Martinsried: Erst kommt das Parkdeck – dann die U-Bahn
An der zukünftigen U-Bahn-Station Martinsried tut sich nun endlich etwas. Im November findet der Spatenstich fürs Parkdeck statt, ab Dezember wird gebaut. Mit dem eigentlichen U-Bahn-Bau dauert es noch etwas länger. Der soll 2022 starten.
Der Werksausschuss des Planegger Gemeinderats gab am Montag die Zustimmung für die weitere Finanzierung der U-Bahn-Baus. Einstimmig beschloss der Ausschuss den Wirtschaftsplan mit einem Volumen von mehr als 1,8 Millionen Euro im Erfolgsplan und knapp 10 Millionen Euro im Vermögensplan und die Aufnahme in die Haushaltssatzung 2021.
Auch der Finanzplan ist nun beschlossene Sache. Für dieses und nächstes Jahr sind im Erfolgs- und Vermögensplan jeweils rund 11 Millionen Euro verankert. Ab 2022 steigen die Summen von insgesamt 41 Millionen Euro (2022), 43 Millionen Euro (2023) bis 46 Millionen Euro (2024).
Zwischenfinanzierung gesichert
Doch bevor es mit der U-Bahn vorangeht, werden das Parkdeck und der Ersatzparkplatz realisiert. „Am 18. November ist Spatenstich fürs Parkdeck“, meinte der Geschäftsführer der U–Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co KG (PMG) Dimitri Steinke. „Erste Begehungen mit den Bauunternehmern haben bereits stattgefunden. Im Dezember beginnt der Bau.“
Die Kosten für den Ersatzparkplatz seien sogar noch unter den Schätzungen, meinte Steinke. „Wir haben einen hier bekannten Unternehmer gefunden, der für seine Zuverlässigkeit bekannt ist“, erklärte er, ohne Namen zu nennen. Außerdem konnte er dem Rat verkünden, dass soeben eine Zwischenfinanzierung mit dem Freistaat in Höhe von zehn Millionen Euro vereinbart worden sei. „Das ist Gold wert und bedeutet für uns einige Arbeitserleichterungen. Hier setzen sich nach und nach die Arbeitsetappen wie Puzzleteile zusammen.“
„Es läuft aus unserer Sicht“
Die Frage der Räte nach der Zuverlässigkeit der Zahlungszusagen beantwortete Steinke mit Beruhigung: „Dahinter steht der Bund. Und der steht ebenfalls zu seinen Zahlungsverpflichtungen.“ Steinke berichtete dem Werksausschuss von den „vielen Berührungspunkten und Zwängen“, die sich mit den Stadtwerken München als U-Bahn-Betreiber ergeben würden.
„Da müssen wir viel anpassen und abstimmen. Aber es läuft aus unserer Sicht sehr gut. Wir versuchen, so transparent wie möglich zu sein, und schon im Vorfeld alle mitzunehmen. Der eigentliche Genehmigungsprozess soll dann nur noch Formsache sein. Das spart Zeit und Geld.“
„Eine Tiefgarage kommt nicht!“
Giovanni Sammataro (CSU) fasste die Befürchtungen einiger Räte zusammen: „Die geplanten 80 Stellplätze erscheinen uns zu wenig. Das Doppelte wäre wünschenswert. Sind denn Erweiterungen möglich?“ „Ja, das würde gehen“, antwortete Steinke. „Falls der Bedarf steigen würde, können wir in die Breite gehen.“ Diese Option stehe, so auch Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU). „Aber erst schauen wir mal, wie der Betrieb anläuft. Dann sehen wir weiter.“
Dennoch wollten die Räte einen Parkdruck auf Martinsried schon im Vorfeld ausschließen. „Wir wollen keinesfalls, dass die engen Martinsrieder Straßen zugeparkt sind und die Anwohner dann ihr Auto nirgends mehr hinstellen können“, meinte Cornelia David (Freie). Dazu gebe es immer noch die Möglichkeit einer Parkraumbewirtschaftung, so Nafziger. „Das werden wir gemeinsam überlegen, wenn das Problem auftaucht. Eine Tiefgarage kommt nicht, wenn Sie darauf hinauswollen. Das müsste sich Planegg auch erst einmal leisten können.“
„Martinsried ist keine typische Endhaltestelle“
Für Roman Brugger (SPD) waren die Diskussionen um die Anzahl der Parkplätze alte Kamellen. „Das haben wir schon in vorherigen Ratsperioden geklärt“, sagte er. „Die MVG war damals mit allem zufrieden von null bis 300 Parkplätzen.“ Allen Zweiflern erklärte Steinke dazu: „Martinsried ist keine typische Endhaltestelle. Sie hat die Funktion, den Campus an die Stadt München anzubinden. Die Leute sollen zur Uni kommen. Mehr nicht. Da halte ich mich an die Fakten.“
Eine weitere Frage brachte Philipp Pollems (FDP) ins Spiel. „Ich habe gehört, dass der Baugrund kontaminiert ist. Stimmt das?“ Steinke bejahte und erklärte die Vorgehensweise der PMG dazu. „Richtig interessant ist das ab Baubeginn“, sagte er. „Hierzu laufen bereits die Abstimmungen mit dem Max-Planck-Institut und dem Freistaat als Grundeigentümer für die möglichen Zwischenlagerungen. Für Aushub und Entsorgung der Kontaminierung haben wir rund elf Millionen Euro eingeplant.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Martinsried: Erst kommt das Parkdeck – dann die U-Bahn
An der zukünftigen U-Bahn-Station Martinsried tut sich nun endlich etwas. Im November findet der Spatenstich fürs Parkdeck statt, ab Dezember wird gebaut. Mit dem eigentlichen U-Bahn-Bau dauert es noch etwas länger. Der soll 2022 starten.
Der Werksausschuss des Planegger Gemeinderats gab am Montag die Zustimmung für die weitere Finanzierung der U-Bahn-Baus. Einstimmig beschloss der Ausschuss den Wirtschaftsplan mit einem Volumen von mehr als 1,8 Millionen Euro im Erfolgsplan und knapp 10 Millionen Euro im Vermögensplan und die Aufnahme in die Haushaltssatzung 2021.
Auch der Finanzplan ist nun beschlossene Sache. Für dieses und nächstes Jahr sind im Erfolgs- und Vermögensplan jeweils rund 11 Millionen Euro verankert. Ab 2022 steigen die Summen von insgesamt 41 Millionen Euro (2022), 43 Millionen Euro (2023) bis 46 Millionen Euro (2024).
Zwischenfinanzierung gesichert
Doch bevor es mit der U-Bahn vorangeht, werden das Parkdeck und der Ersatzparkplatz realisiert. „Am 18. November ist Spatenstich fürs Parkdeck“, meinte der Geschäftsführer der U–Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co KG (PMG) Dimitri Steinke. „Erste Begehungen mit den Bauunternehmern haben bereits stattgefunden. Im Dezember beginnt der Bau.“
Die Kosten für den Ersatzparkplatz seien sogar noch unter den Schätzungen, meinte Steinke. „Wir haben einen hier bekannten Unternehmer gefunden, der für seine Zuverlässigkeit bekannt ist“, erklärte er, ohne Namen zu nennen. Außerdem konnte er dem Rat verkünden, dass soeben eine Zwischenfinanzierung mit dem Freistaat in Höhe von zehn Millionen Euro vereinbart worden sei. „Das ist Gold wert und bedeutet für uns einige Arbeitserleichterungen. Hier setzen sich nach und nach die Arbeitsetappen wie Puzzleteile zusammen.“
„Es läuft aus unserer Sicht“
Die Frage der Räte nach der Zuverlässigkeit der Zahlungszusagen beantwortete Steinke mit Beruhigung: „Dahinter steht der Bund. Und der steht ebenfalls zu seinen Zahlungsverpflichtungen.“ Steinke berichtete dem Werksausschuss von den „vielen Berührungspunkten und Zwängen“, die sich mit den Stadtwerken München als U-Bahn-Betreiber ergeben würden.
