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Natur | | von WetterOnline
Bei Leuchtenden Nachtwolken handelt es sich um Eiswolkenschleier in rund 80 Kilometern Höhe. (Foto: Shutterstock)
Bei Leuchtenden Nachtwolken handelt es sich um Eiswolkenschleier in rund 80 Kilometern Höhe. (Foto: Shutterstock)

Leuchtende Nachtwolken

In hellen Nächten rund um die Sonnenwende sind mit etwas Glück magische Silberschleier vom Würmtal aus sichtbar

In den hellen Nächten rund um die Sommersonnenwende sind mit etwas Glück Silberschleier am Nordhorizont zu beobachten: Hell schimmernde, feinste Wolkenschleier erleuchten bis etwa Mitternacht und dann wieder ab etwa 3 Uhr morgens den Nordhimmel. Hierbei handelt es sich um Leuchtende Nachtwolken. Sie treten in den letzten Jahrzehnten häufiger, früher und weiter südlich auf, als dies früher der Fall war. Ihre Entstehung ist jedoch noch nicht vollständig geklärt.

Atmosphäre als Filter

In den kommenden Wochen erleuchten in klaren Nächten helle Wolken den Nordhimmel. Diese sogenannten Leuchtenden Nachtwolken erscheinen oft als Schleier mit faserigen Strukturen. Sie können sich aber auch in Streifen, Bändern, Wirbeln und Wellen mit diffusen oder scharfen Rändern formieren. Da alle anderen Farbbestandteile des Lichtes durch die Erdatmosphäre und die Ozonschicht gefiltert werden, erscheinen die Wolken in silbrigen Blautönen und gelegentlich in blass gelblichen Farbtönen.

Nachts leuchten die Wolken, weil die nicht zu tief am Horizont stehende Sonne sie schräg anstrahlt. „Aktuell sinkt die Sonne nach Sonnenuntergang nicht mehr als 18 Grad unter den Horizont. Die besten Beobachtungszeiten in unseren Breiten sind in der aktuellen Jahreszeit zwischen 22 und 23 Uhr oder morgens in der ersten Dämmerung von etwa 3 bis 4 Uhr“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.

„Eisige“ Wolken

Leuchtende Nachtwolken entstehen in der Mesosphäre in 80 bis 85 Kilometern Höhe, meist über den Polargebieten. Sie bestehen aus kleinsten Eiskristallen und sind so dünn und transparent, dass sie tagsüber unsichtbar bleiben.

Damit sich in einer Höhe von über 80 Kilometern bei geringer Wasserdampfkonzentration überhaupt Eis bilden kann, muss die Temperatur dort auf unter minus 130 Grad sinken. Messungen zeigen, dass dies nur zwischen Mitte Mai und August der Fall ist. Im Gegensatz zu den erdnahen Luftschichten heizt sich die höhere Atmosphäre im Sommer nicht auf, sondern kühlt im Gegenteil sogar stark ab.

Häufiger durch Klimawandel

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass trotz des steigenden Kohlendioxidgehalts in der unteren Atmosphäre und der damit verbundenen Erderwärmung die Mesosphäre kälter und dünner wird.

Die Troposphäre wirkt wie eine Art isolierende Wärmedecke und lässt weniger Wärme in höhere Schichten aufsteigen. Dadurch kühlen sich Stratosphäre und Mesosphäre ab. So ist die Temperatur der sommerlichen Mesosphäre in den letzten knapp 30 Jahren um ein bis zwei Grad pro Jahrzehnt gesunken.

Hinzu kommen periodische Schwankungen durch den Sonnenzyklus, die die Abkühlung verstärken oder abschwächen können. Nur an der Obergrenze der Mesosphäre ist der Temperaturtrend nicht erkennbar, die Gründe dafür sind noch unbekannt.

Auch ein zweiter Effekt ist zu beobachten: Durch die Abkühlung zieht sich die Mesosphäre stärker zusammen. Dadurch verliert die Obergrenze dieser Schicht an Höhe. Sie schrumpft um 150 bis 200 Meter pro Jahrzehnt, wie Satellitenmessungen bestätigen.

Gleichzeitig steigt der Wassergehalt. Verantwortlich dafür ist vor allem der vom Menschen verursachte Eintrag von Methan in die Atmosphäre. Das Treibhausgas Methan reagiert mit Sauerstoff unter anderem zu Ozon, Kohlendioxid und Wasser.

Diese Effekte können möglicherweise erklären, warum immer häufiger Leuchtende Nachtwolken zu sehen sind.

Quelle: WetterOnline

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Bei Leuchtenden Nachtwolken handelt es sich um Eiswolkenschleier in rund 80 Kilometern Höhe. (Foto: Shutterstock)
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In den hellen Nächten rund um die Sommersonnenwende sind mit etwas Glück Silberschleier am Nordhorizont zu beobachten: Hell schimmernde, feinste Wolkenschleier erleuchten bis etwa Mitternacht und dann wieder ab etwa 3 Uhr morgens den Nordhimmel. Hierbei handelt es sich um Leuchtende Nachtwolken. Sie treten in den letzten Jahrzehnten häufiger, früher und weiter südlich auf, als dies früher der Fall war. Ihre Entstehung ist jedoch noch nicht vollständig geklärt.

Atmosphäre als Filter

In den kommenden Wochen erleuchten in klaren Nächten helle Wolken den Nordhimmel. Diese sogenannten Leuchtenden Nachtwolken erscheinen oft als Schleier mit faserigen Strukturen. Sie können sich aber auch in Streifen, Bändern, Wirbeln und Wellen mit diffusen oder scharfen Rändern formieren. Da alle anderen Farbbestandteile des Lichtes durch die Erdatmosphäre und die Ozonschicht gefiltert werden, erscheinen die Wolken in silbrigen Blautönen und gelegentlich in blass gelblichen Farbtönen.

Nachts leuchten die Wolken, weil die nicht zu tief am Horizont stehende Sonne sie schräg anstrahlt. „Aktuell sinkt die Sonne nach Sonnenuntergang nicht mehr als 18 Grad unter den Horizont. Die besten Beobachtungszeiten in unseren Breiten sind in der aktuellen Jahreszeit zwischen 22 und 23 Uhr oder morgens in der ersten Dämmerung von etwa 3 bis 4 Uhr“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.

„Eisige“ Wolken

Leuchtende Nachtwolken entstehen in der Mesosphäre in 80 bis 85 Kilometern Höhe, meist über den Polargebieten. Sie bestehen aus kleinsten Eiskristallen und sind so dünn und transparent, dass sie tagsüber unsichtbar bleiben.

Damit sich in einer Höhe von über 80 Kilometern bei geringer Wasserdampfkonzentration überhaupt Eis bilden kann, muss die Temperatur dort auf unter minus 130 Grad sinken. Messungen zeigen, dass dies nur zwischen Mitte Mai und August der Fall ist. Im Gegensatz zu den erdnahen Luftschichten heizt sich die höhere Atmosphäre im Sommer nicht auf, sondern kühlt im Gegenteil sogar stark ab.

Häufiger durch Klimawandel

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass trotz des steigenden Kohlendioxidgehalts in der unteren Atmosphäre und der damit verbundenen Erderwärmung die Mesosphäre kälter und dünner wird.

Die Troposphäre wirkt wie eine Art isolierende Wärmedecke und lässt weniger Wärme in höhere Schichten aufsteigen. Dadurch kühlen sich Stratosphäre und Mesosphäre ab. So ist die Temperatur der sommerlichen Mesosphäre in den letzten knapp 30 Jahren um ein bis zwei Grad pro Jahrzehnt gesunken.

Hinzu kommen periodische Schwankungen durch den Sonnenzyklus, die die Abkühlung verstärken oder abschwächen können. Nur an der Obergrenze der Mesosphäre ist der Temperaturtrend nicht erkennbar, die Gründe dafür sind noch unbekannt.

Auch ein zweiter Effekt ist zu beobachten: Durch die Abkühlung zieht sich die Mesosphäre stärker zusammen. Dadurch verliert die Obergrenze dieser Schicht an Höhe. Sie schrumpft um 150 bis 200 Meter pro Jahrzehnt, wie Satellitenmessungen bestätigen.

Gleichzeitig steigt der Wassergehalt. Verantwortlich dafür ist vor allem der vom Menschen verursachte Eintrag von Methan in die Atmosphäre. Das Treibhausgas Methan reagiert mit Sauerstoff unter anderem zu Ozon, Kohlendioxid und Wasser.

Diese Effekte können möglicherweise erklären, warum immer häufiger Leuchtende Nachtwolken zu sehen sind.

Quelle: WetterOnline

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