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Bio- und Faritrade-Siegel helfen Verbraucher*innen die richtige Wahl zu treffen.
Bio- und Faritrade-Siegel helfen Verbraucher*innen die richtige Wahl zu treffen. (Foto: TransFair e.V.)

Rückschlag für die Zertifizierung des Würmtals als „Faire Region“

Der Fair-Trade-Gedanke soll im Würmtal an Fahrt zulegen, wünschen sich die Initiatoren in den Gemeinden und Umweltbeauftragten in den Rathäuser. Schon jetzt ist der Faire Handel in den Gemeinden präsent, sind einige Schulen und Vereine als „fair“ zertifiziert und werden faire Aktionen veranstaltet. Der Wunsch: das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Außenwirkung als „Faire Region Würmtal“ zu stärken.

„Fair-Trade-Kommune“ ist ein allgemeingültiges, internationales Zertifikat, um das sich eine Gemeinde bewerben kann und das Ausdruck ihres Engagements für Fair-Trade-Produkte und fairen Handel ist. Vier Voraussetzungen braucht es fürs Zertifikat: einen Ratsbeschluss, faire Produkte im Rathaus und Geschäften, eine Steuerungsgruppe für die Orga und die Verbindung zur Presse und – als letzter Punkt - genügend Rückhalt bei Schulen, Vereinen und Gemeindeeinrichtungen.

„Tolle Sache“, sagt Angelika Lawo (grüne/Gruppe 21) aus dem Gemeinderat Planegg, „und so wichtig zu Zeiten von Corona. Wir sollten alle gut darauf achten, woher die Waren kommen, die wir kaufen. Das ist echte Nachhaltigkeit bei uns und natürlich auch in den Herkunftsländern und wirkt letztendlich auch der Massenflucht aus Wirtschaftsgründen entgegen.“

Prozess, kein Status Quo

Ihre Fraktion brachte den Antrag in den Gemeinderat ein, dass Planegg den „Fair“-Titel anstreben will. „Wir machen als Gemeinde wirklich viel in dieser Richtung, die Geschäfte und Gewerbetreibende engagieren sich, im FEO gibt es eine Reihe von Fair-Projekten. Aber der Ratsbeschluss fehlt eben noch.“ Daran sollte sich auch nach der Gemeinderatssitzung nichts geändert haben. Denn eben die Argumente, dass die Gemeinde schon so viel tue, genügten der Mehrheit im Rat.

Zudem fürchtete die Verwaltung den Mehraufwand an Manpower. Sie ging von zehn Prozent der Jahresarbeitszeit von Wirtschafts- und Pressereferentin aus und begründete in der Sitzungsvorlage die Ablehnung der Zertifizierung damit, dass der Erfolg von persönlicher Überzeugung abhinge und man dies nicht „anordnen und personalrechtlich einfordern“ könne. „Aus unserer Sicht ist das empörend“, resümierte Lawo und rang schwer mit der mehrheitlichen Ablehnung des Rats.

Mehrheitlich abgelehnt

Alternativ schlug die Verwaltung allerdings vor, dass Bürger Fair-Aktionen selbst die Hand nehmen, was die Räte so auch beschlossen. „Die Gemeinde würde dann auf jeden Fall hinter den Aktionen stehen, nur eben nicht federführend“, erklärte dazu Bürgermeister Hermann Nafziger. „Wir haben schon so viele Pflichtaufgaben zu erledigen. Uns fehlen ganz einfach die Ressourcen für solche zusätzlichen Sachen.“

Als fairen „weißen Fleck“ sehe er Planegg aber nicht. „Wir sind gut aufgestellt mit fairen Produkten, im Rathaus wie im Handel und wir sind erfolgreich vernetzt.“ Die initiierende Fraktion grüne/Gruppe 21 reagierte enttäuscht. „Das ist zwar schön, aber nicht ausreichend für den Zertifizierungsprozess. Diese Idee ruht erst einmal.“

Wenig Geld, mehr Herzblut nötig

Aber was kostet es wirklich, den Titel „faire Gemeinde“ zu installieren und mit Leben zu füllen? „Es kostet soviel, wie die Gemeinde investieren will“, erklärte Umweltreferent Wilhelm Rodrian in der Gemeinde Gauting, die seit 2010 „faire Gemeinde“ ist. Vor allem aber koste es Engagement. „Wir haben viele Leute in unserer Steuerungsgruppe, die mit Herzblut bei der Sache sind.“

Die zwölfköpfige Gruppe tagt zweimal jährlich, um alle erforderlichen Voraussetzungen für den Titel zu überwachen und die Verteidigung des Titels alle zwei Jahre sicher zu stellen. „Bei Aktionen gibt es dann natürlich Arbeitstreffen – das hält sich aber alles in Grenzen.“ Rund 1.500 Euro stehe Rodrian dafür jährlich zur Verfügung. „Wir kommen gut hin damit.“

Markenbildung fürs Würmtal

„Alles machbar“, sagt auch Christiane Lüst vom Umweltzentrum Öko & Fair, Initiatorin vieler fairen Projekte in Gauting, in anderen Gemeinden und im Landkreis Starnberg. Sie wirkt als Beraterin in vielen Gemeinden und hat den Titel „Fairer Landkreis Starnberg“ maßgeblich in die Wege geleitet. „Da sind doch schon alle Ressourcen in den Nachbargemeinden da, angefangen bei der Pressearbeit, den Aktionen, den Ausstellungs- und Veranstaltungsformaten. Davon könnten die Planegger profitieren. Für mich ist die Entscheidung völlig unverständlich.“

Lüst bemüht sich um eine Regionszertifizierung als „Faires Würmtal“ und erlebt dabei viel Rückenwind aus den Gemeinden. Denn schon seit 2013 trägt Gräfelfing den FairTrade-Titel, nun zogen Krailling und Neuried nach. „Hier gründen wir die Steuerungsgruppen coronabedingt im nächsten Jahr“, erklärte Lüst. Planegg mit im Boot zu haben, wäre großartig gewesen. „Das Würmtal würde mit einer gemeinsamen Markenzertifizierung wieder ein Stückchen näher zusammenrücken. Und wir würden nach außen hin ein Zeichen für Nachhaltigkeit und fairem Umgang setzen. Dazu stehen schon viele Geschäftsleute und Bürger in Planegg. Schade, dass sich die Verwaltung und der Rat nicht überzeugen ließen.“

Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Rückschlag für die Zertifizierung des Würmtals als „Faire Region“

Der Fair-Trade-Gedanke soll im Würmtal an Fahrt zulegen, wünschen sich die Initiatoren in den Gemeinden und Umweltbeauftragten in den Rathäuser. Schon jetzt ist der Faire Handel in den Gemeinden präsent, sind einige Schulen und Vereine als „fair“ zertifiziert und werden faire Aktionen veranstaltet. Der Wunsch: das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Außenwirkung als „Faire Region Würmtal“ zu stärken.

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„Fair-Trade-Kommune“ ist ein allgemeingültiges, internationales Zertifikat, um das sich eine Gemeinde bewerben kann und das Ausdruck ihres Engagements für Fair-Trade-Produkte und fairen Handel ist. Vier Voraussetzungen braucht es fürs Zertifikat: einen Ratsbeschluss, faire Produkte im Rathaus und Geschäften, eine Steuerungsgruppe für die Orga und die Verbindung zur Presse und – als letzter Punkt - genügend Rückhalt bei Schulen, Vereinen und Gemeindeeinrichtungen.

„Tolle Sache“, sagt Angelika Lawo (grüne/Gruppe 21) aus dem Gemeinderat Planegg, „und so wichtig zu Zeiten von Corona. Wir sollten alle gut darauf achten, woher die Waren kommen, die wir kaufen. Das ist echte Nachhaltigkeit bei uns und natürlich auch in den Herkunftsländern und wirkt letztendlich auch der Massenflucht aus Wirtschaftsgründen entgegen.“

Prozess, kein Status Quo

Ihre Fraktion brachte den Antrag in den Gemeinderat ein, dass Planegg den „Fair“-Titel anstreben will. „Wir machen als Gemeinde wirklich viel in dieser Richtung, die Geschäfte und Gewerbetreibende engagieren sich, im FEO gibt es eine Reihe von Fair-Projekten. Aber der Ratsbeschluss fehlt eben noch.“ Daran sollte sich auch nach der Gemeinderatssitzung nichts geändert haben. Denn eben die Argumente, dass die Gemeinde schon so viel tue, genügten der Mehrheit im Rat.

Zudem fürchtete die Verwaltung den Mehraufwand an Manpower. Sie ging von zehn Prozent der Jahresarbeitszeit von Wirtschafts- und Pressereferentin aus und begründete in der Sitzungsvorlage die Ablehnung der Zertifizierung damit, dass der Erfolg von persönlicher Überzeugung abhinge und man dies nicht „anordnen und personalrechtlich einfordern“ könne. „Aus unserer Sicht ist das empörend“, resümierte Lawo und rang schwer mit der mehrheitlichen Ablehnung des Rats.

Mehrheitlich abgelehnt

Alternativ schlug die Verwaltung allerdings vor, dass Bürger Fair-Aktionen selbst die Hand nehmen, was die Räte so auch beschlossen. „Die Gemeinde würde dann auf jeden Fall hinter den Aktionen stehen, nur eben nicht federführend“, erklärte dazu Bürgermeister Hermann Nafziger. „Wir haben schon so viele Pflichtaufgaben zu erledigen. Uns fehlen ganz einfach die Ressourcen für solche zusätzlichen Sachen.“

Als fairen „weißen Fleck“ sehe er Planegg aber nicht. „Wir sind gut aufgestellt mit fairen Produkten, im Rathaus wie im Handel und wir sind erfolgreich vernetzt.“ Die initiierende Fraktion grüne/Gruppe 21 reagierte enttäuscht. „Das ist zwar schön, aber nicht ausreichend für den Zertifizierungsprozess. Diese Idee ruht erst einmal.“

Wenig Geld, mehr Herzblut nötig

Aber was kostet es wirklich, den Titel „faire Gemeinde“ zu installieren und mit Leben zu füllen? „Es kostet soviel, wie die Gemeinde investieren will“, erklärte Umweltreferent Wilhelm Rodrian in der Gemeinde Gauting, die seit 2010 „faire Gemeinde“ ist. Vor allem aber koste es Engagement. „Wir haben viele Leute in unserer Steuerungsgruppe, die mit Herzblut bei der Sache sind.“

Die zwölfköpfige Gruppe tagt zweimal jährlich, um alle erforderlichen Voraussetzungen für den Titel zu überwachen und die Verteidigung des Titels alle zwei Jahre sicher zu stellen. „Bei Aktionen gibt es dann natürlich Arbeitstreffen – das hält sich aber alles in Grenzen.“ Rund 1.500 Euro stehe Rodrian dafür jährlich zur Verfügung. „Wir kommen gut hin damit.“

Markenbildung fürs Würmtal

„Alles machbar“, sagt auch Christiane Lüst vom Umweltzentrum Öko & Fair, Initiatorin vieler fairen Projekte in Gauting, in anderen Gemeinden und im Landkreis Starnberg. Sie wirkt als Beraterin in vielen Gemeinden und hat den Titel „Fairer Landkreis Starnberg“ maßgeblich in die Wege geleitet. „Da sind doch schon alle Ressourcen in den Nachbargemeinden da, angefangen bei der Pressearbeit, den Aktionen, den Ausstellungs- und Veranstaltungsformaten. Davon könnten die Planegger profitieren. Für mich ist die Entscheidung völlig unverständlich.“

Lüst bemüht sich um eine Regionszertifizierung als „Faires Würmtal“ und erlebt dabei viel Rückenwind aus den Gemeinden. Denn schon seit 2013 trägt Gräfelfing den FairTrade-Titel, nun zogen Krailling und Neuried nach. „Hier gründen wir die Steuerungsgruppen coronabedingt im nächsten Jahr“, erklärte Lüst. Planegg mit im Boot zu haben, wäre großartig gewesen. „Das Würmtal würde mit einer gemeinsamen Markenzertifizierung wieder ein Stückchen näher zusammenrücken. Und wir würden nach außen hin ein Zeichen für Nachhaltigkeit und fairem Umgang setzen. Dazu stehen schon viele Geschäftsleute und Bürger in Planegg. Schade, dass sich die Verwaltung und der Rat nicht überzeugen ließen.“

Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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