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Kreativität | | von Unser Würmtal
"Geh Deinen Träumen nach" - so der Titel dieses Werks. Zu sehen im Eingangsbereich der Mittelschule Lochham (Foto: Schule der Fantasie Gräfelfing)
"Geh Deinen Träumen nach" - so der Titel dieses Werks. Zu sehen im Eingangsbereich der Mittelschule Lochham (Foto: Schule der Fantasie Gräfelfing)

Ist Fantasie lernbar?

Bei Erwachsenen wird Fantasie oftmals als weltfremden Träumereien abgetan. Bei Kindern wird Fantasie durch die "Schulen der Fantasie" gefördert.

Es gibt große individuelle Unterschiede im Fantasievermögen. Aber woher kommt das?

Bisher gibt es nur wenige Möglichkeiten, Fantasie zu messen. Bei Erwachsenen wird Fantasie oftmals mit weltfremden Träumereien assoziiert. Bei Kindern aber soll sie gefördert werden. Das übernehmen im Würmtal die "Schulen der Fantasie".

Ursprüngliches Konzept

Die „Schule der Fantasie“ hat ihren Ursprung in einem Konzept des Münchner Kunstpädagogen Rudolf Seitz. Bereits 1978 sah er die Notwendigkeit, schulischen Regelunterricht durch eine weitergehende Förderung von Kreativität und Fantasie zu ergänzen. Das Konzept verbreitete sich deutschlandweit, ist im Würmtal aber auch zuhause geblieben.

Vor 32 Jahren hat Lilli Plodeck die Gründung der Gräfelfinger Schule der Fantasie mit initiiert. Damals wie heute lag der Schwerpunkt auf einer umfassenden Förderung von Kindern und Jugendlichen und deren Persönlichkeitsbildung und –Stärkung. In Zusammenarbeit mit den bayerischen Jugendkunstschulen wurden über die Jahre hinweg viele Projekte umgesetzt. Im vergangenen Jahr stand „Freiräumen“ im Mittelpunkt einer Plakataktion. „Wem gehört eigentlich der öffentliche Raum? Wie schaffen wir es, dass sich in unserer Gesellschaft alle wohlfühlen?“ waren einige der zentralen Fragestellungen. Themen, die aktueller denn je erscheinen und Visionen für eine lebenswerte Zukunft gestalteten.

Etwas schaffen und „sich mit beiden Händen ein Bild von der Welt machen“, das ist der Slogan, den Lilli Plodeck für die Schule und das Konzept postuliert. Dabei ist es ihr besonders wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen durch die Projekte wahrgenommen und gesehen werden. Zu den sichtbaren Aktionen gehörte im Dezember vergangenen Jahres auch eine Eichpflanzung in Gräfelfing anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys.

Begreifen und kreativ umsetzen

Parc de Meylan in Martinsried (Foto: SPD Planegg)
Parc de Meylan in Martinsried (Foto: SPD Planegg)

Auch in Planegg gibt es eine „Schule der Fantasie“. Martina Frick gibt einen Ausblick auf das diesjährige Programm. Geplant ist eine Ausstellung im Rahmen des 50jährigen Bestehens der Musikschule Planegg Krailling im Kupferhaus, die im laufenden Schuljahr erarbeitet wird. Weiterhin plant man mit der Planegger Grundschule eine Zusammenarbeit bei der Innengestaltung der neu renovierten Flächen im Schulhaus. Alles Dinge, die einen greifbaren Bezug haben, praktisch umgesetzt werden können und zugleich öffentlich wahrgenommen werden. Martina Frick freut sich darüber, dass es seit Herbst letzten Jahres keine Schließungen mehr für die „Schulen der Fantasie“ gab und sie ihre Angebote für die Schüler offenhalten konnte.

Anders als in Gräfelfing und Planegg ist die Aufnahme neuer Schüler nicht nur auf die ortsansässigen Kinder und Jugendlichen beschränkt. In Gauting darf jeder kommen, wenn es noch freie Plätze gibt. Aber die sind zurzeit überall „Mangelware“. Rosemarie Zacher von der Gautinger „Schule der Fantasie“ kann aber für die Faschingsferien noch freie Plätze für einen Kurs mit Holzarbeiten anbieten. Hier werden „haltbare“ Blütengewächse für das ganze Jahr gesägt und bemalt. Zusammen entwerfen und kreieren wir Haute Couture-Mode aus verschiedenen Papieren. Auch für diesen Kurs gibt es noch freie Plätze. Der Ansatz sei, so Rosemarie Zacher, Inhalte großer Vorbilder zu erkennen und sie auf die eigene Lebenswelt zu übertragen.

Über die Inhalte, die Programm des aktuellen Schuljahres, Kurse und freie Plätze kann man sich auf den Webseiten der einzelnen Schulen informieren:

Eine Schule für das Leben

Auch Sonderprojekte haben ihren Platz. Lilli Plodeck ist besonders stolz auf das neueste Projekt, das für Menschen mit besonderem Förderbedarf und gehandicapten Personen konzipiert wurde. Obwohl es in Gräfelfing schon immer integrative Plätze gab, soll nun eine eigene feste Gruppe daraus werden. Das Projekt wendet sich anders als bei üblichen Zielgruppen an junge Erwachsene und Erwachsene. Hierfür stünden noch ein bis zwei Plätze zur Verfügung. Um den besonderen Bedürfnissen gerecht werden zu können, kann man dafür direkt mit Lilli Plodeck per Email oder Telefon Kontakt aufnehmen.

Was 1978 als ein Modellversuch startete ist heute mehr geworden als ästhetische Elementarerziehung. Es hat sich als Konzept stetig weiterentwickelt, weil es sich an aktuellen Themen und Bedürfnissen orientiert. Und dafür bedarf es in erster Linie Kreativität und Fantasie. Eine Schule für das Leben eben.

Redaktion Isabelle Keck / Unser Würmtal

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Ist Fantasie lernbar?

Bei Erwachsenen wird Fantasie oftmals als weltfremden Träumereien abgetan. Bei Kindern wird Fantasie durch die "Schulen der Fantasie" gefördert.

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Es gibt große individuelle Unterschiede im Fantasievermögen. Aber woher kommt das?

Bisher gibt es nur wenige Möglichkeiten, Fantasie zu messen. Bei Erwachsenen wird Fantasie oftmals mit weltfremden Träumereien assoziiert. Bei Kindern aber soll sie gefördert werden. Das übernehmen im Würmtal die "Schulen der Fantasie".

Ursprüngliches Konzept

Die „Schule der Fantasie“ hat ihren Ursprung in einem Konzept des Münchner Kunstpädagogen Rudolf Seitz. Bereits 1978 sah er die Notwendigkeit, schulischen Regelunterricht durch eine weitergehende Förderung von Kreativität und Fantasie zu ergänzen. Das Konzept verbreitete sich deutschlandweit, ist im Würmtal aber auch zuhause geblieben.

Vor 32 Jahren hat Lilli Plodeck die Gründung der Gräfelfinger Schule der Fantasie mit initiiert. Damals wie heute lag der Schwerpunkt auf einer umfassenden Förderung von Kindern und Jugendlichen und deren Persönlichkeitsbildung und –Stärkung. In Zusammenarbeit mit den bayerischen Jugendkunstschulen wurden über die Jahre hinweg viele Projekte umgesetzt. Im vergangenen Jahr stand „Freiräumen“ im Mittelpunkt einer Plakataktion. „Wem gehört eigentlich der öffentliche Raum? Wie schaffen wir es, dass sich in unserer Gesellschaft alle wohlfühlen?“ waren einige der zentralen Fragestellungen. Themen, die aktueller denn je erscheinen und Visionen für eine lebenswerte Zukunft gestalteten.

Etwas schaffen und „sich mit beiden Händen ein Bild von der Welt machen“, das ist der Slogan, den Lilli Plodeck für die Schule und das Konzept postuliert. Dabei ist es ihr besonders wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen durch die Projekte wahrgenommen und gesehen werden. Zu den sichtbaren Aktionen gehörte im Dezember vergangenen Jahres auch eine Eichpflanzung in Gräfelfing anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys.

Begreifen und kreativ umsetzen

Parc de Meylan in Martinsried (Foto: SPD Planegg)
Parc de Meylan in Martinsried (Foto: SPD Planegg)

Auch in Planegg gibt es eine „Schule der Fantasie“. Martina Frick gibt einen Ausblick auf das diesjährige Programm. Geplant ist eine Ausstellung im Rahmen des 50jährigen Bestehens der Musikschule Planegg Krailling im Kupferhaus, die im laufenden Schuljahr erarbeitet wird. Weiterhin plant man mit der Planegger Grundschule eine Zusammenarbeit bei der Innengestaltung der neu renovierten Flächen im Schulhaus. Alles Dinge, die einen greifbaren Bezug haben, praktisch umgesetzt werden können und zugleich öffentlich wahrgenommen werden. Martina Frick freut sich darüber, dass es seit Herbst letzten Jahres keine Schließungen mehr für die „Schulen der Fantasie“ gab und sie ihre Angebote für die Schüler offenhalten konnte.

Anders als in Gräfelfing und Planegg ist die Aufnahme neuer Schüler nicht nur auf die ortsansässigen Kinder und Jugendlichen beschränkt. In Gauting darf jeder kommen, wenn es noch freie Plätze gibt. Aber die sind zurzeit überall „Mangelware“. Rosemarie Zacher von der Gautinger „Schule der Fantasie“ kann aber für die Faschingsferien noch freie Plätze für einen Kurs mit Holzarbeiten anbieten. Hier werden „haltbare“ Blütengewächse für das ganze Jahr gesägt und bemalt. Zusammen entwerfen und kreieren wir Haute Couture-Mode aus verschiedenen Papieren. Auch für diesen Kurs gibt es noch freie Plätze. Der Ansatz sei, so Rosemarie Zacher, Inhalte großer Vorbilder zu erkennen und sie auf die eigene Lebenswelt zu übertragen.

Über die Inhalte, die Programm des aktuellen Schuljahres, Kurse und freie Plätze kann man sich auf den Webseiten der einzelnen Schulen informieren:

Eine Schule für das Leben

Auch Sonderprojekte haben ihren Platz. Lilli Plodeck ist besonders stolz auf das neueste Projekt, das für Menschen mit besonderem Förderbedarf und gehandicapten Personen konzipiert wurde. Obwohl es in Gräfelfing schon immer integrative Plätze gab, soll nun eine eigene feste Gruppe daraus werden. Das Projekt wendet sich anders als bei üblichen Zielgruppen an junge Erwachsene und Erwachsene. Hierfür stünden noch ein bis zwei Plätze zur Verfügung. Um den besonderen Bedürfnissen gerecht werden zu können, kann man dafür direkt mit Lilli Plodeck per Email oder Telefon Kontakt aufnehmen.

Was 1978 als ein Modellversuch startete ist heute mehr geworden als ästhetische Elementarerziehung. Es hat sich als Konzept stetig weiterentwickelt, weil es sich an aktuellen Themen und Bedürfnissen orientiert. Und dafür bedarf es in erster Linie Kreativität und Fantasie. Eine Schule für das Leben eben.

Redaktion Isabelle Keck / Unser Würmtal

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