Morphosys stirbt
Mit morphosys im Planegger Gewerbegebiet wird bald eines der innovativsten Biotech-Unternehmen verschwunden sein
„morphosys“ prangt stolz und weithin sichtbar der Firmenname am attraktivsten Bau im Planegger Gewerbegebiet Steinkirchen in der Semmelweißstraße 7. In wenigen Monaten wird der Name verschwunden sein, fort, Vergangenheit. Eines der innovativsten Biotech-Unternehmen europaweit, das erste Unternehmen, das den Campus in Martinsried vor 28 Jahren begründete und fortan binnen weniger Jahre „aus dem Nichts heraus groß geworden ist bis hin zum Börsengang“, so der geschockte Planegger Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU), wird im Zuge des Ankaufs durch den Schweizer Biotech-Multi Novartis bis spätestens Ende des Jahres schlicht liquidiert.
Probleme in 2023
Die Gründe sind eher diffus, für Nafziger aber ist klar: „Novartis wollte sich die Rosinen aus dem Kuchen picken – von Anfang an.“ Denn der weltweit agierende Medikamentenhersteller hatte das Planegger Unternehmen erst im Januar letzten Jahres gekauft – für 2,7 Milliarden Dollar. Damals schon hatten Analysten den Kauf misstrauisch beäugt, denn Morphosys war zuvor mehrfach in schwere Wasser geraten. 2023 hatte es Entlassungen gegeben, es gab Schwierigkeiten mit einem bestimmten Medikament, auf das man große Hoffnungen gesetzt hatte.
Morphosys steht vor allem für den Erfolg des Campus in Martinsried und dem Agieren des „Innovations- und Gründerzentrumszentrums für Biotechnologie“, in das der Freistaat Bayern mehrere Hundert Millionen Euro an Zuschüssen steckte. Zwei Biotech-Unternehmen hatten den Anfang gemacht: Morphosys und Medigene. Der Name von Morphosys ist eng verbunden mit dem Namen von Simon Moroney, einem charismatischen Wissenschaftler, der das Planegger Unternehmen jahrzehntelang leitete – und vor einigen Jahren ausgerechnet bei Novartis Mitglied im Aufsichtsrat geworden ist.
Biotech-Pionier stolpert
Morphosys entwickelte sich schnell zum Biotech-Pionier. Weltweit geschätzt in der Branche war das Unternehmen, das vor acht Jahren aus Platzgründen vom Standort Martinsried nach Steinkirchen in einen 14 000 Quadratmeter großen modernen Prachtbau umzog, vor allem wegen seiner riesigen Antikörper-Bank. Zeitweise waren gleichzeitig rund 110 Medikamentenkandidaten in der Pipeline, darunter Krebsmittel und Hoffnungsträger für exotische Erkrankungen, so zum Beispiel für das Medikament Pelabresib, das bei einer seltenen Knochenmarkserkrankung helfen soll. Insider sagen, Pelabresib, das noch nicht auf dem Markt ist, habe jedoch die Erwartungen nicht erfüllt und den Niedergang von Morphosys beschleunigt.
Dazu kam, so Branchenkenner, dass sich der Kurs der Aktie auch durch einen strengen Sparkurs des Unternehmens steil nach unten entwickelte, von über 100 Euro je Aktie Anfang 2020 rutschte die Aktie bis 2023 auf 15 Euro ab, am Schluss stand sie bei 30 Euro. Die Hoffnung wuchs allerdings wieder mit den Erwartungen, die an Pelabresib geknüpft waren.
Für Planegg war die Firma über die Jahre stets eine Art Aushängeschild, das stellvertretend für den Erfolg des Biotechnologie-Branche sein sollte. Bürgermeister Nafziger sagte, schon im Spätsommer habe er Gespräche mit den Chefs von Morphosys geführt: „Da erschien die Zukunft schon ziemlich unsicher.“ Man sei zwar „sehr freundlich“ gewesen, in der Sache „aber beinhart“. Dass das „Urgestein Morphosys“ aber derart schnell abstürzte, habe ihn überrascht und „traurig“ zurückgelassen: „Das war ein Super-Magnet für uns.“ Die Gewerbesteuer-Einnahmen seien „durchaus ordentlich“ gewesen, wenn „auch nur in Intervallen.“
Laut Nafziger haben etliche der rund 300 Mitarbeiter/innen schon wieder einen neuen Job meist in der Biobranche gefunden. Der riesige Firmensitz in Steinkirchen leert sich mittlerweile rasant, die Presseabteilung ist in die USA abgewandert und einen Betriebsrat gab es wohl nie, sagt eine Sprecherin am Telefon. Auch die Website ist verschwunden, bei Eingabe „Morphosys“ erscheint in der Suchmaschine die Seite von Novartis. Eine SZ-Anfrage Richtung Amerika wird von der Nürnberger Filiale beantwortet.
Abwickeln und Neuanfang
Für Pressesprecherin Katja Minak sind die Geschehnisse in Steinkirchen die Folge „unserer regelmäßigen Evaluierung unseres Portofolios und unserer Organisationsstruktur“: „Wir müssen sicherstellen, dass dass wir für die Zukunft bestmöglich aufgestellt sind und damit den Bedürfnissen unserer Patient/innen gerecht werden.“ Im November sei die Entscheidung gefallen, die deutschen und US-amerikanischen Standorte zu schließen „und alle Portfolioaktivitäten in Novartis zu integrieren.“ Es handele sich „um eine strategische Entscheidung“. Für den „Zulassungsweg für Pelabresib bei Myelofibrose“ sei „eine längere Nachbeobachtungszeit erforderlich“, so das Unternehmen. In Steinkirchen werde schrittweise bis zum dritten Quartal der Großteil der Stellen wegfallen. Die „betroffenen Teams und Mitarbeitenden“ würden „fair und respektvoll behandelt und unterstützt.“
Silke Vilgertshofen, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Planegger Rathaus, fällt jetzt die nicht einfache Aufgabe zu, möglichst schnell für das riesige Firmengebäude einen Nachmieter zu finden. Vilgertshofer, die als ehemalige Bankfachfrau bei einer Frankfurter Großbank schon oft Berührung mit Morphosys hatte, sagt, sie habe bis zum Schluss gehofft, dass man Morphosys halten könne, zumal es im August so aussah, als ob Novartis sich in München niederlassen wollte: „Doch die Goldgräberzeit ist offenbar vorbei.“ Trotz der negativen Nachrichten ist Vilgertshofer aber optimistisch, dass die Mitarbeiter/innen schnell einen neuen Arbeitsplatz finden werden: „Wir haben im Umkreis viele Biotech-Firmen mit teilweise erheblichem Fachkräftemangel“. Sie habe einen „engen Kontakt zu den IZB-Unternehmen und start-ups auf dem Campus in Martinsried“ und anderswo.
Redaktion Unser Würmtal / rz
Morphosys stirbt
Mit morphosys im Planegger Gewerbegebiet wird bald eines der innovativsten Biotech-Unternehmen verschwunden sein
„morphosys“ prangt stolz und weithin sichtbar der Firmenname am attraktivsten Bau im Planegger Gewerbegebiet Steinkirchen in der Semmelweißstraße 7. In wenigen Monaten wird der Name verschwunden sein, fort, Vergangenheit. Eines der innovativsten Biotech-Unternehmen europaweit, das erste Unternehmen, das den Campus in Martinsried vor 28 Jahren begründete und fortan binnen weniger Jahre „aus dem Nichts heraus groß geworden ist bis hin zum Börsengang“, so der geschockte Planegger Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU), wird im Zuge des Ankaufs durch den Schweizer Biotech-Multi Novartis bis spätestens Ende des Jahres schlicht liquidiert.
Probleme in 2023
Die Gründe sind eher diffus, für Nafziger aber ist klar: „Novartis wollte sich die Rosinen aus dem Kuchen picken – von Anfang an.“ Denn der weltweit agierende Medikamentenhersteller hatte das Planegger Unternehmen erst im Januar letzten Jahres gekauft – für 2,7 Milliarden Dollar. Damals schon hatten Analysten den Kauf misstrauisch beäugt, denn Morphosys war zuvor mehrfach in schwere Wasser geraten. 2023 hatte es Entlassungen gegeben, es gab Schwierigkeiten mit einem bestimmten Medikament, auf das man große Hoffnungen gesetzt hatte.
Morphosys steht vor allem für den Erfolg des Campus in Martinsried und dem Agieren des „Innovations- und Gründerzentrumszentrums für Biotechnologie“, in das der Freistaat Bayern mehrere Hundert Millionen Euro an Zuschüssen steckte. Zwei Biotech-Unternehmen hatten den Anfang gemacht: Morphosys und Medigene. Der Name von Morphosys ist eng verbunden mit dem Namen von Simon Moroney, einem charismatischen Wissenschaftler, der das Planegger Unternehmen jahrzehntelang leitete – und vor einigen Jahren ausgerechnet bei Novartis Mitglied im Aufsichtsrat geworden ist.
Biotech-Pionier stolpert
Morphosys entwickelte sich schnell zum Biotech-Pionier. Weltweit geschätzt in der Branche war das Unternehmen, das vor acht Jahren aus Platzgründen vom Standort Martinsried nach Steinkirchen in einen 14 000 Quadratmeter großen modernen Prachtbau umzog, vor allem wegen seiner riesigen Antikörper-Bank. Zeitweise waren gleichzeitig rund 110 Medikamentenkandidaten in der Pipeline, darunter Krebsmittel und Hoffnungsträger für exotische Erkrankungen, so zum Beispiel für das Medikament Pelabresib, das bei einer seltenen Knochenmarkserkrankung helfen soll. Insider sagen, Pelabresib, das noch nicht auf dem Markt ist, habe jedoch die Erwartungen nicht erfüllt und den Niedergang von Morphosys beschleunigt.
Dazu kam, so Branchenkenner, dass sich der Kurs der Aktie auch durch einen strengen Sparkurs des Unternehmens steil nach unten entwickelte, von über 100 Euro je Aktie Anfang 2020 rutschte die Aktie bis 2023 auf 15 Euro ab, am Schluss stand sie bei 30 Euro. Die Hoffnung wuchs allerdings wieder mit den Erwartungen, die an Pelabresib geknüpft waren.
Für Planegg war die Firma über die Jahre stets eine Art Aushängeschild, das stellvertretend für den Erfolg des Biotechnologie-Branche sein sollte. Bürgermeister Nafziger sagte, schon im Spätsommer habe er Gespräche mit den Chefs von Morphosys geführt: „Da erschien die Zukunft schon ziemlich unsicher.“ Man sei zwar „sehr freundlich“ gewesen, in der Sache „aber beinhart“. Dass das „Urgestein Morphosys“ aber derart schnell abstürzte, habe ihn überrascht und „traurig“ zurückgelassen: „Das war ein Super-Magnet für uns.“ Die Gewerbesteuer-Einnahmen seien „durchaus ordentlich“ gewesen, wenn „auch nur in Intervallen.“
Laut Nafziger haben etliche der rund 300 Mitarbeiter/innen schon wieder einen neuen Job meist in der Biobranche gefunden. Der riesige Firmensitz in Steinkirchen leert sich mittlerweile rasant, die Presseabteilung ist in die USA abgewandert und einen Betriebsrat gab es wohl nie, sagt eine Sprecherin am Telefon. Auch die Website ist verschwunden, bei Eingabe „Morphosys“ erscheint in der Suchmaschine die Seite von Novartis. Eine SZ-Anfrage Richtung Amerika wird von der Nürnberger Filiale beantwortet.
