Neurieder Gemeinderat beerdigt Rathausneubau
Anfang Februar präsentierte die Jury aus Bürgermeister Harald Zipfel, Gemeinderäten, Fachleuten aus der Architektenwelt und der Verwaltung die Siegerentwürfe des Ideenwettbewerbs zur neuen Ortsmitte Neurieds. Wettbewerbsgrundlage waren der Rathausneubau sowie der nördliche Abschluss des Angers. Keinen Monat später beerdigt der Gemeinderat gegen die Stimmen der CSU-Fraktion den Rathausneubau.
Geht es nach dem Neurieder Gemeinderat, dann gehören repräsentative Rathäuser in der Ortsmitte als Anlauf-, Informations- und Begegnungsstätte für Bürger und Gäste zum alten Eisen. Diesen Eindruck vermittelt die jüngste Abstimmung im Gemeinderat über die künftige Gestaltung der Ortsmitte.
Im Januar hatte die Gemeinde noch stolz das Ergebnis des Architektenwettbewerbs zu Ortsmitte und Rathausneubau präsentiert und die drei Siegerentwürfe wegen ihrer harmonischen Ensemblebildung, den modernen Rathausentwürfen und der insgesamt großzügigen Platzgestaltung gelobt.
„Immens wichtig“ oder „alter Zopf“?
Bürgermeister Harald Zipfel betonte vor drei Wochen: „Wir sind sehr glücklich und begeistert über die vielen Vorschläge und Ideen. Wir können damit beste Qualitäten für unseren besten Ort schaffen – für unser Wohnzimmer.“ Und Thomas Meusburger, Vorsitzender des Preisgerichts, hatte das rund 13.000 Quadratmeter große Areal gleich im Anschluss ans historische Rathaus zum „Filetstück und immens wichtig für die Ortsentwicklung“ erklärt.
Der Gemeinderat wünscht sich diese Entwicklung nun ohne neuem Rathaus und stimmte mehrheitlich gegen einen Antrag der CSU-Fraktion. Der Neubau erschien dem Rat angesichts der angespannten Haushaltslage nicht realisierbar.
Außerdem sei während der vergangenen Monate deutlich geworden, dass viele Vorgänge im Rathaus auch online möglich seien und Rathäuser daher auf Dauer an Wichtigkeit verlören. Luis Sanktjohanser (FDP) nannte das Bauvorhaben „aus Prestigegründen in Form eines Herrscherhauses aus dem 19. Jahrhundert“ und Mechthild von der Mülbe (SPD) empfahl, sich vom Rathausneubau als „alten Zopf“ zu verabschieden.
Florian Forster (CSU) hielt dagegen: „Es leuchtet mir nicht ein, warum dann diese Planung jahrelang so angedacht war und jetzt auch noch ein Realisierungswettbewerb angestrebt worden ist.“
Derzeitiges Ersatz-Rathaus mögliche Alternative
Für den Rat sei insgesamt fraglich gewesen, ob ein Rathaus künftig überhaupt der gewünschte Magnet für die Ortsmitte sein könne und man sich nicht jetzt eher auf eine Begegnungsstätte konzentrieren solle, erklärte nach Rathaussprecherin Inke Frantzen die Abstimmung.
Erleichtert hätte die Entscheidung außerdem, dass das Gebäude im Gewerbegebiet am Hainbuchenring 9-11, in dem das Rathaus derzeit untergebracht ist, erworben werden könne. Der Kaufpreis dürfte unter den Baukosten für ein neues Rathaus liegen.
Ein Umdenken bezüglich des Rathausneubaus hat sich in den vergangenen Monaten allerdings schon abgezeichnet. Laut Bedarfsplanung des Bauamts wird die Grundschule in den nächsten Jahren deutlich mehr Platz benötigen. Nachverdichtung und Zuzug sind dafür ebenso verantwortlich, wie der gesetzliche Anspruch auf Ganztagesbetreuung.
In der Ortsmitte soll trotzdem nicht alles beim Alten bleiben. „Die Architektenentwürfe aus dem Ideenwettbewerb liegen uns vor und behalten ihren Charme“, betonte Frantzen. „Der Gemeinderat sieht die Chance in der neuen Ortsmitte als Begegnungsort für Alt und Jung.“ Die Weiterentwicklung der Ortsmitte werde auf jeden Fall auch ohne Rathausneubau weiterverfolgt.
