U6 nach Martinsried – ein Jahr nach dem Spatenstich
Vor einem Jahr wurde der Spatenstich in Anwesenheit von Ministerpräsident Söder für die U6 nach Martinsried durchgeführt
Im letzten Jahr wurde viel Erde und viel Beton bewegt zwischen Klinikum Großhadern und dem Campus Martinsried. Ein Jahr ist seit dem ersten Spatenstich vergangen und die Ziele scheinen weiterhin eingehalten zu werden.
Bereits Monate vorher wurden Bäume gefällt und größere Grünflächen freigelegt. Doch erst am 6.2.2023 war alles so weit bereit, dass mit der tatsächlichen Bauphase begonnen werden konnte und die großen Maschinen anrückten. Sogar der Ministerpräsident persönlich reiste mit zwei seiner Minister an, um dabei zu sein beim ersten Spatenstich für die Verlängerung der U-Bahnlinie 6 nach Martinsried.
Ein Jahr später
Ein Jahr und ein Tag später kehrt Planeggs 1. Bürgermeister Hermann Nafziger auf die Baustelle zurück, um der Presse zu zeigen, was bislang geschehen ist. Unterstützt wird er dabei von Dr. Dimitri Steinke (Geschäftsführer der U-Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co. KG), Stefan Schaudig (Geschäftsleiter des Planegger Rathauses) und Robert Bauer (Bauunternehmung Leonhard Weiss). Den Originalspaten von damals hat der Bürgermeister eigens mitgebracht. „Die Erde am Spaten ist noch nicht trocken“, verkündet er bei der Begrüßung und zeigt sich glücklich, dass beim Bau alles sehr gut funktioniere. „Es ist unglaublich, was in dieser Zeit passiert ist.“
„Die Bilder sprechen für sich“, findet Dr. Dimitri Steinke und meint damit die großen, sichtbaren Veränderungen, die durch den Bau entstanden sind. Ein etwa 7 m tiefer und 1 km langer Schacht ist ausgehoben worden. Der Tunnelverlauf lässt sich darin gut erkennen wie auch die Bodenplatten für den Bahnhof, dessen Rohbau in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Momentan wird die Bewehrung in den Bodenplatten angebracht, um anschließend die Wände zu betonieren. Sind die ersten 30 m fertig, wird die Grube in diesem Teil auch wieder zugeschüttet. Das wird wahrscheinlich Mitte des Jahres der Fall sein.
Alles im Plan
Außerdem ist man damit beschäftigt im Streckentunnel im östlichen Teil Bohrpfähle einzusetzen. Geschätzte 30% fehlen noch. Pro Tag werden etwa 2-3 angebracht. Einen zu festen Zeitplan habe man nicht, man arbeite ohne Zeitdruck, manchmal muss man seine Pläne auch abändern, wenn etwas anders läuft als gedacht, erklärt Stefan Schaudig. Der Boden, bestehend aus einem Großteil Kies, sei nicht einfach, meint Dr. Dimitri Steinke, und stelle einen vor geotechnischen Herausforderungen, die man bislang aber hat bewältigen können. Dr. Steinke nimmt auch gleich die Antwort auf die Frage vorweg, die vielen auf der Zunge brennt, indem er verkündet: „Wir liegen im Zeit- und Kostenrahmen.“ Das heißt, man plant weiterhin mit der Eröffnung im Jahr 2027 und dem Einhalten des Budgets von 212 Mio. Euro. Eine gute Nachricht.
Alle hingegen, die regelmäßig auf der Straße „Am Klopferspitz“ unterwegs sind, werden für mehrere Monate Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Ab März bis etwa August wird der Verlauf der Straße dort, wo sie die Baustelle quert, nach Westen hin verlegt. Hier wird der Verkehr dann nur noch einspurig möglich sein und durch eine Ampel geregelt. Doch die Straße bleibt für alle nutzbar, selbst für die langen Gelenkbusse des MVV. Um die Befahrbarkeit zu ermöglichen, werden an dieser Stelle zuerst die Außenwände des Tunnels gebaut, dann die Decke und danach alles, was darunter ist. Es entsteht praktisch eine Brücke für die Straße.
Nur Muster ohne Wert
Den einen oder anderen mag schon verwundert haben, was der 5,70 m x 5 m große Betonrahmen am Ende der Baustelle in Martinsried darstellen sollte. Er ist weder ein Kunstwerk, das den Eingang des zukünftigen Bahnhofs markieren soll, noch ein Fahrstuhlschacht oder ein noch einzubauendes Fertigteil. Stattdessen wird dieses Monstrum, nachdem es seinen Dienst getan hat, wieder abgerissen.
Es handelt sich um ein Musterbauwerk aus Sichtbeton und soll dafür benutzt werden zu üben, was später in den Wänden des Bahnhofs eingelassen wird. Denn „jeder Beton ist anders“, erklärt Robert Bauer von der Baufirma Leonhard Weiss. Hier können alle Techniken ausprobiert und auch mal Fehler gemacht werden. Geübt wird beispielsweise, wie die Buchstaben des Schriftzugs Martinsried auszusehen haben, aber auch das Anbringen von Anschlüssen. Ebenfalls zuerst am Musterbauwerk werden die runden Aushöhlungen, die später die Decke schmücken sollen, gestaltet. Im fertigen Bahnhof sollen sie nicht nur optisch an Zellen erinnern und damit die unmittelbare Nähe zur Universität und dem Biotechnologiezentrum erkennen lassen, sondern auch die Funktion haben den Schall zu brechen.
Eben weil die Führung der Trasse ganz nah an dem Institut für Biologie der LMU und dem Innovations- und Gründungszentrum für Biotechnologie (IZB) vorbeigeht, in deren Labore auch schon mal ein feinfühliges Elektromikroskop steht, wird die Bahn auf der Höhe der Institutsgebäude auf einer festen Fahrbahn mit gedämpften Platten geführt. Während zwischen Klinikum Großhadern und „Am Klopferspitz“ nur Schotter unter den Platten ist, werden hier speziell angefertigte Gummikissen eingefügt, welche Schwingungen verhindern sollen. Beschwerden seitens der Institute während der Bauphase gab es bislang wenig. Einzig, wenn der Boden verdichtet wurde, fühlten sich die Wissenschaftler gestört. Doch mittlerweile stimme sich das Bauunternehmen mit den Instituten ab und kündige ihre Termine zur Erdverdichtung an.
Neue Kommunikationswege
Bürgermeister Nafziger führt die nicht vorhandenen Gegenstimmen und Proteste gegen den U-Bahnbau auf die Beteiligten zurück und das Bemühen um offene Kommunikation. Man versuche von allen Seiten „schnell auf alles zu reagieren“. Zur Kommunikation dienen auch die Comic-Tafeln, die an den Bauzäunen angebracht wurden. Vor allem Kindern soll jede von ihnen auf einfache und witzige Weise jeweils einen neuen Bauabschnitt erklären. Das Feedback darauf sei sehr positiv, meint Dr. Steinke. An diesem Mittwoch wird die Sammlung um eine Tafel ergänzt. Auf der Homepage der Gemeinde Planegg sind alle Comictafeln veröffentlicht sowie viele Informationen zur Baustelle samt eines dreimonatigen Zeitplans. Für Fragen, Kritik und Anregungen ist auch eine E-Mailadresse eingerichtet worden: U6@planegg.de.
Redaktion Unser Würmtal / aw
Den einen oder anderen mag schon verwundert haben, was der 5,70 m x 5 m große Betonrahmen am Ende der Baustelle in Martinsried darstellen sollte. Er ist weder ein Kunstwerk, das den Eingang des zukünftigen Bahnhofs markieren soll, noch ein Fahrstuhlschacht oder ein noch einzubauendes Fertigteil. Stattdessen wird dieses Monstrum, nachdem es seinen Dienst getan hat, wieder abgerissen.
