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Einsatz | | von Unser Würmtal
von links: Das Jugendwartteam - Nicole Egginger, Marek Hirschberg und Lucy Böhme (Foto: Unser Würmtal)
von links: Das Jugendwartteam - Nicole Egginger, Marek Hirschberg und Lucy Böhme (Foto: Unser Würmtal)

Jugendfeuerwehr Neuried – Teil eines starken Teams

Mit Ausnahme der Schulferien übt die Jugendfeuerwehr in Neuried jeden Donnerstag von 19 bis etwa 21 Uhr

Von den rund 80 aktiven Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Neuried gehören 13 der Jugendgruppe an. Die 14 bis 17jährigen bereiten sich nicht nur auf den späteren Dienst vor, sondern leisten jetzt schon wertvolle Arbeit.

Nach dem Theorieteil üben die Jugendlichen an den richtigen Geräten, hier die drei Lüfter (Foto: Unser Würmtal)
Nach dem Theorieteil üben die Jugendlichen an den richtigen Geräten, hier die drei Lüfter (Foto: Unser Würmtal)

Ein milder Frühlingsabend am Gerätehaus der Feuerwehr in Neuried. Das Licht brennt, durch die Glasscheiben der Garagentüren schimmert das Rot der Einsatzwagen. Drinnen stehen zehn Jugendliche in dunkelblauer Uniform um ein paar Erwachsene in schwarzen Feuerwehranzügen. So beginnt jede Übung: In voller Montur wird die Anwesenheit geprüft und besprochen, was an diesem Tag ansteht. Mit Ausnahme der Schulferien übt die Jugendfeuerwehr jeden Donnerstag von 19 bis etwa 21 Uhr.

Nach der Anfangsrunde in voller Ausstattung folgt ein theoretischer Teil, hierfür können die Jugendlichen ihre dicke Jacke und den Helm ausziehen. Nachdem sie diese zurück an ihren Platz gebracht haben, versammeln sie sich um ein Puppenhaus, das die Herzen vieler kleiner Mädchen höher schlagen lassen würde. Jedoch ist es nicht zum Spielen da. Einer der drei Jugendwarte erklärt anhand dieses Modellhauses, was passiert, wenn es darin brennt, sich Rauch entwickelt und man ein Fenster aufmacht oder einen Ventilator an die geöffnete Tür hält.

Üben, üben und nochmals üben

Alles hat seinen Platz - Ordnung ist sehr wichtig bei der Feuerwehr (Foto: Unser Würmtal)
Alles hat seinen Platz - Ordnung ist sehr wichtig bei der Feuerwehr (Foto: Unser Würmtal)

Das „Puppenhaus“ wurde von einem Kameraden in liebevoller Handarbeit konstruiert. Damit lassen sich alle möglichen Simulationen durchführen. Dieses Mal soll die „Taktische Ventilation“ veranschaulicht werden. Jugendwart Marek Hirschberg fragt in die Runde, wer weiß, was das bedeutet. „Ihr könnt nichts falsch machen“, ermutigt er die Jugendlichen zu antworten, und es klappt, die jungen Leute sagen, was sie denken. Es geht um „gezielte Belüftung“ erklärt der Jugendwart anschließend, „es kommt nirgends Rauch raus, wo wir es nicht wollen und es kommt keine frische Luft rein, wo wir es nicht wollen.“

Nach dem Theorieteil ziehen alle ihre Uniformen wieder an und üben an den richtigen Geräten. „Wir stellen auch einfach was hin“, erzählt Jugendwartin Nicole Egginger, „und fragen, was wisst ihr schon darüber?“ Sowohl ein benzin- als ein akkubetriebener Lüfter werden ausprobiert. Dann kommen alle jungen Feuerwehrleute nacheinander mal an die Reihe, um einen Rauchvorhang an eine Tür zu klemmen, was sich als nicht so einfach erweist, wie es auf dem ersten Blick den Anschein hatte. Eine spezielle Rauchmaschine, die auch mit Lichteffekten Feuer sowie alle möglichen Geräusche nachmachen kann, nebelt hinter der Tür alles ein. Rauch dringt aus dem kleinen Nebengebäude des Gerätehauses. Nun probieren die jungen Leute die Lüfter aus und sehen den Unterschied zwischen dem akku- und dem benzinbetriebenen Gerät.

Zusammen wachsen

Mit 14 Jahren kann man in Neuried bei der Jugendfeuerwehr anfangen. Neben den wöchentlichen Übungen, die speziell für die Jugendgruppe vom Jugendwartteam angeleitet werden, nehmen die Jugendlichen auch an Hauptübungen teil, gemeinsam mit den erwachsenen Aktiven. Nach den Übungen gibt es auch etwas zu Essen, auf diese Weise lernen sich die alten Hasen und der Nachwuchs kennen. „Sonst ist der Schnitt sehr hart, wenn man mit 18 von der Jugendfeuerwehr wechselt“, meint Kommandant Felix Lechner.