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Neurieder Gemeinderat beerdigt Rathausneubau
Anfang Februar präsentierte die Jury aus Bürgermeister Harald Zipfel, Gemeinderäten, Fachleuten aus der Architektenwelt und der Verwaltung die Siegerentwürfe des Ideenwettbewerbs zur neuen Ortsmitte Neurieds. Wettbewerbsgrundlage waren der Rathausneubau sowie der nördliche Abschluss des Angers. Keinen Monat später beerdigt der Gemeinderat gegen die Stimmen der CSU-Fraktion den Rathausneubau.
Geht es nach dem Neurieder Gemeinderat, dann gehören repräsentative Rathäuser in der Ortsmitte als Anlauf-, Informations- und Begegnungsstätte für Bürger und Gäste zum alten Eisen. Diesen Eindruck vermittelt die jüngste Abstimmung im Gemeinderat über die künftige Gestaltung der Ortsmitte.
Im Januar hatte die Gemeinde noch stolz das Ergebnis des Architektenwettbewerbs zu Ortsmitte und Rathausneubau präsentiert und die drei Siegerentwürfe wegen ihrer harmonischen Ensemblebildung, den modernen Rathausentwürfen und der insgesamt großzügigen Platzgestaltung gelobt.
„Immens wichtig“ oder „alter Zopf“?
Bürgermeister Harald Zipfel betonte vor drei Wochen: „Wir sind sehr glücklich und begeistert über die vielen Vorschläge und Ideen. Wir können damit beste Qualitäten für unseren besten Ort schaffen – für unser Wohnzimmer.“ Und Thomas Meusburger, Vorsitzender des Preisgerichts, hatte das rund 13.000 Quadratmeter große Areal gleich im Anschluss ans historische Rathaus zum „Filetstück und immens wichtig für die Ortsentwicklung“ erklärt.
Der Gemeinderat wünscht sich diese Entwicklung nun ohne neuem Rathaus und stimmte mehrheitlich gegen einen Antrag der CSU-Fraktion. Der Neubau erschien dem Rat angesichts der angespannten Haushaltslage nicht realisierbar.
Außerdem sei während der vergangenen Monate deutlich geworden, dass viele Vorgänge im Rathaus auch online möglich seien und Rathäuser daher auf Dauer an Wichtigkeit verlören. Luis Sanktjohanser (FDP) nannte das Bauvorhaben „aus Prestigegründen in Form eines Herrscherhauses aus dem 19. Jahrhundert“ und Mechthild von der Mülbe (SPD) empfahl, sich vom Rathausneubau als „alten Zopf“ zu verabschieden.
Florian Forster (CSU) hielt dagegen: „Es leuchtet mir nicht ein, warum dann diese Planung jahrelang so angedacht war und jetzt auch noch ein Realisierungswettbewerb angestrebt worden ist.“
Derzeitiges Ersatz-Rathaus mögliche Alternative
Für den Rat sei insgesamt fraglich gewesen, ob ein Rathaus künftig überhaupt der gewünschte Magnet für die Ortsmitte sein könne und man sich nicht jetzt eher auf eine Begegnungsstätte konzentrieren solle, erklärte nach Rathaussprecherin Inke Frantzen die Abstimmung.
Erleichtert hätte die Entscheidung außerdem, dass das Gebäude im Gewerbegebiet am Hainbuchenring 9-11, in dem das Rathaus derzeit untergebracht ist, erworben werden könne. Der Kaufpreis dürfte unter den Baukosten für ein neues Rathaus liegen.
Ein Umdenken bezüglich des Rathausneubaus hat sich in den vergangenen Monaten allerdings schon abgezeichnet. Laut Bedarfsplanung des Bauamts wird die Grundschule in den nächsten Jahren deutlich mehr Platz benötigen. Nachverdichtung und Zuzug sind dafür ebenso verantwortlich, wie der gesetzliche Anspruch auf Ganztagesbetreuung.
In der Ortsmitte soll trotzdem nicht alles beim Alten bleiben. „Die Architektenentwürfe aus dem Ideenwettbewerb liegen uns vor und behalten ihren Charme“, betonte Frantzen. „Der Gemeinderat sieht die Chance in der neuen Ortsmitte als Begegnungsort für Alt und Jung.“ Die Weiterentwicklung der Ortsmitte werde auf jeden Fall auch ohne Rathausneubau weiterverfolgt.
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Neurieder Gemeinderat beerdigt Rathausneubau
Anfang Februar präsentierte die Jury aus Bürgermeister Harald Zipfel, Gemeinderäten, Fachleuten aus der Architektenwelt und der Verwaltung die Siegerentwürfe des Ideenwettbewerbs zur neuen Ortsmitte Neurieds. Wettbewerbsgrundlage waren der Rathausneubau sowie der nördliche Abschluss des Angers. Keinen Monat später beerdigt der Gemeinderat gegen die Stimmen der CSU-Fraktion den Rathausneubau.
Geht es nach dem Neurieder Gemeinderat, dann gehören repräsentative Rathäuser in der Ortsmitte als Anlauf-, Informations- und Begegnungsstätte für Bürger und Gäste zum alten Eisen. Diesen Eindruck vermittelt die jüngste Abstimmung im Gemeinderat über die künftige Gestaltung der Ortsmitte.
Im Januar hatte die Gemeinde noch stolz das Ergebnis des Architektenwettbewerbs zu Ortsmitte und Rathausneubau präsentiert und die drei Siegerentwürfe wegen ihrer harmonischen Ensemblebildung, den modernen Rathausentwürfen und der insgesamt großzügigen Platzgestaltung gelobt.
„Immens wichtig“ oder „alter Zopf“?
Bürgermeister Harald Zipfel betonte vor drei Wochen: „Wir sind sehr glücklich und begeistert über die vielen Vorschläge und Ideen. Wir können damit beste Qualitäten für unseren besten Ort schaffen – für unser Wohnzimmer.“ Und Thomas Meusburger, Vorsitzender des Preisgerichts, hatte das rund 13.000 Quadratmeter große Areal gleich im Anschluss ans historische Rathaus zum „Filetstück und immens wichtig für die Ortsentwicklung“ erklärt.
Der Gemeinderat wünscht sich diese Entwicklung nun ohne neuem Rathaus und stimmte mehrheitlich gegen einen Antrag der CSU-Fraktion. Der Neubau erschien dem Rat angesichts der angespannten Haushaltslage nicht realisierbar.
Außerdem sei während der vergangenen Monate deutlich geworden, dass viele Vorgänge im Rathaus auch online möglich seien und Rathäuser daher auf Dauer an Wichtigkeit verlören. Luis Sanktjohanser (FDP) nannte das Bauvorhaben „aus Prestigegründen in Form eines Herrscherhauses aus dem 19. Jahrhundert“ und Mechthild von der Mülbe (SPD) empfahl, sich vom Rathausneubau als „alten Zopf“ zu verabschieden.
Florian Forster (CSU) hielt dagegen: „Es leuchtet mir nicht ein, warum dann diese Planung jahrelang so angedacht war und jetzt auch noch ein Realisierungswettbewerb angestrebt worden ist.“
Derzeitiges Ersatz-Rathaus mögliche Alternative
Für den Rat sei insgesamt fraglich gewesen, ob ein Rathaus künftig überhaupt der gewünschte Magnet für die Ortsmitte sein könne und man sich nicht jetzt eher auf eine Begegnungsstätte konzentrieren solle, erklärte nach Rathaussprecherin Inke Frantzen die Abstimmung.
Erleichtert hätte die Entscheidung außerdem, dass das Gebäude im Gewerbegebiet am Hainbuchenring 9-11, in dem das Rathaus derzeit untergebracht ist, erworben werden könne. Der Kaufpreis dürfte unter den Baukosten für ein neues Rathaus liegen.
Ein Umdenken bezüglich des Rathausneubaus hat sich in den vergangenen Monaten allerdings schon abgezeichnet. Laut Bedarfsplanung des Bauamts wird die Grundschule in den nächsten Jahren deutlich mehr Platz benötigen. Nachverdichtung und Zuzug sind dafür ebenso verantwortlich, wie der gesetzliche Anspruch auf Ganztagesbetreuung.
In der Ortsmitte soll trotzdem nicht alles beim Alten bleiben. „Die Architektenentwürfe aus dem Ideenwettbewerb liegen uns vor und behalten ihren Charme“, betonte Frantzen. „Der Gemeinderat sieht die Chance in der neuen Ortsmitte als Begegnungsort für Alt und Jung.“ Die Weiterentwicklung der Ortsmitte werde auf jeden Fall auch ohne Rathausneubau weiterverfolgt.
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal