
Pflegeplatz finden - wie Nadel im Heuhaufen suchen
Einen Pflegeplatz in einer Einrichtung im Würmtal zu finden, ist schwierig. Selbst akute Fälle müssen oft mit Wartezeiten rechnen.
Die Situation ist für alle Seiten belastend: Heime, Angehörige – und die Sozialdienste. Durchschnittlich warten Pflegebedürftige etwas länger als anderthalb Jahre, bis sie einen freien Pflegeplatz erhalten. Wir haben uns auf Internetsuche nach freien Plätzen begeben und uns in den Alten- und Pflegeheimen im Würmtal umgehört, wie dort die aktuelle Situation ist.
Die Gründe, weshalb Menschen nach Pflegeplätzen suchen, sind ganz unterschiedlich. Benötigt man eine vorübergehende Dienstleistung, ist eine Tages- oder Kurzzeitpflege das Mittel der Wahl. Muss ein Mensch allerdings seine Wohnung verlassen, weil er sich längerfristig nicht mehr selbst zu Hause versorgen kann, beginnt die Suche nach einer stationären Pflegemöglichkeit. Und das ist keine leichte Aufgabe.
Eine vorausschauende Möglichkeit ist daher, sich bereits vorsorglich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Es besteht kein Zwang, den freien Pflegeplatz tatsächlich auch anzunehmen, sobald man über Vakanzen informiert wird. Schwieriger wird es bei akuten Fällen von älteren Menschen, die nach einem Sturz nicht mehr nach Hause können oder einen Schlaganfall hatten.
Schwierige Suche
Einen guten Gesamtüberblick über Senioren- und Pflegeheime im Würmtal und der Umgebung bekommt man zum Beispiel beim Sozialnetz Würmtal-Insel in Planegg, das eine Liste hinterlegt haben. Dort finden Interessierte Informationen dazu, welche Einrichtungen es gibt und wie viele Plätze generell stationär, in der Kurzzeitpflege oder auch für Demenzkranke zur Verfügung stehen. Leider sagt die Angabe der vorhandenen Plätze nichts über deren Verfügbarkeit aus.
Tat man sich bereits vor Beginn der Corona-Pandemie schwer, einen Platz zu finden, so hat sich die Situation mittlerweile sogar noch einmal verschlechtert. Vor allem Pflegeheime waren zeitweise heftig von der pandemischen Ausbreitung des Virus betroffen. Das wirkte sich mancherorts stark auf das Pflegepersonal aus. Die Pflegerinnen und Pfleger arbeiteten an der Belastungsgrenze und darüber hinaus, waren erschöpft sowie teils selbst infiziert. Der Ausfall vieler Pflegekräfte hat nun zur Folge, dass sich Wartezeiten für einen Heimplatz wieder verlängern.
In Internetportalen suchen
Zwar kann man die einschlägigen Internetportale, wie z. B. seniorenplatz-vermittlung.de bemühen, die eine bundesweite Suche anbieten. Diese versprechen unabhängige und kompetente Beratung zu freien Pflegeplätzen in der Region. Davor muss man sich registrieren und zunächst ein telefonisches Beratungsgespräch führen.
Eine private Seniorenbetreuung zu Hause findet man beispielsweise auf der Internetseite "PrivateSeniorenbetreuung".

Wie schwierig es aber ist, wirklich einen freien Platz im Würmtal zu ergattern, wird spätestens mit einem Blick auf die Seite "Das Onlineportal für Pflege & Wohnen im Alter" klar. Selbst wenn man alle Pflegeformen in die Suchfilter einschließt, werden in den Ergebnissen lediglich freie Plätze außerhalb des Würmtals in Solln, München oder auch Oberammergau ausgegeben. Meist aber stehen dort zwei kleine Wörter: auf Anfrage.
Etwas vielversprechendere Resultate liefert die "Münchner Pflegebörse".
Einige Anbieter, meist von staatlichen Trägern, vermelden dort freie Plätze – allerdings keinen davon im Würmtal. Wer im Würmtal wohnt, wird sich vermutlich am ehesten mit den hiesigen bekannten Alten- und Pflegeheimen beschäftigen. In der Hoffnung, auf persönliche Anfrage doch irgendwo unterzukommen.
Ausbaufähige Bilanz im Würmtal
Unsere Nachfrage bei den Einrichtungen in den Gemeinden erbrachte zwiespältige Resultate. Während etwa in Gräfelfing kaum Plätze vorhanden sind und lange Wartezeiten drohen, ist die Lage in Krailling zurzeit einigermaßen entspannt.
Gräfelfing
Aus Gräfelfing meldet das Rudolf und Maria Gunst-Haus in Lochham aktuell einen Pflegeplatz für eine Frau.
Anderthalb Kilometer weiter im Gräfelfinger im Altenheim St. Gisela sind derzeit überhaupt keine Kapazitäten frei, obwohl die Einrichtung über 133 Plätze im stationären Bereich, 42 Mietwohnungen und 14 Pflegewohnungen für Pflegebedürftige mit ihren Angehörigen verfügt.

