Tag der offenen Tür im BMC in Martinsried
Das Biomedizinische Centrum in Martinsried öffnete am vergangen Samstag zum zweiten Mal seine Tore für interessierte Besucher
Das Biomedizinische Centrum in Martinsried öffnete am vergangen Samstag zum zweiten Mal seine Tore für interessierte Besucher und bescherte seinem Leiter zuvor eine schlaflose Nacht. Vor dem Tag der offenen Tür, könne er nicht schlafen aus Angst, dass niemand kommt, gibt Prof. Dr. Peter Becker, geschäftsführender Vorstand des Biomedizinischen Centrums (BMC) zu.
Viel Interesse
Tatsächlich ist am Samstagmorgen draußen vor dem grün-braunen Gebäude auf dem Campus Martinsried, wo sich unter der Woche scharenweise Studierende tummeln, eher wenig los. Die Leute, die heute unterwegs sind, sehen auch nicht unbedingt alle aus wie Studis. Vier hellgrüne Ballons und eine unauffällige Stehtafel direkt vor der Tür deuten diskret an, dass heute hier etwas Besonderes stattfindet. Betritt man jedoch das Gebäude, merkt man sofort, dass Prof. Becker sich keine Sorgen zu machen brauchte: Die Eingangshalle ist bereits kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr voller Besucher aller Altersgruppen, darunter auffallend viele Familien. An den Infoständen herrscht reger Betrieb, vor dem für die Anmeldung zu den Mitmachlaboren hat sich bereits eine lange Schlange gebildet.
Die Mitarbeiter strahlen gute Laune aus und geben freundlich Auskunft. Man erkennt sie an den drei Aufklebern auf der Brust: Ein runder, grüner mit dem Logo des BMC, einer mit den Flaggen der Sprachen, derer sie jeweils mächtig sind sowie ein weiterer kleiner, runder Punkt. Die Farbe dieses Stickers zeigt an, welcher Berufsgruppe die Person angehört. Das soll Orientierung für jene schaffen, die sich über Ausbildungsbereiche informieren wollen. Hat jemand beispielsweise vor, am BMC zu promovieren, kann er an der roten Farbe des Punktes erkennen, wer das momentan schon tut und diese Person gezielt darauf ansprechen.
Das BMC soll verknüpfen
Im großen Hörsaal finden den ganzen Tag über im Viertelstundentakt Vorträge in deutscher, teilweise auch in englischer Sprach statt. Im Gegensatz zu 2019, als der Tag der offenen Tür das letzte Mal stattfand, präsentieren dieses Jahr nicht einzelne Lehrstühle ihre Studien separat, sondern die beteiligten Arbeitsgruppen haben zusammen an der Darstellung ihrer Forschungsgebiete mitgewirkt. Denn dafür ist das BMC da: Es soll verknüpfen - die Lehrstühle untereinander und die reine Naturwissenschaft mit den Kliniken.
Die vielen Kinder, die mit ihrem Eltern an diesem Samstag das BMC besuchen, haben die Möglichkeit in einem „Kids Lab“ in weißem Kittel ganz wie die Großen im Labor zu forschen. Auch an den diversen interaktiven Infotischen auf mehreren Etagen können kleine und große Besucher anhand von Modellen und bunten Schautafeln einen Einblick über die Grundlagenforschung des Centrums gewinnen.
Neben den interaktiven Infotischen und den Kurzvorträgen werden den Besuchern auch Kurzfilme und Führungen angeboten. Schließt man sich einer solchen an, kann man zum Beispiel erfahren, dass der südliche Trakt des Gebäudes der Lehre vorbehalten ist und der nördliche der Forschung, und dass im letzteren einige Bereiche einen weißen und einige einen rotem Bodenbelag haben. Rot bedeutet: Hier wird sensible Forschung an beispielsweise genverändertem Material oder infektiösen Proben vorgenommen. Normalerweise darf in diese Räume nicht jeder rein, am Tag der offenen Tür ist das anders und so können die Führungsteilnehmer beispielsweise einem Pipetttierroboter dabei zuschauen, wie er 100 Proben gleichzeitig untersucht oder mal ein Massenspektrometer in voller Größe bestaunen.
Kompetenzen bündeln
Zwei von vielen teuren Geräten, die in den Laboren des BMC stehen und die, damit sie sich rentieren, von allen Fachbereichen mit Aufträgen versorgt werden. Nicht selten laufen sie rund um die Uhr. Auch darum geht es im BMC: Kompetenzen zu bündeln. Sechs so genannte „Core Facilities“ haben sich auf die Bereitstellung von Geräten und Methoden spezialisiert. Ihr „Know-How“ kann von allen Arbeitsgruppen in Anspruch genommen werden.
Der Aufwand, so einen Tag der offenen Tür auf die Beine zu stellen ist riesig, meint Prof. Dr. Becker und erklärt auch gleich, warum sich die viele Arbeit dennoch lohnt. Ihm ist in einer Zeit, in der viele Falschmeldungen kursieren, wichtig zu zeigen, wie wirkliche Fakten generiert werden. Falsche Eindrücke will er ausräumen, in dem das BMC sich „transparent“ und „offen“ zeigt. Jeder, der mit den Mitarbeitern ins Gespräch kommen möchte, kann das tun und bekommt eine Antwort. Er sieht darin die Ausführung des Bildungsauftrags des BMC wie auch eine Rechtfertigung für die Nutzung der Steuergelder.
Transparenz
Um Transparenz bemüht ist man an diesem Samstag zudem im Bereich der Tiermodelle. Im Keller des BMC werden Mäuse, Ratten, Frösche, Fische und Kaninchen zu Forschungszwecken gehalten, die man an diesem Tag zwar nicht zu Gesicht bekommt, aber in einem eigens dafür zu Verfügung gestellten Raum informieren Mitarbeiter dieser „Core Facility“ über ihre Arbeit. Ein neuer großer Trend ist die Forschung an Organoiden, das sind dreidimensionale Züchtungen menschlicher Zellen. Sie sind „ethisch besser begründbar“ und auf jeden Fall „billiger“ als Tierversuche, erläutert Prof. Becker, hält letztere allerdings für „absolut nötig“, da sich Organoide nur komplimentär einsetzen lassen.
Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose befallen gleich mehrere Organe im Körper. „Um das zu verstehen, brauchen wir ein ganzes Tier.“ Hierfür werden vorzugsweise Mäuse genommen, da sie sich gut mit dem Menschen vergleichen lassen, wenn auch nicht immer. Dennoch gehen die Versuche an Mäusen in letzter Zeit zurück, da der Aufwand, der für die Durchführung eines Tierversuchs betrieben werden muss, sehr hoch ist.
„Der Schlüssel für eine erfolgreiche Forschung ist die Zusammenarbeit“, betont Prof. Becker. Darum erachtet er die räumliche Nähe des BMC zu den anderen „Life Sciences“ am Campus Martinsried/Großhadern als wertvoll. Neben der formellen Zusammenarbeit, die sich in institutionalisieren regelmäßigen Treffen manifestiert, spielt der informelle Austausch eine große Rolle. Die Wissenschaftler der hier angesiedelten Instituten sind gut miteinander vernetzt und können oft schnell und unkompliziert eine Frage gemeinsam lösen. Ein großer Vorteil für eine gute Zusammenarbeit, meint Prof. Becker.
Einblicke
Redaktion Unser Würmtal / aw
Tag der offenen Tür im BMC in Martinsried
Das Biomedizinische Centrum in Martinsried öffnete am vergangen Samstag zum zweiten Mal seine Tore für interessierte Besucher
Das Biomedizinische Centrum in Martinsried öffnete am vergangen Samstag zum zweiten Mal seine Tore für interessierte Besucher und bescherte seinem Leiter zuvor eine schlaflose Nacht. Vor dem Tag der offenen Tür, könne er nicht schlafen aus Angst, dass niemand kommt, gibt Prof. Dr. Peter Becker, geschäftsführender Vorstand des Biomedizinischen Centrums (BMC) zu.
Viel Interesse
Tatsächlich ist am Samstagmorgen draußen vor dem grün-braunen Gebäude auf dem Campus Martinsried, wo sich unter der Woche scharenweise Studierende tummeln, eher wenig los. Die Leute, die heute unterwegs sind, sehen auch nicht unbedingt alle aus wie Studis. Vier hellgrüne Ballons und eine unauffällige Stehtafel direkt vor der Tür deuten diskret an, dass heute hier etwas Besonderes stattfindet. Betritt man jedoch das Gebäude, merkt man sofort, dass Prof. Becker sich keine Sorgen zu machen brauchte: Die Eingangshalle ist bereits kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr voller Besucher aller Altersgruppen, darunter auffallend viele Familien. An den Infoständen herrscht reger Betrieb, vor dem für die Anmeldung zu den Mitmachlaboren hat sich bereits eine lange Schlange gebildet.
Die Mitarbeiter strahlen gute Laune aus und geben freundlich Auskunft. Man erkennt sie an den drei Aufklebern auf der Brust: Ein runder, grüner mit dem Logo des BMC, einer mit den Flaggen der Sprachen, derer sie jeweils mächtig sind sowie ein weiterer kleiner, runder Punkt. Die Farbe dieses Stickers zeigt an, welcher Berufsgruppe die Person angehört. Das soll Orientierung für jene schaffen, die sich über Ausbildungsbereiche informieren wollen. Hat jemand beispielsweise vor, am BMC zu promovieren, kann er an der roten Farbe des Punktes erkennen, wer das momentan schon tut und diese Person gezielt darauf ansprechen.
Das BMC soll verknüpfen
Im großen Hörsaal finden den ganzen Tag über im Viertelstundentakt Vorträge in deutscher, teilweise auch in englischer Sprach statt. Im Gegensatz zu 2019, als der Tag der offenen Tür das letzte Mal stattfand, präsentieren dieses Jahr nicht einzelne Lehrstühle ihre Studien separat, sondern die beteiligten Arbeitsgruppen haben zusammen an der Darstellung ihrer Forschungsgebiete mitgewirkt. Denn dafür ist das BMC da: Es soll verknüpfen - die Lehrstühle untereinander und die reine Naturwissenschaft mit den Kliniken.
Die vielen Kinder, die mit ihrem Eltern an diesem Samstag das BMC besuchen, haben die Möglichkeit in einem „Kids Lab“ in weißem Kittel ganz wie die Großen im Labor zu forschen. Auch an den diversen interaktiven Infotischen auf mehreren Etagen können kleine und große Besucher anhand von Modellen und bunten Schautafeln einen Einblick über die Grundlagenforschung des Centrums gewinnen.
Neben den interaktiven Infotischen und den Kurzvorträgen werden den Besuchern auch Kurzfilme und Führungen angeboten. Schließt man sich einer solchen an, kann man zum Beispiel erfahren, dass der südliche Trakt des Gebäudes der Lehre vorbehalten ist und der nördliche der Forschung, und dass im letzteren einige Bereiche einen weißen und einige einen rotem Bodenbelag haben. Rot bedeutet: Hier wird sensible Forschung an beispielsweise genverändertem Material oder infektiösen Proben vorgenommen. Normalerweise darf in diese Räume nicht jeder rein, am Tag der offenen Tür ist das anders und so können die Führungsteilnehmer beispielsweise einem Pipetttierroboter dabei zuschauen, wie er 100 Proben gleichzeitig untersucht oder mal ein Massenspektrometer in voller Größe bestaunen.
Kompetenzen bündeln
Zwei von vielen teuren Geräten, die in den Laboren des BMC stehen und die, damit sie sich rentieren, von allen Fachbereichen mit Aufträgen versorgt werden. Nicht selten laufen sie rund um die Uhr. Auch darum geht es im BMC: Kompetenzen zu bündeln. Sechs so genannte „Core Facilities“ haben sich auf die Bereitstellung von Geräten und Methoden spezialisiert. Ihr „Know-How“ kann von allen Arbeitsgruppen in Anspruch genommen werden.
Der Aufwand, so einen Tag der offenen Tür auf die Beine zu stellen ist riesig, meint Prof. Dr. Becker und erklärt auch gleich, warum sich die viele Arbeit dennoch lohnt. Ihm ist in einer Zeit, in der viele Falschmeldungen kursieren, wichtig zu zeigen, wie wirkliche Fakten generiert werden. Falsche Eindrücke will er ausräumen, in dem das BMC sich „transparent“ und „offen“ zeigt. Jeder, der mit den Mitarbeitern ins Gespräch kommen möchte, kann das tun und bekommt eine Antwort. Er sieht darin die Ausführung des Bildungsauftrags des BMC wie auch eine Rechtfertigung für die Nutzung der Steuergelder.
Transparenz
Um Transparenz bemüht ist man an diesem Samstag zudem im Bereich der Tiermodelle. Im Keller des BMC werden Mäuse, Ratten, Frösche, Fische und Kaninchen zu Forschungszwecken gehalten, die man an diesem Tag zwar nicht zu Gesicht bekommt, aber in einem eigens dafür zu Verfügung gestellten Raum informieren Mitarbeiter dieser „Core Facility“ über ihre Arbeit. Ein neuer großer Trend ist die Forschung an Organoiden, das sind dreidimensionale Züchtungen menschlicher Zellen. Sie sind „ethisch besser begründbar“ und auf jeden Fall „billiger“ als Tierversuche, erläutert Prof. Becker, hält letztere allerdings für „absolut nötig“, da sich Organoide nur komplimentär einsetzen lassen.
Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose befallen gleich mehrere Organe im Körper. „Um das zu verstehen, brauchen wir ein ganzes Tier.“ Hierfür werden vorzugsweise Mäuse genommen, da sie sich gut mit dem Menschen vergleichen lassen, wenn auch nicht immer. Dennoch gehen die Versuche an Mäusen in letzter Zeit zurück, da der Aufwand, der für die Durchführung eines Tierversuchs betrieben werden muss, sehr hoch ist.
„Der Schlüssel für eine erfolgreiche Forschung ist die Zusammenarbeit“, betont Prof. Becker. Darum erachtet er die räumliche Nähe des BMC zu den anderen „Life Sciences“ am Campus Martinsried/Großhadern als wertvoll. Neben der formellen Zusammenarbeit, die sich in institutionalisieren regelmäßigen Treffen manifestiert, spielt der informelle Austausch eine große Rolle. Die Wissenschaftler der hier angesiedelten Instituten sind gut miteinander vernetzt und können oft schnell und unkompliziert eine Frage gemeinsam lösen. Ein großer Vorteil für eine gute Zusammenarbeit, meint Prof. Becker.
Einblicke
Redaktion Unser Würmtal / aw
Tag der offenen Tür im BMC in Martinsried
Das Biomedizinische Centrum in Martinsried öffnete am vergangen Samstag zum zweiten Mal seine Tore für interessierte Besucher
Das Biomedizinische Centrum in Martinsried öffnete am vergangen Samstag zum zweiten Mal seine Tore für interessierte Besucher und bescherte seinem Leiter zuvor eine schlaflose Nacht. Vor dem Tag der offenen Tür, könne er nicht schlafen aus Angst, dass niemand kommt, gibt Prof. Dr. Peter Becker, geschäftsführender Vorstand des Biomedizinischen Centrums (BMC) zu.
Viel Interesse
Tatsächlich ist am Samstagmorgen draußen vor dem grün-braunen Gebäude auf dem Campus Martinsried, wo sich unter der Woche scharenweise Studierende tummeln, eher wenig los. Die Leute, die heute unterwegs sind, sehen auch nicht unbedingt alle aus wie Studis. Vier hellgrüne Ballons und eine unauffällige Stehtafel direkt vor der Tür deuten diskret an, dass heute hier etwas Besonderes stattfindet. Betritt man jedoch das Gebäude, merkt man sofort, dass Prof. Becker sich keine Sorgen zu machen brauchte: Die Eingangshalle ist bereits kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr voller Besucher aller Altersgruppen, darunter auffallend viele Familien. An den Infoständen herrscht reger Betrieb, vor dem für die Anmeldung zu den Mitmachlaboren hat sich bereits eine lange Schlange gebildet.
Die Mitarbeiter strahlen gute Laune aus und geben freundlich Auskunft. Man erkennt sie an den drei Aufklebern auf der Brust: Ein runder, grüner mit dem Logo des BMC, einer mit den Flaggen der Sprachen, derer sie jeweils mächtig sind sowie ein weiterer kleiner, runder Punkt. Die Farbe dieses Stickers zeigt an, welcher Berufsgruppe die Person angehört. Das soll Orientierung für jene schaffen, die sich über Ausbildungsbereiche informieren wollen. Hat jemand beispielsweise vor, am BMC zu promovieren, kann er an der roten Farbe des Punktes erkennen, wer das momentan schon tut und diese Person gezielt darauf ansprechen.
Das BMC soll verknüpfen
Im großen Hörsaal finden den ganzen Tag über im Viertelstundentakt Vorträge in deutscher, teilweise auch in englischer Sprach statt. Im Gegensatz zu 2019, als der Tag der offenen Tür das letzte Mal stattfand, präsentieren dieses Jahr nicht einzelne Lehrstühle ihre Studien separat, sondern die beteiligten Arbeitsgruppen haben zusammen an der Darstellung ihrer Forschungsgebiete mitgewirkt. Denn dafür ist das BMC da: Es soll verknüpfen - die Lehrstühle untereinander und die reine Naturwissenschaft mit den Kliniken.
