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Gesellschaft | | von Unser Würmtal

Gelungene Lesung des Kraillinger Seniorenbeirats

Buchautor Thies Claussen stellt in Kraillinger Gemeindebibliothek sein neues, mittlerweile sechstes Buch vor

Was macht uns glücklich?

Auf viel Interesse stieß am vergangenen Freitagabend die Einladung des Kraillinger Seniorenbeirats zu einer Buchvorstellung mit Diskussion in der Kraillinger Gemeindebibliothek. Der Kraillinger Seniorenbeirat hatte zusammen mit den Seniorenbeauftragten der Gemeinde, Ute Richter und Udo Guizetti, und der Leiterin der Bibliothek, Diana Widmann, den Kraillinger Buchautor Thies Claussen gebeten, sein neues, mittlerweile sechstes Buch vorzustellen „Im Wandel der Zeit. Wo stehen wir? Wohin gehen wir?“. Karin Wolf, die Vorsitzende des Kraillinger Seniorenbeirats gratulierte zu Beginn der Gemeindebibliothek zu deren 60-jährigen Jubiläum und unterstrich, wie wichtig dieses Angebot gerade für die Kraillinger Seniorinnen und Senioren ist.

Aktuelle Gesamtsituation

Bevor Claussen auf drei Kapitel seines neuen Buches einging, die Anlass zum Nachdenken geben sollten, skizzierte er kurz die aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Gesamtsituation. Die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe das jahrzehntelang gewohnte Sicherheitsgefühl der Menschen erschüttert. Beides führe zu einem Berg schwerer Probleme wie Rezessionsgefahr, Rekordinflation, ungesicherte Energieversorgung, Explosion der Energie- und Lebensmittelpreise oder Rückstände im Kampf gegen den Klimawandel.

Für die Lesung und die Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wählte Claussen aber bewusst drei Themen aus, die losgelöst von den aktuellen Problemen Gelegenheit zur Reflektion boten: Welche Lebensphasen durchlaufen wir? Wie werden Menschen weise? und Was macht uns glücklich?

Die unterschiedlichen Lebensphasen skizzierte der Autor anhand von Siebenjahresperioden, die erstmals der griechische Staatsmann und Philosoph Solon beschrieben hatte. Vertieft behandelte er drei unterschiedliche Altersphasen. Die nachberufliche Zeit („Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“) als Lebensabschnitt, der geprägt ist von Aufbruch, Neuorientierung und Gestaltungsmöglichkeiten, die „Endlich-Zeit“.

Viele „junge Alte“ seien aktiv und nutzten vielfältige Möglichkeiten zum Engagement in Familie und Gesellschaft. Danach kommt das Alter näher, die „Solange-noch-Zeit“. Kräfte lassen nach, deutliche gesundheitliche Einschränkungen treten auf, bevor Menschen im letzten Lebensalter „Nicht-mehr-Zeit“ angewiesen sind auf Unterstützung, Betreuung oder Pflege.

Das zweite Thema von Claussen war „Wie werden Menschen weise?“ Judith Glück, Professorin für Psychologie, hat dazu fünf Eigenschaften definiert, über die weise Menschen verfügen: Offenheit für neue Perspektiven, ein kluger Umgang mit den eigenen Gefühlen, Einfühlungsvermögen, Reflektiertheit und Selbstvertrauen. Hierzu entspann sich eine intensive Diskussion.

Altbürgermeister Dieter Hager stellte fest, dass selbst als weise geltende Menschen wie Mahatma Gandhi, Dalai Lama oder Nelson Mandela kaum über alle dieser Eigenschaften verfügen würden. Udo Guizetti bezweifelte, ob die Generation X, die geprägt ist vom erarbeiteten Wohlstand der Elterngeneration, viele dieser Eigenschaften aufweise. Martin Hofmann, langjähriger früherer Gemeinderat, unterstrich die Bedeutung des Einfühlungsvermögens für unser gesellschaftliches Miteinander. Karin Wolf wies darauf hin, dass Sie in weiten Teilen der Gesellschaft keine Ellbogenmentalität feststellt, sondern Hilfsbereitschaft und gutes Miteinander.

Der interessante Abend klang mit dem Thema „Was macht uns glücklich?“ aus. Claussen begann mit einem Zitat von Albert Einstein „Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist, aufhören zu jammern.“ Vielfältige Fragen stellen sich. Was ist Glück eigentlich? Und was macht uns glücklich? Machen uns Geld oder Erfolg glücklich? Oder sind eher Gesundheit, Familie, Kinder und gute Freunde die Quellen des Glücks? Oder eine Kombination von beiden? Stimmt es, was der Volksmund behauptet „Jeder ist seines Glückes Schmied“?

Denkfehler

Laut Harvard-Glücksforscher Shawn Achor begehen die meisten Menschen den Denkfehler, „wenn ich erst einmal reich und finanziell unabhängig bin, dann werde ich glücklich sein.“ Nach Achor ist das ein Riesenfehler. Langzeitstudien der Harvard University, die weltweit bei der Glücksforschung führend ist, führten zu der Kernerkenntnis: „Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder. Punkt.“ Bei einer Umfrage unter 1200 Deutschen über 16 Jahren, was einen Menschen glücklich macht, steht die Gesundheit an oberster Stelle, gefolgt von Partnerschaft und Familie. Dann folgen „Eine Aufgabe“, Kinder und Beruf. Erst danach kommen Erfolg und das Geld als Quelle des Glücks.

Waltraud Asam, Mitglied des Seniorenbeirats, plädierte dazu, dass sich gerade ältere Menschen um mehr Kontakte und gute Beziehungen bemühen müssten, auch wenn dies gerade in Corona-Zeiten nicht immer leicht sei. Veronika Sanftl, ebenfalls Mitglied des Seniorenbeirats berichtete von einem besonderen Glücksmoment, als sie kürzlich Steinpilze gefunden habe. Auf Nachfrage von Altbürgermeister Dieter Hager wollte sie ihm aber die Fundstelle nicht verraten. Er habe sicher andere Möglichkeiten, um glücklich zu sein.

Karin Wolf beschloss den abwechslungsreichen Abend mit einem Dank an den Buchautor, an die Gemeindebibliothek und an den Seniorenbeauftragen Udo Guizetti.

Quelle: Seniorenbeirat der Gemeinde Krailling

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Gelungene Lesung des Kraillinger Seniorenbeirats

Buchautor Thies Claussen stellt in Kraillinger Gemeindebibliothek sein neues, mittlerweile sechstes Buch vor

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Was macht uns glücklich?

Auf viel Interesse stieß am vergangenen Freitagabend die Einladung des Kraillinger Seniorenbeirats zu einer Buchvorstellung mit Diskussion in der Kraillinger Gemeindebibliothek. Der Kraillinger Seniorenbeirat hatte zusammen mit den Seniorenbeauftragten der Gemeinde, Ute Richter und Udo Guizetti, und der Leiterin der Bibliothek, Diana Widmann, den Kraillinger Buchautor Thies Claussen gebeten, sein neues, mittlerweile sechstes Buch vorzustellen „Im Wandel der Zeit. Wo stehen wir? Wohin gehen wir?“. Karin Wolf, die Vorsitzende des Kraillinger Seniorenbeirats gratulierte zu Beginn der Gemeindebibliothek zu deren 60-jährigen Jubiläum und unterstrich, wie wichtig dieses Angebot gerade für die Kraillinger Seniorinnen und Senioren ist.

Aktuelle Gesamtsituation

Bevor Claussen auf drei Kapitel seines neuen Buches einging, die Anlass zum Nachdenken geben sollten, skizzierte er kurz die aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Gesamtsituation. Die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe das jahrzehntelang gewohnte Sicherheitsgefühl der Menschen erschüttert. Beides führe zu einem Berg schwerer Probleme wie Rezessionsgefahr, Rekordinflation, ungesicherte Energieversorgung, Explosion der Energie- und Lebensmittelpreise oder Rückstände im Kampf gegen den Klimawandel.

Für die Lesung und die Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wählte Claussen aber bewusst drei Themen aus, die losgelöst von den aktuellen Problemen Gelegenheit zur Reflektion boten: Welche Lebensphasen durchlaufen wir? Wie werden Menschen weise? und Was macht uns glücklich?

Die unterschiedlichen Lebensphasen skizzierte der Autor anhand von Siebenjahresperioden, die erstmals der griechische Staatsmann und Philosoph Solon beschrieben hatte. Vertieft behandelte er drei unterschiedliche Altersphasen. Die nachberufliche Zeit („Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“) als Lebensabschnitt, der geprägt ist von Aufbruch, Neuorientierung und Gestaltungsmöglichkeiten, die „Endlich-Zeit“.

Viele „junge Alte“ seien aktiv und nutzten vielfältige Möglichkeiten zum Engagement in Familie und Gesellschaft. Danach kommt das Alter näher, die „Solange-noch-Zeit“. Kräfte lassen nach, deutliche gesundheitliche Einschränkungen treten auf, bevor Menschen im letzten Lebensalter „Nicht-mehr-Zeit“ angewiesen sind auf Unterstützung, Betreuung oder Pflege.

Das zweite Thema von Claussen war „Wie werden Menschen weise?“ Judith Glück, Professorin für Psychologie, hat dazu fünf Eigenschaften definiert, über die weise Menschen verfügen: Offenheit für neue Perspektiven, ein kluger Umgang mit den eigenen Gefühlen, Einfühlungsvermögen, Reflektiertheit und Selbstvertrauen. Hierzu entspann sich eine intensive Diskussion.

Altbürgermeister Dieter Hager stellte fest, dass selbst als weise geltende Menschen wie Mahatma Gandhi, Dalai Lama oder Nelson Mandela kaum über alle dieser Eigenschaften verfügen würden. Udo Guizetti bezweifelte, ob die Generation X, die geprägt ist vom erarbeiteten Wohlstand der Elterngeneration, viele dieser Eigenschaften aufweise. Martin Hofmann, langjähriger früherer Gemeinderat, unterstrich die Bedeutung des Einfühlungsvermögens für unser gesellschaftliches Miteinander. Karin Wolf wies darauf hin, dass Sie in weiten Teilen der Gesellschaft keine Ellbogenmentalität feststellt, sondern Hilfsbereitschaft und gutes Miteinander.

Der interessante Abend klang mit dem Thema „Was macht uns glücklich?“ aus. Claussen begann mit einem Zitat von Albert Einstein „Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist, aufhören zu jammern.“ Vielfältige Fragen stellen sich. Was ist Glück eigentlich? Und was macht uns glücklich? Machen uns Geld oder Erfolg glücklich? Oder sind eher Gesundheit, Familie, Kinder und gute Freunde die Quellen des Glücks? Oder eine Kombination von beiden? Stimmt es, was der Volksmund behauptet „Jeder ist seines Glückes Schmied“?

Denkfehler

Laut Harvard-Glücksforscher Shawn Achor begehen die meisten Menschen den Denkfehler, „wenn ich erst einmal reich und finanziell unabhängig bin, dann werde ich glücklich sein.“ Nach Achor ist das ein Riesenfehler. Langzeitstudien der Harvard University, die weltweit bei der Glücksforschung führend ist, führten zu der Kernerkenntnis: „Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder. Punkt.“ Bei einer Umfrage unter 1200 Deutschen über 16 Jahren, was einen Menschen glücklich macht, steht die Gesundheit an oberster Stelle, gefolgt von Partnerschaft und Familie. Dann folgen „Eine Aufgabe“, Kinder und Beruf. Erst danach kommen Erfolg und das Geld als Quelle des Glücks.

Waltraud Asam, Mitglied des Seniorenbeirats, plädierte dazu, dass sich gerade ältere Menschen um mehr Kontakte und gute Beziehungen bemühen müssten, auch wenn dies gerade in Corona-Zeiten nicht immer leicht sei. Veronika Sanftl, ebenfalls Mitglied des Seniorenbeirats berichtete von einem besonderen Glücksmoment, als sie kürzlich Steinpilze gefunden habe. Auf Nachfrage von Altbürgermeister Dieter Hager wollte sie ihm aber die Fundstelle nicht verraten. Er habe sicher andere Möglichkeiten, um glücklich zu sein.

Karin Wolf beschloss den abwechslungsreichen Abend mit einem Dank an den Buchautor, an die Gemeindebibliothek und an den Seniorenbeauftragen Udo Guizetti.

Quelle: Seniorenbeirat der Gemeinde Krailling

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