Es handelt sich um ein Musterbauwerk aus Sichtbeton und soll dafür benutzt werden zu üben, was später in den Wänden des Bahnhofs eingelassen wird. Denn „jeder Beton ist anders“, erklärt Robert Bauer von der Baufirma Leonhard Weiss. Hier können alle Techniken ausprobiert und auch mal Fehler gemacht werden. Geübt wird beispielsweise, wie die Buchstaben des Schriftzugs Martinsried auszusehen haben, aber auch das Anbringen von Anschlüssen. Ebenfalls zuerst am Musterbauwerk werden die runden Aushöhlungen, die später die Decke schmücken sollen, gestaltet. Im fertigen Bahnhof sollen sie nicht nur optisch an Zellen erinnern und damit die unmittelbare Nähe zur Universität und dem Biotechnologiezentrum erkennen lassen, sondern auch die Funktion haben den Schall zu brechen.
Eben weil die Führung der Trasse ganz nah an dem Institut für Biologie der LMU und dem Innovations- und Gründungszentrum für Biotechnologie (IZB) vorbeigeht, in deren Labore auch schon mal ein feinfühliges Elektromikroskop steht, wird die Bahn auf der Höhe der Institutsgebäude auf einer festen Fahrbahn mit gedämpften Platten geführt. Während zwischen Klinikum Großhadern und „Am Klopferspitz“ nur Schotter unter den Platten ist, werden hier speziell angefertigte Gummikissen eingefügt, welche Schwingungen verhindern sollen. Beschwerden seitens der Institute während der Bauphase gab es bislang wenig. Einzig, wenn der Boden verdichtet wurde, fühlten sich die Wissenschaftler gestört. Doch mittlerweile stimme sich das Bauunternehmen mit den Instituten ab und kündige ihre Termine zur Erdverdichtung an.
Neue Kommunikationswege
Bürgermeister Nafziger führt die nicht vorhandenen Gegenstimmen und Proteste gegen den U-Bahnbau auf die Beteiligten zurück und das Bemühen um offene Kommunikation. Man versuche von allen Seiten „schnell auf alles zu reagieren“. Zur Kommunikation dienen auch die Comic-Tafeln, die an den Bauzäunen angebracht wurden. Vor allem Kindern soll jede von ihnen auf einfache und witzige Weise jeweils einen neuen Bauabschnitt erklären. Das Feedback darauf sei sehr positiv, meint Dr. Steinke. An diesem Mittwoch wird die Sammlung um eine Tafel ergänzt. Auf der Homepage der Gemeinde Planegg sind alle Comictafeln veröffentlicht sowie viele Informationen zur Baustelle samt eines dreimonatigen Zeitplans. Für Fragen, Kritik und Anregungen ist auch eine E-Mailadresse eingerichtet worden: U6@planegg.de.
Redaktion Unser Würmtal / aw
U6 nach Martinsried – ein Jahr nach dem Spatenstich
Vor einem Jahr wurde der Spatenstich in Anwesenheit von Ministerpräsident Söder für die U6 nach Martinsried durchgeführt
Im letzten Jahr wurde viel Erde und viel Beton bewegt zwischen Klinikum Großhadern und dem Campus Martinsried. Ein Jahr ist seit dem ersten Spatenstich vergangen und die Ziele scheinen weiterhin eingehalten zu werden.
Bereits Monate vorher wurden Bäume gefällt und größere Grünflächen freigelegt. Doch erst am 6.2.2023 war alles so weit bereit, dass mit der tatsächlichen Bauphase begonnen werden konnte und die großen Maschinen anrückten. Sogar der Ministerpräsident persönlich reiste mit zwei seiner Minister an, um dabei zu sein beim ersten Spatenstich für die Verlängerung der U-Bahnlinie 6 nach Martinsried.
Ein Jahr später
Ein Jahr und ein Tag später kehrt Planeggs 1. Bürgermeister Hermann Nafziger auf die Baustelle zurück, um der Presse zu zeigen, was bislang geschehen ist. Unterstützt wird er dabei von Dr. Dimitri Steinke (Geschäftsführer der U-Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co. KG), Stefan Schaudig (Geschäftsleiter des Planegger Rathauses) und Robert Bauer (Bauunternehmung Leonhard Weiss). Den Originalspaten von damals hat der Bürgermeister eigens mitgebracht. „Die Erde am Spaten ist noch nicht trocken“, verkündet er bei der Begrüßung und zeigt sich glücklich, dass beim Bau alles sehr gut funktioniere. „Es ist unglaublich, was in dieser Zeit passiert ist.“
„Die Bilder sprechen für sich“, findet Dr. Dimitri Steinke und meint damit die großen, sichtbaren Veränderungen, die durch den Bau entstanden sind. Ein etwa 7 m tiefer und 1 km langer Schacht ist ausgehoben worden. Der Tunnelverlauf lässt sich darin gut erkennen wie auch die Bodenplatten für den Bahnhof, dessen Rohbau in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Momentan wird die Bewehrung in den Bodenplatten angebracht, um anschließend die Wände zu betonieren. Sind die ersten 30 m fertig, wird die Grube in diesem Teil auch wieder zugeschüttet. Das wird wahrscheinlich Mitte des Jahres der Fall sein.
Alles im Plan
Außerdem ist man damit beschäftigt im Streckentunnel im östlichen Teil Bohrpfähle einzusetzen. Geschätzte 30% fehlen noch. Pro Tag werden etwa 2-3 angebracht. Einen zu festen Zeitplan habe man nicht, man arbeite ohne Zeitdruck, manchmal muss man seine Pläne auch abändern, wenn etwas anders läuft als gedacht, erklärt Stefan Schaudig. Der Boden, bestehend aus einem Großteil Kies, sei nicht einfach, meint Dr. Dimitri Steinke, und stelle einen vor geotechnischen Herausforderungen, die man bislang aber hat bewältigen können. Dr. Steinke nimmt auch gleich die Antwort auf die Frage vorweg, die vielen auf der Zunge brennt, indem er verkündet: „Wir liegen im Zeit- und Kostenrahmen.“ Das heißt, man plant weiterhin mit der Eröffnung im Jahr 2027 und dem Einhalten des Budgets von 212 Mio. Euro. Eine gute Nachricht.
Alle hingegen, die regelmäßig auf der Straße „Am Klopferspitz“ unterwegs sind, werden für mehrere Monate Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Ab März bis etwa August wird der Verlauf der Straße dort, wo sie die Baustelle quert, nach Westen hin verlegt. Hier wird der Verkehr dann nur noch einspurig möglich sein und durch eine Ampel geregelt. Doch die Straße bleibt für alle nutzbar, selbst für die langen Gelenkbusse des MVV. Um die Befahrbarkeit zu ermöglichen, werden an dieser Stelle zuerst die Außenwände des Tunnels gebaut, dann die Decke und danach alles, was darunter ist. Es entsteht praktisch eine Brücke für die Straße.
Nur Muster ohne Wert
Den einen oder anderen mag schon verwundert haben, was der 5,70 m x 5 m große Betonrahmen am Ende der Baustelle in Martinsried darstellen sollte. Er ist weder ein Kunstwerk, das den Eingang des zukünftigen Bahnhofs markieren soll, noch ein Fahrstuhlschacht oder ein noch einzubauendes Fertigteil. Stattdessen wird dieses Monstrum, nachdem es seinen Dienst getan hat, wieder abgerissen.
Es handelt sich um ein Musterbauwerk aus Sichtbeton und soll dafür benutzt werden zu üben, was später in den Wänden des Bahnhofs eingelassen wird. Denn „jeder Beton ist anders“, erklärt Robert Bauer von der Baufirma Leonhard Weiss. Hier können alle Techniken ausprobiert und auch mal Fehler gemacht werden. Geübt wird beispielsweise, wie die Buchstaben des Schriftzugs Martinsried auszusehen haben, aber auch das Anbringen von Anschlüssen. Ebenfalls zuerst am Musterbauwerk werden die runden Aushöhlungen, die später die Decke schmücken sollen, gestaltet. Im fertigen Bahnhof sollen sie nicht nur optisch an Zellen erinnern und damit die unmittelbare Nähe zur Universität und dem Biotechnologiezentrum erkennen lassen, sondern auch die Funktion haben den Schall zu brechen.
Eben weil die Führung der Trasse ganz nah an dem Institut für Biologie der LMU und dem Innovations- und Gründungszentrum für Biotechnologie (IZB) vorbeigeht, in deren Labore auch schon mal ein feinfühliges Elektromikroskop steht, wird die Bahn auf der Höhe der Institutsgebäude auf einer festen Fahrbahn mit gedämpften Platten geführt. Während zwischen Klinikum Großhadern und „Am Klopferspitz“ nur Schotter unter den Platten ist, werden hier speziell angefertigte Gummikissen eingefügt, welche Schwingungen verhindern sollen. Beschwerden seitens der Institute während der Bauphase gab es bislang wenig. Einzig, wenn der Boden verdichtet wurde, fühlten sich die Wissenschaftler gestört. Doch mittlerweile stimme sich das Bauunternehmen mit den Instituten ab und kündige ihre Termine zur Erdverdichtung an.
Neue Kommunikationswege
Bürgermeister Nafziger führt die nicht vorhandenen Gegenstimmen und Proteste gegen den U-Bahnbau auf die Beteiligten zurück und das Bemühen um offene Kommunikation. Man versuche von allen Seiten „schnell auf alles zu reagieren“. Zur Kommunikation dienen auch die Comic-Tafeln, die an den Bauzäunen angebracht wurden. Vor allem Kindern soll jede von ihnen auf einfache und witzige Weise jeweils einen neuen Bauabschnitt erklären. Das Feedback darauf sei sehr positiv, meint Dr. Steinke. An diesem Mittwoch wird die Sammlung um eine Tafel ergänzt. Auf der Homepage der Gemeinde Planegg sind alle Comictafeln veröffentlicht sowie viele Informationen zur Baustelle samt eines dreimonatigen Zeitplans. Für Fragen, Kritik und Anregungen ist auch eine E-Mailadresse eingerichtet worden: U6@planegg.de.
Redaktion Unser Würmtal / aw
Den einen oder anderen mag schon verwundert haben, was der 5,70 m x 5 m große Betonrahmen am Ende der Baustelle in Martinsried darstellen sollte. Er ist weder ein Kunstwerk, das den Eingang des zukünftigen Bahnhofs markieren soll, noch ein Fahrstuhlschacht oder ein noch einzubauendes Fertigteil. Stattdessen wird dieses Monstrum, nachdem es seinen Dienst getan hat, wieder abgerissen.
Es handelt sich um ein Musterbauwerk aus Sichtbeton und soll dafür benutzt werden zu üben, was später in den Wänden des Bahnhofs eingelassen wird. Denn „jeder Beton ist anders“, erklärt Robert Bauer von der Baufirma Leonhard Weiss. Hier können alle Techniken ausprobiert und auch mal Fehler gemacht werden. Geübt wird beispielsweise, wie die Buchstaben des Schriftzugs Martinsried auszusehen haben, aber auch das Anbringen von Anschlüssen. Ebenfalls zuerst am Musterbauwerk werden die runden Aushöhlungen, die später die Decke schmücken sollen, gestaltet. Im fertigen Bahnhof sollen sie nicht nur optisch an Zellen erinnern und damit die unmittelbare Nähe zur Universität und dem Biotechnologiezentrum erkennen lassen, sondern auch die Funktion haben den Schall zu brechen.
Eben weil die Führung der Trasse ganz nah an dem Institut für Biologie der LMU und dem Innovations- und Gründungszentrum für Biotechnologie (IZB) vorbeigeht, in deren Labore auch schon mal ein feinfühliges Elektromikroskop steht, wird die Bahn auf der Höhe der Institutsgebäude auf einer festen Fahrbahn mit gedämpften Platten geführt. Während zwischen Klinikum Großhadern und „Am Klopferspitz“ nur Schotter unter den Platten ist, werden hier speziell angefertigte Gummikissen eingefügt, welche Schwingungen verhindern sollen. Beschwerden seitens der Institute während der Bauphase gab es bislang wenig. Einzig, wenn der Boden verdichtet wurde, fühlten sich die Wissenschaftler gestört. Doch mittlerweile stimme sich das Bauunternehmen mit den Instituten ab und kündige ihre Termine zur Erdverdichtung an.
Neue Kommunikationswege
Bürgermeister Nafziger führt die nicht vorhandenen Gegenstimmen und Proteste gegen den U-Bahnbau auf die Beteiligten zurück und das Bemühen um offene Kommunikation. Man versuche von allen Seiten „schnell auf alles zu reagieren“. Zur Kommunikation dienen auch die Comic-Tafeln, die an den Bauzäunen angebracht wurden. Vor allem Kindern soll jede von ihnen auf einfache und witzige Weise jeweils einen neuen Bauabschnitt erklären. Das Feedback darauf sei sehr positiv, meint Dr. Steinke. An diesem Mittwoch wird die Sammlung um eine Tafel ergänzt. Auf der Homepage der Gemeinde Planegg sind alle Comictafeln veröffentlicht sowie viele Informationen zur Baustelle samt eines dreimonatigen Zeitplans. Für Fragen, Kritik und Anregungen ist auch eine E-Mailadresse eingerichtet worden: U6@planegg.de.
Redaktion Unser Würmtal / aw
U6 nach Martinsried – ein Jahr nach dem Spatenstich
Vor einem Jahr wurde der Spatenstich in Anwesenheit von Ministerpräsident Söder für die U6 nach Martinsried durchgeführt
Im letzten Jahr wurde viel Erde und viel Beton bewegt zwischen Klinikum Großhadern und dem Campus Martinsried. Ein Jahr ist seit dem ersten Spatenstich vergangen und die Ziele scheinen weiterhin eingehalten zu werden.
Bereits Monate vorher wurden Bäume gefällt und größere Grünflächen freigelegt. Doch erst am 6.2.2023 war alles so weit bereit, dass mit der tatsächlichen Bauphase begonnen werden konnte und die großen Maschinen anrückten. Sogar der Ministerpräsident persönlich reiste mit zwei seiner Minister an, um dabei zu sein beim ersten Spatenstich für die Verlängerung der U-Bahnlinie 6 nach Martinsried.
Ein Jahr später
Ein Jahr und ein Tag später kehrt Planeggs 1. Bürgermeister Hermann Nafziger auf die Baustelle zurück, um der Presse zu zeigen, was bislang geschehen ist. Unterstützt wird er dabei von Dr. Dimitri Steinke (Geschäftsführer der U-Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co. KG), Stefan Schaudig (Geschäftsleiter des Planegger Rathauses) und Robert Bauer (Bauunternehmung Leonhard Weiss). Den Originalspaten von damals hat der Bürgermeister eigens mitgebracht. „Die Erde am Spaten ist noch nicht trocken“, verkündet er bei der Begrüßung und zeigt sich glücklich, dass beim Bau alles sehr gut funktioniere. „Es ist unglaublich, was in dieser Zeit passiert ist.“
„Die Bilder sprechen für sich“, findet Dr. Dimitri Steinke und meint damit die großen, sichtbaren Veränderungen, die durch den Bau entstanden sind. Ein etwa 7 m tiefer und 1 km langer Schacht ist ausgehoben worden. Der Tunnelverlauf lässt sich darin gut erkennen wie auch die Bodenplatten für den Bahnhof, dessen Rohbau in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Momentan wird die Bewehrung in den Bodenplatten angebracht, um anschließend die Wände zu betonieren. Sind die ersten 30 m fertig, wird die Grube in diesem Teil auch wieder zugeschüttet. Das wird wahrscheinlich Mitte des Jahres der Fall sein.
Alles im Plan
Außerdem ist man damit beschäftigt im Streckentunnel im östlichen Teil Bohrpfähle einzusetzen. Geschätzte 30% fehlen noch. Pro Tag werden etwa 2-3 angebracht. Einen zu festen Zeitplan habe man nicht, man arbeite ohne Zeitdruck, manchmal muss man seine Pläne auch abändern, wenn etwas anders läuft als gedacht, erklärt Stefan Schaudig. Der Boden, bestehend aus einem Großteil Kies, sei nicht einfach, meint Dr. Dimitri Steinke, und stelle einen vor geotechnischen Herausforderungen, die man bislang aber hat bewältigen können. Dr. Steinke nimmt auch gleich die Antwort auf die Frage vorweg, die vielen auf der Zunge brennt, indem er verkündet: „Wir liegen im Zeit- und Kostenrahmen.“ Das heißt, man plant weiterhin mit der Eröffnung im Jahr 2027 und dem Einhalten des Budgets von 212 Mio. Euro. Eine gute Nachricht.
Alle hingegen, die regelmäßig auf der Straße „Am Klopferspitz“ unterwegs sind, werden für mehrere Monate Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Ab März bis etwa August wird der Verlauf der Straße dort, wo sie die Baustelle quert, nach Westen hin verlegt. Hier wird der Verkehr dann nur noch einspurig möglich sein und durch eine Ampel geregelt. Doch die Straße bleibt für alle nutzbar, selbst für die langen Gelenkbusse des MVV. Um die Befahrbarkeit zu ermöglichen, werden an dieser Stelle zuerst die Außenwände des Tunnels gebaut, dann die Decke und danach alles, was darunter ist. Es entsteht praktisch eine Brücke für die Straße.
Nur Muster ohne Wert
Den einen oder anderen mag schon verwundert haben, was der 5,70 m x 5 m große Betonrahmen am Ende der Baustelle in Martinsried darstellen sollte. Er ist weder ein Kunstwerk, das den Eingang des zukünftigen Bahnhofs markieren soll, noch ein Fahrstuhlschacht oder ein noch einzubauendes Fertigteil. Stattdessen wird dieses Monstrum, nachdem es seinen Dienst getan hat, wieder abgerissen.
Es handelt sich um ein Musterbauwerk aus Sichtbeton und soll dafür benutzt werden zu üben, was später in den Wänden des Bahnhofs eingelassen wird. Denn „jeder Beton ist anders“, erklärt Robert Bauer von der Baufirma Leonhard Weiss. Hier können alle Techniken ausprobiert und auch mal Fehler gemacht werden. Geübt wird beispielsweise, wie die Buchstaben des Schriftzugs Martinsried auszusehen haben, aber auch das Anbringen von Anschlüssen. Ebenfalls zuerst am Musterbauwerk werden die runden Aushöhlungen, die später die Decke schmücken sollen, gestaltet. Im fertigen Bahnhof sollen sie nicht nur optisch an Zellen erinnern und damit die unmittelbare Nähe zur Universität und dem Biotechnologiezentrum erkennen lassen, sondern auch die Funktion haben den Schall zu brechen.
Eben weil die Führung der Trasse ganz nah an dem Institut für Biologie der LMU und dem Innovations- und Gründungszentrum für Biotechnologie (IZB) vorbeigeht, in deren Labore auch schon mal ein feinfühliges Elektromikroskop steht, wird die Bahn auf der Höhe der Institutsgebäude auf einer festen Fahrbahn mit gedämpften Platten geführt. Während zwischen Klinikum Großhadern und „Am Klopferspitz“ nur Schotter unter den Platten ist, werden hier speziell angefertigte Gummikissen eingefügt, welche Schwingungen verhindern sollen. Beschwerden seitens der Institute während der Bauphase gab es bislang wenig. Einzig, wenn der Boden verdichtet wurde, fühlten sich die Wissenschaftler gestört. Doch mittlerweile stimme sich das Bauunternehmen mit den Instituten ab und kündige ihre Termine zur Erdverdichtung an.
Neue Kommunikationswege
Bürgermeister Nafziger führt die nicht vorhandenen Gegenstimmen und Proteste gegen den U-Bahnbau auf die Beteiligten zurück und das Bemühen um offene Kommunikation. Man versuche von allen Seiten „schnell auf alles zu reagieren“. Zur Kommunikation dienen auch die Comic-Tafeln, die an den Bauzäunen angebracht wurden. Vor allem Kindern soll jede von ihnen auf einfache und witzige Weise jeweils einen neuen Bauabschnitt erklären. Das Feedback darauf sei sehr positiv, meint Dr. Steinke. An diesem Mittwoch wird die Sammlung um eine Tafel ergänzt. Auf der Homepage der Gemeinde Planegg sind alle Comictafeln veröffentlicht sowie viele Informationen zur Baustelle samt eines dreimonatigen Zeitplans. Für Fragen, Kritik und Anregungen ist auch eine E-Mailadresse eingerichtet worden: U6@planegg.de.
Redaktion Unser Würmtal / aw
Den einen oder anderen mag schon verwundert haben, was der 5,70 m x 5 m große Betonrahmen am Ende der Baustelle in Martinsried darstellen sollte. Er ist weder ein Kunstwerk, das den Eingang des zukünftigen Bahnhofs markieren soll, noch ein Fahrstuhlschacht oder ein noch einzubauendes Fertigteil. Stattdessen wird dieses Monstrum, nachdem es seinen Dienst getan hat, wieder abgerissen.
Es handelt sich um ein Musterbauwerk aus Sichtbeton und soll dafür benutzt werden zu üben, was später in den Wänden des Bahnhofs eingelassen wird. Denn „jeder Beton ist anders“, erklärt Robert Bauer von der Baufirma Leonhard Weiss. Hier können alle Techniken ausprobiert und auch mal Fehler gemacht werden. Geübt wird beispielsweise, wie die Buchstaben des Schriftzugs Martinsried auszusehen haben, aber auch das Anbringen von Anschlüssen. Ebenfalls zuerst am Musterbauwerk werden die runden Aushöhlungen, die später die Decke schmücken sollen, gestaltet. Im fertigen Bahnhof sollen sie nicht nur optisch an Zellen erinnern und damit die unmittelbare Nähe zur Universität und dem Biotechnologiezentrum erkennen lassen, sondern auch die Funktion haben den Schall zu brechen.
Eben weil die Führung der Trasse ganz nah an dem Institut für Biologie der LMU und dem Innovations- und Gründungszentrum für Biotechnologie (IZB) vorbeigeht, in deren Labore auch schon mal ein feinfühliges Elektromikroskop steht, wird die Bahn auf der Höhe der Institutsgebäude auf einer festen Fahrbahn mit gedämpften Platten geführt. Während zwischen Klinikum Großhadern und „Am Klopferspitz“ nur Schotter unter den Platten ist, werden hier speziell angefertigte Gummikissen eingefügt, welche Schwingungen verhindern sollen. Beschwerden seitens der Institute während der Bauphase gab es bislang wenig. Einzig, wenn der Boden verdichtet wurde, fühlten sich die Wissenschaftler gestört. Doch mittlerweile stimme sich das Bauunternehmen mit den Instituten ab und kündige ihre Termine zur Erdverdichtung an.
Neue Kommunikationswege
Bürgermeister Nafziger führt die nicht vorhandenen Gegenstimmen und Proteste gegen den U-Bahnbau auf die Beteiligten zurück und das Bemühen um offene Kommunikation. Man versuche von allen Seiten „schnell auf alles zu reagieren“. Zur Kommunikation dienen auch die Comic-Tafeln, die an den Bauzäunen angebracht wurden. Vor allem Kindern soll jede von ihnen auf einfache und witzige Weise jeweils einen neuen Bauabschnitt erklären. Das Feedback darauf sei sehr positiv, meint Dr. Steinke. An diesem Mittwoch wird die Sammlung um eine Tafel ergänzt. Auf der Homepage der Gemeinde Planegg sind alle Comictafeln veröffentlicht sowie viele Informationen zur Baustelle samt eines dreimonatigen Zeitplans. Für Fragen, Kritik und Anregungen ist auch eine E-Mailadresse eingerichtet worden: U6@planegg.de.
Redaktion Unser Würmtal / aw