Die vielen Kinder, die mit ihrem Eltern an diesem Samstag das BMC besuchen, haben die Möglichkeit in einem „Kids Lab“ in weißem Kittel ganz wie die Großen im Labor zu forschen. Auch an den diversen interaktiven Infotischen auf mehreren Etagen können kleine und große Besucher anhand von Modellen und bunten Schautafeln einen Einblick über die Grundlagenforschung des Centrums gewinnen.
Neben den interaktiven Infotischen und den Kurzvorträgen werden den Besuchern auch Kurzfilme und Führungen angeboten. Schließt man sich einer solchen an, kann man zum Beispiel erfahren, dass der südliche Trakt des Gebäudes der Lehre vorbehalten ist und der nördliche der Forschung, und dass im letzteren einige Bereiche einen weißen und einige einen rotem Bodenbelag haben. Rot bedeutet: Hier wird sensible Forschung an beispielsweise genverändertem Material oder infektiösen Proben vorgenommen. Normalerweise darf in diese Räume nicht jeder rein, am Tag der offenen Tür ist das anders und so können die Führungsteilnehmer beispielsweise einem Pipetttierroboter dabei zuschauen, wie er 100 Proben gleichzeitig untersucht oder mal ein Massenspektrometer in voller Größe bestaunen.
Kompetenzen bündeln
Zwei von vielen teuren Geräten, die in den Laboren des BMC stehen und die, damit sie sich rentieren, von allen Fachbereichen mit Aufträgen versorgt werden. Nicht selten laufen sie rund um die Uhr. Auch darum geht es im BMC: Kompetenzen zu bündeln. Sechs so genannte „Core Facilities“ haben sich auf die Bereitstellung von Geräten und Methoden spezialisiert. Ihr „Know-How“ kann von allen Arbeitsgruppen in Anspruch genommen werden.
Der Aufwand, so einen Tag der offenen Tür auf die Beine zu stellen ist riesig, meint Prof. Dr. Becker und erklärt auch gleich, warum sich die viele Arbeit dennoch lohnt. Ihm ist in einer Zeit, in der viele Falschmeldungen kursieren, wichtig zu zeigen, wie wirkliche Fakten generiert werden. Falsche Eindrücke will er ausräumen, in dem das BMC sich „transparent“ und „offen“ zeigt. Jeder, der mit den Mitarbeitern ins Gespräch kommen möchte, kann das tun und bekommt eine Antwort. Er sieht darin die Ausführung des Bildungsauftrags des BMC wie auch eine Rechtfertigung für die Nutzung der Steuergelder.
Transparenz
Um Transparenz bemüht ist man an diesem Samstag zudem im Bereich der Tiermodelle. Im Keller des BMC werden Mäuse, Ratten, Frösche, Fische und Kaninchen zu Forschungszwecken gehalten, die man an diesem Tag zwar nicht zu Gesicht bekommt, aber in einem eigens dafür zu Verfügung gestellten Raum informieren Mitarbeiter dieser „Core Facility“ über ihre Arbeit. Ein neuer großer Trend ist die Forschung an Organoiden, das sind dreidimensionale Züchtungen menschlicher Zellen. Sie sind „ethisch besser begründbar“ und auf jeden Fall „billiger“ als Tierversuche, erläutert Prof. Becker, hält letztere allerdings für „absolut nötig“, da sich Organoide nur komplimentär einsetzen lassen.
Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose befallen gleich mehrere Organe im Körper. „Um das zu verstehen, brauchen wir ein ganzes Tier.“ Hierfür werden vorzugsweise Mäuse genommen, da sie sich gut mit dem Menschen vergleichen lassen, wenn auch nicht immer. Dennoch gehen die Versuche an Mäusen in letzter Zeit zurück, da der Aufwand, der für die Durchführung eines Tierversuchs betrieben werden muss, sehr hoch ist.
„Der Schlüssel für eine erfolgreiche Forschung ist die Zusammenarbeit“, betont Prof. Becker. Darum erachtet er die räumliche Nähe des BMC zu den anderen „Life Sciences“ am Campus Martinsried/Großhadern als wertvoll. Neben der formellen Zusammenarbeit, die sich in institutionalisieren regelmäßigen Treffen manifestiert, spielt der informelle Austausch eine große Rolle. Die Wissenschaftler der hier angesiedelten Instituten sind gut miteinander vernetzt und können oft schnell und unkompliziert eine Frage gemeinsam lösen. Ein großer Vorteil für eine gute Zusammenarbeit, meint Prof. Becker.
Einblicke
Redaktion Unser Würmtal / aw