Mehr Gewerbeflächen für Planegg
Sondersitzung des Planegger Gemeinderats am Montagabend: zur Abstimmung lag ein Beschluss zur Erweiterung des Gewerbegebiets Steinkirchen vor. Dort soll auf rund 15.000 Quadratmetern bisheriger Ackerfläche östlich der Semmelweisstraße Platz für zwei Planegger Unternehmen geschaffen werden: für Sanacorp Pharmahandel GmbH und Eurofins BioPharma Product Testing Munich GmbH.
Nach der nichtöffentlichen Ratsdiskussion im Sommer und der Behandlung im UBV-Ausschuss im November erfolgte nun eine zusätzlich anberaumte Aussprache in Sachen Gewerbegebietserweiterung Steinkirchen. Die grünenGruppe21 hatte diese erwirkt. „Nicht, weil es uns um Kritik ging, sondern weil wir das Gefühl hatten, dass das Thema noch eingehender diskutiert sein sollte. Da sind definitiv Alternativen zum Neubau auf der Wiese möglich“, erklärte Angelika Lawo nach der Sitzung. „Es ging uns um Klarheit und umfassende Prüfung.“
Kritik kam vor allem aus dem BUND Naturschutz Nördliches Würmtal, dem Grünzug-Netzwerkes Würmtal und verschiedenen Bürgergruppen. „Der Gemeinderat Planegg ist dabei den aktuellen Flächennutzungsplan zu ändern, obwohl nicht einmal geprüft wird, ob eine verträgliche Nachverdichtung möglich ist“, fasste Malwina Andrassy, Vorsitzende des BUNDes zusammen.
Flächennutzungsplan ad acta
„Der kaum ein Jahr alte Flächennutzungsplan wird über den Haufen geworfen“, erklärte außerdem Ex-Gemeinderat Herbert Stepp vom Grünzug-Netzwerkes Würmtal. „Dabei haben wir ein Bürgergutachten darüber, wie Bürger sich ein zukünftiges Planegg vorstellen: nämlich Grün erhalten und ausbauen und Wachstum reduzieren.“
Zur Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets müsse es kommen, um eine Abwanderung der zwei wichtigen Unternehmen zu verhindern – so das Argument der Befürworter. Gespräche dazu habe es mit Bürgermeister Hermann Nafziger und Wirtschaftsförderin Bärbel Zeller sowie den betroffenen Unternehmen gegeben. Es ginge darum, den Firmen Bleibeperspektiven zu bieten und dennoch das Trenngrün zu bewahren, so der Bürgermeister.
13:9 für die Erweiterung
Am Ende stimmte die Mehrheit sowohl gegen eine nochmalige Vertagung als auch für die Erweiterung des Gewerbegebiets in östliche Richtung. „Ich bin schon sehr enttäuscht“, meinte Lawo dazu. „Natürlich ist soziales und nachhaltiges Bauen wichtig. Aber gegen eine Versiegelung kann man dies nicht setzen“, bedauerte sie. „Wir hätten guten Gründe dafür gehabt, tatsächliche Alternativen zu prüfen.“
„Ich habe nicht den Eindruck, dass von Seiten der Verwaltung alle Alternativen vollumfänglich untersucht wurden. Wenn uns der Bürgermeister die Ergebnisse seiner Gespräche mit den Eigentümern berichten würde, wären wir in einer viel besseren Ausgangssituation um über Lösungen nachzudenken“, erklärte der SPD-Fraktionssprecher Felix Kempf und befürchtete mehr Verkehr und mehr Siedlungsdruck. „Daher erwarte ich in Zukunft einen ähnlich starken Einsatz für die Schaffung von Wohnraum und die Lösung der Verkehrsprobleme vor Ort.“
Bebauungsplan-Prozess angestoßen
„Eine sehr emotionale Sitzung“, kommentierte Peter von Schall-Riaucour am Schluss. Zwischenzeitlich wurde sogar die Öffentlichkeit für rund eine Stunde von der Sitzung ausgeschlossen. „Ich war enttäuscht, dass die eigens erbetene Stellungnahme unseres Umweltreferenten nicht vorlag. Mir fehlt es einfach an Transparenz. Da sind noch einige Fragen offen. Mit der Verschiebung der Angelegenheit hätten wir uns nichts vergeben. Über Weihnachten passiert eh nix. Die Chance ist nun aber vertan.“
Erleichterung indes beim Bürgermeister Nafziger. „Ich freue mich, dass wir mehrheitlich zu einem Beschluss gekommen sind.“ Die Signale für die Planegger Unternehmen seien nun gesendet. „Das halte ich für wichtig.“ Im Detail müssten nun die bleibenden Fragen geklärt werden. Der Bebauungsplan laufe nun durch die üblichen Entscheidungsstufen. „Wir werden alle Schritte gut abwägen. Ich schätze in eineinhalb Jahren könnte der neue Bebauungsplan beschlussreif sein.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Mehr Gewerbeflächen für Planegg
Sondersitzung des Planegger Gemeinderats am Montagabend: zur Abstimmung lag ein Beschluss zur Erweiterung des Gewerbegebiets Steinkirchen vor. Dort soll auf rund 15.000 Quadratmetern bisheriger Ackerfläche östlich der Semmelweisstraße Platz für zwei Planegger Unternehmen geschaffen werden: für Sanacorp Pharmahandel GmbH und Eurofins BioPharma Product Testing Munich GmbH.
Nach der nichtöffentlichen Ratsdiskussion im Sommer und der Behandlung im UBV-Ausschuss im November erfolgte nun eine zusätzlich anberaumte Aussprache in Sachen Gewerbegebietserweiterung Steinkirchen. Die grünenGruppe21 hatte diese erwirkt. „Nicht, weil es uns um Kritik ging, sondern weil wir das Gefühl hatten, dass das Thema noch eingehender diskutiert sein sollte. Da sind definitiv Alternativen zum Neubau auf der Wiese möglich“, erklärte Angelika Lawo nach der Sitzung. „Es ging uns um Klarheit und umfassende Prüfung.“
Kritik kam vor allem aus dem BUND Naturschutz Nördliches Würmtal, dem Grünzug-Netzwerkes Würmtal und verschiedenen Bürgergruppen. „Der Gemeinderat Planegg ist dabei den aktuellen Flächennutzungsplan zu ändern, obwohl nicht einmal geprüft wird, ob eine verträgliche Nachverdichtung möglich ist“, fasste Malwina Andrassy, Vorsitzende des BUNDes zusammen.
Flächennutzungsplan ad acta
„Der kaum ein Jahr alte Flächennutzungsplan wird über den Haufen geworfen“, erklärte außerdem Ex-Gemeinderat Herbert Stepp vom Grünzug-Netzwerkes Würmtal. „Dabei haben wir ein Bürgergutachten darüber, wie Bürger sich ein zukünftiges Planegg vorstellen: nämlich Grün erhalten und ausbauen und Wachstum reduzieren.“
Zur Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets müsse es kommen, um eine Abwanderung der zwei wichtigen Unternehmen zu verhindern – so das Argument der Befürworter. Gespräche dazu habe es mit Bürgermeister Hermann Nafziger und Wirtschaftsförderin Bärbel Zeller sowie den betroffenen Unternehmen gegeben. Es ginge darum, den Firmen Bleibeperspektiven zu bieten und dennoch das Trenngrün zu bewahren, so der Bürgermeister.
13:9 für die Erweiterung
Am Ende stimmte die Mehrheit sowohl gegen eine nochmalige Vertagung als auch für die Erweiterung des Gewerbegebiets in östliche Richtung. „Ich bin schon sehr enttäuscht“, meinte Lawo dazu. „Natürlich ist soziales und nachhaltiges Bauen wichtig. Aber gegen eine Versiegelung kann man dies nicht setzen“, bedauerte sie. „Wir hätten guten Gründe dafür gehabt, tatsächliche Alternativen zu prüfen.“
„Ich habe nicht den Eindruck, dass von Seiten der Verwaltung alle Alternativen vollumfänglich untersucht wurden. Wenn uns der Bürgermeister die Ergebnisse seiner Gespräche mit den Eigentümern berichten würde, wären wir in einer viel besseren Ausgangssituation um über Lösungen nachzudenken“, erklärte der SPD-Fraktionssprecher Felix Kempf und befürchtete mehr Verkehr und mehr Siedlungsdruck. „Daher erwarte ich in Zukunft einen ähnlich starken Einsatz für die Schaffung von Wohnraum und die Lösung der Verkehrsprobleme vor Ort.“
Bebauungsplan-Prozess angestoßen
„Eine sehr emotionale Sitzung“, kommentierte Peter von Schall-Riaucour am Schluss. Zwischenzeitlich wurde sogar die Öffentlichkeit für rund eine Stunde von der Sitzung ausgeschlossen. „Ich war enttäuscht, dass die eigens erbetene Stellungnahme unseres Umweltreferenten nicht vorlag. Mir fehlt es einfach an Transparenz. Da sind noch einige Fragen offen. Mit der Verschiebung der Angelegenheit hätten wir uns nichts vergeben. Über Weihnachten passiert eh nix. Die Chance ist nun aber vertan.“
Erleichterung indes beim Bürgermeister Nafziger. „Ich freue mich, dass wir mehrheitlich zu einem Beschluss gekommen sind.“ Die Signale für die Planegger Unternehmen seien nun gesendet. „Das halte ich für wichtig.“ Im Detail müssten nun die bleibenden Fragen geklärt werden. Der Bebauungsplan laufe nun durch die üblichen Entscheidungsstufen. „Wir werden alle Schritte gut abwägen. Ich schätze in eineinhalb Jahren könnte der neue Bebauungsplan beschlussreif sein.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Mehr Gewerbeflächen für Planegg
Sondersitzung des Planegger Gemeinderats am Montagabend: zur Abstimmung lag ein Beschluss zur Erweiterung des Gewerbegebiets Steinkirchen vor. Dort soll auf rund 15.000 Quadratmetern bisheriger Ackerfläche östlich der Semmelweisstraße Platz für zwei Planegger Unternehmen geschaffen werden: für Sanacorp Pharmahandel GmbH und Eurofins BioPharma Product Testing Munich GmbH.
Nach der nichtöffentlichen Ratsdiskussion im Sommer und der Behandlung im UBV-Ausschuss im November erfolgte nun eine zusätzlich anberaumte Aussprache in Sachen Gewerbegebietserweiterung Steinkirchen. Die grünenGruppe21 hatte diese erwirkt. „Nicht, weil es uns um Kritik ging, sondern weil wir das Gefühl hatten, dass das Thema noch eingehender diskutiert sein sollte. Da sind definitiv Alternativen zum Neubau auf der Wiese möglich“, erklärte Angelika Lawo nach der Sitzung. „Es ging uns um Klarheit und umfassende Prüfung.“
Kritik kam vor allem aus dem BUND Naturschutz Nördliches Würmtal, dem Grünzug-Netzwerkes Würmtal und verschiedenen Bürgergruppen. „Der Gemeinderat Planegg ist dabei den aktuellen Flächennutzungsplan zu ändern, obwohl nicht einmal geprüft wird, ob eine verträgliche Nachverdichtung möglich ist“, fasste Malwina Andrassy, Vorsitzende des BUNDes zusammen.
Flächennutzungsplan ad acta
„Der kaum ein Jahr alte Flächennutzungsplan wird über den Haufen geworfen“, erklärte außerdem Ex-Gemeinderat Herbert Stepp vom Grünzug-Netzwerkes Würmtal. „Dabei haben wir ein Bürgergutachten darüber, wie Bürger sich ein zukünftiges Planegg vorstellen: nämlich Grün erhalten und ausbauen und Wachstum reduzieren.“
Zur Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets müsse es kommen, um eine Abwanderung der zwei wichtigen Unternehmen zu verhindern – so das Argument der Befürworter. Gespräche dazu habe es mit Bürgermeister Hermann Nafziger und Wirtschaftsförderin Bärbel Zeller sowie den betroffenen Unternehmen gegeben. Es ginge darum, den Firmen Bleibeperspektiven zu bieten und dennoch das Trenngrün zu bewahren, so der Bürgermeister.
13:9 für die Erweiterung
Am Ende stimmte die Mehrheit sowohl gegen eine nochmalige Vertagung als auch für die Erweiterung des Gewerbegebiets in östliche Richtung. „Ich bin schon sehr enttäuscht“, meinte Lawo dazu. „Natürlich ist soziales und nachhaltiges Bauen wichtig. Aber gegen eine Versiegelung kann man dies nicht setzen“, bedauerte sie. „Wir hätten guten Gründe dafür gehabt, tatsächliche Alternativen zu prüfen.“
„Ich habe nicht den Eindruck, dass von Seiten der Verwaltung alle Alternativen vollumfänglich untersucht wurden. Wenn uns der Bürgermeister die Ergebnisse seiner Gespräche mit den Eigentümern berichten würde, wären wir in einer viel besseren Ausgangssituation um über Lösungen nachzudenken“, erklärte der SPD-Fraktionssprecher Felix Kempf und befürchtete mehr Verkehr und mehr Siedlungsdruck. „Daher erwarte ich in Zukunft einen ähnlich starken Einsatz für die Schaffung von Wohnraum und die Lösung der Verkehrsprobleme vor Ort.“
Bebauungsplan-Prozess angestoßen
„Eine sehr emotionale Sitzung“, kommentierte Peter von Schall-Riaucour am Schluss. Zwischenzeitlich wurde sogar die Öffentlichkeit für rund eine Stunde von der Sitzung ausgeschlossen. „Ich war enttäuscht, dass die eigens erbetene Stellungnahme unseres Umweltreferenten nicht vorlag. Mir fehlt es einfach an Transparenz. Da sind noch einige Fragen offen. Mit der Verschiebung der Angelegenheit hätten wir uns nichts vergeben. Über Weihnachten passiert eh nix. Die Chance ist nun aber vertan.“
Erleichterung indes beim Bürgermeister Nafziger. „Ich freue mich, dass wir mehrheitlich zu einem Beschluss gekommen sind.“ Die Signale für die Planegger Unternehmen seien nun gesendet. „Das halte ich für wichtig.“ Im Detail müssten nun die bleibenden Fragen geklärt werden. Der Bebauungsplan laufe nun durch die üblichen Entscheidungsstufen. „Wir werden alle Schritte gut abwägen. Ich schätze in eineinhalb Jahren könnte der neue Bebauungsplan beschlussreif sein.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal