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Gräfelfing | | von Dr. Friederike Tschochner
Sigi Segl – alias “Gmoastrawanzer”, alias “Pedalus” – 1976 an seinem Rektor-Schreibtisch in der der Gräfelfinger Grundschule. (Foto: Gemeindearchiv Gräfelfing)
Sigi Segl – alias “Gmoastrawanzer”, alias “Pedalus” – 1976 an seinem Rektor-Schreibtisch in der der Gräfelfinger Grundschule. (Foto: Gemeindearchiv Gräfelfing)

Sigi Segl – Sammler Gräfelfinger Geschichte und Geschichten

Am heutigen 19. September wäre Siegfried Segl 100 Jahre alt geworden. Doch im Februar 2000 hatte der 1921 Geborene nach einem sehr aktiven „Ruhestand“ seine Ämter und seine Feder für immer niedergelegt.

Sigi Segl war eine vielseitige Persönlichkeit: Ein strenger, aber gütiger und gerechter Lehrer, dem seine Schüler auch „Tatzn“ und „Übergelegte“ nicht übelgenommen haben. Ein würdiger Schulrektor, der phantasievoll rauschende Feste bis in den Morgen abhalten konnte. Ein eifriger Sammler und penibler Archivar.

Außerdem war er Gründungsmitglied der Faschingsgesellschaft „Würmesia“, Mitgestalter in verschiedensten Vereinen, aktiver Sportler als radfahrender „Pedalus“, verantwortungsvoller Gemeinderat des Bürgervereins und ein 3. Bürgermeister, der nicht „ parteifanatisch“ sondern ausgleichend agierte.

Sigi Segl hatte immer mit Zeit für ein Gespräch und schriftstellerische Tätigkeit. In jugendlicher Frische war er aktiv bis ins hohe Alter, so dass ihm auch mal eine Maibaumfeier wichtiger war als die Erholung und Schonung nach einem Krankenhausaufenthalt.

Bewahrer der Ortssubstanz

Gräfelfing hat ihm viel zu verdanken. Neben der liebevollen Bewahrung der alten Ortssubstanz war er auch offen für neue Entwicklungen. Zusammen mit Eberhard Reichert und Josef Schmid war es sein Verdienst, dass der Scherbenhaufen nach der Wahl 1972 rasch zusammengekehrt und 30 Jahre eine ersprießliche Zusammen¬arbeit im Gemeinderat möglich war.
   

Sigi Segl bei der Maibaumversteigerung 1998. (Foto: Gemeindearchiv Gräfelfing)
Sigi Segl bei der Maibaumversteigerung 1998. (Foto: Gemeindearchiv Gräfelfing)

In Glossen im Merkur und Gedichten hat Sigi Segl jahrelang das Leben in Gräfelfing spitzzüngig kommentiert, mit seinem Freund Karl Wettstein aber auch eine fundierte, lesenswerte Ortsgeschichte geschrieben.

Er war seiner Zeit weit voraus, schrieb er doch schon 1989 „gendergerecht“ in der Festschrift über die „Würmesia: „…handelt es sich um keinen Verein, sondern eine Gesellschaft und selbige ist unzweifelhaft weiblich, wie der feminine Artikel einwandfrei ausweist! Also ist es vollkommen abwegig im Zusammenhang mit den Lebensjahren der Würmesia von „Mannesalter“ zu sprechen, es könnte allenfalls von Frauenalter die Rede sein.“

Straffreies Parken überall in Gräfelfing

Sigi Segl war aus dem Orts- und Vereinsleben nicht wegzudenken und war sich seiner Wirksamkeit auch bewusst. Jedoch machte sein ironischer Humor auch vor seiner Person nicht Halt. Beim Erhalt der Ehrenbürgerwürde hatte er nur eine Bitte: „Straffreies Parken überall in Gräfelfing!“

An der Tür seines Refugiums, das er sich in der alten Grundschule nach seiner Pensionierung vorbehalten hatte, prangte ein Schild: „Hier verblödet ein Genie!“ Zum 1.200-jährigen Jubiläum widmete er „seinem“ Gräfelfing ein Gedicht:

„… Hast a dei altes G´sicht verlorn bis auf an kloana Kern,
bist durch und durch neumodisch worn – mia ham de trotzdem gern, ...

…Zu deim Geburtstag solltst as hörn, du größtest Dorf im Land,
mir ham de alle sakrisch gern und des hoaßt allerhand!“

Zum Gedenken an Sigi Segl findet am Freitag, 24. September, ein Treffen in der Planegger Eisdiele „Tiziano“ in der Mathildenstraße statt. Wer den 100. Geburtstag mitfeiern möchte, kann sich bei Helga Schlayer unter Telefon 089/852380 anmelden.

Redaktion: Dr. Friederike Tschochner

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Gräfelfing | | von Dr. Friederike Tschochner
Sigi Segl – alias “Gmoastrawanzer”, alias “Pedalus” – 1976 an seinem Rektor-Schreibtisch in der der Gräfelfinger Grundschule. (Foto: Gemeindearchiv Gräfelfing)
Sigi Segl – alias “Gmoastrawanzer”, alias “Pedalus” – 1976 an seinem Rektor-Schreibtisch in der der Gräfelfinger Grundschule. (Foto: Gemeindearchiv Gräfelfing)

Sigi Segl – Sammler Gräfelfinger Geschichte und Geschichten

Am heutigen 19. September wäre Siegfried Segl 100 Jahre alt geworden. Doch im Februar 2000 hatte der 1921 Geborene nach einem sehr aktiven „Ruhestand“ seine Ämter und seine Feder für immer niedergelegt.

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Sigi Segl war eine vielseitige Persönlichkeit: Ein strenger, aber gütiger und gerechter Lehrer, dem seine Schüler auch „Tatzn“ und „Übergelegte“ nicht übelgenommen haben. Ein würdiger Schulrektor, der phantasievoll rauschende Feste bis in den Morgen abhalten konnte. Ein eifriger Sammler und penibler Archivar.

Außerdem war er Gründungsmitglied der Faschingsgesellschaft „Würmesia“, Mitgestalter in verschiedensten Vereinen, aktiver Sportler als radfahrender „Pedalus“, verantwortungsvoller Gemeinderat des Bürgervereins und ein 3. Bürgermeister, der nicht „ parteifanatisch“ sondern ausgleichend agierte.

Sigi Segl hatte immer mit Zeit für ein Gespräch und schriftstellerische Tätigkeit. In jugendlicher Frische war er aktiv bis ins hohe Alter, so dass ihm auch mal eine Maibaumfeier wichtiger war als die Erholung und Schonung nach einem Krankenhausaufenthalt.

Bewahrer der Ortssubstanz

Gräfelfing hat ihm viel zu verdanken. Neben der liebevollen Bewahrung der alten Ortssubstanz war er auch offen für neue Entwicklungen. Zusammen mit Eberhard Reichert und Josef Schmid war es sein Verdienst, dass der Scherbenhaufen nach der Wahl 1972 rasch zusammengekehrt und 30 Jahre eine ersprießliche Zusammen¬arbeit im Gemeinderat möglich war.
   

Sigi Segl bei der Maibaumversteigerung 1998. (Foto: Gemeindearchiv Gräfelfing)
Sigi Segl bei der Maibaumversteigerung 1998. (Foto: Gemeindearchiv Gräfelfing)

In Glossen im Merkur und Gedichten hat Sigi Segl jahrelang das Leben in Gräfelfing spitzzüngig kommentiert, mit seinem Freund Karl Wettstein aber auch eine fundierte, lesenswerte Ortsgeschichte geschrieben.

Er war seiner Zeit weit voraus, schrieb er doch schon 1989 „gendergerecht“ in der Festschrift über die „Würmesia: „…handelt es sich um keinen Verein, sondern eine Gesellschaft und selbige ist unzweifelhaft weiblich, wie der feminine Artikel einwandfrei ausweist! Also ist es vollkommen abwegig im Zusammenhang mit den Lebensjahren der Würmesia von „Mannesalter“ zu sprechen, es könnte allenfalls von Frauenalter die Rede sein.“

Straffreies Parken überall in Gräfelfing

Sigi Segl war aus dem Orts- und Vereinsleben nicht wegzudenken und war sich seiner Wirksamkeit auch bewusst. Jedoch machte sein ironischer Humor auch vor seiner Person nicht Halt. Beim Erhalt der Ehrenbürgerwürde hatte er nur eine Bitte: „Straffreies Parken überall in Gräfelfing!“

An der Tür seines Refugiums, das er sich in der alten Grundschule nach seiner Pensionierung vorbehalten hatte, prangte ein Schild: „Hier verblödet ein Genie!“ Zum 1.200-jährigen Jubiläum widmete er „seinem“ Gräfelfing ein Gedicht:

„… Hast a dei altes G´sicht verlorn bis auf an kloana Kern,
bist durch und durch neumodisch worn – mia ham de trotzdem gern, ...

…Zu deim Geburtstag solltst as hörn, du größtest Dorf im Land,
mir ham de alle sakrisch gern und des hoaßt allerhand!“

Zum Gedenken an Sigi Segl findet am Freitag, 24. September, ein Treffen in der Planegger Eisdiele „Tiziano“ in der Mathildenstraße statt. Wer den 100. Geburtstag mitfeiern möchte, kann sich bei Helga Schlayer unter Telefon 089/852380 anmelden.

Redaktion: Dr. Friederike Tschochner

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