Abwickeln und Neuanfang
Für Pressesprecherin Katja Minak sind die Geschehnisse in Steinkirchen die Folge „unserer regelmäßigen Evaluierung unseres Portofolios und unserer Organisationsstruktur“: „Wir müssen sicherstellen, dass dass wir für die Zukunft bestmöglich aufgestellt sind und damit den Bedürfnissen unserer Patient/innen gerecht werden.“ Im November sei die Entscheidung gefallen, die deutschen und US-amerikanischen Standorte zu schließen „und alle Portfolioaktivitäten in Novartis zu integrieren.“ Es handele sich „um eine strategische Entscheidung“. Für den „Zulassungsweg für Pelabresib bei Myelofibrose“ sei „eine längere Nachbeobachtungszeit erforderlich“, so das Unternehmen. In Steinkirchen werde schrittweise bis zum dritten Quartal der Großteil der Stellen wegfallen. Die „betroffenen Teams und Mitarbeitenden“ würden „fair und respektvoll behandelt und unterstützt.“
Silke Vilgertshofen, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Planegger Rathaus, fällt jetzt die nicht einfache Aufgabe zu, möglichst schnell für das riesige Firmengebäude einen Nachmieter zu finden. Vilgertshofer, die als ehemalige Bankfachfrau bei einer Frankfurter Großbank schon oft Berührung mit Morphosys hatte, sagt, sie habe bis zum Schluss gehofft, dass man Morphosys halten könne, zumal es im August so aussah, als ob Novartis sich in München niederlassen wollte: „Doch die Goldgräberzeit ist offenbar vorbei.“ Trotz der negativen Nachrichten ist Vilgertshofer aber optimistisch, dass die Mitarbeiter/innen schnell einen neuen Arbeitsplatz finden werden: „Wir haben im Umkreis viele Biotech-Firmen mit teilweise erheblichem Fachkräftemangel“. Sie habe einen „engen Kontakt zu den IZB-Unternehmen und start-ups auf dem Campus in Martinsried“ und anderswo.
Redaktion Unser Würmtal / rz
Morphosys stirbt
Mit morphosys im Planegger Gewerbegebiet wird bald eines der innovativsten Biotech-Unternehmen verschwunden sein
„morphosys“ prangt stolz und weithin sichtbar der Firmenname am attraktivsten Bau im Planegger Gewerbegebiet Steinkirchen in der Semmelweißstraße 7. In wenigen Monaten wird der Name verschwunden sein, fort, Vergangenheit. Eines der innovativsten Biotech-Unternehmen europaweit, das erste Unternehmen, das den Campus in Martinsried vor 28 Jahren begründete und fortan binnen weniger Jahre „aus dem Nichts heraus groß geworden ist bis hin zum Börsengang“, so der geschockte Planegger Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU), wird im Zuge des Ankaufs durch den Schweizer Biotech-Multi Novartis bis spätestens Ende des Jahres schlicht liquidiert.
Probleme in 2023
Die Gründe sind eher diffus, für Nafziger aber ist klar: „Novartis wollte sich die Rosinen aus dem Kuchen picken – von Anfang an.“ Denn der weltweit agierende Medikamentenhersteller hatte das Planegger Unternehmen erst im Januar letzten Jahres gekauft – für 2,7 Milliarden Dollar. Damals schon hatten Analysten den Kauf misstrauisch beäugt, denn Morphosys war zuvor mehrfach in schwere Wasser geraten. 2023 hatte es Entlassungen gegeben, es gab Schwierigkeiten mit einem bestimmten Medikament, auf das man große Hoffnungen gesetzt hatte.
Morphosys steht vor allem für den Erfolg des Campus in Martinsried und dem Agieren des „Innovations- und Gründerzentrumszentrums für Biotechnologie“, in das der Freistaat Bayern mehrere Hundert Millionen Euro an Zuschüssen steckte. Zwei Biotech-Unternehmen hatten den Anfang gemacht: Morphosys und Medigene. Der Name von Morphosys ist eng verbunden mit dem Namen von Simon Moroney, einem charismatischen Wissenschaftler, der das Planegger Unternehmen jahrzehntelang leitete – und vor einigen Jahren ausgerechnet bei Novartis Mitglied im Aufsichtsrat geworden ist.
Biotech-Pionier stolpert
Morphosys entwickelte sich schnell zum Biotech-Pionier. Weltweit geschätzt in der Branche war das Unternehmen, das vor acht Jahren aus Platzgründen vom Standort Martinsried nach Steinkirchen in einen 14 000 Quadratmeter großen modernen Prachtbau umzog, vor allem wegen seiner riesigen Antikörper-Bank. Zeitweise waren gleichzeitig rund 110 Medikamentenkandidaten in der Pipeline, darunter Krebsmittel und Hoffnungsträger für exotische Erkrankungen, so zum Beispiel für das Medikament Pelabresib, das bei einer seltenen Knochenmarkserkrankung helfen soll. Insider sagen, Pelabresib, das noch nicht auf dem Markt ist, habe jedoch die Erwartungen nicht erfüllt und den Niedergang von Morphosys beschleunigt.
Dazu kam, so Branchenkenner, dass sich der Kurs der Aktie auch durch einen strengen Sparkurs des Unternehmens steil nach unten entwickelte, von über 100 Euro je Aktie Anfang 2020 rutschte die Aktie bis 2023 auf 15 Euro ab, am Schluss stand sie bei 30 Euro. Die Hoffnung wuchs allerdings wieder mit den Erwartungen, die an Pelabresib geknüpft waren.
Für Planegg war die Firma über die Jahre stets eine Art Aushängeschild, das stellvertretend für den Erfolg des Biotechnologie-Branche sein sollte. Bürgermeister Nafziger sagte, schon im Spätsommer habe er Gespräche mit den Chefs von Morphosys geführt: „Da erschien die Zukunft schon ziemlich unsicher.“ Man sei zwar „sehr freundlich“ gewesen, in der Sache „aber beinhart“. Dass das „Urgestein Morphosys“ aber derart schnell abstürzte, habe ihn überrascht und „traurig“ zurückgelassen: „Das war ein Super-Magnet für uns.“ Die Gewerbesteuer-Einnahmen seien „durchaus ordentlich“ gewesen, wenn „auch nur in Intervallen.“
Laut Nafziger haben etliche der rund 300 Mitarbeiter/innen schon wieder einen neuen Job meist in der Biobranche gefunden. Der riesige Firmensitz in Steinkirchen leert sich mittlerweile rasant, die Presseabteilung ist in die USA abgewandert und einen Betriebsrat gab es wohl nie, sagt eine Sprecherin am Telefon. Auch die Website ist verschwunden, bei Eingabe „Morphosys“ erscheint in der Suchmaschine die Seite von Novartis. Eine SZ-Anfrage Richtung Amerika wird von der Nürnberger Filiale beantwortet.
Abwickeln und Neuanfang
Für Pressesprecherin Katja Minak sind die Geschehnisse in Steinkirchen die Folge „unserer regelmäßigen Evaluierung unseres Portofolios und unserer Organisationsstruktur“: „Wir müssen sicherstellen, dass dass wir für die Zukunft bestmöglich aufgestellt sind und damit den Bedürfnissen unserer Patient/innen gerecht werden.“ Im November sei die Entscheidung gefallen, die deutschen und US-amerikanischen Standorte zu schließen „und alle Portfolioaktivitäten in Novartis zu integrieren.“ Es handele sich „um eine strategische Entscheidung“. Für den „Zulassungsweg für Pelabresib bei Myelofibrose“ sei „eine längere Nachbeobachtungszeit erforderlich“, so das Unternehmen. In Steinkirchen werde schrittweise bis zum dritten Quartal der Großteil der Stellen wegfallen. Die „betroffenen Teams und Mitarbeitenden“ würden „fair und respektvoll behandelt und unterstützt.“
Silke Vilgertshofen, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Planegger Rathaus, fällt jetzt die nicht einfache Aufgabe zu, möglichst schnell für das riesige Firmengebäude einen Nachmieter zu finden. Vilgertshofer, die als ehemalige Bankfachfrau bei einer Frankfurter Großbank schon oft Berührung mit Morphosys hatte, sagt, sie habe bis zum Schluss gehofft, dass man Morphosys halten könne, zumal es im August so aussah, als ob Novartis sich in München niederlassen wollte: „Doch die Goldgräberzeit ist offenbar vorbei.“ Trotz der negativen Nachrichten ist Vilgertshofer aber optimistisch, dass die Mitarbeiter/innen schnell einen neuen Arbeitsplatz finden werden: „Wir haben im Umkreis viele Biotech-Firmen mit teilweise erheblichem Fachkräftemangel“. Sie habe einen „engen Kontakt zu den IZB-Unternehmen und start-ups auf dem Campus in Martinsried“ und anderswo.
Redaktion Unser Würmtal / rz