Seltene Einblicke ins E-Werk Gauting
Zum Thema Wasserkraft gab es anlässlich der "Energietagen Bayern" eine Führung durch das Gautinger Wasserkraftwerk
Die Bedeutung der Wasserkraft für die wirtschaftliche Entwicklung im Würmtal spielte bereits bei der Ausstellung „Mausefallen für Dich - Zigarren für die Welt“ im Frühjahr 2024 eine wichtige Rolle. Am vergangenen Samstag gab es nun im Rahmen der Energietage Bayern die Gelegenheit, das Gautinger Wasserkraftwerk, genannt „E-Werk“, zu besichtigen.
Inhaber Götz Mußbach ist der Ururenkel von Julius Haerlin, des Gründers der gleichnamigen Papierfabrik. Er erläuterte einer mittleren zweistelligen Zahl an Besuchern, die Geschichte des Kraftwerks, betonte die Bedeutung der Wasserkraft als regenerative Energie und sieht überregional noch ein gewisses Ausbaupotenzial.
Interessante Orts-, Firmen- und Familiengeschichte
1898 erfolgte der Umbau der alten Sägemühle in ein E-Werk durch den Müller Josef Eggenhofer. Dies diente der Stromversorgung für Beleuchtung bei seinerzeit circa 1.000 Einwohnern in Gauting. 1907 kam es zu einem Brand im E-Werk. Daraufhin übernahm die Firma Dr. Haerlin & Söhne KG, Papierfabrik Gauting, das E-Werk und baute es neu auf. Es versorgte nun die Gemeinden Gauting, Unterbrunn, Oberbrunn, Oberpfaffenhofen und Weßling mit Strom, hauptsächlich für Beleuchtungszwecke.
Am 15.02.1939 übernahmen die Isarwerke vollständig die öffentliche Stromversorgung, wobei die Stromversorgung für ein eigenes Versorgungsnetz bestehen blieb. 1983 wurden die Anlagen renoviert: Die alten Francis-Turbinen wurden erneuert, Schwungrad und Riemenantrieb durch eine vollautomatische Steuerung ersetzt und ein Anschluss an die Isar-Amper-Werke (heute: Bayernwerke) hergestellt. Der produzierte Strom wird seitdem an Bayernwerke/EON zur Deckung der Grundlast geliefert.
2009 ging das E-Werk von Dr. Haerlin & Söhne KG auf Götz Mußbach E-Werke e.K. über. 2010 wurden Maßnahmen zum Umweltschutz (EEG 2009) durchgeführt, unter anderem der Bau einer Fischtreppe.
Leistungsdaten: Das Wasser fließt mit rund 5m³/s bei einem Gefälle von 1,80m. Der Strom wird von zwei Francis-Turbinen mit je etwa 15 - 20 kW erzeugt (das entspricht jeweils etwa 10 Haarföhns). Die Jahresleistung beträgt ca. 280.000 kWh. Hinzu kommt eine Anlage beim Reit- und Fahrverein oberhalb der Reismühle, die etwa 630.000 kWh liefert.
Der Betrieb des Wasserkraftwerks erfordert eine 24/7-Bereitschaft. Mit dem großen Rechen wird neben Laub allerlei Müll aus der Würm gefischt. Über zwei Nebenwehre wird die Durchflussmenge automatisch reguliert.
Redaktion Unser Würmtal / tc
Seltene Einblicke ins E-Werk Gauting
Zum Thema Wasserkraft gab es anlässlich der "Energietagen Bayern" eine Führung durch das Gautinger Wasserkraftwerk
Die Bedeutung der Wasserkraft für die wirtschaftliche Entwicklung im Würmtal spielte bereits bei der Ausstellung „Mausefallen für Dich - Zigarren für die Welt“ im Frühjahr 2024 eine wichtige Rolle. Am vergangenen Samstag gab es nun im Rahmen der Energietage Bayern die Gelegenheit, das Gautinger Wasserkraftwerk, genannt „E-Werk“, zu besichtigen.
Inhaber Götz Mußbach ist der Ururenkel von Julius Haerlin, des Gründers der gleichnamigen Papierfabrik. Er erläuterte einer mittleren zweistelligen Zahl an Besuchern, die Geschichte des Kraftwerks, betonte die Bedeutung der Wasserkraft als regenerative Energie und sieht überregional noch ein gewisses Ausbaupotenzial.
Interessante Orts-, Firmen- und Familiengeschichte
1898 erfolgte der Umbau der alten Sägemühle in ein E-Werk durch den Müller Josef Eggenhofer. Dies diente der Stromversorgung für Beleuchtung bei seinerzeit circa 1.000 Einwohnern in Gauting. 1907 kam es zu einem Brand im E-Werk. Daraufhin übernahm die Firma Dr. Haerlin & Söhne KG, Papierfabrik Gauting, das E-Werk und baute es neu auf. Es versorgte nun die Gemeinden Gauting, Unterbrunn, Oberbrunn, Oberpfaffenhofen und Weßling mit Strom, hauptsächlich für Beleuchtungszwecke.
Am 15.02.1939 übernahmen die Isarwerke vollständig die öffentliche Stromversorgung, wobei die Stromversorgung für ein eigenes Versorgungsnetz bestehen blieb. 1983 wurden die Anlagen renoviert: Die alten Francis-Turbinen wurden erneuert, Schwungrad und Riemenantrieb durch eine vollautomatische Steuerung ersetzt und ein Anschluss an die Isar-Amper-Werke (heute: Bayernwerke) hergestellt. Der produzierte Strom wird seitdem an Bayernwerke/EON zur Deckung der Grundlast geliefert.
2009 ging das E-Werk von Dr. Haerlin & Söhne KG auf Götz Mußbach E-Werke e.K. über. 2010 wurden Maßnahmen zum Umweltschutz (EEG 2009) durchgeführt, unter anderem der Bau einer Fischtreppe.
Leistungsdaten: Das Wasser fließt mit rund 5m³/s bei einem Gefälle von 1,80m. Der Strom wird von zwei Francis-Turbinen mit je etwa 15 - 20 kW erzeugt (das entspricht jeweils etwa 10 Haarföhns). Die Jahresleistung beträgt ca. 280.000 kWh. Hinzu kommt eine Anlage beim Reit- und Fahrverein oberhalb der Reismühle, die etwa 630.000 kWh liefert.
Der Betrieb des Wasserkraftwerks erfordert eine 24/7-Bereitschaft. Mit dem großen Rechen wird neben Laub allerlei Müll aus der Würm gefischt. Über zwei Nebenwehre wird die Durchflussmenge automatisch reguliert.
Redaktion Unser Würmtal / tc
Seltene Einblicke ins E-Werk Gauting
Zum Thema Wasserkraft gab es anlässlich der "Energietagen Bayern" eine Führung durch das Gautinger Wasserkraftwerk
Die Bedeutung der Wasserkraft für die wirtschaftliche Entwicklung im Würmtal spielte bereits bei der Ausstellung „Mausefallen für Dich - Zigarren für die Welt“ im Frühjahr 2024 eine wichtige Rolle. Am vergangenen Samstag gab es nun im Rahmen der Energietage Bayern die Gelegenheit, das Gautinger Wasserkraftwerk, genannt „E-Werk“, zu besichtigen.
Inhaber Götz Mußbach ist der Ururenkel von Julius Haerlin, des Gründers der gleichnamigen Papierfabrik. Er erläuterte einer mittleren zweistelligen Zahl an Besuchern, die Geschichte des Kraftwerks, betonte die Bedeutung der Wasserkraft als regenerative Energie und sieht überregional noch ein gewisses Ausbaupotenzial.
Interessante Orts-, Firmen- und Familiengeschichte
1898 erfolgte der Umbau der alten Sägemühle in ein E-Werk durch den Müller Josef Eggenhofer. Dies diente der Stromversorgung für Beleuchtung bei seinerzeit circa 1.000 Einwohnern in Gauting. 1907 kam es zu einem Brand im E-Werk. Daraufhin übernahm die Firma Dr. Haerlin & Söhne KG, Papierfabrik Gauting, das E-Werk und baute es neu auf. Es versorgte nun die Gemeinden Gauting, Unterbrunn, Oberbrunn, Oberpfaffenhofen und Weßling mit Strom, hauptsächlich für Beleuchtungszwecke.
Am 15.02.1939 übernahmen die Isarwerke vollständig die öffentliche Stromversorgung, wobei die Stromversorgung für ein eigenes Versorgungsnetz bestehen blieb. 1983 wurden die Anlagen renoviert: Die alten Francis-Turbinen wurden erneuert, Schwungrad und Riemenantrieb durch eine vollautomatische Steuerung ersetzt und ein Anschluss an die Isar-Amper-Werke (heute: Bayernwerke) hergestellt. Der produzierte Strom wird seitdem an Bayernwerke/EON zur Deckung der Grundlast geliefert.
2009 ging das E-Werk von Dr. Haerlin & Söhne KG auf Götz Mußbach E-Werke e.K. über. 2010 wurden Maßnahmen zum Umweltschutz (EEG 2009) durchgeführt, unter anderem der Bau einer Fischtreppe.
Leistungsdaten: Das Wasser fließt mit rund 5m³/s bei einem Gefälle von 1,80m. Der Strom wird von zwei Francis-Turbinen mit je etwa 15 - 20 kW erzeugt (das entspricht jeweils etwa 10 Haarföhns). Die Jahresleistung beträgt ca. 280.000 kWh. Hinzu kommt eine Anlage beim Reit- und Fahrverein oberhalb der Reismühle, die etwa 630.000 kWh liefert.
Der Betrieb des Wasserkraftwerks erfordert eine 24/7-Bereitschaft. Mit dem großen Rechen wird neben Laub allerlei Müll aus der Würm gefischt. Über zwei Nebenwehre wird die Durchflussmenge automatisch reguliert.
Redaktion Unser Würmtal / tc