Heimleiterin Mirjam Dirscherl beantwortet die Frage nach der durchschnittlichen Wartezeit wie folgt: „Das ist leider aufgrund der unterschiedlichen Wohnformen und der individuellen Bedürfnisse der Senioren nicht zu beantworten. Bei den Mietwohnungen kann man von einer mehrjährigen Wartezeit ausgehen, da es sich um eine selbständige Wohnform handelt und sich die zukünftigen Mieter schon Jahre im Voraus anmelden und noch recht rüstig einziehen.“ Dirscherl ergänzt, dass Gräfelfinger und die Angehörigen von Gräfelfinger Bürgern bei der Platzvergabe im Altenheim St. Gisela vorrangig berücksichtigt würden.
Krailling
Besser sieht es im Caritas Altenheim Maria Eich aus. Dort wird wie fast überall Tagespflege, Kurzzeitpflege und stationäre Pflege angeboten. Von insgesamt 163 Plätzen sind aktuell acht verfügbar. Je nach Wunschplatz gibt Heimleiterin Diana Sturzenhecker sogar nur eine Wartezeit von zwei Tagen bis vier Monaten an.
Die Heime aus Planegg und Gauting haben leider nicht auf Unser-Würmtal-Anfrage reagiert.
Während vermeintlich hilfreiche Internetportale also bei der Suche nach freien Pflegeplätzen im Würmtal keine echte Hilfe sind, war die Recherche bei den Einrichtungen vor Ort zumindest bedingt erfolgreicher. Wer einen freien Platz sucht, wendet sich also am besten direkt an die Alten- und Pflegeheime im Würmtal
Weitere Heime
- Altenheim Marienstift Gauting
- Alten- und Pflegeheim Waldsanatorium Krailling
- Evangelisches Pflegezentrum Planegg
Redaktion Isabelle Keck / Unser Würmtal

Pflegeplatz finden - wie Nadel im Heuhaufen suchen
Einen Pflegeplatz in einer Einrichtung im Würmtal zu finden, ist schwierig. Selbst akute Fälle müssen oft mit Wartezeiten rechnen.
Die Situation ist für alle Seiten belastend: Heime, Angehörige – und die Sozialdienste. Durchschnittlich warten Pflegebedürftige etwas länger als anderthalb Jahre, bis sie einen freien Pflegeplatz erhalten. Wir haben uns auf Internetsuche nach freien Plätzen begeben und uns in den Alten- und Pflegeheimen im Würmtal umgehört, wie dort die aktuelle Situation ist.
Die Gründe, weshalb Menschen nach Pflegeplätzen suchen, sind ganz unterschiedlich. Benötigt man eine vorübergehende Dienstleistung, ist eine Tages- oder Kurzzeitpflege das Mittel der Wahl. Muss ein Mensch allerdings seine Wohnung verlassen, weil er sich längerfristig nicht mehr selbst zu Hause versorgen kann, beginnt die Suche nach einer stationären Pflegemöglichkeit. Und das ist keine leichte Aufgabe.
Eine vorausschauende Möglichkeit ist daher, sich bereits vorsorglich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Es besteht kein Zwang, den freien Pflegeplatz tatsächlich auch anzunehmen, sobald man über Vakanzen informiert wird. Schwieriger wird es bei akuten Fällen von älteren Menschen, die nach einem Sturz nicht mehr nach Hause können oder einen Schlaganfall hatten.
Schwierige Suche
Einen guten Gesamtüberblick über Senioren- und Pflegeheime im Würmtal und der Umgebung bekommt man zum Beispiel beim Sozialnetz Würmtal-Insel in Planegg, das eine Liste hinterlegt haben. Dort finden Interessierte Informationen dazu, welche Einrichtungen es gibt und wie viele Plätze generell stationär, in der Kurzzeitpflege oder auch für Demenzkranke zur Verfügung stehen. Leider sagt die Angabe der vorhandenen Plätze nichts über deren Verfügbarkeit aus.
Tat man sich bereits vor Beginn der Corona-Pandemie schwer, einen Platz zu finden, so hat sich die Situation mittlerweile sogar noch einmal verschlechtert. Vor allem Pflegeheime waren zeitweise heftig von der pandemischen Ausbreitung des Virus betroffen. Das wirkte sich mancherorts stark auf das Pflegepersonal aus. Die Pflegerinnen und Pfleger arbeiteten an der Belastungsgrenze und darüber hinaus, waren erschöpft sowie teils selbst infiziert. Der Ausfall vieler Pflegekräfte hat nun zur Folge, dass sich Wartezeiten für einen Heimplatz wieder verlängern.
In Internetportalen suchen
Zwar kann man die einschlägigen Internetportale, wie z. B. seniorenplatz-vermittlung.de bemühen, die eine bundesweite Suche anbieten. Diese versprechen unabhängige und kompetente Beratung zu freien Pflegeplätzen in der Region. Davor muss man sich registrieren und zunächst ein telefonisches Beratungsgespräch führen.
Eine private Seniorenbetreuung zu Hause findet man beispielsweise auf der Internetseite "PrivateSeniorenbetreuung".

