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Gräfelfing | | von Unser Würmtal
Das erste Jahr im Amt ist fast geschafft – Gräfelfings Bürgermeister Peter Köstler lud aus diesem Anlass zum Pressegespräch ins Rathaus ein.
Das erste Jahr im Amt ist fast geschafft – Gräfelfings Bürgermeister Peter Köstler lud aus diesem Anlass zum Pressegespräch ins Rathaus ein. (Foto: Ulrike Seiffert)

Gräfelfings Bürgermeister zieht Bilanz

Am 1. Mai 2020 übernahm Peter Köstler die Amtsgeschäfte im Gräfelfinger Rathaus. Gestern lud er aus diesem Anlass zum Pressegespräch. Der selbstdesignierte „Vereinsbürgermeister“ vermisst Festen und Veranstaltungen, das Vereinsleben und sportlichen Events in der Gemeinde sehr und wünscht sich eine baldige Rückkehr zur Normalität. Im Gemeinde-Geschäftsleben hat sich dennoch viel getan.

„Wenn man über mein ersten Jahr als Bürgermeister spricht, kommt man zwangsläufig auf Corona“, so Peter Köstler. „Ich leide darunter, dass unser vielfältiges Gräfelfinger Leben derzeit nicht stattfinden kann. Aber ich bin ein positiver Mensch. Ich freue mich darüber, dass wir mittlerweile zwei Schnelltestcenter haben, so dass unser wirtschaftliches Leben gesichert bleibt.“ Jeder brauche Verständnis und Geduld in der heutigen Zeit, „und viele werden ungeduldig und ungut – leider.“

Viel Lob hatte er für die Arbeit der Verwaltung und des Gemeinderats. „Wir alle meistern die Situation sehr gut.“ Man bleibe Dienstleister für den Bürger, was mit geschlossenen Rathäusern und begrenzten Terminen für manchen gar nicht ersichtlich scheine. „Wir haben deshalb die Formulierung auf der Webseite geändert. Das Rathaus ist geschlossen – ja, aber wir sind für die Bürger da und erreichbar.“

„Ich bin ein Mensch der Präsenz“

Mittlerweile sei die Verwaltung mit Online-Konferenzen, Videocalls und Homeoffice gut aufgestellt. Die Geschäfte laufen. „Aber ich bin ein Mensch der Präsenz. Mir fehlen die persönlichen Kontakte und das Miteinander.“ Aus diesem Grunde belasse er es auch bei den Präsenzsitzungen und greife nur in Ausnahmesituationen auf Hybrid-Gemeinderatssitzungen zurück. So geschehen bei der Sitzung zum Thema Bahnunterführung an der Brunhamstraße. „Der Anklang war enorm. Auch die Nachbarn waren zahlreich vertreten“, so Köstler in Anspielung auf die rund 350 Zuschauer zu Hause vor den Bildschirmen.

Auch als Chef lege er Wert auf den persönlichen Kontakt und habe deswegen mit sämtlichen 180 Mitarbeitern in der Gemeinde, angefangen vom Rathaus bis zur Kinderbetreuung, Vier-Augen-Gespräche geführt. „Ein paar stehen noch aus“, erzählte er. „Es waren alles hochinteressante, tolle Gespräche, die mir viel Einblick in die Tätigkeitswelt gegeben haben.“

Solide Planung dank bester Finanzen

Entgegen finsterer Prognosen steht Gräfelfing wirtschaftlich sehr gut da. 140 Millionen Euro Steuereinnahmen sind im Haushalt verzeichnet. „138 Millionen Euro sind real veranschlagt. Die Gewerbesteuereinnahmen entwickeln sich also gut. Wir können solide planen.“ Für die geplanten Megaprojekte der Gemeinde bedeute das grünes Licht fürs weitere Vorgehen.

„Als neuer Bürgermeister wird man häufig auf Probleme und auf die Wahlkampfthemen angesprochen. Das ist auch gut so. Daran will ich mich messen lassen.“ Er freue sich außerordentlich, dass viele Projekte inzwischen an Fahrt aufgenommen haben: die Sport- und Schwimmhalle in Lochham („Ist endlich aufs Gleis gebracht.“), die Sanierung des Bürgerhauses in 2023 („Die Bagger rollen nicht gleich, das liegt am Prozedere.“), Neu- und Umbau am Rudolf-Maria-Gunst-Haus („Wir sind am Ende der Vergabephase. Bis Jahresmitte werden wir wichtige Aufträge vergeben haben.“), Aussichten fürs „Loch“ am Jahnplatz („Der Bauantrag ist endlich da. Hier kommen wir noch vor der Sommerpause entscheidend weiter.“) oder auch die städtebauliche Konzeption fürs Areal Pschorrhof in Lochham („Da ist die Gemeinde ebenfalls beteiligt.“).

Lokalpolitik mit Augenmaß

Vieles müsse mit Augenmaß und Abwägung aller Vor- und Nachteile entschieden werden. „Man muss schauen, was der Allgemeinheit am meisten dient“, erklärt Köstler und nennt als Beispiel die geplante Brücke über die Würm nahe der Heitmeirsiedlung inklusive Querungshilfe mit Ampel über die Pasinger Straße. „Das prüfen wir momentan. Aber immer wird es auch Gegenargumente geben. Damit muss man umgehen.“ Auch bei der anvisierten Bürgerbeteiligung zum Verkehrskonzept im Juni/Juli und zur Überplanung des ehemaligen Doemens-Geländes erwarte er einen Mix an Stimmen und Vorschlägen.

Trotz Corona-Widrigkeiten und derzeit fehlenden Kontakten: „Die Zeit vergeht schnell und es passiert auch viel. Ich bin ein positiv denkender Mensch, das möchte ich nach außen bringen“, bekräftigt er. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Gemeinderat sei top. Und die Rückmeldungen, die von Bürgern kommt, spiegelten ebenfalls eine positive Stimmung wider. „Jeder Tag ist anders. Die Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß. Ich möchte keinen Tag missen.“


Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Das erste Jahr im Amt ist fast geschafft – Gräfelfings Bürgermeister Peter Köstler lud aus diesem Anlass zum Pressegespräch ins Rathaus ein.
Das erste Jahr im Amt ist fast geschafft – Gräfelfings Bürgermeister Peter Köstler lud aus diesem Anlass zum Pressegespräch ins Rathaus ein. (Foto: Ulrike Seiffert)

Gräfelfings Bürgermeister zieht Bilanz

Am 1. Mai 2020 übernahm Peter Köstler die Amtsgeschäfte im Gräfelfinger Rathaus. Gestern lud er aus diesem Anlass zum Pressegespräch. Der selbstdesignierte „Vereinsbürgermeister“ vermisst Festen und Veranstaltungen, das Vereinsleben und sportlichen Events in der Gemeinde sehr und wünscht sich eine baldige Rückkehr zur Normalität. Im Gemeinde-Geschäftsleben hat sich dennoch viel getan.

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„Wenn man über mein ersten Jahr als Bürgermeister spricht, kommt man zwangsläufig auf Corona“, so Peter Köstler. „Ich leide darunter, dass unser vielfältiges Gräfelfinger Leben derzeit nicht stattfinden kann. Aber ich bin ein positiver Mensch. Ich freue mich darüber, dass wir mittlerweile zwei Schnelltestcenter haben, so dass unser wirtschaftliches Leben gesichert bleibt.“ Jeder brauche Verständnis und Geduld in der heutigen Zeit, „und viele werden ungeduldig und ungut – leider.“

Viel Lob hatte er für die Arbeit der Verwaltung und des Gemeinderats. „Wir alle meistern die Situation sehr gut.“ Man bleibe Dienstleister für den Bürger, was mit geschlossenen Rathäusern und begrenzten Terminen für manchen gar nicht ersichtlich scheine. „Wir haben deshalb die Formulierung auf der Webseite geändert. Das Rathaus ist geschlossen – ja, aber wir sind für die Bürger da und erreichbar.“