Der Austausch zwischen den Generationen ist ausdrücklich gewünscht. Auch die erwachsenen Feuerwehrleute profitieren von den jungen Leuten. Sie vertiefen ihr eigenes Grundwissen, indem sie es an den Nachwuchs weitergeben. Das „Unterrichten ist ein ganz wichtiger Faktor“, so Kommandant Lechner. Nicht selten werden aktive Erwachsene zu den Übungsabenden eingeladen, um über ein spezielles Thema zu referieren.

Um das Grundwissen zu erlernen, gibt es einen zweijährigen Standort basierten Lehrgang, die sogenannte Modulare Truppausbildung (MTA), die Neuried gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren Gräfelfing und Planegg durchführt. Hat man die Hälfte der MTA absolviert und ist schon 16 Jahre alt, darf man auch zu Einsätzen mitfahren. Allerdings muss ein erfahrener Feuerwehrmann dabei sein und man darf sich nicht in die Gefahrenzone begeben, z. B. in ein brennendes Haus, und auch die Autobahn ist tabu. Durchs Mitfahren „gewinnen die Jugendlichen an Routine und haben viel Zeit zuzusehen“, erklärt Kommandant Felix Lechner. „So werden sie nach und nach herangeführt.“

Regeln sind wichtig

Bei der Feuerwehr ist es ganz wichtig, Regeln zu befolgen wie auch Ordnung zu halten, damit im Einsatzfall alles klappt und die notwendigen Geräte schnell gefunden werden, nicht nur von einem selbst, sondern auch von allen anderen. Längst geht es nicht mehr so militärisch zu wie in vergangenen Zeiten, meint Kommandant Lechner, aber die Feuerwehr ist dennoch relativ streng strukturiert.

Neben all dem Ernst, ist es aber auch wichtig, mal gemeinsam Spaß zu haben. So steht jedes halbe Jahr ein gemeinsamer Ausflug an. In den vergangenen Jahren ging es in die Therme Erding und in den Europapark Rust. Außerdem gibt es im Gerätehaus einen Raum für die Jugendlichen, in dem ein Billardtisch, eine Xbox, ein Fernseher und ein Kicker stehen. Hier können die jungen Leute außerhalb der Übungen zusammenkommen.

Wer neugierig auf die Freiwillige Feuerwehr Neuried geworden ist, kann am 8. Juni weitere Einblicke beim Tag der offenen Tür gewinnen. Neben Vorführungen und eine Schau der Einsatzfahrzeuge, gibt es Speis und Trank und man kann, so denn man möchte, auch einen Mitgliedsantrag ausfüllen. Los geht es um 10 Uhr am Gerätehaus in Neuried (Floriansbogen 1).

Redaktion Unser Würmtal / aw

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Jugendfeuerwehr Neuried – Teil eines starken Teams

Mit Ausnahme der Schulferien übt die Jugendfeuerwehr in Neuried jeden Donnerstag von 19 bis etwa 21 Uhr

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Nach dem Theorieteil üben die Jugendlichen an den richtigen Geräten, hier die drei Lüfter (Foto: Unser Würmtal)
Nach dem Theorieteil üben die Jugendlichen an den richtigen Geräten, hier die drei Lüfter (Foto: Unser Würmtal)

Ein milder Frühlingsabend am Gerätehaus der Feuerwehr in Neuried. Das Licht brennt, durch die Glasscheiben der Garagentüren schimmert das Rot der Einsatzwagen. Drinnen stehen zehn Jugendliche in dunkelblauer Uniform um ein paar Erwachsene in schwarzen Feuerwehranzügen. So beginnt jede Übung: In voller Montur wird die Anwesenheit geprüft und besprochen, was an diesem Tag ansteht. Mit Ausnahme der Schulferien übt die Jugendfeuerwehr jeden Donnerstag von 19 bis etwa 21 Uhr.

Nach der Anfangsrunde in voller Ausstattung folgt ein theoretischer Teil, hierfür können die Jugendlichen ihre dicke Jacke und den Helm ausziehen. Nachdem sie diese zurück an ihren Platz gebracht haben, versammeln sie sich um ein Puppenhaus, das die Herzen vieler kleiner Mädchen höher schlagen lassen würde. Jedoch ist es nicht zum Spielen da. Einer der drei Jugendwarte erklärt anhand dieses Modellhauses, was passiert, wenn es darin brennt, sich Rauch entwickelt und man ein Fenster aufmacht oder einen Ventilator an die geöffnete Tür hält.

Üben, üben und nochmals üben

Alles hat seinen Platz - Ordnung ist sehr wichtig bei der Feuerwehr (Foto: Unser Würmtal)
Alles hat seinen Platz - Ordnung ist sehr wichtig bei der Feuerwehr (Foto: Unser Würmtal)

Das „Puppenhaus“ wurde von einem Kameraden in liebevoller Handarbeit konstruiert. Damit lassen sich alle möglichen Simulationen durchführen. Dieses Mal soll die „Taktische Ventilation“ veranschaulicht werden. Jugendwart Marek Hirschberg fragt in die Runde, wer weiß, was das bedeutet. „Ihr könnt nichts falsch machen“, ermutigt er die Jugendlichen zu antworten, und es klappt, die jungen Leute sagen, was sie denken. Es geht um „gezielte Belüftung“ erklärt der Jugendwart anschließend, „es kommt nirgends Rauch raus, wo wir es nicht wollen und es kommt keine frische Luft rein, wo wir es nicht wollen.“

Nach dem Theorieteil ziehen alle ihre Uniformen wieder an und üben an den richtigen Geräten. „Wir stellen auch einfach was hin“, erzählt Jugendwartin Nicole Egginger, „und fragen, was wisst ihr schon darüber?“ Sowohl ein benzin- als ein akkubetriebener Lüfter werden ausprobiert. Dann kommen alle jungen Feuerwehrleute nacheinander mal an die Reihe, um einen Rauchvorhang an eine Tür zu klemmen, was sich als nicht so einfach erweist, wie es auf dem ersten Blick den Anschein hatte. Eine spezielle Rauchmaschine, die auch mit Lichteffekten Feuer sowie alle möglichen Geräusche nachmachen kann, nebelt hinter der Tür alles ein. Rauch dringt aus dem kleinen Nebengebäude des Gerätehauses. Nun probieren die jungen Leute die Lüfter aus und sehen den Unterschied zwischen dem akku- und dem benzinbetriebenen Gerät.

Zusammen wachsen

Mit 14 Jahren kann man in Neuried bei der Jugendfeuerwehr anfangen. Neben den wöchentlichen Übungen, die speziell für die Jugendgruppe vom Jugendwartteam angeleitet werden, nehmen die Jugendlichen auch an Hauptübungen teil, gemeinsam mit den erwachsenen Aktiven. Nach den Übungen gibt es auch etwas zu Essen, auf diese Weise lernen sich die alten Hasen und der Nachwuchs kennen. „Sonst ist der Schnitt sehr hart, wenn man mit 18 von der Jugendfeuerwehr wechselt“, meint Kommandant Felix Lechner.

Der Austausch zwischen den Generationen ist ausdrücklich gewünscht. Auch die erwachsenen Feuerwehrleute profitieren von den jungen Leuten. Sie vertiefen ihr eigenes Grundwissen, indem sie es an den Nachwuchs weitergeben. Das „Unterrichten ist ein ganz wichtiger Faktor“, so Kommandant Lechner. Nicht selten werden aktive Erwachsene zu den Übungsabenden eingeladen, um über ein spezielles Thema zu referieren.

Um das Grundwissen zu erlernen, gibt es einen zweijährigen Standort basierten Lehrgang, die sogenannte Modulare Truppausbildung (MTA), die Neuried gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren Gräfelfing und Planegg durchführt. Hat man die Hälfte der MTA absolviert und ist schon 16 Jahre alt, darf man auch zu Einsätzen mitfahren. Allerdings muss ein erfahrener Feuerwehrmann dabei sein und man darf sich nicht in die Gefahrenzone begeben, z. B. in ein brennendes Haus, und auch die Autobahn ist tabu. Durchs Mitfahren „gewinnen die Jugendlichen an Routine und haben viel Zeit zuzusehen“, erklärt Kommandant Felix Lechner. „So werden sie nach und nach herangeführt.“

Regeln sind wichtig

Bei der Feuerwehr ist es ganz wichtig, Regeln zu befolgen wie auch Ordnung zu halten, damit im Einsatzfall alles klappt und die notwendigen Geräte schnell gefunden werden, nicht nur von einem selbst, sondern auch von allen anderen. Längst geht es nicht mehr so militärisch zu wie in vergangenen Zeiten, meint Kommandant Lechner, aber die Feuerwehr ist dennoch relativ streng strukturiert.

Neben all dem Ernst, ist es aber auch wichtig, mal gemeinsam Spaß zu haben. So steht jedes halbe Jahr ein gemeinsamer Ausflug an. In den vergangenen Jahren ging es in die Therme Erding und in den Europapark Rust. Außerdem gibt es im Gerätehaus einen Raum für die Jugendlichen, in dem ein Billardtisch, eine Xbox, ein Fernseher und ein Kicker stehen. Hier können die jungen Leute außerhalb der Übungen zusammenkommen.

Wer neugierig auf die Freiwillige Feuerwehr Neuried geworden ist, kann am 8. Juni weitere Einblicke beim Tag der offenen Tür gewinnen. Neben Vorführungen und eine Schau der Einsatzfahrzeuge, gibt es Speis und Trank und man kann, so denn man möchte, auch einen Mitgliedsantrag ausfüllen. Los geht es um 10 Uhr am Gerätehaus in Neuried (Floriansbogen 1).

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