"Neues Leben" in Stockdorf oder nicht?
Rund 180 Stockdorfer verschafften sich einen Eindruck vom Architekten-Wettbewerb für das Stanz-Schmidt-Grundstück
Am Endes Artikel finden Sie Videos mit Aussagen von Stockdorfer Bürgern und ein Video zum Architketen-Wettberwerb
Ab 12 Uhr hatten die Stockdorfer am Samstag Gelegenheit sich intensiv mit den Ergebnissen des Architekten-Wettbewerbs "Neues Leben an der Würm" auseinanderzusetzen. Fachleute aus allen Gebieten standen bei Fragen Rede und Antwort. Die Architekten des Siegerentwurfs waren von Berlin angereist und erläuterten ihre Planung. Viele Mitglieder des Gemeinderates nutzen die Gelegenheit zum Austausch mit den Planern.
Plenum stark genutzt
Richtig voll wurde die Sporthalle der Grundhalle Stockdorf ab 14 Uhr. Während des Plenums wurden die Fragen nach Sachgebieten öffentlich vorgetragen und beantwortet. Dr. Jürgen Busse, ehemaliger Präsident des Bayerischen Städte und Gemeindetags, moderierte das Plenum souverän. Auch die Fachleute reagierten auf die teils provokanten Fragen gelassen. Die meisten Gegner des Projekts stellten ihr Fragen ebenfalls ruhig und sachlich.
Deutlich wurde ein Unterschied zwischen jüngeren und älteren Stockdorfern. Während die Älteren eher mit Vorwürfen agierten, waren die Jüngeren mehr am Gesamtprojekt interessiert. Ältere konnten sich zum Teil nur schwer damit abfinden, dass ihre Auffassung von einem schützenswerten Biotop den Untersuchungen und Einordnungen nicht Stand hielten. Dabei kamen unsachliche Argumente und Behauptungen auf den Tisch, auch Misstrauen gegenüber Gutachtern und Behörden wurde geäußert. Jüngere fragten eher nach Spielplätzen oder Treffpunkten für Jugendliche, die entstehen könnten, falls eine Öffnung des Westufers in Frage käme. Auch war für die Jüngeren nicht die Frage wie hoch am Ostufer gebaut werden kann, sondern wie die Verteilung zwischen gewerblichen Räumlichkeiten und Wohnraum sein würde.
Vor allem Judith Praxenthaler vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München war eine gefragte Fachfrau. Sie beantwortete die Fragen kompetent und abschließend. Praxenthaler stellte auch klar, dass bei den Untersuchungen des Geländes durch einen Gutachter bis auf Fledermäuse keine besonders schützenswerten Tiere oder Pflanzen gefunden wurden. "Die Renaturierung der Würmufer, die heute von Spundwänden eingefasst werden, stellt einen ökologisch viel höheren Beitrag zum Artenschutz mit hoher Diversität dar, als der aktuelle Zustand der Grünflächen," führte Praxentahler zum Gutachten aus. Die Bedürfnisse der Fledermäuse zu berücksichtigen, sei kein Problem erklärte Praxenthaler.
Bernd Krönert von der Bürgerinitiative verwies auf die 1000 übergebenen Unterschriften und fragte, was diese bei der Planung der Gemeinde für eine Rolle spielen würden. Bürgermeisterin Kössinger antwortete, dass man erst ganz am Anfang der Planungen stehe und die Unterschriften beim weiteren Verfahren vom Gemeinderat berücksichtigt würden.
Öffnung nur gegen Baurecht
Viele Stockdorfer wünschen sich eine Öffnung des Westufers und sehen darin einen großer Gewinn für Stockdorf. Andreas Hitzler, Vertreter der Eigentümer, machte klar, dass eine Öffnung mit Wege- und Brückenbau sowie die Renaturierung der Würmufer nur mit der Gewährung von Baurecht auf dem Westufer in Frage kommt. Daran knüpfte sich sofort die Frage aus dem Publikum, ob die Eigentümerfamilie damit einen hohen Gewinn von 15 Millionen Euro machen würde. Diese Behauptung hatte die Gautinger SPD über Ihre Website verbreitet. Gegen besseres Wissen ist diese Behauptung immer noch online.
Hitzler erklärte, dass der Gewinn bei rund 5 Millionen liegen könnte, sollte das angestrebte Baurecht gewährt werden. Allerdings müsse man für die Öffnung mit Wege- und Brückenbau sowie für die Renaturierung der Würmufer und den Bau einer Fischtreppe rund 3 Millionen einkalkulieren. Darauf kam eine provokante Frage aus dem Publikum: "Warum machen Sie es dann?" fragte eine pensionierte Stockdorferin. Hitzler antwortete: "Die Stockdorfer wollten eine Öffnung der Würm. Das können wir aber auch lassen. In der Folge entsteht aber auch kein Ausgleich in Form von Kindergarten und günstigem Wohnraum!"
Bürgermeisterin Brigitte Kössinger erklärte, dass eventuell das Leitbild von Stockdorf geändert werden müsse. "Vielleicht wollen die Stockdorfer das im Jahr 2005 festgelegte Leitbild heute anpassen und andere Prioritäten setzen," so Kössinger.
Meinungen der Stockdorferinnen und Stockdorfer
Interessantes Video vom Architektenwettbewerb
Stockdorf Architekten-Wettbewerb
Redaktion Unser Würmtal / jh
"Neues Leben" in Stockdorf oder nicht?
Rund 180 Stockdorfer verschafften sich einen Eindruck vom Architekten-Wettbewerb für das Stanz-Schmidt-Grundstück
Am Endes Artikel finden Sie Videos mit Aussagen von Stockdorfer Bürgern und ein Video zum Architketen-Wettberwerb
Ab 12 Uhr hatten die Stockdorfer am Samstag Gelegenheit sich intensiv mit den Ergebnissen des Architekten-Wettbewerbs "Neues Leben an der Würm" auseinanderzusetzen. Fachleute aus allen Gebieten standen bei Fragen Rede und Antwort. Die Architekten des Siegerentwurfs waren von Berlin angereist und erläuterten ihre Planung. Viele Mitglieder des Gemeinderates nutzen die Gelegenheit zum Austausch mit den Planern.
Plenum stark genutzt
Richtig voll wurde die Sporthalle der Grundhalle Stockdorf ab 14 Uhr. Während des Plenums wurden die Fragen nach Sachgebieten öffentlich vorgetragen und beantwortet. Dr. Jürgen Busse, ehemaliger Präsident des Bayerischen Städte und Gemeindetags, moderierte das Plenum souverän. Auch die Fachleute reagierten auf die teils provokanten Fragen gelassen. Die meisten Gegner des Projekts stellten ihr Fragen ebenfalls ruhig und sachlich.
Deutlich wurde ein Unterschied zwischen jüngeren und älteren Stockdorfern. Während die Älteren eher mit Vorwürfen agierten, waren die Jüngeren mehr am Gesamtprojekt interessiert. Ältere konnten sich zum Teil nur schwer damit abfinden, dass ihre Auffassung von einem schützenswerten Biotop den Untersuchungen und Einordnungen nicht Stand hielten. Dabei kamen unsachliche Argumente und Behauptungen auf den Tisch, auch Misstrauen gegenüber Gutachtern und Behörden wurde geäußert. Jüngere fragten eher nach Spielplätzen oder Treffpunkten für Jugendliche, die entstehen könnten, falls eine Öffnung des Westufers in Frage käme. Auch war für die Jüngeren nicht die Frage wie hoch am Ostufer gebaut werden kann, sondern wie die Verteilung zwischen gewerblichen Räumlichkeiten und Wohnraum sein würde.
Vor allem Judith Praxenthaler vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München war eine gefragte Fachfrau. Sie beantwortete die Fragen kompetent und abschließend. Praxenthaler stellte auch klar, dass bei den Untersuchungen des Geländes durch einen Gutachter bis auf Fledermäuse keine besonders schützenswerten Tiere oder Pflanzen gefunden wurden. "Die Renaturierung der Würmufer, die heute von Spundwänden eingefasst werden, stellt einen ökologisch viel höheren Beitrag zum Artenschutz mit hoher Diversität dar, als der aktuelle Zustand der Grünflächen," führte Praxentahler zum Gutachten aus. Die Bedürfnisse der Fledermäuse zu berücksichtigen, sei kein Problem erklärte Praxenthaler.
Bernd Krönert von der Bürgerinitiative verwies auf die 1000 übergebenen Unterschriften und fragte, was diese bei der Planung der Gemeinde für eine Rolle spielen würden. Bürgermeisterin Kössinger antwortete, dass man erst ganz am Anfang der Planungen stehe und die Unterschriften beim weiteren Verfahren vom Gemeinderat berücksichtigt würden.
Öffnung nur gegen Baurecht
Viele Stockdorfer wünschen sich eine Öffnung des Westufers und sehen darin einen großer Gewinn für Stockdorf. Andreas Hitzler, Vertreter der Eigentümer, machte klar, dass eine Öffnung mit Wege- und Brückenbau sowie die Renaturierung der Würmufer nur mit der Gewährung von Baurecht auf dem Westufer in Frage kommt. Daran knüpfte sich sofort die Frage aus dem Publikum, ob die Eigentümerfamilie damit einen hohen Gewinn von 15 Millionen Euro machen würde. Diese Behauptung hatte die Gautinger SPD über Ihre Website verbreitet. Gegen besseres Wissen ist diese Behauptung immer noch online.
Hitzler erklärte, dass der Gewinn bei rund 5 Millionen liegen könnte, sollte das angestrebte Baurecht gewährt werden. Allerdings müsse man für die Öffnung mit Wege- und Brückenbau sowie für die Renaturierung der Würmufer und den Bau einer Fischtreppe rund 3 Millionen einkalkulieren. Darauf kam eine provokante Frage aus dem Publikum: "Warum machen Sie es dann?" fragte eine pensionierte Stockdorferin. Hitzler antwortete: "Die Stockdorfer wollten eine Öffnung der Würm. Das können wir aber auch lassen. In der Folge entsteht aber auch kein Ausgleich in Form von Kindergarten und günstigem Wohnraum!"
Bürgermeisterin Brigitte Kössinger erklärte, dass eventuell das Leitbild von Stockdorf geändert werden müsse. "Vielleicht wollen die Stockdorfer das im Jahr 2005 festgelegte Leitbild heute anpassen und andere Prioritäten setzen," so Kössinger.
Meinungen der Stockdorferinnen und Stockdorfer
Interessantes Video vom Architektenwettbewerb
Stockdorf Architekten-Wettbewerb
Redaktion Unser Würmtal / jh
"Neues Leben" in Stockdorf oder nicht?
Rund 180 Stockdorfer verschafften sich einen Eindruck vom Architekten-Wettbewerb für das Stanz-Schmidt-Grundstück
Am Endes Artikel finden Sie Videos mit Aussagen von Stockdorfer Bürgern und ein Video zum Architketen-Wettberwerb
Ab 12 Uhr hatten die Stockdorfer am Samstag Gelegenheit sich intensiv mit den Ergebnissen des Architekten-Wettbewerbs "Neues Leben an der Würm" auseinanderzusetzen. Fachleute aus allen Gebieten standen bei Fragen Rede und Antwort. Die Architekten des Siegerentwurfs waren von Berlin angereist und erläuterten ihre Planung. Viele Mitglieder des Gemeinderates nutzen die Gelegenheit zum Austausch mit den Planern.
Plenum stark genutzt
Richtig voll wurde die Sporthalle der Grundhalle Stockdorf ab 14 Uhr. Während des Plenums wurden die Fragen nach Sachgebieten öffentlich vorgetragen und beantwortet. Dr. Jürgen Busse, ehemaliger Präsident des Bayerischen Städte und Gemeindetags, moderierte das Plenum souverän. Auch die Fachleute reagierten auf die teils provokanten Fragen gelassen. Die meisten Gegner des Projekts stellten ihr Fragen ebenfalls ruhig und sachlich.
Deutlich wurde ein Unterschied zwischen jüngeren und älteren Stockdorfern. Während die Älteren eher mit Vorwürfen agierten, waren die Jüngeren mehr am Gesamtprojekt interessiert. Ältere konnten sich zum Teil nur schwer damit abfinden, dass ihre Auffassung von einem schützenswerten Biotop den Untersuchungen und Einordnungen nicht Stand hielten. Dabei kamen unsachliche Argumente und Behauptungen auf den Tisch, auch Misstrauen gegenüber Gutachtern und Behörden wurde geäußert. Jüngere fragten eher nach Spielplätzen oder Treffpunkten für Jugendliche, die entstehen könnten, falls eine Öffnung des Westufers in Frage käme. Auch war für die Jüngeren nicht die Frage wie hoch am Ostufer gebaut werden kann, sondern wie die Verteilung zwischen gewerblichen Räumlichkeiten und Wohnraum sein würde.
Vor allem Judith Praxenthaler vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München war eine gefragte Fachfrau. Sie beantwortete die Fragen kompetent und abschließend. Praxenthaler stellte auch klar, dass bei den Untersuchungen des Geländes durch einen Gutachter bis auf Fledermäuse keine besonders schützenswerten Tiere oder Pflanzen gefunden wurden. "Die Renaturierung der Würmufer, die heute von Spundwänden eingefasst werden, stellt einen ökologisch viel höheren Beitrag zum Artenschutz mit hoher Diversität dar, als der aktuelle Zustand der Grünflächen," führte Praxentahler zum Gutachten aus. Die Bedürfnisse der Fledermäuse zu berücksichtigen, sei kein Problem erklärte Praxenthaler.
Bernd Krönert von der Bürgerinitiative verwies auf die 1000 übergebenen Unterschriften und fragte, was diese bei der Planung der Gemeinde für eine Rolle spielen würden. Bürgermeisterin Kössinger antwortete, dass man erst ganz am Anfang der Planungen stehe und die Unterschriften beim weiteren Verfahren vom Gemeinderat berücksichtigt würden.
Öffnung nur gegen Baurecht
Viele Stockdorfer wünschen sich eine Öffnung des Westufers und sehen darin einen großer Gewinn für Stockdorf. Andreas Hitzler, Vertreter der Eigentümer, machte klar, dass eine Öffnung mit Wege- und Brückenbau sowie die Renaturierung der Würmufer nur mit der Gewährung von Baurecht auf dem Westufer in Frage kommt. Daran knüpfte sich sofort die Frage aus dem Publikum, ob die Eigentümerfamilie damit einen hohen Gewinn von 15 Millionen Euro machen würde. Diese Behauptung hatte die Gautinger SPD über Ihre Website verbreitet. Gegen besseres Wissen ist diese Behauptung immer noch online.
Hitzler erklärte, dass der Gewinn bei rund 5 Millionen liegen könnte, sollte das angestrebte Baurecht gewährt werden. Allerdings müsse man für die Öffnung mit Wege- und Brückenbau sowie für die Renaturierung der Würmufer und den Bau einer Fischtreppe rund 3 Millionen einkalkulieren. Darauf kam eine provokante Frage aus dem Publikum: "Warum machen Sie es dann?" fragte eine pensionierte Stockdorferin. Hitzler antwortete: "Die Stockdorfer wollten eine Öffnung der Würm. Das können wir aber auch lassen. In der Folge entsteht aber auch kein Ausgleich in Form von Kindergarten und günstigem Wohnraum!"
Bürgermeisterin Brigitte Kössinger erklärte, dass eventuell das Leitbild von Stockdorf geändert werden müsse. "Vielleicht wollen die Stockdorfer das im Jahr 2005 festgelegte Leitbild heute anpassen und andere Prioritäten setzen," so Kössinger.
Meinungen der Stockdorferinnen und Stockdorfer
Interessantes Video vom Architektenwettbewerb
Stockdorf Architekten-Wettbewerb
Redaktion Unser Würmtal / jh