Wie schwierig es aber ist, wirklich einen freien Platz im Würmtal zu ergattern, wird spätestens mit einem Blick auf die Seite "Das Onlineportal für Pflege & Wohnen im Alter" klar. Selbst wenn man alle Pflegeformen in die Suchfilter einschließt, werden in den Ergebnissen lediglich freie Plätze außerhalb des Würmtals in Solln, München oder auch Oberammergau ausgegeben. Meist aber stehen dort zwei kleine Wörter: auf Anfrage.
Etwas vielversprechendere Resultate liefert die "Münchner Pflegebörse".
Einige Anbieter, meist von staatlichen Trägern, vermelden dort freie Plätze – allerdings keinen davon im Würmtal. Wer im Würmtal wohnt, wird sich vermutlich am ehesten mit den hiesigen bekannten Alten- und Pflegeheimen beschäftigen. In der Hoffnung, auf persönliche Anfrage doch irgendwo unterzukommen.
Ausbaufähige Bilanz im Würmtal
Unsere Nachfrage bei den Einrichtungen in den Gemeinden erbrachte zwiespältige Resultate. Während etwa in Gräfelfing kaum Plätze vorhanden sind und lange Wartezeiten drohen, ist die Lage in Krailling zurzeit einigermaßen entspannt.
Gräfelfing
Aus Gräfelfing meldet das Rudolf und Maria Gunst-Haus in Lochham aktuell einen Pflegeplatz für eine Frau.
Anderthalb Kilometer weiter im Gräfelfinger im Altenheim St. Gisela sind derzeit überhaupt keine Kapazitäten frei, obwohl die Einrichtung über 133 Plätze im stationären Bereich, 42 Mietwohnungen und 14 Pflegewohnungen für Pflegebedürftige mit ihren Angehörigen verfügt.

Heimleiterin Mirjam Dirscherl beantwortet die Frage nach der durchschnittlichen Wartezeit wie folgt: „Das ist leider aufgrund der unterschiedlichen Wohnformen und der individuellen Bedürfnisse der Senioren nicht zu beantworten. Bei den Mietwohnungen kann man von einer mehrjährigen Wartezeit ausgehen, da es sich um eine selbständige Wohnform handelt und sich die zukünftigen Mieter schon Jahre im Voraus anmelden und noch recht rüstig einziehen.“ Dirscherl ergänzt, dass Gräfelfinger und die Angehörigen von Gräfelfinger Bürgern bei der Platzvergabe im Altenheim St. Gisela vorrangig berücksichtigt würden.
Krailling
Besser sieht es im Caritas Altenheim Maria Eich aus. Dort wird wie fast überall Tagespflege, Kurzzeitpflege und stationäre Pflege angeboten. Von insgesamt 163 Plätzen sind aktuell acht verfügbar. Je nach Wunschplatz gibt Heimleiterin Diana Sturzenhecker sogar nur eine Wartezeit von zwei Tagen bis vier Monaten an.
Die Heime aus Planegg und Gauting haben leider nicht auf Unser-Würmtal-Anfrage reagiert.
Während vermeintlich hilfreiche Internetportale also bei der Suche nach freien Pflegeplätzen im Würmtal keine echte Hilfe sind, war die Recherche bei den Einrichtungen vor Ort zumindest bedingt erfolgreicher. Wer einen freien Platz sucht, wendet sich also am besten direkt an die Alten- und Pflegeheime im Würmtal
Weitere Heime
- Altenheim Marienstift Gauting
- Alten- und Pflegeheim Waldsanatorium Krailling
- Evangelisches Pflegezentrum Planegg
Redaktion Isabelle Keck / Unser Würmtal

Pflegeplatz finden - wie Nadel im Heuhaufen suchen
Einen Pflegeplatz in einer Einrichtung im Würmtal zu finden, ist schwierig. Selbst akute Fälle müssen oft mit Wartezeiten rechnen.
Die Situation ist für alle Seiten belastend: Heime, Angehörige – und die Sozialdienste. Durchschnittlich warten Pflegebedürftige etwas länger als anderthalb Jahre, bis sie einen freien Pflegeplatz erhalten. Wir haben uns auf Internetsuche nach freien Plätzen begeben und uns in den Alten- und Pflegeheimen im Würmtal umgehört, wie dort die aktuelle Situation ist.
Die Gründe, weshalb Menschen nach Pflegeplätzen suchen, sind ganz unterschiedlich. Benötigt man eine vorübergehende Dienstleistung, ist eine Tages- oder Kurzzeitpflege das Mittel der Wahl. Muss ein Mensch allerdings seine Wohnung verlassen, weil er sich längerfristig nicht mehr selbst zu Hause versorgen kann, beginnt die Suche nach einer stationären Pflegemöglichkeit. Und das ist keine leichte Aufgabe.
Eine vorausschauende Möglichkeit ist daher, sich bereits vorsorglich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Es besteht kein Zwang, den freien Pflegeplatz tatsächlich auch anzunehmen, sobald man über Vakanzen informiert wird. Schwieriger wird es bei akuten Fällen von älteren Menschen, die nach einem Sturz nicht mehr nach Hause können oder einen Schlaganfall hatten.
Schwierige Suche
Einen guten Gesamtüberblick über Senioren- und Pflegeheime im Würmtal und der Umgebung bekommt man zum Beispiel beim Sozialnetz Würmtal-Insel in Planegg, das eine Liste hinterlegt haben. Dort finden Interessierte Informationen dazu, welche Einrichtungen es gibt und wie viele Plätze generell stationär, in der Kurzzeitpflege oder auch für Demenzkranke zur Verfügung stehen. Leider sagt die Angabe der vorhandenen Plätze nichts über deren Verfügbarkeit aus.
Tat man sich bereits vor Beginn der Corona-Pandemie schwer, einen Platz zu finden, so hat sich die Situation mittlerweile sogar noch einmal verschlechtert. Vor allem Pflegeheime waren zeitweise heftig von der pandemischen Ausbreitung des Virus betroffen. Das wirkte sich mancherorts stark auf das Pflegepersonal aus. Die Pflegerinnen und Pfleger arbeiteten an der Belastungsgrenze und darüber hinaus, waren erschöpft sowie teils selbst infiziert. Der Ausfall vieler Pflegekräfte hat nun zur Folge, dass sich Wartezeiten für einen Heimplatz wieder verlängern.
In Internetportalen suchen
Zwar kann man die einschlägigen Internetportale, wie z. B. seniorenplatz-vermittlung.de bemühen, die eine bundesweite Suche anbieten. Diese versprechen unabhängige und kompetente Beratung zu freien Pflegeplätzen in der Region. Davor muss man sich registrieren und zunächst ein telefonisches Beratungsgespräch führen.
Eine private Seniorenbetreuung zu Hause findet man beispielsweise auf der Internetseite "PrivateSeniorenbetreuung".

Wie schwierig es aber ist, wirklich einen freien Platz im Würmtal zu ergattern, wird spätestens mit einem Blick auf die Seite "Das Onlineportal für Pflege & Wohnen im Alter" klar. Selbst wenn man alle Pflegeformen in die Suchfilter einschließt, werden in den Ergebnissen lediglich freie Plätze außerhalb des Würmtals in Solln, München oder auch Oberammergau ausgegeben. Meist aber stehen dort zwei kleine Wörter: auf Anfrage.
Etwas vielversprechendere Resultate liefert die "Münchner Pflegebörse".
Einige Anbieter, meist von staatlichen Trägern, vermelden dort freie Plätze – allerdings keinen davon im Würmtal. Wer im Würmtal wohnt, wird sich vermutlich am ehesten mit den hiesigen bekannten Alten- und Pflegeheimen beschäftigen. In der Hoffnung, auf persönliche Anfrage doch irgendwo unterzukommen.
Ausbaufähige Bilanz im Würmtal
Unsere Nachfrage bei den Einrichtungen in den Gemeinden erbrachte zwiespältige Resultate. Während etwa in Gräfelfing kaum Plätze vorhanden sind und lange Wartezeiten drohen, ist die Lage in Krailling zurzeit einigermaßen entspannt.