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Vorsorge | | von Unser Würmtal
Was tun im Falle von gesundheitlichen Notfällen während eines länger andauernden Stromausfalls? (Foto: AdobeStock/andyborodaty)
Was tun im Falle von gesundheitlichen Notfällen während eines länger andauernden Stromausfalls? (Foto: AdobeStock/andyborodaty)

Kommunikation im Falle des Blackouts

Am Samstag bekamen die Bewohner von Stockdorf, Krailling und Planegg einen kleinen Vorgeschmack auf ein Blackout-Szenarium

Kurz nach 22 Uhr gingen am Samstag in Stockdorf, Krailling und Planegg die Lichter aus. Verdutzt gingen viele an den Sicherungskasten und konnten keine Probleme feststellen. Dann ging der Blick aus dem Fenster und traf auf umfassende Dunkelheit. Keine Lichter bei den Nachbarn, teilweise waren auch die Straßenlaternen ausgefallen. Nach einer Stunde war der ganze Spuk schon vorüber. Also kein Problem, aber wer kann das vorher wissen?

Informationen gesucht

Was war los? Ein Griff zum Handy brachte via Internet wenig Erhellendes und ein Anruf bei der Polizei brachte auch keine Klarheit. Weder die Seite stromausfall.org noch der betroffene Stromversorger, die Bayernwerke, hatten Informationen veröffentlicht. Immerhin war die Störungsnummer der Bayernwerke erreichbar und dort konnten vage Informationen in Erfahrung gebracht werden: Der Stromausfall ist bekannt. Techniker seien unterwegs. Erfahrungsgemäß würde die Behebung einer Störung ein bis zwei Stunden benötigen.

Nur noch mobile Verbindungen

Unser Würmtal konnte dank der mobilen Internetverbindung eine kurze Info mit den oben beschriebenen Inhalten in Netz stellen.

Die mobilen Verbindungen waren die einzigen die noch funktionierten. Das brachte die Redaktion auf die Idee zu recherchieren, wie die mobilen Netze mit Strom versorgt würden. Um es kurz zu machen, bei einem tagelangen, bundesweiten oder bayernweiten Blackout würden die mobilen Netze nach spätestens zwei Stunden ausfallen. Die einzelnen Sendemasten werden kurzzeitig über Batterien versorgt. Diese können je nach Ausrüstung die einzelnen Sendemasten zwischen 30 Minuten und zwei Stunden mit Strom versorgen.

Bei längeren Stromausfällen in einem begrenzten Gebiet können Dieselgeneratoren an die Sendemasten gebracht werden und diese längerfristig mit Strom versorgen. Außerdem haben die Mobilfunkanbieter auch mobile, auf Anhängern montierte Sendestationen mit Dieselgeneratoren vorrätig. Je nach Anbieter können ein paar hundert mobile Stationen in die betroffenen Gebiete gefahren werden. Aber die mobilen Stationen sind keine Lösung bei einem bayernweiten oder gar bundesweiten Blackout. Bei der lokal begrenzten Katastrophe im Ahrtal haben sich die mobilen Sendestationen hingegen bewährt.

Informationen online stellen

Auf jeden Fall müssen Informationen bei Stromausfällen frühzeitig online verfügbar sein. Später kann derzeit nicht gewährleistet werden, dass die mobilen Informationskanäle noch funktionieren. Die Angaben sollten die voraussichtliche Dauer und den Umfang des Stromausfalls enthalten. Das Rechenzentrum in welchem die betroffenen Server stehen sollte ebenfalls über Notstromaggregate für einen längeren Zeitraum versorgt werden können. Idealerweise liegt es auch in einer andere Region.

Kommunikation ist wichtig

Die Chance, dass es während eines Stromausfalls zu weiteren erheblichen Beeinträchtigungen kommen kann, ist durchaus gegeben. Wie sollen entsprechende Warnungen die Bevölkerung erreichen? Letzte aktuell vorgesehene Option ist das Radio. Stellt sich die Frage, welche Sender wann diese Informationen senden. Mobilfunknetze sind keine Einbahnstraße wie z.B. ein Radiosender. Sie könnten die Säule der Kommunikation während einer Katastrophe sein.

Wie sollen Kranke in Notfällen reagieren? Soll sich ein von einem Herzinfarkt Betroffener erst zu einem der KatLeuchttürme begeben? Wie Hilfe herbei rufen? Wie kann im Falle eins Brandes die Feuerwehr erreicht werden? Alle diese Fragen können mit den durchaus wichtigen von den Landratsämtern München und Starnberg und den Würmtalgemeinden erarbeiteten Katastrophenratgebern nicht gelöst werden.

In Frankreich sind erste Bestrebungen, Mobilfunknetze ähnlich wie Krankenhäuser vorrangig mit Strom zu versorgen, im Gang. Die Mobilfunkbetreiber im Nachbarland fordern, in Priorisierungslisten aufgenommen zu werden.

In einem Katastrophenfall ist Kommunikation ein wichtiges Element. THW, Feuerwehr, Polizei und Behörden verfügen über Notstromaggregate und Satellitentelephone und können damit untereinander in Verbindung treten. Entsprechende Ausrüstung dürfte in den wenigsten Haushalten vorhanden sein. Mittels funktionierender Mobilfunknetzte könnten Bürger in Notfällen Hilfe anfordern und Behörden sowie Einsatzkräfte könnten weiterhin mit den Bürgern in Kontakt treten. Auch KATWARN, Cellbroadcast und andere Warnfunktionen könnten genutzt werden.

Eine lokale, räumlich begrenzte Alternative zum Mobilfunknetz könnte CB- oder Amateurfunk sein. Der Betrieb der Funkgeräte muss allerdings vorher geübt und organisiert werden. Einfach im Notfall die Geräte auspacken und einschalten wird eher zu Störungen als zu einem Nutzen führen.

Redaktion Unser Würmtal / jh

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Was tun im Falle von gesundheitlichen Notfällen während eines länger andauernden Stromausfalls? (Foto: AdobeStock/andyborodaty)
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Am Samstag bekamen die Bewohner von Stockdorf, Krailling und Planegg einen kleinen Vorgeschmack auf ein Blackout-Szenarium

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Kurz nach 22 Uhr gingen am Samstag in Stockdorf, Krailling und Planegg die Lichter aus. Verdutzt gingen viele an den Sicherungskasten und konnten keine Probleme feststellen. Dann ging der Blick aus dem Fenster und traf auf umfassende Dunkelheit. Keine Lichter bei den Nachbarn, teilweise waren auch die Straßenlaternen ausgefallen. Nach einer Stunde war der ganze Spuk schon vorüber. Also kein Problem, aber wer kann das vorher wissen?

Informationen gesucht

Was war los? Ein Griff zum Handy brachte via Internet wenig Erhellendes und ein Anruf bei der Polizei brachte auch keine Klarheit. Weder die Seite stromausfall.org noch der betroffene Stromversorger, die Bayernwerke, hatten Informationen veröffentlicht. Immerhin war die Störungsnummer der Bayernwerke erreichbar und dort konnten vage Informationen in Erfahrung gebracht werden: Der Stromausfall ist bekannt. Techniker seien unterwegs. Erfahrungsgemäß würde die Behebung einer Störung ein bis zwei Stunden benötigen.

Nur noch mobile Verbindungen

Unser Würmtal konnte dank der mobilen Internetverbindung eine kurze Info mit den oben beschriebenen Inhalten in Netz stellen.

Die mobilen Verbindungen waren die einzigen die noch funktionierten. Das brachte die Redaktion auf die Idee zu recherchieren, wie die mobilen Netze mit Strom versorgt würden. Um es kurz zu machen, bei einem tagelangen, bundesweiten oder bayernweiten Blackout würden die mobilen Netze nach spätestens zwei Stunden ausfallen. Die einzelnen Sendemasten werden kurzzeitig über Batterien versorgt. Diese können je nach Ausrüstung die einzelnen Sendemasten zwischen 30 Minuten und zwei Stunden mit Strom versorgen.

Bei längeren Stromausfällen in einem begrenzten Gebiet können Dieselgeneratoren an die Sendemasten gebracht werden und diese längerfristig mit Strom versorgen. Außerdem haben die Mobilfunkanbieter auch mobile, auf Anhängern montierte Sendestationen mit Dieselgeneratoren vorrätig. Je nach Anbieter können ein paar hundert mobile Stationen in die betroffenen Gebiete gefahren werden. Aber die mobilen Stationen sind keine Lösung bei einem bayernweiten oder gar bundesweiten Blackout. Bei der lokal begrenzten Katastrophe im Ahrtal haben sich die mobilen Sendestationen hingegen bewährt.

Informationen online stellen

Auf jeden Fall müssen Informationen bei Stromausfällen frühzeitig online verfügbar sein. Später kann derzeit nicht gewährleistet werden, dass die mobilen Informationskanäle noch funktionieren. Die Angaben sollten die voraussichtliche Dauer und den Umfang des Stromausfalls enthalten. Das Rechenzentrum in welchem die betroffenen Server stehen sollte ebenfalls über Notstromaggregate für einen längeren Zeitraum versorgt werden können. Idealerweise liegt es auch in einer andere Region.

Kommunikation ist wichtig

Die Chance, dass es während eines Stromausfalls zu weiteren erheblichen Beeinträchtigungen kommen kann, ist durchaus gegeben. Wie sollen entsprechende Warnungen die Bevölkerung erreichen? Letzte aktuell vorgesehene Option ist das Radio. Stellt sich die Frage, welche Sender wann diese Informationen senden. Mobilfunknetze sind keine Einbahnstraße wie z.B. ein Radiosender. Sie könnten die Säule der Kommunikation während einer Katastrophe sein.

Wie sollen Kranke in Notfällen reagieren? Soll sich ein von einem Herzinfarkt Betroffener erst zu einem der KatLeuchttürme begeben? Wie Hilfe herbei rufen? Wie kann im Falle eins Brandes die Feuerwehr erreicht werden? Alle diese Fragen können mit den durchaus wichtigen von den Landratsämtern München und Starnberg und den Würmtalgemeinden erarbeiteten Katastrophenratgebern nicht gelöst werden.

In Frankreich sind erste Bestrebungen, Mobilfunknetze ähnlich wie Krankenhäuser vorrangig mit Strom zu versorgen, im Gang. Die Mobilfunkbetreiber im Nachbarland fordern, in Priorisierungslisten aufgenommen zu werden.

In einem Katastrophenfall ist Kommunikation ein wichtiges Element. THW, Feuerwehr, Polizei und Behörden verfügen über Notstromaggregate und Satellitentelephone und können damit untereinander in Verbindung treten. Entsprechende Ausrüstung dürfte in den wenigsten Haushalten vorhanden sein. Mittels funktionierender Mobilfunknetzte könnten Bürger in Notfällen Hilfe anfordern und Behörden sowie Einsatzkräfte könnten weiterhin mit den Bürgern in Kontakt treten. Auch KATWARN, Cellbroadcast und andere Warnfunktionen könnten genutzt werden.

Eine lokale, räumlich begrenzte Alternative zum Mobilfunknetz könnte CB- oder Amateurfunk sein. Der Betrieb der Funkgeräte muss allerdings vorher geübt und organisiert werden. Einfach im Notfall die Geräte auspacken und einschalten wird eher zu Störungen als zu einem Nutzen führen.

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