„Da müssen wir viel anpassen und abstimmen. Aber es läuft aus unserer Sicht sehr gut. Wir versuchen, so transparent wie möglich zu sein, und schon im Vorfeld alle mitzunehmen. Der eigentliche Genehmigungsprozess soll dann nur noch Formsache sein. Das spart Zeit und Geld.“
„Eine Tiefgarage kommt nicht!“
Giovanni Sammataro (CSU) fasste die Befürchtungen einiger Räte zusammen: „Die geplanten 80 Stellplätze erscheinen uns zu wenig. Das Doppelte wäre wünschenswert. Sind denn Erweiterungen möglich?“ „Ja, das würde gehen“, antwortete Steinke. „Falls der Bedarf steigen würde, können wir in die Breite gehen.“ Diese Option stehe, so auch Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU). „Aber erst schauen wir mal, wie der Betrieb anläuft. Dann sehen wir weiter.“
Dennoch wollten die Räte einen Parkdruck auf Martinsried schon im Vorfeld ausschließen. „Wir wollen keinesfalls, dass die engen Martinsrieder Straßen zugeparkt sind und die Anwohner dann ihr Auto nirgends mehr hinstellen können“, meinte Cornelia David (Freie). Dazu gebe es immer noch die Möglichkeit einer Parkraumbewirtschaftung, so Nafziger. „Das werden wir gemeinsam überlegen, wenn das Problem auftaucht. Eine Tiefgarage kommt nicht, wenn Sie darauf hinauswollen. Das müsste sich Planegg auch erst einmal leisten können.“
„Martinsried ist keine typische Endhaltestelle“
Für Roman Brugger (SPD) waren die Diskussionen um die Anzahl der Parkplätze alte Kamellen. „Das haben wir schon in vorherigen Ratsperioden geklärt“, sagte er. „Die MVG war damals mit allem zufrieden von null bis 300 Parkplätzen.“ Allen Zweiflern erklärte Steinke dazu: „Martinsried ist keine typische Endhaltestelle. Sie hat die Funktion, den Campus an die Stadt München anzubinden. Die Leute sollen zur Uni kommen. Mehr nicht. Da halte ich mich an die Fakten.“
Eine weitere Frage brachte Philipp Pollems (FDP) ins Spiel. „Ich habe gehört, dass der Baugrund kontaminiert ist. Stimmt das?“ Steinke bejahte und erklärte die Vorgehensweise der PMG dazu. „Richtig interessant ist das ab Baubeginn“, sagte er. „Hierzu laufen bereits die Abstimmungen mit dem Max-Planck-Institut und dem Freistaat als Grundeigentümer für die möglichen Zwischenlagerungen. Für Aushub und Entsorgung der Kontaminierung haben wir rund elf Millionen Euro eingeplant.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Martinsried: Erst kommt das Parkdeck – dann die U-Bahn
An der zukünftigen U-Bahn-Station Martinsried tut sich nun endlich etwas. Im November findet der Spatenstich fürs Parkdeck statt, ab Dezember wird gebaut. Mit dem eigentlichen U-Bahn-Bau dauert es noch etwas länger. Der soll 2022 starten.
Der Werksausschuss des Planegger Gemeinderats gab am Montag die Zustimmung für die weitere Finanzierung der U-Bahn-Baus. Einstimmig beschloss der Ausschuss den Wirtschaftsplan mit einem Volumen von mehr als 1,8 Millionen Euro im Erfolgsplan und knapp 10 Millionen Euro im Vermögensplan und die Aufnahme in die Haushaltssatzung 2021.
Auch der Finanzplan ist nun beschlossene Sache. Für dieses und nächstes Jahr sind im Erfolgs- und Vermögensplan jeweils rund 11 Millionen Euro verankert. Ab 2022 steigen die Summen von insgesamt 41 Millionen Euro (2022), 43 Millionen Euro (2023) bis 46 Millionen Euro (2024).
Zwischenfinanzierung gesichert
Doch bevor es mit der U-Bahn vorangeht, werden das Parkdeck und der Ersatzparkplatz realisiert. „Am 18. November ist Spatenstich fürs Parkdeck“, meinte der Geschäftsführer der U–Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co KG (PMG) Dimitri Steinke. „Erste Begehungen mit den Bauunternehmern haben bereits stattgefunden. Im Dezember beginnt der Bau.“
Die Kosten für den Ersatzparkplatz seien sogar noch unter den Schätzungen, meinte Steinke. „Wir haben einen hier bekannten Unternehmer gefunden, der für seine Zuverlässigkeit bekannt ist“, erklärte er, ohne Namen zu nennen. Außerdem konnte er dem Rat verkünden, dass soeben eine Zwischenfinanzierung mit dem Freistaat in Höhe von zehn Millionen Euro vereinbart worden sei. „Das ist Gold wert und bedeutet für uns einige Arbeitserleichterungen. Hier setzen sich nach und nach die Arbeitsetappen wie Puzzleteile zusammen.“
„Es läuft aus unserer Sicht“
Die Frage der Räte nach der Zuverlässigkeit der Zahlungszusagen beantwortete Steinke mit Beruhigung: „Dahinter steht der Bund. Und der steht ebenfalls zu seinen Zahlungsverpflichtungen.“ Steinke berichtete dem Werksausschuss von den „vielen Berührungspunkten und Zwängen“, die sich mit den Stadtwerken München als U-Bahn-Betreiber ergeben würden.
„Da müssen wir viel anpassen und abstimmen. Aber es läuft aus unserer Sicht sehr gut. Wir versuchen, so transparent wie möglich zu sein, und schon im Vorfeld alle mitzunehmen. Der eigentliche Genehmigungsprozess soll dann nur noch Formsache sein. Das spart Zeit und Geld.“
„Eine Tiefgarage kommt nicht!“
Giovanni Sammataro (CSU) fasste die Befürchtungen einiger Räte zusammen: „Die geplanten 80 Stellplätze erscheinen uns zu wenig. Das Doppelte wäre wünschenswert. Sind denn Erweiterungen möglich?“ „Ja, das würde gehen“, antwortete Steinke. „Falls der Bedarf steigen würde, können wir in die Breite gehen.“ Diese Option stehe, so auch Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU). „Aber erst schauen wir mal, wie der Betrieb anläuft. Dann sehen wir weiter.“
Dennoch wollten die Räte einen Parkdruck auf Martinsried schon im Vorfeld ausschließen. „Wir wollen keinesfalls, dass die engen Martinsrieder Straßen zugeparkt sind und die Anwohner dann ihr Auto nirgends mehr hinstellen können“, meinte Cornelia David (Freie). Dazu gebe es immer noch die Möglichkeit einer Parkraumbewirtschaftung, so Nafziger. „Das werden wir gemeinsam überlegen, wenn das Problem auftaucht. Eine Tiefgarage kommt nicht, wenn Sie darauf hinauswollen. Das müsste sich Planegg auch erst einmal leisten können.“
„Martinsried ist keine typische Endhaltestelle“
Für Roman Brugger (SPD) waren die Diskussionen um die Anzahl der Parkplätze alte Kamellen. „Das haben wir schon in vorherigen Ratsperioden geklärt“, sagte er. „Die MVG war damals mit allem zufrieden von null bis 300 Parkplätzen.“ Allen Zweiflern erklärte Steinke dazu: „Martinsried ist keine typische Endhaltestelle. Sie hat die Funktion, den Campus an die Stadt München anzubinden. Die Leute sollen zur Uni kommen. Mehr nicht. Da halte ich mich an die Fakten.“
Eine weitere Frage brachte Philipp Pollems (FDP) ins Spiel. „Ich habe gehört, dass der Baugrund kontaminiert ist. Stimmt das?“ Steinke bejahte und erklärte die Vorgehensweise der PMG dazu. „Richtig interessant ist das ab Baubeginn“, sagte er. „Hierzu laufen bereits die Abstimmungen mit dem Max-Planck-Institut und dem Freistaat als Grundeigentümer für die möglichen Zwischenlagerungen. Für Aushub und Entsorgung der Kontaminierung haben wir rund elf Millionen Euro eingeplant.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal