Teurer Flopp: Express-Bus X920 wird eingestellt
Zu teuer, zu wenige Fahrgäste: Die Express-Buslinie X920 wird im Dezember eingestellt.
Sie sind das Vorzeigeprojekt des Verkehrsmanagements im Landkreis Starnberg: die Express-Busse X900, X910 und X920. Oder sollte es besser heißen: Sie waren es? Der X920 ist es jedenfalls nicht mehr. Die Verbindung zwischen Großhadern und Fürstenfeldbruck, die unter anderem die Gewerbegebiete KIM in Krailling und Gewerbepark Süd in Gilching mit der U6 in Großhadern verbindet, hat der Landkreis eingestellt. Nach fast fünf Jahren Betrieb fährt der Bus zum nächsten Fahrplanwechsel im kommenden Dezember die letzte Station an.
Die im März 2020 eingeführte Linie war zuletzt zu einem Sorgenkind herangewachsen. Die Gründe: Der Bus fährt zum Teil auf einer Strecke, für die es bereits eine Schnellverbindung gibt. Das ist doppelt gemoppelt und für die an den Kosten beteiligten Landkreise zu teuer. Die Ausgaben hatte der Fürstenfeldbrucker Landrat Thomas Karmasin Medienberichten zufolge zum Start der Linie auf knapp eine Million Euro pro Jahr beziffert. Bescheiden dagegen die Habenseite: Laut Stefan Frey, Landrat des Landkreises Starnberg, gebe es an der KIM durchschnittlich knapp 50 Fahrgäste pro Einstieg oder Ausstieg. Das sei "zu wenig", so der CSU-Politiker.
Wie werden die Lücken gefüllt?
Die Einstellung des X920 ist bedauernswert, aus Sicht der Entscheidungsträger aber keine Katastrophe. Frey verweist auf "alternative Linienangebote". Etwa den MVV-Regionalbus 966 zwischen Unterbrunn und Germering-Unterpfaffenhofen, der auch das Kraillinger Gewerbegebiet ansteuert. Und die Anbindung Kraillings an die U-Bahn sei durch den zwischen Klinikum Großhadern und Weßling verkehrenden Express-Bus X910 gewährleistet. Es handle sich dabei um ein, so der Landrat, "alternatives und neues Angebot unsererseits".
Ansonsten gebe es nicht "viele Spielräume", zumal der Landkreis mit "weit über einer Million Kilometer die meisten Linienkilometer nach München und Fürstenfeldbruck“ fahre. Dass mit dem Ende des X920 das Projekt ÖPNV-Ausbau gescheitert ist, dieser Eindruck soll indes nicht entstehen. Frey deutet es an: Die Kosten des Landkreises für den Öffentlichen Personennahverkehr beliefen sich auf rund 17 Millionen Euro im Jahr. Mit anderen Worten: Man gebe viel Geld aus, um die Menschen von A nach B zu befördern.
Endstation, bitte alle aussteigen
Dennoch ist mit dem X920 ein wichtiger Strang im öffentlichen Verkehrsnetz gerissen. Das ist ernüchternd – für die Politik genauso wie für die Nutzer des Angebots, und seien es noch so wenige. Dabei war das Projekt "Express-Bus X…" seinerzeit verheißungsvoll gestartet. In Zeiten des Klimawandels und einer notwendigen Verkehrswende sollten die X-Busse ein Anreiz sein, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen. "Wenige Haltestellen, kurze Fahrzeiten sowie die direkte Anbindung von Bahnhöfen und Gewerbegebieten", wie es auf der Homepage Energiewende des Landkreises Starnberg heißt, waren die Lockmittel.
Trotzdem blieb der X920 auf der Strecke, zu wenige ließen sich vom Angebot verführen. Entgegen allen Erwartungen. "Ich habe gedacht, diese Linie wird ein Renner", sagte der CSU-Kreisrat Georg Scheitz laut der Süddeutschen Zeitung im Februar dieses Jahres, nachdem erst der Mobilitätsausschuss des Landratsamts Starnberg und dann der Kreisausschuss gegen den Weiterbetrieb gestimmt hatten. Nein, kein Hit, sondern ein Flopp wurde der Express-Bus schließlich, weshalb es im Dezember heißen wird: "Endstation! Fahrgäste bitte alle aussteigen."
Redaktion Unser Würmtal / wf
Teurer Flopp: Express-Bus X920 wird eingestellt
Zu teuer, zu wenige Fahrgäste: Die Express-Buslinie X920 wird im Dezember eingestellt.
Sie sind das Vorzeigeprojekt des Verkehrsmanagements im Landkreis Starnberg: die Express-Busse X900, X910 und X920. Oder sollte es besser heißen: Sie waren es? Der X920 ist es jedenfalls nicht mehr. Die Verbindung zwischen Großhadern und Fürstenfeldbruck, die unter anderem die Gewerbegebiete KIM in Krailling und Gewerbepark Süd in Gilching mit der U6 in Großhadern verbindet, hat der Landkreis eingestellt. Nach fast fünf Jahren Betrieb fährt der Bus zum nächsten Fahrplanwechsel im kommenden Dezember die letzte Station an.
Die im März 2020 eingeführte Linie war zuletzt zu einem Sorgenkind herangewachsen. Die Gründe: Der Bus fährt zum Teil auf einer Strecke, für die es bereits eine Schnellverbindung gibt. Das ist doppelt gemoppelt und für die an den Kosten beteiligten Landkreise zu teuer. Die Ausgaben hatte der Fürstenfeldbrucker Landrat Thomas Karmasin Medienberichten zufolge zum Start der Linie auf knapp eine Million Euro pro Jahr beziffert. Bescheiden dagegen die Habenseite: Laut Stefan Frey, Landrat des Landkreises Starnberg, gebe es an der KIM durchschnittlich knapp 50 Fahrgäste pro Einstieg oder Ausstieg. Das sei "zu wenig", so der CSU-Politiker.
Wie werden die Lücken gefüllt?
Die Einstellung des X920 ist bedauernswert, aus Sicht der Entscheidungsträger aber keine Katastrophe. Frey verweist auf "alternative Linienangebote". Etwa den MVV-Regionalbus 966 zwischen Unterbrunn und Germering-Unterpfaffenhofen, der auch das Kraillinger Gewerbegebiet ansteuert. Und die Anbindung Kraillings an die U-Bahn sei durch den zwischen Klinikum Großhadern und Weßling verkehrenden Express-Bus X910 gewährleistet. Es handle sich dabei um ein, so der Landrat, "alternatives und neues Angebot unsererseits".
Ansonsten gebe es nicht "viele Spielräume", zumal der Landkreis mit "weit über einer Million Kilometer die meisten Linienkilometer nach München und Fürstenfeldbruck“ fahre. Dass mit dem Ende des X920 das Projekt ÖPNV-Ausbau gescheitert ist, dieser Eindruck soll indes nicht entstehen. Frey deutet es an: Die Kosten des Landkreises für den Öffentlichen Personennahverkehr beliefen sich auf rund 17 Millionen Euro im Jahr. Mit anderen Worten: Man gebe viel Geld aus, um die Menschen von A nach B zu befördern.
Endstation, bitte alle aussteigen
Dennoch ist mit dem X920 ein wichtiger Strang im öffentlichen Verkehrsnetz gerissen. Das ist ernüchternd – für die Politik genauso wie für die Nutzer des Angebots, und seien es noch so wenige. Dabei war das Projekt "Express-Bus X…" seinerzeit verheißungsvoll gestartet. In Zeiten des Klimawandels und einer notwendigen Verkehrswende sollten die X-Busse ein Anreiz sein, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen. "Wenige Haltestellen, kurze Fahrzeiten sowie die direkte Anbindung von Bahnhöfen und Gewerbegebieten", wie es auf der Homepage Energiewende des Landkreises Starnberg heißt, waren die Lockmittel.
Trotzdem blieb der X920 auf der Strecke, zu wenige ließen sich vom Angebot verführen. Entgegen allen Erwartungen. "Ich habe gedacht, diese Linie wird ein Renner", sagte der CSU-Kreisrat Georg Scheitz laut der Süddeutschen Zeitung im Februar dieses Jahres, nachdem erst der Mobilitätsausschuss des Landratsamts Starnberg und dann der Kreisausschuss gegen den Weiterbetrieb gestimmt hatten. Nein, kein Hit, sondern ein Flopp wurde der Express-Bus schließlich, weshalb es im Dezember heißen wird: "Endstation! Fahrgäste bitte alle aussteigen."
Redaktion Unser Würmtal / wf
Teurer Flopp: Express-Bus X920 wird eingestellt
Zu teuer, zu wenige Fahrgäste: Die Express-Buslinie X920 wird im Dezember eingestellt.
Sie sind das Vorzeigeprojekt des Verkehrsmanagements im Landkreis Starnberg: die Express-Busse X900, X910 und X920. Oder sollte es besser heißen: Sie waren es? Der X920 ist es jedenfalls nicht mehr. Die Verbindung zwischen Großhadern und Fürstenfeldbruck, die unter anderem die Gewerbegebiete KIM in Krailling und Gewerbepark Süd in Gilching mit der U6 in Großhadern verbindet, hat der Landkreis eingestellt. Nach fast fünf Jahren Betrieb fährt der Bus zum nächsten Fahrplanwechsel im kommenden Dezember die letzte Station an.
Die im März 2020 eingeführte Linie war zuletzt zu einem Sorgenkind herangewachsen. Die Gründe: Der Bus fährt zum Teil auf einer Strecke, für die es bereits eine Schnellverbindung gibt. Das ist doppelt gemoppelt und für die an den Kosten beteiligten Landkreise zu teuer. Die Ausgaben hatte der Fürstenfeldbrucker Landrat Thomas Karmasin Medienberichten zufolge zum Start der Linie auf knapp eine Million Euro pro Jahr beziffert. Bescheiden dagegen die Habenseite: Laut Stefan Frey, Landrat des Landkreises Starnberg, gebe es an der KIM durchschnittlich knapp 50 Fahrgäste pro Einstieg oder Ausstieg. Das sei "zu wenig", so der CSU-Politiker.
Wie werden die Lücken gefüllt?
Die Einstellung des X920 ist bedauernswert, aus Sicht der Entscheidungsträger aber keine Katastrophe. Frey verweist auf "alternative Linienangebote". Etwa den MVV-Regionalbus 966 zwischen Unterbrunn und Germering-Unterpfaffenhofen, der auch das Kraillinger Gewerbegebiet ansteuert. Und die Anbindung Kraillings an die U-Bahn sei durch den zwischen Klinikum Großhadern und Weßling verkehrenden Express-Bus X910 gewährleistet. Es handle sich dabei um ein, so der Landrat, "alternatives und neues Angebot unsererseits".
Ansonsten gebe es nicht "viele Spielräume", zumal der Landkreis mit "weit über einer Million Kilometer die meisten Linienkilometer nach München und Fürstenfeldbruck“ fahre. Dass mit dem Ende des X920 das Projekt ÖPNV-Ausbau gescheitert ist, dieser Eindruck soll indes nicht entstehen. Frey deutet es an: Die Kosten des Landkreises für den Öffentlichen Personennahverkehr beliefen sich auf rund 17 Millionen Euro im Jahr. Mit anderen Worten: Man gebe viel Geld aus, um die Menschen von A nach B zu befördern.
Endstation, bitte alle aussteigen
Dennoch ist mit dem X920 ein wichtiger Strang im öffentlichen Verkehrsnetz gerissen. Das ist ernüchternd – für die Politik genauso wie für die Nutzer des Angebots, und seien es noch so wenige. Dabei war das Projekt "Express-Bus X…" seinerzeit verheißungsvoll gestartet. In Zeiten des Klimawandels und einer notwendigen Verkehrswende sollten die X-Busse ein Anreiz sein, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen. "Wenige Haltestellen, kurze Fahrzeiten sowie die direkte Anbindung von Bahnhöfen und Gewerbegebieten", wie es auf der Homepage Energiewende des Landkreises Starnberg heißt, waren die Lockmittel.
Trotzdem blieb der X920 auf der Strecke, zu wenige ließen sich vom Angebot verführen. Entgegen allen Erwartungen. "Ich habe gedacht, diese Linie wird ein Renner", sagte der CSU-Kreisrat Georg Scheitz laut der Süddeutschen Zeitung im Februar dieses Jahres, nachdem erst der Mobilitätsausschuss des Landratsamts Starnberg und dann der Kreisausschuss gegen den Weiterbetrieb gestimmt hatten. Nein, kein Hit, sondern ein Flopp wurde der Express-Bus schließlich, weshalb es im Dezember heißen wird: "Endstation! Fahrgäste bitte alle aussteigen."
Redaktion Unser Würmtal / wf