Überrascht von den geltenden Regeln
Seit über zehn Jahren gibt es die gelben Abmarkierungen auf den Gehwegen in der Gräfelfinger Bahnhofstraße. Die Gemeinde nannte dies „Angebotsstreifen“ für Radfahrer. Ein Radweg ist es allerdings nicht. Sowohl Gemeinde als auch Polizei informieren Radfahrer und Passanten darüber regelmäßig über die verkehrliche und rechtliche Situation.
Im letzten Jahr waren Ex-Bürgermeisterin Uta Wüst, ADFC-Vertreter Martin Feldner und die Planegger Polizei in der Bahnhofstraße Gräfelfing unterwegs, um über die Rad- und Fußweg-Situation in der Bahnhofstraße aufzuklären. Am vergangenen Donnerstag kamen der neue Polizei-Vize Benedikt Dobmeier, der Sachgebietsleiter Verkehr Kerwin Kneisel und die Kontaktbeamten Georg Anner und Renate Mayer nach Gräfelfing und sprachen erneut die Passanten an.
„Es ist gut, dass wir regelmäßig informieren, wie die rechtliche Situation hier ist“, meinte Anner. „Es gibt jede Menge Beschwerden, zum einen von Fußgängern, von Radfahrern und auch von Autofahrern. Vor allem die Jugendlichen fahren hier leider wie Kraut und Rüben, das geht nicht.“ Mit Bedacht habe man die Mittagsstunden für den Informationseinsatz gewählt, so auch Dobmeier. „Wir möchten die Schüler und Jugendliche erreichen.“
Nur gelbe Abmarkierung, kein Fahrradweg
Denn: was als netter gelber Streifen auf den Gehwegen in der Bahnhofstraße abmarkiert wurde, ist mitnichten ein Radweg. Von der Gemeinde als „Angebotsstreifen für Radfahrer“ tituliert ist es nichts weiter als ein erweiterter Gehweg. „Der Gehweg besteht in der vollen Breite“, erklärte Kneisel. „Radfahrer werden nur geduldet. So steht es auch auf dem Verkehrsschild.“
Jeder meine nur, dass es „sein“ Fahrradstreifen sei. „Da werden die Fußgänger munter weggeklingelt. Aber das geht nicht. Radfahrer müssen sich hier an bestimmte Regeln halten.“ Nämlich an Schrittgeschwindigkeit, an Rücksichtnahme, an Vorrang gewähren und gegebenenfalls ans Absteigen. „So ist die rechtliche Situation“, betonte Kneisel. „Dazu gehört auch, dass die Radfahrer absteigen müssen, wenn eine Straße quert.“
Fehlplanung
„Ist mir neu“, meinte eine Passantin und war mit dieser Meinung nicht allein. Viele reagierten überrascht über die Infos zu den geltenden Regeln. Im Gemeinderat ist die Situation natürlich bekannt. „Jedem soll geholfen sein, wir diskutieren da viel. Eine Lösung haben wir noch nicht“, meinte Gemeinderat Walter Frank, der zufällig vor Ort war. „Nachbessern“, schlug Kontaktbeamter Anner vor, „auf lange Sicht muss die Gemeinde hier etwas ändern.“
Dritter Bürgermeister und ADFC-Vertreter Feldner begrüßte die Polizeiaktion. „Die Situation hier ist hochkomplex. Aus Sicht des ADFC ist die Abmarkierung schon ein Radweg. Es gibt also wiederstreitende Seiten.“ Er nannte die Gehweggestaltung „uneindeutig und eine Fehlplanung“ und den Begriff „Angebotsstreifen“ eine „Erfindung der Gemeinde Gräfelfing“.
Umgestaltung für 600.000 Euro?
„Die große Lösung für die Bahnhofstraße bleibt noch zu diskutieren, wie schon im laufenden Mobilitäts-Workshop geschieht. Bis dahin belassen wir es am besten so, wie es ist. Für die Entfernung des gelben Streifens müsste die Gemeinde ungefähr 600.000 Euro zahlen. Für das Geld fallen mir viele andere Dinge ein, mit denen man den Radverkehr besser fördern kann“, so Feldner.
Aus Sicht der PI 46 sei es ein gelungener Einsatz gewesen, resümierte die Dienststelle via Pressemitteilung. „Es bleibt zu hoffen, dass damit auch ein nachhaltiger Effekt zur Steigerung der Verkehrssicherheit in der Bahnhofstraße und für ein rücksichtsvolles Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer erreicht werden konnte.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Überrascht von den geltenden Regeln
Seit über zehn Jahren gibt es die gelben Abmarkierungen auf den Gehwegen in der Gräfelfinger Bahnhofstraße. Die Gemeinde nannte dies „Angebotsstreifen“ für Radfahrer. Ein Radweg ist es allerdings nicht. Sowohl Gemeinde als auch Polizei informieren Radfahrer und Passanten darüber regelmäßig über die verkehrliche und rechtliche Situation.
Im letzten Jahr waren Ex-Bürgermeisterin Uta Wüst, ADFC-Vertreter Martin Feldner und die Planegger Polizei in der Bahnhofstraße Gräfelfing unterwegs, um über die Rad- und Fußweg-Situation in der Bahnhofstraße aufzuklären. Am vergangenen Donnerstag kamen der neue Polizei-Vize Benedikt Dobmeier, der Sachgebietsleiter Verkehr Kerwin Kneisel und die Kontaktbeamten Georg Anner und Renate Mayer nach Gräfelfing und sprachen erneut die Passanten an.
„Es ist gut, dass wir regelmäßig informieren, wie die rechtliche Situation hier ist“, meinte Anner. „Es gibt jede Menge Beschwerden, zum einen von Fußgängern, von Radfahrern und auch von Autofahrern. Vor allem die Jugendlichen fahren hier leider wie Kraut und Rüben, das geht nicht.“ Mit Bedacht habe man die Mittagsstunden für den Informationseinsatz gewählt, so auch Dobmeier. „Wir möchten die Schüler und Jugendliche erreichen.“
Nur gelbe Abmarkierung, kein Fahrradweg
Denn: was als netter gelber Streifen auf den Gehwegen in der Bahnhofstraße abmarkiert wurde, ist mitnichten ein Radweg. Von der Gemeinde als „Angebotsstreifen für Radfahrer“ tituliert ist es nichts weiter als ein erweiterter Gehweg. „Der Gehweg besteht in der vollen Breite“, erklärte Kneisel. „Radfahrer werden nur geduldet. So steht es auch auf dem Verkehrsschild.“
Jeder meine nur, dass es „sein“ Fahrradstreifen sei. „Da werden die Fußgänger munter weggeklingelt. Aber das geht nicht. Radfahrer müssen sich hier an bestimmte Regeln halten.“ Nämlich an Schrittgeschwindigkeit, an Rücksichtnahme, an Vorrang gewähren und gegebenenfalls ans Absteigen. „So ist die rechtliche Situation“, betonte Kneisel. „Dazu gehört auch, dass die Radfahrer absteigen müssen, wenn eine Straße quert.“
Fehlplanung
„Ist mir neu“, meinte eine Passantin und war mit dieser Meinung nicht allein. Viele reagierten überrascht über die Infos zu den geltenden Regeln. Im Gemeinderat ist die Situation natürlich bekannt. „Jedem soll geholfen sein, wir diskutieren da viel. Eine Lösung haben wir noch nicht“, meinte Gemeinderat Walter Frank, der zufällig vor Ort war. „Nachbessern“, schlug Kontaktbeamter Anner vor, „auf lange Sicht muss die Gemeinde hier etwas ändern.“
Dritter Bürgermeister und ADFC-Vertreter Feldner begrüßte die Polizeiaktion. „Die Situation hier ist hochkomplex. Aus Sicht des ADFC ist die Abmarkierung schon ein Radweg. Es gibt also wiederstreitende Seiten.“ Er nannte die Gehweggestaltung „uneindeutig und eine Fehlplanung“ und den Begriff „Angebotsstreifen“ eine „Erfindung der Gemeinde Gräfelfing“.
Umgestaltung für 600.000 Euro?
„Die große Lösung für die Bahnhofstraße bleibt noch zu diskutieren, wie schon im laufenden Mobilitäts-Workshop geschieht. Bis dahin belassen wir es am besten so, wie es ist. Für die Entfernung des gelben Streifens müsste die Gemeinde ungefähr 600.000 Euro zahlen. Für das Geld fallen mir viele andere Dinge ein, mit denen man den Radverkehr besser fördern kann“, so Feldner.
Aus Sicht der PI 46 sei es ein gelungener Einsatz gewesen, resümierte die Dienststelle via Pressemitteilung. „Es bleibt zu hoffen, dass damit auch ein nachhaltiger Effekt zur Steigerung der Verkehrssicherheit in der Bahnhofstraße und für ein rücksichtsvolles Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer erreicht werden konnte.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Überrascht von den geltenden Regeln
Seit über zehn Jahren gibt es die gelben Abmarkierungen auf den Gehwegen in der Gräfelfinger Bahnhofstraße. Die Gemeinde nannte dies „Angebotsstreifen“ für Radfahrer. Ein Radweg ist es allerdings nicht. Sowohl Gemeinde als auch Polizei informieren Radfahrer und Passanten darüber regelmäßig über die verkehrliche und rechtliche Situation.
Im letzten Jahr waren Ex-Bürgermeisterin Uta Wüst, ADFC-Vertreter Martin Feldner und die Planegger Polizei in der Bahnhofstraße Gräfelfing unterwegs, um über die Rad- und Fußweg-Situation in der Bahnhofstraße aufzuklären. Am vergangenen Donnerstag kamen der neue Polizei-Vize Benedikt Dobmeier, der Sachgebietsleiter Verkehr Kerwin Kneisel und die Kontaktbeamten Georg Anner und Renate Mayer nach Gräfelfing und sprachen erneut die Passanten an.
„Es ist gut, dass wir regelmäßig informieren, wie die rechtliche Situation hier ist“, meinte Anner. „Es gibt jede Menge Beschwerden, zum einen von Fußgängern, von Radfahrern und auch von Autofahrern. Vor allem die Jugendlichen fahren hier leider wie Kraut und Rüben, das geht nicht.“ Mit Bedacht habe man die Mittagsstunden für den Informationseinsatz gewählt, so auch Dobmeier. „Wir möchten die Schüler und Jugendliche erreichen.“
Nur gelbe Abmarkierung, kein Fahrradweg
Denn: was als netter gelber Streifen auf den Gehwegen in der Bahnhofstraße abmarkiert wurde, ist mitnichten ein Radweg. Von der Gemeinde als „Angebotsstreifen für Radfahrer“ tituliert ist es nichts weiter als ein erweiterter Gehweg. „Der Gehweg besteht in der vollen Breite“, erklärte Kneisel. „Radfahrer werden nur geduldet. So steht es auch auf dem Verkehrsschild.“
Jeder meine nur, dass es „sein“ Fahrradstreifen sei. „Da werden die Fußgänger munter weggeklingelt. Aber das geht nicht. Radfahrer müssen sich hier an bestimmte Regeln halten.“ Nämlich an Schrittgeschwindigkeit, an Rücksichtnahme, an Vorrang gewähren und gegebenenfalls ans Absteigen. „So ist die rechtliche Situation“, betonte Kneisel. „Dazu gehört auch, dass die Radfahrer absteigen müssen, wenn eine Straße quert.“
Fehlplanung
„Ist mir neu“, meinte eine Passantin und war mit dieser Meinung nicht allein. Viele reagierten überrascht über die Infos zu den geltenden Regeln. Im Gemeinderat ist die Situation natürlich bekannt. „Jedem soll geholfen sein, wir diskutieren da viel. Eine Lösung haben wir noch nicht“, meinte Gemeinderat Walter Frank, der zufällig vor Ort war. „Nachbessern“, schlug Kontaktbeamter Anner vor, „auf lange Sicht muss die Gemeinde hier etwas ändern.“
Dritter Bürgermeister und ADFC-Vertreter Feldner begrüßte die Polizeiaktion. „Die Situation hier ist hochkomplex. Aus Sicht des ADFC ist die Abmarkierung schon ein Radweg. Es gibt also wiederstreitende Seiten.“ Er nannte die Gehweggestaltung „uneindeutig und eine Fehlplanung“ und den Begriff „Angebotsstreifen“ eine „Erfindung der Gemeinde Gräfelfing“.
Umgestaltung für 600.000 Euro?
„Die große Lösung für die Bahnhofstraße bleibt noch zu diskutieren, wie schon im laufenden Mobilitäts-Workshop geschieht. Bis dahin belassen wir es am besten so, wie es ist. Für die Entfernung des gelben Streifens müsste die Gemeinde ungefähr 600.000 Euro zahlen. Für das Geld fallen mir viele andere Dinge ein, mit denen man den Radverkehr besser fördern kann“, so Feldner.
Aus Sicht der PI 46 sei es ein gelungener Einsatz gewesen, resümierte die Dienststelle via Pressemitteilung. „Es bleibt zu hoffen, dass damit auch ein nachhaltiger Effekt zur Steigerung der Verkehrssicherheit in der Bahnhofstraße und für ein rücksichtsvolles Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer erreicht werden konnte.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal