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Energie | | von Unser Würmtal
Das Regionalwerk Würmtal hat seinen Firmensitz im alten Gautinger Bahnhof (Foto: Unser Würmtal)
Das Regionalwerk Würmtal hat seinen Firmensitz im alten Gautinger Bahnhof (Foto: Unser Würmtal)

Regionalwerk Würmtal - Halbzeitbilanz

Halbzeitbilanz: Der für das Regionalwerk Würmtal in Gauting notwendige Konzessionsvertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren

2012 entschlossen sich Gauting, Planegg und Krailling, die Stromnetzkonzession in die eigenen Hände zu nehmen, wagten damit den Schritt in die in die kommunale Energieversorgung und legten den Grundstein für das Regionalwerk Würmtal (RW). Fünf Jahre später unterzeichneten die Gemeinden gemeinsam mit dem Partner Bayernwerk AG den Konzessionsvertrag für das Stromnetz und gründeten die Stromnetz Würmtal GmbH & Co KG. Damit durfte das RW also Strom durch die gemeindeeigenen Stromleitungen vertreiben.

Nichts geändert

Der 2017 unterzeichnete Konzessionsvertrag zwischen den Gemeinden Gauting, Planegg und Krailling und den Bayernwerken hat eine Laufzeit von 20 Jahren – es ist also Halbzeit und Zeit, auf das Erreichte zu schauen. Übrigens halten die drei Gemeinden zwar ihre Anteile an der Gesellschaft, die nötigen Einlagen in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro wurden allerdings nur von Planegg und Krailling gestemmt. Denn aufgrund der angespannten Haushaltslage musste Gauting zurückstecken.

„Am Konstrukt hat sich über alle die Jahre nichts geändert“, erklärte Hermann Nafziger, erster Bürgermeister von Planegg und seit Beginn in die Materie involviert. „2012 kam ich als dritter Bürgermeister in den Aufsichtsrat des Regionalwerks. Inzwischen bin ich im Vorstand und habe guten Einblick in das Regionalwerk. Ich habe quasi alle Höhen und Tiefen hautnah miterlebt.“

„Wilde Zeiten“

Denn erst gab es die Schwierigkeiten mit dem alten Stromanbieter eon, dann sprang der Partner für den Konzessionsvertrag ab. „Das waren wilde Zeiten. Schön, dass wir diese sicher durchquert haben und sich das Regionalwerk gut entwickelt.“ Mittlerweile steht ein siebenköpfiges Team um Geschäftsführer Marten Jürgens bereit. Darunter sind Energieexperten sowie Marketing- und Vertriebsfachleute. Die Zahl der anfänglichen 50 Stromkunden in 2012 wuchs in 2017 bereits auf 2.300 an und verzeichnet seit 2019 rund 2.500 Stromkunden.

Ebenso wichtig sind die Projekte, die das RW gemeinsam mit den Gemeinden stemmt. Zu diesen gehören zum Beispiel das Energiekonzept für den Mehrgenerationencampus am Ortsausgang von Gauting oder die Versorgung des Feodor-Lynen-Gymnasiums in Planegg. Ganz neu ist die Interimsversorgung des eben entstehenden Handwerkerhofs in Gauting.

Ein Wechselspiel

„Es gibt eine Vielzahl von Angeboten und Absprachen zwischen unserer Gemeinde und dem Regionalwerk“, erklärte Wilhelm Rodrian aus dem Gautinger Rathaus. Und der Planegger Bürgermeister Nafziger ergänzte: „Es ist ein gegenseitiges Wechselspiel, bei dem die Möglichkeiten geprüft werden. Ganz aktuell habe ich unser Vorhaben einer Agri-PV-Anlagen ins Gespräch gebracht. Denn das Regionalwerk könnte hier den produzierten Strom abnehmen. Wir sind hier in einer ganz spannenden Phase.“

Auch die Planegger Liegenschaften würden gemeinsam auf Effektivität in der Stromversorgung geprüft. Eine gewisse Schwerfälligkeit in der Entscheidungsfindung und der Abwicklung attestierte Nafziger dem RW dennoch. „Es gilt eben viel abzuwägen. Alles in allem sind wir zufrieden.“

Kundenfreundlichkeit?

Anton Dobler, zuständig für die Energieprojekte im RW, gab eine „gewisse Verkrustung der Strukturen im Regionalwerk“ zu und wartete ebenfalls mit Kritik an den Gemeinden auf. „Mitunter mahlen die behördlichen Mühlen sehr langsam“, meinte er und lobte anschließend die Vielzahl von Projekten. „Wir sind gut unterwegs mit den Gemeinden. Da könnte aber noch mehr kommen.“

Bezüglich der Kundenfreundlichkeit und Transparenz muss das RW gerade Abstriche machen. Private Interessanten, die zum RW wechseln wollen, können auf der aktuellen Webseite keine Preise einsehen. Momentan sei das RW dabei seine Webseite umzustellen, weswegen private Kunden keine Preise einsehen könnten, so Dobler.

„Exorbitante Preissteigerungen“

„Es liegt aber auch daran, dass sich der Markt rasant ändert“, Dobler. „Preise geben wir nur tagesaktuell heraus.“ Aus heutiger Sicht werde sich das Preisgefüge noch weiter zuungunsten der Verbraucher ändern. „In den nächsten zwei Jahren werden wir exorbitante Preissteigerungen haben. Das betrifft den Strom und vor allem Gas. Hier wird absolut nichts günstig sein.“

Danach sei man über dem Berg und werde viel für die Energiewende erreicht haben. „Die Einsparungen, die nun in die Wege geleitet werden, und neue Strukturen der Energiegewinnung werden die Energiewende bringen.“

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Das Regionalwerk Würmtal hat seinen Firmensitz im alten Gautinger Bahnhof (Foto: Unser Würmtal)
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Regionalwerk Würmtal - Halbzeitbilanz

Halbzeitbilanz: Der für das Regionalwerk Würmtal in Gauting notwendige Konzessionsvertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren

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2012 entschlossen sich Gauting, Planegg und Krailling, die Stromnetzkonzession in die eigenen Hände zu nehmen, wagten damit den Schritt in die in die kommunale Energieversorgung und legten den Grundstein für das Regionalwerk Würmtal (RW). Fünf Jahre später unterzeichneten die Gemeinden gemeinsam mit dem Partner Bayernwerk AG den Konzessionsvertrag für das Stromnetz und gründeten die Stromnetz Würmtal GmbH & Co KG. Damit durfte das RW also Strom durch die gemeindeeigenen Stromleitungen vertreiben.

Nichts geändert

Der 2017 unterzeichnete Konzessionsvertrag zwischen den Gemeinden Gauting, Planegg und Krailling und den Bayernwerken hat eine Laufzeit von 20 Jahren – es ist also Halbzeit und Zeit, auf das Erreichte zu schauen. Übrigens halten die drei Gemeinden zwar ihre Anteile an der Gesellschaft, die nötigen Einlagen in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro wurden allerdings nur von Planegg und Krailling gestemmt. Denn aufgrund der angespannten Haushaltslage musste Gauting zurückstecken.

„Am Konstrukt hat sich über alle die Jahre nichts geändert“, erklärte Hermann Nafziger, erster Bürgermeister von Planegg und seit Beginn in die Materie involviert. „2012 kam ich als dritter Bürgermeister in den Aufsichtsrat des Regionalwerks. Inzwischen bin ich im Vorstand und habe guten Einblick in das Regionalwerk. Ich habe quasi alle Höhen und Tiefen hautnah miterlebt.“

„Wilde Zeiten“

Denn erst gab es die Schwierigkeiten mit dem alten Stromanbieter eon, dann sprang der Partner für den Konzessionsvertrag ab. „Das waren wilde Zeiten. Schön, dass wir diese sicher durchquert haben und sich das Regionalwerk gut entwickelt.“ Mittlerweile steht ein siebenköpfiges Team um Geschäftsführer Marten Jürgens bereit. Darunter sind Energieexperten sowie Marketing- und Vertriebsfachleute. Die Zahl der anfänglichen 50 Stromkunden in 2012 wuchs in 2017 bereits auf 2.300 an und verzeichnet seit 2019 rund 2.500 Stromkunden.

Ebenso wichtig sind die Projekte, die das RW gemeinsam mit den Gemeinden stemmt. Zu diesen gehören zum Beispiel das Energiekonzept für den Mehrgenerationencampus am Ortsausgang von Gauting oder die Versorgung des Feodor-Lynen-Gymnasiums in Planegg. Ganz neu ist die Interimsversorgung des eben entstehenden Handwerkerhofs in Gauting.

Ein Wechselspiel

„Es gibt eine Vielzahl von Angeboten und Absprachen zwischen unserer Gemeinde und dem Regionalwerk“, erklärte Wilhelm Rodrian aus dem Gautinger Rathaus. Und der Planegger Bürgermeister Nafziger ergänzte: „Es ist ein gegenseitiges Wechselspiel, bei dem die Möglichkeiten geprüft werden. Ganz aktuell habe ich unser Vorhaben einer Agri-PV-Anlagen ins Gespräch gebracht. Denn das Regionalwerk könnte hier den produzierten Strom abnehmen. Wir sind hier in einer ganz spannenden Phase.“

Auch die Planegger Liegenschaften würden gemeinsam auf Effektivität in der Stromversorgung geprüft. Eine gewisse Schwerfälligkeit in der Entscheidungsfindung und der Abwicklung attestierte Nafziger dem RW dennoch. „Es gilt eben viel abzuwägen. Alles in allem sind wir zufrieden.“

Kundenfreundlichkeit?

Anton Dobler, zuständig für die Energieprojekte im RW, gab eine „gewisse Verkrustung der Strukturen im Regionalwerk“ zu und wartete ebenfalls mit Kritik an den Gemeinden auf. „Mitunter mahlen die behördlichen Mühlen sehr langsam“, meinte er und lobte anschließend die Vielzahl von Projekten. „Wir sind gut unterwegs mit den Gemeinden. Da könnte aber noch mehr kommen.“

Bezüglich der Kundenfreundlichkeit und Transparenz muss das RW gerade Abstriche machen. Private Interessanten, die zum RW wechseln wollen, können auf der aktuellen Webseite keine Preise einsehen. Momentan sei das RW dabei seine Webseite umzustellen, weswegen private Kunden keine Preise einsehen könnten, so Dobler.

„Exorbitante Preissteigerungen“

„Es liegt aber auch daran, dass sich der Markt rasant ändert“, Dobler. „Preise geben wir nur tagesaktuell heraus.“ Aus heutiger Sicht werde sich das Preisgefüge noch weiter zuungunsten der Verbraucher ändern. „In den nächsten zwei Jahren werden wir exorbitante Preissteigerungen haben. Das betrifft den Strom und vor allem Gas. Hier wird absolut nichts günstig sein.“

Danach sei man über dem Berg und werde viel für die Energiewende erreicht haben. „Die Einsparungen, die nun in die Wege geleitet werden, und neue Strukturen der Energiegewinnung werden die Energiewende bringen.“

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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