänge im Hof dienen als Aufenthalt. „Es ist ein Kreuzgangersatz in ganz einfacher Weise.“

Architekt Clemens Pollok orientierte sich beim Planen am klassischen Klostergeviert. Am Anfang (unten) steht die Kapelle aus dem Jahr 1743, am Ende der neue Andachtsraum. (Foto: Ulrike Seiffert)
Architekt Clemens Pollok orientierte sich beim Planen am klassischen Klostergeviert. Am Anfang (unten) steht die Kapelle aus dem Jahr 1743, am Ende der neue Andachtsraum. (Foto: Ulrike Seiffert)

Großzügige Spender

Ebenerdig werden das Refektorium und die Wohnzimmer untergebracht sein. Den Abschluss nach Norden bildet ein mit Holzlamellen verkleideter Andachtsraum mit Oberlicht. Daran anschließend entsteht ein zweigeschossiger Neubau mit vier Wohnungen für die Ordensbrüder. Seit 20 Jahren ist Pollok in die Modernisierung des Klosters eingebunden. „Mir ist es wichtig, dass der besondere Stil erhalten bleibt. Vor allem jetzt beim umfassenden Umbau.“

Bleibt die Frage der Finanzierung. Schließlich sind die Augustiner ein Bettelorden und auf Spenden und Zuwendungen angewiesen. Pollok rechnet zusammen: „170 Quadratmeter brechen wir ab, 460 Quadratmeter bauen wir hin. Alles soll unterkellert sein. Leider steigen die Baumaterialkosten gerade ins Astronomische. Ein Millionenbetrag wird es auf jeden Fall sein. Der große Wunsch ist es, dass höchstens eine drei vorm Komma steht.“

Fertigstellung bis Frühsommer 2023

Den Großteil der Baukosten, nämlich 60 Prozent, übernimmt der Konvent selbst. Für weitere 20 Prozent hat das Bistum zugesagt. Sehr großzügig zeigten sich die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung (Mehrheitseigner der Augustiner-Brauerei) und der Orden der Barmherzigen Schwestern. „Wir hoffen auf weitere Spenden, vielleicht im Rahmen der Wallfahrt“, so Pater Felix und erzählt von einer anonymen Spenderin, die den Mönchen eine Sauna zur Gesunderhaltung finanziert. Und: „Wir betteln weiter, wie es uns vom Orden aufgegeben ist.“

Nach dem Abrissbeginn am 6. September soll es zügig mit dem Bau weitergehen. „Wir beginnen gleich im Oktober mit dem Bauen“, so Pollok. „Bis Ende 2022 soll der Neubau fertig sein und die Mönche umziehen können. Dann nehmen wir uns den Altbau vor. Ich schätze, dass wir die Maßnahmen bis Frühsommer 2023 abschließen können.“

Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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