„Ich bin ein Mensch der Präsenz“

Mittlerweile sei die Verwaltung mit Online-Konferenzen, Videocalls und Homeoffice gut aufgestellt. Die Geschäfte laufen. „Aber ich bin ein Mensch der Präsenz. Mir fehlen die persönlichen Kontakte und das Miteinander.“ Aus diesem Grunde belasse er es auch bei den Präsenzsitzungen und greife nur in Ausnahmesituationen auf Hybrid-Gemeinderatssitzungen zurück. So geschehen bei der Sitzung zum Thema Bahnunterführung an der Brunhamstraße. „Der Anklang war enorm. Auch die Nachbarn waren zahlreich vertreten“, so Köstler in Anspielung auf die rund 350 Zuschauer zu Hause vor den Bildschirmen.

Auch als Chef lege er Wert auf den persönlichen Kontakt und habe deswegen mit sämtlichen 180 Mitarbeitern in der Gemeinde, angefangen vom Rathaus bis zur Kinderbetreuung, Vier-Augen-Gespräche geführt. „Ein paar stehen noch aus“, erzählte er. „Es waren alles hochinteressante, tolle Gespräche, die mir viel Einblick in die Tätigkeitswelt gegeben haben.“

Solide Planung dank bester Finanzen

Entgegen finsterer Prognosen steht Gräfelfing wirtschaftlich sehr gut da. 140 Millionen Euro Steuereinnahmen sind im Haushalt verzeichnet. „138 Millionen Euro sind real veranschlagt. Die Gewerbesteuereinnahmen entwickeln sich also gut. Wir können solide planen.“ Für die geplanten Megaprojekte der Gemeinde bedeute das grünes Licht fürs weitere Vorgehen.

„Als neuer Bürgermeister wird man häufig auf Probleme und auf die Wahlkampfthemen angesprochen. Das ist auch gut so. Daran will ich mich messen lassen.“ Er freue sich außerordentlich, dass viele Projekte inzwischen an Fahrt aufgenommen haben: die Sport- und Schwimmhalle in Lochham („Ist endlich aufs Gleis gebracht.“), die Sanierung des Bürgerhauses in 2023 („Die Bagger rollen nicht gleich, das liegt am Prozedere.“), Neu- und Umbau am Rudolf-Maria-Gunst-Haus („Wir sind am Ende der Vergabephase. Bis Jahresmitte werden wir wichtige Aufträge vergeben haben.“), Aussichten fürs „Loch“ am Jahnplatz („Der Bauantrag ist endlich da. Hier kommen wir noch vor der Sommerpause entscheidend weiter.“) oder auch die städtebauliche Konzeption fürs Areal Pschorrhof in Lochham („Da ist die Gemeinde ebenfalls beteiligt.“).

Lokalpolitik mit Augenmaß

Vieles müsse mit Augenmaß und Abwägung aller Vor- und Nachteile entschieden werden. „Man muss schauen, was der Allgemeinheit am meisten dient“, erklärt Köstler und nennt als Beispiel die geplante Brücke über die Würm nahe der Heitmeirsiedlung inklusive Querungshilfe mit Ampel über die Pasinger Straße. „Das prüfen wir momentan. Aber immer wird es auch Gegenargumente geben. Damit muss man umgehen.“ Auch bei der anvisierten Bürgerbeteiligung zum Verkehrskonzept im Juni/Juli und zur Überplanung des ehemaligen Doemens-Geländes erwarte er einen Mix an Stimmen und Vorschlägen.

Trotz Corona-Widrigkeiten und derzeit fehlenden Kontakten: „Die Zeit vergeht schnell und es passiert auch viel. Ich bin ein positiv denkender Mensch, das möchte ich nach außen bringen“, bekräftigt er. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Gemeinderat sei top. Und die Rückmeldungen, die von Bürgern kommt, spiegelten ebenfalls eine positive Stimmung wider. „Jeder Tag ist anders. Die Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß. Ich möchte keinen Tag missen.“


Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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