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Gesellschaft | | von Gemeinde Gräfelfing
Altbürgermeister und Ehrenbürger Dr. Eberhard Reichert feiert im Kreis seiner Familie mit den Festgästen (Foto: Gemeinde Gräfelfing)
Altbürgermeister und Ehrenbürger Dr. Eberhard Reichert feiert im Kreis seiner Familie mit den Festgästen (Foto: Gemeinde Gräfelfing)

Gräfelfing feiert Altbürgermeister

Der Gräfelfinger Dr. Eberhard Reichert war 1972 einer der jüngsten Bürgermeister Deutschlands. Er sollte es dreißig Jahre lang bleiben.

Drei Jahrzehnte lang hat er den Ort geprägt und ihm seine Handschrift verliehen: Im Alter von 30 Jahren wurde Dr. Eberhard Reichert 1972 einer der jüngsten Bürgermeister Deutschlands. Er sollte es dreißig Jahre lang bleiben. In eine Stichwahl musste er nach seinem Amtsantritt nie wieder.

Bürgermeister Peter Köstler, Kreisräte, aktuelle und ehemalig Bürgermeister, die Amtsleiter der Verwaltung, Vertreter der Vereine, Kirchen und politischen Gruppierungen, ehemalige Weggefährten, Freunde und Familie feierten den Grandseigneur der Gräfelfinger Kommunalpolitik am Freitag, dem 1. Juli 2022 im festlich geschmückten Bürgerhaus am Bahnhofsplatz und zeigten ihm ihre Wertschätzung für sein Lebenswerk.

Zwei Anlässe

Anlässe für den gewählten Zeitpunkt gab es gleich zwei: Dr. Eberhard Reichert war am 2.2.2022 runde 80 Jahre alt geworden und der 1. Juli war zudem vor genau 50 Jahren sein erster Arbeitstag im Rathaus. Die Gemeinde gratulierte.

Dr. Reichert in mitten seiner Söhne mit Bürgermeister Peter Köstler (re.), der den den Festabend eröffnete. (Foto: Gemeinde Gräfelfing)
Dr. Reichert in mitten seiner Söhne mit Bürgermeister Peter Köstler (re.), der den den Festabend eröffnete. (Foto: Gemeinde Gräfelfing)

„Ich freue mich wirklich sehr, dass wir heute dieses schöne Sommerfest doch noch feiern können. Eigentlich hätte es ja im Februar stattfinden sollen. Doch die Pandemie hat uns auch hier, wie bei so vielem, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es wäre einfach angesichts hoher Infektionszahlen zu riskant gewesen, und so haben wir schweren Herzens darauf verzichtet“, so eröffnete Bürgermeister Peter Köstler den Festabend.

Es war der Auftakt für einen bunten Reigen an Musik (Kleines Tanztee-Syndikat unter Leitung von Walter Erpf) sowie sowohl feierlichen als auch launigen Worten, unter anderem von den vier Söhnen des Altbürgermeisters, die mit ihren gesamten Familien anwesend waren.

„30 Jahre Bürgermeister in Gräfelfing – viele junge Gräfelfingerinnen und Gräfelfinger kannten bis dahin nur Dich an der Spitze der Gemeinde. Ich war einer von ihnen“, so Peter Köstler. „Am 30. August 1972 geboren – da warst du gerade zwei Monate Bürgermeister. Für mich warst du „der Bürgermeister“ und ich glaube, da spreche ich auch für viele Anwesende.“

„Mit gerade einmal 30 Jahren warst du 1972 tatsächlich einer der jüngsten Bürgermeister Deutschlands. So kurz nach dem Studium war der erste Arbeitstag im Rathaus sicherlich sehr aufregend, alles war neu, die Mitarbeiter, die handelnden Personen, Abläufe, Strukturen … da hieß es, sich schnell einzufinden. Das ist Dir bestens gelungen,“ lobte Köstler.

Die Verwaltung führte der spätere Ehrenbürger und Träger des Bundesverdienstkreuzes Dr. Reichert mit Umsicht, Kompetenz und diplomatischem Talent. Die Abläufe systematischer und effizienter zu gestalten – sowohl im Gemeinderat als auch in der Verwaltung – hatte er sich auf die Fahnen geschrieben. „Davon profitieren wir heute noch“, so Köstler.

Herausfordernde Aufgaben

Und die gute Zusammenarbeit war auch nötig, denn es waren in den 1970er Jahren turbulente, unruhige Zeiten in Gräfelfing mit heftigen kommunalpolitischen Fehden und herausfordernden Aufgaben.

Es galt, ortsprägende Gebäude zu bauen wie Schulen (Erweiterung des Schulcampus Lochham), ein weiteres Seniorenheim, die Betriebshof-Erweiterung (Wertstoffhof), das Jugendhaus an der Würm, die Jugendmusikschule, die Erweiterung des Friedhofs mit der Aussegnungshalle, der Feuerwehr-Neubau.

Anfang der 1980er Jahre wurde die Ortsmitte neugestaltet. Am Bahnhofsplatz kamen ursprünglich fünf Straßen zusammen, am Rand stand ein riesiges Kino. Der „undifferenzierten Asphaltfläche“ am Bahnhofsplatz ein ansprechendes Gesicht zu geben mit dem Bau des Bürgerhauses, dem Abhängen des Platzes von der Flurstraße und der Platzgestaltung, das war eine wichtige Zäsur.

Gartenstadt als oberste Maxime

Die Verhinderung der Hochhäuser „Hänsel und Gretel“, die Freihaltung der Würmufer, die Reform des Baurechts und die Aufstellung von Bebauungsplänen zur Wahrung des Gartenstadt-Charakters – all dies gehört zu Reicherts Erbe. Im Schulterschluss mit seinem Zweiten Bürgermeister Josef „Josi“ Schmid und zeitweise mit Sigi Segl als Drittem Bürgermeister gestaltete Dr. Eberhard Reichert die Gartenstadt in ihren Grundzügen wie sie sich auch heute noch präsentiert.

„Es muss nicht immer noch mehr sein, das war schon damals Dein Credo“, fasste Bürgermeister Peter Köstler zusammen. „Qualität statt Quantität, das war die Leitlinie. Du hast Dir immer Ziele gesetzt, Visionen über längere Zeit verfolgt, auch wenn es Rückschläge gab. „Diese Zeit hatte ich zum Glück“, hast Du einmal gesagt.“

Konsens als Leitkultur

„Du hast eine sachliche, ausgleichende, lösungsorientierte Diskussionskultur eingeführt, bei der jeder gehört wurde“, so Peter Köstler in seiner Laudatio. „Das war besonders bemerkenswert, war doch der Gemeinderat nach der Wahl 1972 erst einmal heillos zerstritten. Dir ist die Integration gelungen.“

Besonders bemerkenswert sei gewesen, dass auch Mitglieder, die zwar sehr kompetent, aber vielleicht nicht so wortgewandt waren, stets gehört wurden. So wurden Entscheidungen dann auch auf breiter Basis langfristig von allen mitgetragen. Das brachte Projekte voran und war konstruktiv.

Er sei von tiefer Dankbarkeit erfüllt hinsichtlich seines Lebens als Bürgermeister in Gräfelfing, so bilanzierte Dr. Eberhard Reichert in seiner sich anschließenden Rede.

Er bedankte sich für den festlichen Empfang sowie auch bei allen Festgästen, die ihn zum Teil weite Strecken seiner Laufbahn begleitet hatten. Besonders bedankte er sich bei seiner Ehefrau Christa und seinen vier Söhnen Kai, Jörg, Till und Bernd, die ihn mit einem humorvollen gemeinsamen Vortrag hochleben ließen.

„Bürgermeister ist der schönste Beruf der Welt“ – mit diesem Satz verabschiedete sich Eberhard Reichert. „Welch ein Leben!“

„Danke, dass Du Gräfelfing ein halbes Leben lang „be-Reichert“ hast! Diese Be-Reicherung hält ja auch noch an durch die Ämter, die Du bis heute ausfüllst. Es ist ein gelungenes Lebenswerk, das Du uns hinterlässt“, schloss Peter Köstler.

Quelle: Gemeinde Gräfelfing

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Altbürgermeister und Ehrenbürger Dr. Eberhard Reichert feiert im Kreis seiner Familie mit den Festgästen (Foto: Gemeinde Gräfelfing)
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Gräfelfing feiert Altbürgermeister

Der Gräfelfinger Dr. Eberhard Reichert war 1972 einer der jüngsten Bürgermeister Deutschlands. Er sollte es dreißig Jahre lang bleiben.

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Drei Jahrzehnte lang hat er den Ort geprägt und ihm seine Handschrift verliehen: Im Alter von 30 Jahren wurde Dr. Eberhard Reichert 1972 einer der jüngsten Bürgermeister Deutschlands. Er sollte es dreißig Jahre lang bleiben. In eine Stichwahl musste er nach seinem Amtsantritt nie wieder.

Bürgermeister Peter Köstler, Kreisräte, aktuelle und ehemalig Bürgermeister, die Amtsleiter der Verwaltung, Vertreter der Vereine, Kirchen und politischen Gruppierungen, ehemalige Weggefährten, Freunde und Familie feierten den Grandseigneur der Gräfelfinger Kommunalpolitik am Freitag, dem 1. Juli 2022 im festlich geschmückten Bürgerhaus am Bahnhofsplatz und zeigten ihm ihre Wertschätzung für sein Lebenswerk.

Zwei Anlässe

Anlässe für den gewählten Zeitpunkt gab es gleich zwei: Dr. Eberhard Reichert war am 2.2.2022 runde 80 Jahre alt geworden und der 1. Juli war zudem vor genau 50 Jahren sein erster Arbeitstag im Rathaus. Die Gemeinde gratulierte.

Dr. Reichert in mitten seiner Söhne mit Bürgermeister Peter Köstler (re.), der den den Festabend eröffnete. (Foto: Gemeinde Gräfelfing)
Dr. Reichert in mitten seiner Söhne mit Bürgermeister Peter Köstler (re.), der den den Festabend eröffnete. (Foto: Gemeinde Gräfelfing)

„Ich freue mich wirklich sehr, dass wir heute dieses schöne Sommerfest doch noch feiern können. Eigentlich hätte es ja im Februar stattfinden sollen. Doch die Pandemie hat uns auch hier, wie bei so vielem, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es wäre einfach angesichts hoher Infektionszahlen zu riskant gewesen, und so haben wir schweren Herzens darauf verzichtet“, so eröffnete Bürgermeister Peter Köstler den Festabend.

Es war der Auftakt für einen bunten Reigen an Musik (Kleines Tanztee-Syndikat unter Leitung von Walter Erpf) sowie sowohl feierlichen als auch launigen Worten, unter anderem von den vier Söhnen des Altbürgermeisters, die mit ihren gesamten Familien anwesend waren.

„30 Jahre Bürgermeister in Gräfelfing – viele junge Gräfelfingerinnen und Gräfelfinger kannten bis dahin nur Dich an der Spitze der Gemeinde. Ich war einer von ihnen“, so Peter Köstler. „Am 30. August 1972 geboren – da warst du gerade zwei Monate Bürgermeister. Für mich warst du „der Bürgermeister“ und ich glaube, da spreche ich auch für viele Anwesende.“

„Mit gerade einmal 30 Jahren warst du 1972 tatsächlich einer der jüngsten Bürgermeister Deutschlands. So kurz nach dem Studium war der erste Arbeitstag im Rathaus sicherlich sehr aufregend, alles war neu, die Mitarbeiter, die handelnden Personen, Abläufe, Strukturen … da hieß es, sich schnell einzufinden. Das ist Dir bestens gelungen,“ lobte Köstler.

Die Verwaltung führte der spätere Ehrenbürger und Träger des Bundesverdienstkreuzes Dr. Reichert mit Umsicht, Kompetenz und diplomatischem Talent. Die Abläufe systematischer und effizienter zu gestalten – sowohl im Gemeinderat als auch in der Verwaltung – hatte er sich auf die Fahnen geschrieben. „Davon profitieren wir heute noch“, so Köstler.

Herausfordernde Aufgaben

Und die gute Zusammenarbeit war auch nötig, denn es waren in den 1970er Jahren turbulente, unruhige Zeiten in Gräfelfing mit heftigen kommunalpolitischen Fehden und herausfordernden Aufgaben.

Es galt, ortsprägende Gebäude zu bauen wie Schulen (Erweiterung des Schulcampus Lochham), ein weiteres Seniorenheim, die Betriebshof-Erweiterung (Wertstoffhof), das Jugendhaus an der Würm, die Jugendmusikschule, die Erweiterung des Friedhofs mit der Aussegnungshalle, der Feuerwehr-Neubau.

Anfang der 1980er Jahre wurde die Ortsmitte neugestaltet. Am Bahnhofsplatz kamen ursprünglich fünf Straßen zusammen, am Rand stand ein riesiges Kino. Der „undifferenzierten Asphaltfläche“ am Bahnhofsplatz ein ansprechendes Gesicht zu geben mit dem Bau des Bürgerhauses, dem Abhängen des Platzes von der Flurstraße und der Platzgestaltung, das war eine wichtige Zäsur.

Gartenstadt als oberste Maxime

Die Verhinderung der Hochhäuser „Hänsel und Gretel“, die Freihaltung der Würmufer, die Reform des Baurechts und die Aufstellung von Bebauungsplänen zur Wahrung des Gartenstadt-Charakters – all dies gehört zu Reicherts Erbe. Im Schulterschluss mit seinem Zweiten Bürgermeister Josef „Josi“ Schmid und zeitweise mit Sigi Segl als Drittem Bürgermeister gestaltete Dr. Eberhard Reichert die Gartenstadt in ihren Grundzügen wie sie sich auch heute noch präsentiert.

„Es muss nicht immer noch mehr sein, das war schon damals Dein Credo“, fasste Bürgermeister Peter Köstler zusammen. „Qualität statt Quantität, das war die Leitlinie. Du hast Dir immer Ziele gesetzt, Visionen über längere Zeit verfolgt, auch wenn es Rückschläge gab. „Diese Zeit hatte ich zum Glück“, hast Du einmal gesagt.“

Konsens als Leitkultur

„Du hast eine sachliche, ausgleichende, lösungsorientierte Diskussionskultur eingeführt, bei der jeder gehört wurde“, so Peter Köstler in seiner Laudatio. „Das war besonders bemerkenswert, war doch der Gemeinderat nach der Wahl 1972 erst einmal heillos zerstritten. Dir ist die Integration gelungen.“

Besonders bemerkenswert sei gewesen, dass auch Mitglieder, die zwar sehr kompetent, aber vielleicht nicht so wortgewandt waren, stets gehört wurden. So wurden Entscheidungen dann auch auf breiter Basis langfristig von allen mitgetragen. Das brachte Projekte voran und war konstruktiv.

Er sei von tiefer Dankbarkeit erfüllt hinsichtlich seines Lebens als Bürgermeister in Gräfelfing, so bilanzierte Dr. Eberhard Reichert in seiner sich anschließenden Rede.

Er bedankte sich für den festlichen Empfang sowie auch bei allen Festgästen, die ihn zum Teil weite Strecken seiner Laufbahn begleitet hatten. Besonders bedankte er sich bei seiner Ehefrau Christa und seinen vier Söhnen Kai, Jörg, Till und Bernd, die ihn mit einem humorvollen gemeinsamen Vortrag hochleben ließen.

„Bürgermeister ist der schönste Beruf der Welt“ – mit diesem Satz verabschiedete sich Eberhard Reichert. „Welch ein Leben!“

„Danke, dass Du Gräfelfing ein halbes Leben lang „be-Reichert“ hast! Diese Be-Reicherung hält ja auch noch an durch die Ämter, die Du bis heute ausfüllst. Es ist ein gelungenes Lebenswerk, das Du uns hinterlässt“, schloss Peter Köstler.

Quelle: Gemeinde Gräfelfing

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