SoLaWi in Gräfelfing
Durch die Vorauszahlungen der Anteilsbeteiligten sind in der ersten „Solidarische Landwirtschaft“ in Gräfelfing die Fixkosten gedeckt.
„Solidarische Landwirtschaft“ ist gerade in aller Munde. Im Gegensatz zum traditionellen Bauern und dem herkömmlichen Hofladen werden sich hier schon die Kosten, die in der Produktion anfallen, geteilt. Im Gegenzug dazu gibt es Ernteanteile – und der persönliche Bezug zum Bioprodukt ist hergestellt. Nun hat auch das Würmtal seine erste SoLaWi, nämlich in der Gräfelfinger Bogenstraße.
Mikrofarm
„Wir sind Quereinsteiger“, erzählte Johannes Egger, der Betreiber der 4.000 Quadratmeter großen Mikrofarm in Gräfelfing. Vor über einem Jahr hat er gemeinsam mit seiner Frau Raluca die alte Gärtnerei in der Bogenstraße von der Gemeinde gepachtet.
„Das war der absolute Zufall“, erzählte er weiter. „Ich wollte eigentlich erstmal nur wissen, was hinter der Anzeige steckte. Vorher war ich beruflich sehr viel für Firmen und Agenturen unterwegs gewesen und habe oft im Flugzeug gesessen. Die Landwirtschaft ist das Kontrastprogramm dazu, das wollten wir erst einmal in Ruhe ausprobieren.“
Im ersten Jahr haben die Eggers dann auch nur im kleineren Rahmen Gemüse für Bekannte und Freunde produziert. Ab diesem Jahr sind die Eggers mit der SoLaWi eingestiegen. „Das ist für uns das beste Modell des Wirtschaftens. Durch die Vorauszahlungen der Anteilsbeteiligten sind unsere Fixkosten gedeckt. Basierend darauf können wir gut planen und unser Konzept entwickeln.“
55 Abonnenten für eine wöchentliche Gemüselieferung beziehungsweise -abholung gibt es im Moment, auf der Warteliste stehen schon die nächsten Interessenten bereit.
Luft nach oben
Das Konzept: zunächst der Gemüseanbau und die Schnittblumen im „Slow-Flowers-Prinzip“ in den insgesamt drei Gewächshäusern und zwei Folientunneln sowie auf der Freilandfläche. Später könnten auch Obstbäume und Himbeeren dazukommen. Vielleicht wird es auch mal ein Hühnermodell geben. Auch im Haupthaus soll sich einiges tun. Der Verkaufsraum des ehemaligen Gärtners soll Büro werden. Angrenzend daran stellen sich die Eggers ein kleines Café vor. „Die Theke wird gerade gebaut“, sagte Egger. Die Nachbarn würden sich schon eifrig danach erkundigen.
Aber möglich sind auch ganz andere Veranstaltungen als der bloße herkömmliche Kaffeebetrieb. Mit fünf Köchen arbeiten die Mikrofarmer bereits zusammen und beliefern deren Restaurants. Deshalb könnten später vielleicht solche Formate, wie „Farm-to-Table“ oder andere Kochevents angeboten werden. Dies ist aber Zukunftsmusik. Denn mit Planen, Anzucht, Anbau und Ernten ist das Mikrofarm-Team sehr gut beschäftigt.
Proof of concept
Als Grundsatz dient die Permakultur. Umgegraben wird nichts. Eine 15 Zentimeter dicke Kompostschicht belebt den Boden und schwächt Unkraut ab. Unter den großen Tomaten- oder Bohnenpflanzen finden niedrige Salate Platz. Folien dienen zur Verschattung und Unkrauteindämmung. Zum Chemieeinsatz kommt allerhöchstens Schneckenkorn.
„Wir haben viele Idee, müssen aber doch erst mal schauen, was sich trägt und was nicht“, so Egger und erklärte sein Preismodell, das sich am traditionellen Bioladen orientiert. „Jede Einheit im freien Verkauf kostet bei uns 2,50 Euro, wir passen die Größen an. Regionale Bio-Produkte sollen kein Luxus sein. Eine Zertifizierung haben wir nicht, die lassen wir uns lieber von unseren Kunden geben.“ Und dann kommt doch der ehemalige Manager zum Vorschein, wenn Egger vom „proof of concept“ spricht. „Wir wollen beweisen, dass es funktioniert. Das ist unsere Agenda dahinter.“
Unter www.mikro.farm finden sich viele weitere Infos. In den Verkauf immer freitags von 14 bis 18 Uhr kommen das Gemüse, Kräuter, Sprossen und Blumen, die nicht von den Abonnenten geholt wurden oder die über die Abo-Versorgung hinaus geerntet wurden.
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
SoLaWi in Gräfelfing
Durch die Vorauszahlungen der Anteilsbeteiligten sind in der ersten „Solidarische Landwirtschaft“ in Gräfelfing die Fixkosten gedeckt.
„Solidarische Landwirtschaft“ ist gerade in aller Munde. Im Gegensatz zum traditionellen Bauern und dem herkömmlichen Hofladen werden sich hier schon die Kosten, die in der Produktion anfallen, geteilt. Im Gegenzug dazu gibt es Ernteanteile – und der persönliche Bezug zum Bioprodukt ist hergestellt. Nun hat auch das Würmtal seine erste SoLaWi, nämlich in der Gräfelfinger Bogenstraße.
Mikrofarm
„Wir sind Quereinsteiger“, erzählte Johannes Egger, der Betreiber der 4.000 Quadratmeter großen Mikrofarm in Gräfelfing. Vor über einem Jahr hat er gemeinsam mit seiner Frau Raluca die alte Gärtnerei in der Bogenstraße von der Gemeinde gepachtet.
„Das war der absolute Zufall“, erzählte er weiter. „Ich wollte eigentlich erstmal nur wissen, was hinter der Anzeige steckte. Vorher war ich beruflich sehr viel für Firmen und Agenturen unterwegs gewesen und habe oft im Flugzeug gesessen. Die Landwirtschaft ist das Kontrastprogramm dazu, das wollten wir erst einmal in Ruhe ausprobieren.“
Im ersten Jahr haben die Eggers dann auch nur im kleineren Rahmen Gemüse für Bekannte und Freunde produziert. Ab diesem Jahr sind die Eggers mit der SoLaWi eingestiegen. „Das ist für uns das beste Modell des Wirtschaftens. Durch die Vorauszahlungen der Anteilsbeteiligten sind unsere Fixkosten gedeckt. Basierend darauf können wir gut planen und unser Konzept entwickeln.“
55 Abonnenten für eine wöchentliche Gemüselieferung beziehungsweise -abholung gibt es im Moment, auf der Warteliste stehen schon die nächsten Interessenten bereit.
Luft nach oben
Das Konzept: zunächst der Gemüseanbau und die Schnittblumen im „Slow-Flowers-Prinzip“ in den insgesamt drei Gewächshäusern und zwei Folientunneln sowie auf der Freilandfläche. Später könnten auch Obstbäume und Himbeeren dazukommen. Vielleicht wird es auch mal ein Hühnermodell geben. Auch im Haupthaus soll sich einiges tun. Der Verkaufsraum des ehemaligen Gärtners soll Büro werden. Angrenzend daran stellen sich die Eggers ein kleines Café vor. „Die Theke wird gerade gebaut“, sagte Egger. Die Nachbarn würden sich schon eifrig danach erkundigen.
Aber möglich sind auch ganz andere Veranstaltungen als der bloße herkömmliche Kaffeebetrieb. Mit fünf Köchen arbeiten die Mikrofarmer bereits zusammen und beliefern deren Restaurants. Deshalb könnten später vielleicht solche Formate, wie „Farm-to-Table“ oder andere Kochevents angeboten werden. Dies ist aber Zukunftsmusik. Denn mit Planen, Anzucht, Anbau und Ernten ist das Mikrofarm-Team sehr gut beschäftigt.
Proof of concept
Als Grundsatz dient die Permakultur. Umgegraben wird nichts. Eine 15 Zentimeter dicke Kompostschicht belebt den Boden und schwächt Unkraut ab. Unter den großen Tomaten- oder Bohnenpflanzen finden niedrige Salate Platz. Folien dienen zur Verschattung und Unkrauteindämmung. Zum Chemieeinsatz kommt allerhöchstens Schneckenkorn.
„Wir haben viele Idee, müssen aber doch erst mal schauen, was sich trägt und was nicht“, so Egger und erklärte sein Preismodell, das sich am traditionellen Bioladen orientiert. „Jede Einheit im freien Verkauf kostet bei uns 2,50 Euro, wir passen die Größen an. Regionale Bio-Produkte sollen kein Luxus sein. Eine Zertifizierung haben wir nicht, die lassen wir uns lieber von unseren Kunden geben.“ Und dann kommt doch der ehemalige Manager zum Vorschein, wenn Egger vom „proof of concept“ spricht. „Wir wollen beweisen, dass es funktioniert. Das ist unsere Agenda dahinter.“
Unter www.mikro.farm finden sich viele weitere Infos. In den Verkauf immer freitags von 14 bis 18 Uhr kommen das Gemüse, Kräuter, Sprossen und Blumen, die nicht von den Abonnenten geholt wurden oder die über die Abo-Versorgung hinaus geerntet wurden.
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
SoLaWi in Gräfelfing
Durch die Vorauszahlungen der Anteilsbeteiligten sind in der ersten „Solidarische Landwirtschaft“ in Gräfelfing die Fixkosten gedeckt.
„Solidarische Landwirtschaft“ ist gerade in aller Munde. Im Gegensatz zum traditionellen Bauern und dem herkömmlichen Hofladen werden sich hier schon die Kosten, die in der Produktion anfallen, geteilt. Im Gegenzug dazu gibt es Ernteanteile – und der persönliche Bezug zum Bioprodukt ist hergestellt. Nun hat auch das Würmtal seine erste SoLaWi, nämlich in der Gräfelfinger Bogenstraße.
Mikrofarm
„Wir sind Quereinsteiger“, erzählte Johannes Egger, der Betreiber der 4.000 Quadratmeter großen Mikrofarm in Gräfelfing. Vor über einem Jahr hat er gemeinsam mit seiner Frau Raluca die alte Gärtnerei in der Bogenstraße von der Gemeinde gepachtet.
„Das war der absolute Zufall“, erzählte er weiter. „Ich wollte eigentlich erstmal nur wissen, was hinter der Anzeige steckte. Vorher war ich beruflich sehr viel für Firmen und Agenturen unterwegs gewesen und habe oft im Flugzeug gesessen. Die Landwirtschaft ist das Kontrastprogramm dazu, das wollten wir erst einmal in Ruhe ausprobieren.“
Im ersten Jahr haben die Eggers dann auch nur im kleineren Rahmen Gemüse für Bekannte und Freunde produziert. Ab diesem Jahr sind die Eggers mit der SoLaWi eingestiegen. „Das ist für uns das beste Modell des Wirtschaftens. Durch die Vorauszahlungen der Anteilsbeteiligten sind unsere Fixkosten gedeckt. Basierend darauf können wir gut planen und unser Konzept entwickeln.“
55 Abonnenten für eine wöchentliche Gemüselieferung beziehungsweise -abholung gibt es im Moment, auf der Warteliste stehen schon die nächsten Interessenten bereit.
Luft nach oben
Das Konzept: zunächst der Gemüseanbau und die Schnittblumen im „Slow-Flowers-Prinzip“ in den insgesamt drei Gewächshäusern und zwei Folientunneln sowie auf der Freilandfläche. Später könnten auch Obstbäume und Himbeeren dazukommen. Vielleicht wird es auch mal ein Hühnermodell geben. Auch im Haupthaus soll sich einiges tun. Der Verkaufsraum des ehemaligen Gärtners soll Büro werden. Angrenzend daran stellen sich die Eggers ein kleines Café vor. „Die Theke wird gerade gebaut“, sagte Egger. Die Nachbarn würden sich schon eifrig danach erkundigen.
Aber möglich sind auch ganz andere Veranstaltungen als der bloße herkömmliche Kaffeebetrieb. Mit fünf Köchen arbeiten die Mikrofarmer bereits zusammen und beliefern deren Restaurants. Deshalb könnten später vielleicht solche Formate, wie „Farm-to-Table“ oder andere Kochevents angeboten werden. Dies ist aber Zukunftsmusik. Denn mit Planen, Anzucht, Anbau und Ernten ist das Mikrofarm-Team sehr gut beschäftigt.
Proof of concept
Als Grundsatz dient die Permakultur. Umgegraben wird nichts. Eine 15 Zentimeter dicke Kompostschicht belebt den Boden und schwächt Unkraut ab. Unter den großen Tomaten- oder Bohnenpflanzen finden niedrige Salate Platz. Folien dienen zur Verschattung und Unkrauteindämmung. Zum Chemieeinsatz kommt allerhöchstens Schneckenkorn.
„Wir haben viele Idee, müssen aber doch erst mal schauen, was sich trägt und was nicht“, so Egger und erklärte sein Preismodell, das sich am traditionellen Bioladen orientiert. „Jede Einheit im freien Verkauf kostet bei uns 2,50 Euro, wir passen die Größen an. Regionale Bio-Produkte sollen kein Luxus sein. Eine Zertifizierung haben wir nicht, die lassen wir uns lieber von unseren Kunden geben.“ Und dann kommt doch der ehemalige Manager zum Vorschein, wenn Egger vom „proof of concept“ spricht. „Wir wollen beweisen, dass es funktioniert. Das ist unsere Agenda dahinter.“
Unter www.mikro.farm finden sich viele weitere Infos. In den Verkauf immer freitags von 14 bis 18 Uhr kommen das Gemüse, Kräuter, Sprossen und Blumen, die nicht von den Abonnenten geholt wurden oder die über die Abo-Versorgung hinaus geerntet wurden.
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal