Günther Sigl im VHS-Webtalk
Im Herbst präsentierte die VHS Würmtal ihre Webtalk-Runde mit den Würmtaler Bürgermeistern. Jetzt setzt sie die Reihe fort – zu Gast in der VHS sind bekannte Persönlichkeiten der Region, die in einer lockeren Plauderstunde über Gott und die Welt reden. Der Gräfelfinger Musiker Günther Sigl, Songschreiber und Bassist der Spider Murphy Gang, machte den Anfang.
Früher und vor allem in den 70iger Jahren war alles anders – und besser als heute sowieso: Mitgründer und Frontmann der Spider Murphy Gang, Günther Sigl, gab im VHS-Webtalk einen kleinen Einblick ins Musikerleben. Begonnen habe er mit 15 Jahren, so der heute 73-jährige Sigl. „Das war damals einfach eine andere Zeit. In jeder Kneipe spielte eine Band. Wir haben uns hingesetzt und einfach ausprobiert – Dur, Moll, Terz und so weiter. Drei Akkorde dazu und scho isses ganga.“
Große Vorbilder waren Chuck Berry, Elvis Presley, die Stones, „alle die coolen Typen aus der Zeit“. Ganz unvergessen natürlich Elvis mit seinem „Jailhouse Rock“ als Namensgeber der Spider Murphy Gang. „Er starb 1977, im selben Jahr hat sich die Band gegründet. Damals haben wir noch englisch gesungen, sind dann aber schnell auf bairisch gekommen. Singen in der eigenen Sprache – das ist einfach etwas anders. Da fühlt man sich wohl, kann die Dinge auf den Punkt bringen. Wir haben damit eine Nische besetzt, das muss man klar sagen.“
Bayrische Kultband
Als bayrische Kultband ging es spätestens mit der Neuen Deutschen Welle steil bergauf. „Schickeria“, „Sperrbezirk“ und und und – die Liste der Hits ist ewig lang. Einen speziellen Lieblingssong habe er aber nicht, so Sigl. Und es sei auch nicht so, dass man die Songs irgendwann nicht mehr hören kann. „Man ist einfach glücklich, dass man so viele Nummer-1-Hits gelandet hat.“ Egal, ob zur „Night oft the Proms“ in der Oly-Halle oder beim Dorffest mit 3.000 Leuten im Festzelt, „die Lieder haben immer noch so eine Kraft. Das reißt uns selber immer wieder mit.“
Aber wie kommt man auf die Songs? Wie schreibt man nacheinander so viele Hits? „Die Ideen kommen schnell geflogen, aber dann beginnt die Arbeit“, meinte Sigl. Es seien alles Texte aus dem eigenen Erleben und der eigenen Prägung. „Wir sind groß geworden mit Rock´n´Roll. Das ist nicht nur Musik, das ist eine Lebenseinstellung. Das bedeutet Freiheit, freies Leben, sich nicht anpassen, ja nicht bürgerlich werden“, erklärte er lachend. „Davon handeln die Texte.“ Die der Spider Murphy Gang und auch die seiner eigenen Band, der Günther Sigl Band. „Ich zieh sie eben nicht aus, meine Rock´n´Roll Schuhe.“
„Live ist unser Ding“
„Gibt’s Kontakt zu neuen bayrischen Bands?“, fragte Interviewer und Moderator Klaus Tonte von der VHS. Klar! Sportfreunde Stiller, Claudia Korek, Brass Banda: „schön, dass es bayrisch weitergeht.“ Überhaupt sei man stark verwurzelt in der Heimat. Da würden auch die besten Erinnerungen hängen, wie am legendären Spider-Fasching in der Heide Volm oder am Kulturfestival in Gräfelfing.
An der momentanen Situation leide die Band, so wie die meisten Musiker. Eigentlich stünden 80 Konzerte pro Jahr im Spider-Kalender. „Jetzt nichts. Man ist ausgebremst, muss sich trotzdem irgendwie fit halten und in Übung bleiben. Das ist nicht einfach. Livestreams sind zwar schön, aber nichts für uns. Wir brauchen die Leute, die Stimmung auf den Konzerten. Live ist unser Ding.“ Da helfe nur die Vorfreude aufs Kommende und die Gewissheit, „dass wir bisserl was auch in der Schublade haben.“
Die Plauderstunde in der VHS war ruckzuck vorbei. „Wahnsinn, wir die Zeit verflogen ist“, meinte Klaus Tonte und hatte am Ende immer noch Zuschauerfragen übrig, die dann größtenteils in die Viertelstunde Verlängerung gezogen wurden. Zum Beispiel, wie viele Gitarren Sigl besitze („Immer eine zu wenig“), ob man die Spiders noch in 50 Jahren kennen würde („Valentin kennen auch noch viele Leute. Weiß man´s also?“) oder wie man fit fürs Bühnenprogramm bleibe („Ich drehe täglich meine Runden“). „Es war mir eine Ehre“, dankte Tonte am Schluss fürs Gespräch. Und Sigl darauf: „Es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Günther Sigl im VHS-Webtalk
Im Herbst präsentierte die VHS Würmtal ihre Webtalk-Runde mit den Würmtaler Bürgermeistern. Jetzt setzt sie die Reihe fort – zu Gast in der VHS sind bekannte Persönlichkeiten der Region, die in einer lockeren Plauderstunde über Gott und die Welt reden. Der Gräfelfinger Musiker Günther Sigl, Songschreiber und Bassist der Spider Murphy Gang, machte den Anfang.
Früher und vor allem in den 70iger Jahren war alles anders – und besser als heute sowieso: Mitgründer und Frontmann der Spider Murphy Gang, Günther Sigl, gab im VHS-Webtalk einen kleinen Einblick ins Musikerleben. Begonnen habe er mit 15 Jahren, so der heute 73-jährige Sigl. „Das war damals einfach eine andere Zeit. In jeder Kneipe spielte eine Band. Wir haben uns hingesetzt und einfach ausprobiert – Dur, Moll, Terz und so weiter. Drei Akkorde dazu und scho isses ganga.“
Große Vorbilder waren Chuck Berry, Elvis Presley, die Stones, „alle die coolen Typen aus der Zeit“. Ganz unvergessen natürlich Elvis mit seinem „Jailhouse Rock“ als Namensgeber der Spider Murphy Gang. „Er starb 1977, im selben Jahr hat sich die Band gegründet. Damals haben wir noch englisch gesungen, sind dann aber schnell auf bairisch gekommen. Singen in der eigenen Sprache – das ist einfach etwas anders. Da fühlt man sich wohl, kann die Dinge auf den Punkt bringen. Wir haben damit eine Nische besetzt, das muss man klar sagen.“
Bayrische Kultband
Als bayrische Kultband ging es spätestens mit der Neuen Deutschen Welle steil bergauf. „Schickeria“, „Sperrbezirk“ und und und – die Liste der Hits ist ewig lang. Einen speziellen Lieblingssong habe er aber nicht, so Sigl. Und es sei auch nicht so, dass man die Songs irgendwann nicht mehr hören kann. „Man ist einfach glücklich, dass man so viele Nummer-1-Hits gelandet hat.“ Egal, ob zur „Night oft the Proms“ in der Oly-Halle oder beim Dorffest mit 3.000 Leuten im Festzelt, „die Lieder haben immer noch so eine Kraft. Das reißt uns selber immer wieder mit.“
Aber wie kommt man auf die Songs? Wie schreibt man nacheinander so viele Hits? „Die Ideen kommen schnell geflogen, aber dann beginnt die Arbeit“, meinte Sigl. Es seien alles Texte aus dem eigenen Erleben und der eigenen Prägung. „Wir sind groß geworden mit Rock´n´Roll. Das ist nicht nur Musik, das ist eine Lebenseinstellung. Das bedeutet Freiheit, freies Leben, sich nicht anpassen, ja nicht bürgerlich werden“, erklärte er lachend. „Davon handeln die Texte.“ Die der Spider Murphy Gang und auch die seiner eigenen Band, der Günther Sigl Band. „Ich zieh sie eben nicht aus, meine Rock´n´Roll Schuhe.“
„Live ist unser Ding“
„Gibt’s Kontakt zu neuen bayrischen Bands?“, fragte Interviewer und Moderator Klaus Tonte von der VHS. Klar! Sportfreunde Stiller, Claudia Korek, Brass Banda: „schön, dass es bayrisch weitergeht.“ Überhaupt sei man stark verwurzelt in der Heimat. Da würden auch die besten Erinnerungen hängen, wie am legendären Spider-Fasching in der Heide Volm oder am Kulturfestival in Gräfelfing.
An der momentanen Situation leide die Band, so wie die meisten Musiker. Eigentlich stünden 80 Konzerte pro Jahr im Spider-Kalender. „Jetzt nichts. Man ist ausgebremst, muss sich trotzdem irgendwie fit halten und in Übung bleiben. Das ist nicht einfach. Livestreams sind zwar schön, aber nichts für uns. Wir brauchen die Leute, die Stimmung auf den Konzerten. Live ist unser Ding.“ Da helfe nur die Vorfreude aufs Kommende und die Gewissheit, „dass wir bisserl was auch in der Schublade haben.“
Die Plauderstunde in der VHS war ruckzuck vorbei. „Wahnsinn, wir die Zeit verflogen ist“, meinte Klaus Tonte und hatte am Ende immer noch Zuschauerfragen übrig, die dann größtenteils in die Viertelstunde Verlängerung gezogen wurden. Zum Beispiel, wie viele Gitarren Sigl besitze („Immer eine zu wenig“), ob man die Spiders noch in 50 Jahren kennen würde („Valentin kennen auch noch viele Leute. Weiß man´s also?“) oder wie man fit fürs Bühnenprogramm bleibe („Ich drehe täglich meine Runden“). „Es war mir eine Ehre“, dankte Tonte am Schluss fürs Gespräch. Und Sigl darauf: „Es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Günther Sigl im VHS-Webtalk
Im Herbst präsentierte die VHS Würmtal ihre Webtalk-Runde mit den Würmtaler Bürgermeistern. Jetzt setzt sie die Reihe fort – zu Gast in der VHS sind bekannte Persönlichkeiten der Region, die in einer lockeren Plauderstunde über Gott und die Welt reden. Der Gräfelfinger Musiker Günther Sigl, Songschreiber und Bassist der Spider Murphy Gang, machte den Anfang.
Früher und vor allem in den 70iger Jahren war alles anders – und besser als heute sowieso: Mitgründer und Frontmann der Spider Murphy Gang, Günther Sigl, gab im VHS-Webtalk einen kleinen Einblick ins Musikerleben. Begonnen habe er mit 15 Jahren, so der heute 73-jährige Sigl. „Das war damals einfach eine andere Zeit. In jeder Kneipe spielte eine Band. Wir haben uns hingesetzt und einfach ausprobiert – Dur, Moll, Terz und so weiter. Drei Akkorde dazu und scho isses ganga.“
Große Vorbilder waren Chuck Berry, Elvis Presley, die Stones, „alle die coolen Typen aus der Zeit“. Ganz unvergessen natürlich Elvis mit seinem „Jailhouse Rock“ als Namensgeber der Spider Murphy Gang. „Er starb 1977, im selben Jahr hat sich die Band gegründet. Damals haben wir noch englisch gesungen, sind dann aber schnell auf bairisch gekommen. Singen in der eigenen Sprache – das ist einfach etwas anders. Da fühlt man sich wohl, kann die Dinge auf den Punkt bringen. Wir haben damit eine Nische besetzt, das muss man klar sagen.“
Bayrische Kultband
Als bayrische Kultband ging es spätestens mit der Neuen Deutschen Welle steil bergauf. „Schickeria“, „Sperrbezirk“ und und und – die Liste der Hits ist ewig lang. Einen speziellen Lieblingssong habe er aber nicht, so Sigl. Und es sei auch nicht so, dass man die Songs irgendwann nicht mehr hören kann. „Man ist einfach glücklich, dass man so viele Nummer-1-Hits gelandet hat.“ Egal, ob zur „Night oft the Proms“ in der Oly-Halle oder beim Dorffest mit 3.000 Leuten im Festzelt, „die Lieder haben immer noch so eine Kraft. Das reißt uns selber immer wieder mit.“
Aber wie kommt man auf die Songs? Wie schreibt man nacheinander so viele Hits? „Die Ideen kommen schnell geflogen, aber dann beginnt die Arbeit“, meinte Sigl. Es seien alles Texte aus dem eigenen Erleben und der eigenen Prägung. „Wir sind groß geworden mit Rock´n´Roll. Das ist nicht nur Musik, das ist eine Lebenseinstellung. Das bedeutet Freiheit, freies Leben, sich nicht anpassen, ja nicht bürgerlich werden“, erklärte er lachend. „Davon handeln die Texte.“ Die der Spider Murphy Gang und auch die seiner eigenen Band, der Günther Sigl Band. „Ich zieh sie eben nicht aus, meine Rock´n´Roll Schuhe.“
„Live ist unser Ding“
„Gibt’s Kontakt zu neuen bayrischen Bands?“, fragte Interviewer und Moderator Klaus Tonte von der VHS. Klar! Sportfreunde Stiller, Claudia Korek, Brass Banda: „schön, dass es bayrisch weitergeht.“ Überhaupt sei man stark verwurzelt in der Heimat. Da würden auch die besten Erinnerungen hängen, wie am legendären Spider-Fasching in der Heide Volm oder am Kulturfestival in Gräfelfing.
An der momentanen Situation leide die Band, so wie die meisten Musiker. Eigentlich stünden 80 Konzerte pro Jahr im Spider-Kalender. „Jetzt nichts. Man ist ausgebremst, muss sich trotzdem irgendwie fit halten und in Übung bleiben. Das ist nicht einfach. Livestreams sind zwar schön, aber nichts für uns. Wir brauchen die Leute, die Stimmung auf den Konzerten. Live ist unser Ding.“ Da helfe nur die Vorfreude aufs Kommende und die Gewissheit, „dass wir bisserl was auch in der Schublade haben.“
Die Plauderstunde in der VHS war ruckzuck vorbei. „Wahnsinn, wir die Zeit verflogen ist“, meinte Klaus Tonte und hatte am Ende immer noch Zuschauerfragen übrig, die dann größtenteils in die Viertelstunde Verlängerung gezogen wurden. Zum Beispiel, wie viele Gitarren Sigl besitze („Immer eine zu wenig“), ob man die Spiders noch in 50 Jahren kennen würde („Valentin kennen auch noch viele Leute. Weiß man´s also?“) oder wie man fit fürs Bühnenprogramm bleibe („Ich drehe täglich meine Runden“). „Es war mir eine Ehre“, dankte Tonte am Schluss fürs Gespräch. Und Sigl darauf: „Es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal