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Gräfelfing | | von Unser Würmtal
Die Planung sieht vier „Lines“ für Profis, Fortgeschrittene und Anfänger sowie eine „Tableline“ mit Hindernissen und Anfängerparcours, Wellen und Kurven für die ganz Kleinen und ein Workshop-Bereich vor. (Illustration: RadQuartier GmbH)
Die Planung sieht vier „Lines“ für Profis, Fortgeschrittene und Anfänger sowie eine „Tableline“ mit Hindernissen und Anfängerparcours, Wellen und Kurven für die ganz Kleinen und ein Workshop-Bereich vor. (Illustration: RadQuartier GmbH)

Über 400.000 Euro für Gräfelfinger Dirtpark veranschlagt

Nach dem Spatenstich zur neuen Dreifach- und Schwimmhalle beschäftigte sich der Gemeinderat in dieser Woche gleich noch mit einem nächsten Sportprojekt – dem geplanten Dirtpark für Mountainbiker beim Lochhamer Gewerbegebiet.

Nach einem Ortstermin und einem Workshop mit Gräfelfinger Radsportlern für einen Dirtpark – einen Geländeparcours für Mountainbiker – hat die renommierte Radsport-Firma RadQuartier die Diskussionen-Ergebnisse in einer Planung zusammengefasst. Robin Specht, Chef von RadQuartier und international bekannter Slopestyle Mountainbike-Profi, präsentierte das Ergebnis am Dienstag Abend dem Gräfelfinger Gemeinderat: „Mountainbiken ist DIE große Individualsportart der heutigen Zeit. Mehr als in alle anderen Sportarten versammeln sich hier Leute jeden Alters.“

Dementsprechend plante er den Gräfelfinger Park für „alle zwischen 3 und 83 Jahren“. Auf einer 140 Meter langen und 29 Meter breiten Fläche sollen vier „Lines“ für Profis, Fortgeschrittene und Anfänger sowie eine „Tableline“ mit Hindernissen und Anfängerparcours, Wellen und Kurven für die ganz Kleinen und ein Workshop-Bereich Platz finden.

„Geht’s eine Nummer kleiner?“

Den Anlaufkegel plante Specht mit vier Metern Höhe. Insgesamt 3.400 Tonnen Material („ein mittelgroßer Tiefbau“) sollen verbaut werden. „Alles, was zwei Räder hat, kann kommen, Radfahrer, E-Biker, auch Rollstuhlfahrer. Bis zu 100 Leute können gleichzeitig bequem darauf fahren“, so Specht und stellte zum „Think Big“-Modell gleich noch die ultimative Schockzahl in den Raum: für 407.000 Euro wäre die Gemeinde dabei.

Erste Reaktion des Bürgermeisters Peter Köstler: „Das ist ein starker Ritt im wahrsten Sinn des Wortes. Geht’s auch eine Nummer kleiner?“ Die Summe sei für ein Aufschütten doch recht hoch. Specht argumentierte: „Kein Aufschütten, das muss richtig gebaut sein! Sonst ist die Unfallgefahr viel zu hoch.“ Folgekosten sehe er nicht. „Dirtparks sind selbstregulierend. Die Sportler legen selbst Hand an, vor allem wenn sie von Anfang an in die Planung einbezogen sind, wie es in Gräfelfing der Fall ist.“

Die Sache mit der Haftung

„Was ist mit der Haftung? Warum ist das so teuer? Was passiert 2063, wenn wir die Umgehungsstraße bauen, die trägt ja schließlich schon den Namen St2063? Und wer räumt den Müll auf?“, fasste Günther Roll seine Kritikpunkte zusammen und stieß bei den Ratskollegen auf Zustimmung insbesondere bei Sicherheit und Haftung.

„Die sicherheitstechnische Abnahme durch den TÜV Süd garantiert Ihnen die nötige Sicherheit. Die Rampen selbst sind wartungsarm und können umziehen, das war sowieso die Zielsetzung“, so Specht. In etwa 156.000 Euro würden die Rampen kosten – dieses Geld gehe also keineswegs verloren. ADFC-ler und dritter Bürgermeister Martin Feldner sprang Specht bei. „Das ist wie bei den Skipisten. Hier haftet auch nicht der Betreiber. Wenn die Pisten gut präpariert sind, kommt es auf die Selbsteinschätzung der Fahrer an.“

Jetzt wird´s konkret

Doch auch Feldner war die Anlage zu groß. „Könnte man eine Line nachrüsten, wenn die Nachfrage entsprechend ist?“, fragte er und erntete nur Spechts Kopfschütteln. „Das wäre wie ein Fußballplatz mit nur einer Hälfte und einem Tor. Sie bekommen hier sowieso nur blaue und rote Pisten, die echt schweren Profi-Sachen bauen wir hier nicht. Die Mountainbiker sind eine feste Kommunity, die ziehen von Anlage zu Anlage. Es bringt nichts, weniger zu bauen. Das ist dann schnell uninteressant.“

Im Übrigen könnten Dirtparks wie öffentliche Grünanlagen gehandhabt werden. Eine Satzung würde die Nutzungsregeln bekanntgeben. „Wir könnten den angesagten Mountainbiker Lukas Knopf zur Eröffnung gewinnen. Der würde alles testen.“ Dessen Testfahrten könnten auf Video via QR-Codes abgerufen werden und gleichzeitig könnte Knopf zusätzlich zu den Schildern auf die Regeln fürs sichere Fahren hinweisen, „nämlich Helmtragen, nicht bei Dunkelheit und nicht bei Nässe fahren, und so weiter.“

Am Schluss beauftragten die Räte die Verwaltung, die Planung voranzubringen. „Das Okay vom Gemeinderat war ein klares Signal für eine konkretere Planung“, erklärte Roland Strecker vom Bauamt im Anschluss. Es gebe noch viele Stellschrauben bezüglich des Ortes und des Ausmaßes, versicherte er. Ende des Jahres könnte die Planung en-detail stehen. „Dann sehen wir weiter.“

Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Die Planung sieht vier „Lines“ für Profis, Fortgeschrittene und Anfänger sowie eine „Tableline“ mit Hindernissen und Anfängerparcours, Wellen und Kurven für die ganz Kleinen und ein Workshop-Bereich vor. (Illustration: RadQuartier GmbH)
Die Planung sieht vier „Lines“ für Profis, Fortgeschrittene und Anfänger sowie eine „Tableline“ mit Hindernissen und Anfängerparcours, Wellen und Kurven für die ganz Kleinen und ein Workshop-Bereich vor. (Illustration: RadQuartier GmbH)

Über 400.000 Euro für Gräfelfinger Dirtpark veranschlagt

Nach dem Spatenstich zur neuen Dreifach- und Schwimmhalle beschäftigte sich der Gemeinderat in dieser Woche gleich noch mit einem nächsten Sportprojekt – dem geplanten Dirtpark für Mountainbiker beim Lochhamer Gewerbegebiet.

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Nach einem Ortstermin und einem Workshop mit Gräfelfinger Radsportlern für einen Dirtpark – einen Geländeparcours für Mountainbiker – hat die renommierte Radsport-Firma RadQuartier die Diskussionen-Ergebnisse in einer Planung zusammengefasst. Robin Specht, Chef von RadQuartier und international bekannter Slopestyle Mountainbike-Profi, präsentierte das Ergebnis am Dienstag Abend dem Gräfelfinger Gemeinderat: „Mountainbiken ist DIE große Individualsportart der heutigen Zeit. Mehr als in alle anderen Sportarten versammeln sich hier Leute jeden Alters.“

Dementsprechend plante er den Gräfelfinger Park für „alle zwischen 3 und 83 Jahren“. Auf einer 140 Meter langen und 29 Meter breiten Fläche sollen vier „Lines“ für Profis, Fortgeschrittene und Anfänger sowie eine „Tableline“ mit Hindernissen und Anfängerparcours, Wellen und Kurven für die ganz Kleinen und ein Workshop-Bereich Platz finden.

„Geht’s eine Nummer kleiner?“

Den Anlaufkegel plante Specht mit vier Metern Höhe. Insgesamt 3.400 Tonnen Material („ein mittelgroßer Tiefbau“) sollen verbaut werden. „Alles, was zwei Räder hat, kann kommen, Radfahrer, E-Biker, auch Rollstuhlfahrer. Bis zu 100 Leute können gleichzeitig bequem darauf fahren“, so Specht und stellte zum „Think Big“-Modell gleich noch die ultimative Schockzahl in den Raum: für 407.000 Euro wäre die Gemeinde dabei.

Erste Reaktion des Bürgermeisters Peter Köstler: „Das ist ein starker Ritt im wahrsten Sinn des Wortes. Geht’s auch eine Nummer kleiner?“ Die Summe sei für ein Aufschütten doch recht hoch. Specht argumentierte: „Kein Aufschütten, das muss richtig gebaut sein! Sonst ist die Unfallgefahr viel zu hoch.“ Folgekosten sehe er nicht. „Dirtparks sind selbstregulierend. Die Sportler legen selbst Hand an, vor allem wenn sie von Anfang an in die Planung einbezogen sind, wie es in Gräfelfing der Fall ist.“

Die Sache mit der Haftung

„Was ist mit der Haftung? Warum ist das so teuer? Was passiert 2063, wenn wir die Umgehungsstraße bauen, die trägt ja schließlich schon den Namen St2063? Und wer räumt den Müll auf?“, fasste Günther Roll seine Kritikpunkte zusammen und stieß bei den Ratskollegen auf Zustimmung insbesondere bei Sicherheit und Haftung.

„Die sicherheitstechnische Abnahme durch den TÜV Süd garantiert Ihnen die nötige Sicherheit. Die Rampen selbst sind wartungsarm und können umziehen, das war sowieso die Zielsetzung“, so Specht. In etwa 156.000 Euro würden die Rampen kosten – dieses Geld gehe also keineswegs verloren. ADFC-ler und dritter Bürgermeister Martin Feldner sprang Specht bei. „Das ist wie bei den Skipisten. Hier haftet auch nicht der Betreiber. Wenn die Pisten gut präpariert sind, kommt es auf die Selbsteinschätzung der Fahrer an.“

Jetzt wird´s konkret

Doch auch Feldner war die Anlage zu groß. „Könnte man eine Line nachrüsten, wenn die Nachfrage entsprechend ist?“, fragte er und erntete nur Spechts Kopfschütteln. „Das wäre wie ein Fußballplatz mit nur einer Hälfte und einem Tor. Sie bekommen hier sowieso nur blaue und rote Pisten, die echt schweren Profi-Sachen bauen wir hier nicht. Die Mountainbiker sind eine feste Kommunity, die ziehen von Anlage zu Anlage. Es bringt nichts, weniger zu bauen. Das ist dann schnell uninteressant.“

Im Übrigen könnten Dirtparks wie öffentliche Grünanlagen gehandhabt werden. Eine Satzung würde die Nutzungsregeln bekanntgeben. „Wir könnten den angesagten Mountainbiker Lukas Knopf zur Eröffnung gewinnen. Der würde alles testen.“ Dessen Testfahrten könnten auf Video via QR-Codes abgerufen werden und gleichzeitig könnte Knopf zusätzlich zu den Schildern auf die Regeln fürs sichere Fahren hinweisen, „nämlich Helmtragen, nicht bei Dunkelheit und nicht bei Nässe fahren, und so weiter.“

Am Schluss beauftragten die Räte die Verwaltung, die Planung voranzubringen. „Das Okay vom Gemeinderat war ein klares Signal für eine konkretere Planung“, erklärte Roland Strecker vom Bauamt im Anschluss. Es gebe noch viele Stellschrauben bezüglich des Ortes und des Ausmaßes, versicherte er. Ende des Jahres könnte die Planung en-detail stehen. „Dann sehen wir weiter.“

Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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