Abenteuer inklusive bei den Bären mit dem Löwenwagen
Vor gut zwei Jahren mussten die Pfadfinder ihr Gelände in Neuried verlassen und sind seitdem in Planegg zu Hause
Seit 1975 gibt es den Bärenstamm schon. Vor gut zwei Jahren mussten die Pfadfinder ihr Gelände in Neuried verlassen und sind seitdem in Planegg zu Hause, wo 26 aktive Mitglieder sich nun Pfadfinderwissen aneignen und gemeinsam Zeit in der Natur verbringen, ganz ohne Smartphones und Spielkonsolen.
Der Himmel hängt voller grauer Wolken. Zwar zwitschern die Vögel eifrig, aber mit 10° C ist es ganz schön frisch für einen Frühlingsnachmittag. Dem trotzen fünf Kinder auf einer Wiese neben der Tartanbahn des Feodor-Lynen-Gymnasiums. Sie spielen Zombieball, dort geht es darum den Mitspieler abzuwerfen. Ganz normal ist es da, dass ein Kind meint, das andere getroffen zu haben, dieses das aber abstreitet. Auch wird das eine oder andere von den anderen ermahnt, sich an die Regeln zu halten. Bei allen Streitigkeiten einigen die Kinder sich untereinander schnell, ganz selten muss Stammesleiterin Miriam eingreifen.
Meute und Wölflinge
Miriam ist einige Jahre älter als die Kinder und gehört zum Stamm der Bären, so nennt sich die örtliche Pfadfindergruppe in Planegg. An diesem Freitag Nachmittag findet ein Meutetreffen der Wölflinge statt. Mit ihren sechs bis elf Jahren sind sie die Kleinsten im Stamm. Ab 12 kann man dann zur Sippe wechseln. Im Gegensatz zu den Wölflingen, die vor allem noch viel bei ihren Treffen spielen, geht es bei den Sipplingen schon richtig zu Sache: Hier schaut man nicht mehr nur zu beim Feuer machen und Zelte aufbauen und hilft vielleicht ein bisschen mit, sondern lernt wie man es selbst macht. Zudem werden Knotentechniken und Holzhacken einem beigebracht. Auch welche Pflanzenarten es in der heimischen Flora gibt, sollte man nun wissen. „Es wird dann technischer“, erklärt Annika Gauer, die 24jährige Stammesführerin. „Man kann im behüteten Nest seine Grenzen testen und lernt sich selber kennen. Wir geben Kindern früh extrem viel Verantwortung“.
Ab 16/17 Jahren ist es vorgesehen, die Gruppen selbst zu leiten. Hierfür gibt es Ausbildungskurse vom Dachverband „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (BdP), in denen einem alles Wichtige beigebracht wird, um Meute- oder Stammesführer zu werden. Denn Motto ist: „Jugend führt Jugend.“
Alle nach draußen
„So viel wie es geht, soll alles draußen stattfinden“, sagt die Stammesführerin. Darum verbringt der Bärenstamm nur bei schlechtem Wetter oder wenn mal was gebastelt werden soll, die Gruppenstunden in ihrem Stammesheim – einem ehemaligen Zirkuswagen, in dem früher die Löwen untergebracht waren. Was gemacht wird, hängt auch von der Energie ab, die die Kinder am jeweiligen Tag mitbringen, meint Meuteführerin Miriam, die an diesem kühlen Nachmittag vor allem Ballspiele mit ihren Wölflingen gespielt hat. „In den Sommermonaten findet mehr Praxis statt, wie Zeltaufbau oder Feuer machen, während im Winter mehr Singe-Abende veranstaltet werden“, erklärt sie.
Im Gegensatz zu vielen anderen Pfadfindergruppen ist der Planegger Bärenstamm religionsfrei, das heißt er gehört keiner Kirchengemeinde an. Der jährliche Beitrag, den die aktiven Mitglieder zahlen, fließt zum größten Teil an den BdP, der dafür den örtlichen Verein mit Know-How nicht nur in Sachen Ausbildung unterstützt, sondern auch in rechtlichen Belangen. Auch ist der Pfadfinderstamm über den BdP versichert.
Große und kleine Lager
Zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen in der örtlichen Gruppe, gibt es noch die vielen Lager: „Bezirkslager“, „Landeslager“ oder „Bundeslager“. Immerzu kommt es zum Austausch mit den anderen Pfadfinder-Stämmen aus der näheren und weiteren Umgebung. „Du hast überall Freunde“, sagt Annika. Einmal im Jahr gehen die Bären mit einem anderen Stamm auf große Fahrt. Zwei Wochen wird dann mit Rucksack, Zelt, Beil und Säge losgezogen. Abhängig von der Leistung der einzelnen werden verschiedene Wandergruppen gebildet. Übernachtet wird im selbst aufgebauten Zelt und gebadet in Bächen und Seen – Zeit also für richtige Abenteuer. Annika kommt ins Schwärmen, wenn sie an ihre Fahrten nach Slowenien und der Bretagne zurückdenkt: „Man lernt sonst ein Land nie so kennen“.
Da Erwachsene bei solchen Fahrten immer dabei sein müssen, kommen viele „Rover“ mit, so nennen die Pfadfinder die ehemaligen aktiven Mitglieder, von denen viele gerne dem alten Stamm unter die Arme greifen. Regelmäßig treffen sich die Rover auch untereinander und erzählen von früher, als es noch keine Handys gab, um schnell Hilfe herbeizuholen und man schon mal einen Kameraden mit gebrochenen Fuß stundenlang nachts durch den Wald tragen musste. Von den an diesem Freitag Nachmittag am Feo spielenden Wölflingen gibt es auch einige, deren Eltern bereits Pfadfinder waren. „Ist schon cool“, ist ihre Meinung zu den Pfadis und wenn man sie fragt, was ihnen hier gefällt, ruft ein Junge begeistert: „Alles!“
Redaktion Unser Würmtal / aw
Abenteuer inklusive bei den Bären mit dem Löwenwagen
Vor gut zwei Jahren mussten die Pfadfinder ihr Gelände in Neuried verlassen und sind seitdem in Planegg zu Hause
Seit 1975 gibt es den Bärenstamm schon. Vor gut zwei Jahren mussten die Pfadfinder ihr Gelände in Neuried verlassen und sind seitdem in Planegg zu Hause, wo 26 aktive Mitglieder sich nun Pfadfinderwissen aneignen und gemeinsam Zeit in der Natur verbringen, ganz ohne Smartphones und Spielkonsolen.
Der Himmel hängt voller grauer Wolken. Zwar zwitschern die Vögel eifrig, aber mit 10° C ist es ganz schön frisch für einen Frühlingsnachmittag. Dem trotzen fünf Kinder auf einer Wiese neben der Tartanbahn des Feodor-Lynen-Gymnasiums. Sie spielen Zombieball, dort geht es darum den Mitspieler abzuwerfen. Ganz normal ist es da, dass ein Kind meint, das andere getroffen zu haben, dieses das aber abstreitet. Auch wird das eine oder andere von den anderen ermahnt, sich an die Regeln zu halten. Bei allen Streitigkeiten einigen die Kinder sich untereinander schnell, ganz selten muss Stammesleiterin Miriam eingreifen.
Meute und Wölflinge
Miriam ist einige Jahre älter als die Kinder und gehört zum Stamm der Bären, so nennt sich die örtliche Pfadfindergruppe in Planegg. An diesem Freitag Nachmittag findet ein Meutetreffen der Wölflinge statt. Mit ihren sechs bis elf Jahren sind sie die Kleinsten im Stamm. Ab 12 kann man dann zur Sippe wechseln. Im Gegensatz zu den Wölflingen, die vor allem noch viel bei ihren Treffen spielen, geht es bei den Sipplingen schon richtig zu Sache: Hier schaut man nicht mehr nur zu beim Feuer machen und Zelte aufbauen und hilft vielleicht ein bisschen mit, sondern lernt wie man es selbst macht. Zudem werden Knotentechniken und Holzhacken einem beigebracht. Auch welche Pflanzenarten es in der heimischen Flora gibt, sollte man nun wissen. „Es wird dann technischer“, erklärt Annika Gauer, die 24jährige Stammesführerin. „Man kann im behüteten Nest seine Grenzen testen und lernt sich selber kennen. Wir geben Kindern früh extrem viel Verantwortung“.
Ab 16/17 Jahren ist es vorgesehen, die Gruppen selbst zu leiten. Hierfür gibt es Ausbildungskurse vom Dachverband „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (BdP), in denen einem alles Wichtige beigebracht wird, um Meute- oder Stammesführer zu werden. Denn Motto ist: „Jugend führt Jugend.“
Alle nach draußen
„So viel wie es geht, soll alles draußen stattfinden“, sagt die Stammesführerin. Darum verbringt der Bärenstamm nur bei schlechtem Wetter oder wenn mal was gebastelt werden soll, die Gruppenstunden in ihrem Stammesheim – einem ehemaligen Zirkuswagen, in dem früher die Löwen untergebracht waren. Was gemacht wird, hängt auch von der Energie ab, die die Kinder am jeweiligen Tag mitbringen, meint Meuteführerin Miriam, die an diesem kühlen Nachmittag vor allem Ballspiele mit ihren Wölflingen gespielt hat. „In den Sommermonaten findet mehr Praxis statt, wie Zeltaufbau oder Feuer machen, während im Winter mehr Singe-Abende veranstaltet werden“, erklärt sie.
Im Gegensatz zu vielen anderen Pfadfindergruppen ist der Planegger Bärenstamm religionsfrei, das heißt er gehört keiner Kirchengemeinde an. Der jährliche Beitrag, den die aktiven Mitglieder zahlen, fließt zum größten Teil an den BdP, der dafür den örtlichen Verein mit Know-How nicht nur in Sachen Ausbildung unterstützt, sondern auch in rechtlichen Belangen. Auch ist der Pfadfinderstamm über den BdP versichert.
Große und kleine Lager
Zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen in der örtlichen Gruppe, gibt es noch die vielen Lager: „Bezirkslager“, „Landeslager“ oder „Bundeslager“. Immerzu kommt es zum Austausch mit den anderen Pfadfinder-Stämmen aus der näheren und weiteren Umgebung. „Du hast überall Freunde“, sagt Annika. Einmal im Jahr gehen die Bären mit einem anderen Stamm auf große Fahrt. Zwei Wochen wird dann mit Rucksack, Zelt, Beil und Säge losgezogen. Abhängig von der Leistung der einzelnen werden verschiedene Wandergruppen gebildet. Übernachtet wird im selbst aufgebauten Zelt und gebadet in Bächen und Seen – Zeit also für richtige Abenteuer. Annika kommt ins Schwärmen, wenn sie an ihre Fahrten nach Slowenien und der Bretagne zurückdenkt: „Man lernt sonst ein Land nie so kennen“.
Da Erwachsene bei solchen Fahrten immer dabei sein müssen, kommen viele „Rover“ mit, so nennen die Pfadfinder die ehemaligen aktiven Mitglieder, von denen viele gerne dem alten Stamm unter die Arme greifen. Regelmäßig treffen sich die Rover auch untereinander und erzählen von früher, als es noch keine Handys gab, um schnell Hilfe herbeizuholen und man schon mal einen Kameraden mit gebrochenen Fuß stundenlang nachts durch den Wald tragen musste. Von den an diesem Freitag Nachmittag am Feo spielenden Wölflingen gibt es auch einige, deren Eltern bereits Pfadfinder waren. „Ist schon cool“, ist ihre Meinung zu den Pfadis und wenn man sie fragt, was ihnen hier gefällt, ruft ein Junge begeistert: „Alles!“
Redaktion Unser Würmtal / aw
Abenteuer inklusive bei den Bären mit dem Löwenwagen
Vor gut zwei Jahren mussten die Pfadfinder ihr Gelände in Neuried verlassen und sind seitdem in Planegg zu Hause
Seit 1975 gibt es den Bärenstamm schon. Vor gut zwei Jahren mussten die Pfadfinder ihr Gelände in Neuried verlassen und sind seitdem in Planegg zu Hause, wo 26 aktive Mitglieder sich nun Pfadfinderwissen aneignen und gemeinsam Zeit in der Natur verbringen, ganz ohne Smartphones und Spielkonsolen.
Der Himmel hängt voller grauer Wolken. Zwar zwitschern die Vögel eifrig, aber mit 10° C ist es ganz schön frisch für einen Frühlingsnachmittag. Dem trotzen fünf Kinder auf einer Wiese neben der Tartanbahn des Feodor-Lynen-Gymnasiums. Sie spielen Zombieball, dort geht es darum den Mitspieler abzuwerfen. Ganz normal ist es da, dass ein Kind meint, das andere getroffen zu haben, dieses das aber abstreitet. Auch wird das eine oder andere von den anderen ermahnt, sich an die Regeln zu halten. Bei allen Streitigkeiten einigen die Kinder sich untereinander schnell, ganz selten muss Stammesleiterin Miriam eingreifen.
Meute und Wölflinge
Miriam ist einige Jahre älter als die Kinder und gehört zum Stamm der Bären, so nennt sich die örtliche Pfadfindergruppe in Planegg. An diesem Freitag Nachmittag findet ein Meutetreffen der Wölflinge statt. Mit ihren sechs bis elf Jahren sind sie die Kleinsten im Stamm. Ab 12 kann man dann zur Sippe wechseln. Im Gegensatz zu den Wölflingen, die vor allem noch viel bei ihren Treffen spielen, geht es bei den Sipplingen schon richtig zu Sache: Hier schaut man nicht mehr nur zu beim Feuer machen und Zelte aufbauen und hilft vielleicht ein bisschen mit, sondern lernt wie man es selbst macht. Zudem werden Knotentechniken und Holzhacken einem beigebracht. Auch welche Pflanzenarten es in der heimischen Flora gibt, sollte man nun wissen. „Es wird dann technischer“, erklärt Annika Gauer, die 24jährige Stammesführerin. „Man kann im behüteten Nest seine Grenzen testen und lernt sich selber kennen. Wir geben Kindern früh extrem viel Verantwortung“.
Ab 16/17 Jahren ist es vorgesehen, die Gruppen selbst zu leiten. Hierfür gibt es Ausbildungskurse vom Dachverband „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (BdP), in denen einem alles Wichtige beigebracht wird, um Meute- oder Stammesführer zu werden. Denn Motto ist: „Jugend führt Jugend.“
Alle nach draußen
„So viel wie es geht, soll alles draußen stattfinden“, sagt die Stammesführerin. Darum verbringt der Bärenstamm nur bei schlechtem Wetter oder wenn mal was gebastelt werden soll, die Gruppenstunden in ihrem Stammesheim – einem ehemaligen Zirkuswagen, in dem früher die Löwen untergebracht waren. Was gemacht wird, hängt auch von der Energie ab, die die Kinder am jeweiligen Tag mitbringen, meint Meuteführerin Miriam, die an diesem kühlen Nachmittag vor allem Ballspiele mit ihren Wölflingen gespielt hat. „In den Sommermonaten findet mehr Praxis statt, wie Zeltaufbau oder Feuer machen, während im Winter mehr Singe-Abende veranstaltet werden“, erklärt sie.
Im Gegensatz zu vielen anderen Pfadfindergruppen ist der Planegger Bärenstamm religionsfrei, das heißt er gehört keiner Kirchengemeinde an. Der jährliche Beitrag, den die aktiven Mitglieder zahlen, fließt zum größten Teil an den BdP, der dafür den örtlichen Verein mit Know-How nicht nur in Sachen Ausbildung unterstützt, sondern auch in rechtlichen Belangen. Auch ist der Pfadfinderstamm über den BdP versichert.
Große und kleine Lager
Zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen in der örtlichen Gruppe, gibt es noch die vielen Lager: „Bezirkslager“, „Landeslager“ oder „Bundeslager“. Immerzu kommt es zum Austausch mit den anderen Pfadfinder-Stämmen aus der näheren und weiteren Umgebung. „Du hast überall Freunde“, sagt Annika. Einmal im Jahr gehen die Bären mit einem anderen Stamm auf große Fahrt. Zwei Wochen wird dann mit Rucksack, Zelt, Beil und Säge losgezogen. Abhängig von der Leistung der einzelnen werden verschiedene Wandergruppen gebildet. Übernachtet wird im selbst aufgebauten Zelt und gebadet in Bächen und Seen – Zeit also für richtige Abenteuer. Annika kommt ins Schwärmen, wenn sie an ihre Fahrten nach Slowenien und der Bretagne zurückdenkt: „Man lernt sonst ein Land nie so kennen“.
Da Erwachsene bei solchen Fahrten immer dabei sein müssen, kommen viele „Rover“ mit, so nennen die Pfadfinder die ehemaligen aktiven Mitglieder, von denen viele gerne dem alten Stamm unter die Arme greifen. Regelmäßig treffen sich die Rover auch untereinander und erzählen von früher, als es noch keine Handys gab, um schnell Hilfe herbeizuholen und man schon mal einen Kameraden mit gebrochenen Fuß stundenlang nachts durch den Wald tragen musste. Von den an diesem Freitag Nachmittag am Feo spielenden Wölflingen gibt es auch einige, deren Eltern bereits Pfadfinder waren. „Ist schon cool“, ist ihre Meinung zu den Pfadis und wenn man sie fragt, was ihnen hier gefällt, ruft ein Junge begeistert: „Alles!“
Redaktion Unser Würmtal / aw