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Der Sparkurs wird im Gräfelfinger Rathaus Einzug halten (Foto: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal)
Der Sparkurs wird im Gräfelfinger Rathaus Einzug halten (Foto: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal)

Gräfelfinger Sparkurs

Die Gräfelfinger Gewerbesteuereinnahmen schrumpfen um rund 90 Millionen Euro

Die Gemeinde Gräfelfing sieht sich einem starken Einnahmenschwund an Gewerbesteuern gegenüber. Waren es in 2021 163 Millionen Euro und in 2022 140 Millionen Euro, so werden es in 2023 „nur“ 54 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen sein. Der Einschnitt ist für die Gemeinde gewaltig, dennoch werden keine der geplanten Großprojekte gekürzt oder gecancelt werden müssen.

Gewerbesteuer spielt die Hauptrolle

Die Gewerbesteuereinnahmen spielen die Hauptrolle bei allen Einnahmen in die Gemeindesäckel. Während in der Gemeinde Neuried in 2021 ein Mehrbetrag von 12 Millionen Euro in die Kasse kam, „durch eine Niederlassung einer nicht näher benannten großen, in Mainz ansässigen Firma“ (so Bürgermeister Harald Zipfel) und sich der Planegger Bürgermeister Hermann Nafziger über einen „sehr hohen Steuersondereffekt einer Firma“ freuen kann, der ihm dreimal in Folge einen „sehr guten Abschluss garantiert“, muss sich Gräfelfing mit fast 90 Millionen Euro weniger Gewerbesteuereinnahmen begnügen.

Von heuer 140 Millionen Euro auf 54 Millionen Euro in 2023 sinken die Gewerbesteuereinnahmen. „Das ist ein erheblicher Rückgang“, so der Gräfelfinger Bürgermeister Peter Köstler. „Aber seien wir ehrlich, was unterm Strich übrigbleibt, ist immer noch toll.“ Er dankte den Finanzbehörden und der betroffenen in Gräfelfing ansässigen Firma für die gute Kommunikation, in deren Folge die Gemeinde mit keiner Rückzahlungsverpflichtung konfrontiert ist.

„Sauber in die Zukunft planen“

„Damit können wir sauber in die Zukunft planen“, so Köstler. Die gute Nachricht dabei: keins der laufenden und geplanten Projekte braucht gestrichen werden. Dies betonte auch Kämmerin Tanja Dandl vorm Gemeinderat. „Der Haushalt bleibt ausgeglichen, es müssen keine Projekte verschoben werden.“

Nur zur Erinnerung: die Gräfelfinger leisten sich momentan ein umfangreiches Straßenbauprogramm, die Sanierung des Rathauses, die Erweiterung des Schulcampus, den Bau der Dreifachturn- und Schwimmhalle in Lochham und die Sanierung plus Erweiterung des Rudolf-und-Maria-Gunst-Altenheims. Dazu kommt die aufwendige Sanierung des Bürgerhauses, die in den kommenden Wochen beginnen wird.

Vorsichtig planen, weniger ausgeben

Damit dies möglich werde, sei ein tiefer Griff in die Rücklagen nötig. Und: „Es sind keine Verkäufe von Grundstücken vorgesehen“, unterstrich Dandl. Derzeit betragen die Gräfelfinger Rücklagen 321 Millionen Euro. Ende 2023 werden davon noch 203 Millionen Euro übrig sein.

Etwas Bauchschmerzen bereitet den Gräfelfingern die Kreisumlage. Denn die fällige Kreisumlage wird aus den beiden vergangenen Jahren berechnet. „Wir sind die zweitgrößte Umlagegemeinde im Landkreis. Aktuell zahlen wir 97 Millionen Euro. Das lässt sich dann nicht mehr aus dem Laufenden stemmen“, so Bürgermeister Köstler.

Zum Glück hat die Gemeinde in fetten Jahren gut und vorausschauend gehandelt. „Wir haben genau das Richtige getan und sehr gut für ausreichend Rücklagen gesorgt, wohlwissend, dass sich das Blatt auch wenden kann.“ Seine Empfehlung für die kommende Zeit: „Vorsichtig bleiben, eher höhere Kosten ansetzen, eher weniger Ausgaben planen.“

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Die Gräfelfinger Gewerbesteuereinnahmen schrumpfen um rund 90 Millionen Euro

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Die Gemeinde Gräfelfing sieht sich einem starken Einnahmenschwund an Gewerbesteuern gegenüber. Waren es in 2021 163 Millionen Euro und in 2022 140 Millionen Euro, so werden es in 2023 „nur“ 54 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen sein. Der Einschnitt ist für die Gemeinde gewaltig, dennoch werden keine der geplanten Großprojekte gekürzt oder gecancelt werden müssen.

Gewerbesteuer spielt die Hauptrolle

Die Gewerbesteuereinnahmen spielen die Hauptrolle bei allen Einnahmen in die Gemeindesäckel. Während in der Gemeinde Neuried in 2021 ein Mehrbetrag von 12 Millionen Euro in die Kasse kam, „durch eine Niederlassung einer nicht näher benannten großen, in Mainz ansässigen Firma“ (so Bürgermeister Harald Zipfel) und sich der Planegger Bürgermeister Hermann Nafziger über einen „sehr hohen Steuersondereffekt einer Firma“ freuen kann, der ihm dreimal in Folge einen „sehr guten Abschluss garantiert“, muss sich Gräfelfing mit fast 90 Millionen Euro weniger Gewerbesteuereinnahmen begnügen.

Von heuer 140 Millionen Euro auf 54 Millionen Euro in 2023 sinken die Gewerbesteuereinnahmen. „Das ist ein erheblicher Rückgang“, so der Gräfelfinger Bürgermeister Peter Köstler. „Aber seien wir ehrlich, was unterm Strich übrigbleibt, ist immer noch toll.“ Er dankte den Finanzbehörden und der betroffenen in Gräfelfing ansässigen Firma für die gute Kommunikation, in deren Folge die Gemeinde mit keiner Rückzahlungsverpflichtung konfrontiert ist.

„Sauber in die Zukunft planen“

„Damit können wir sauber in die Zukunft planen“, so Köstler. Die gute Nachricht dabei: keins der laufenden und geplanten Projekte braucht gestrichen werden. Dies betonte auch Kämmerin Tanja Dandl vorm Gemeinderat. „Der Haushalt bleibt ausgeglichen, es müssen keine Projekte verschoben werden.“

Nur zur Erinnerung: die Gräfelfinger leisten sich momentan ein umfangreiches Straßenbauprogramm, die Sanierung des Rathauses, die Erweiterung des Schulcampus, den Bau der Dreifachturn- und Schwimmhalle in Lochham und die Sanierung plus Erweiterung des Rudolf-und-Maria-Gunst-Altenheims. Dazu kommt die aufwendige Sanierung des Bürgerhauses, die in den kommenden Wochen beginnen wird.

Vorsichtig planen, weniger ausgeben

Damit dies möglich werde, sei ein tiefer Griff in die Rücklagen nötig. Und: „Es sind keine Verkäufe von Grundstücken vorgesehen“, unterstrich Dandl. Derzeit betragen die Gräfelfinger Rücklagen 321 Millionen Euro. Ende 2023 werden davon noch 203 Millionen Euro übrig sein.

Etwas Bauchschmerzen bereitet den Gräfelfingern die Kreisumlage. Denn die fällige Kreisumlage wird aus den beiden vergangenen Jahren berechnet. „Wir sind die zweitgrößte Umlagegemeinde im Landkreis. Aktuell zahlen wir 97 Millionen Euro. Das lässt sich dann nicht mehr aus dem Laufenden stemmen“, so Bürgermeister Köstler.

Zum Glück hat die Gemeinde in fetten Jahren gut und vorausschauend gehandelt. „Wir haben genau das Richtige getan und sehr gut für ausreichend Rücklagen gesorgt, wohlwissend, dass sich das Blatt auch wenden kann.“ Seine Empfehlung für die kommende Zeit: „Vorsichtig bleiben, eher höhere Kosten ansetzen, eher weniger Ausgaben planen.“

Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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