Friedhof in Planegg - was passt und was nicht?
Kurz vor Totensonntag diskutierte der Planegger Haupt-, Finanz-, Kulturausschuss über die Gestaltung der Gräber
Immer der letzte Sonntag vorm ersten Advent wird als Totensonntag gefeiert, in 2022 ist es also der 20. November. In Bayern gilt der Tag als so genannter stiller Feiertag mit striktem Tanzverbot bis 2 Uhr morgens am nächsten Tag. Doch dies ist natürlich nicht das Wesentliche. So wie an Allerheiligen und dem Volkstrauertag wird – vor allem in der evangelischen Tradition – der Verstorbenen gedacht.
Gerade vorm Wochenende mit dem Totensonntag diskutierte der Haupt-, Finanz-, Kulturausschuss (HFK) im Planegger Gemeinderat einen Antrag der Maria-Eich-Mönche auf Grabgestaltung. Der Augustinerkonvent hatte zusätzlich zur bestehenden Grabstelle auf dem Planegger Friedhof eine weitere gekauft. Für die Gestaltung der neuen Stelle beauftragten die Mönche einen Architekten. Prior Bruder Christian Rentsch stellte den Entwurf im Ausschuss vor.
Geplant sei ein dreiteiliges Grab von mehreren grauen Steinplatten, die zum einen als Sitzgelegenheit dienen sollen und teils wie ein offenes Buch gestaltet sind. Auf die Platten werden die Namen der Verstorbenen graviert werden. Zur Diskussion kam es auch deswegen, weil die künstlerisch aufwendige Gestaltung nicht der Planegger Grabmalordnung entspricht.
Stilbruch?
Der Rat reagierte mit geteilten Ansichten auf die Vorlagen. Während Angelika Lawo, grüneGruppe 21 („schlichte Modernität, nah am Menschen“)und Judith Grimme, Grüne, in ihren Redebeiträgen die Gestaltung lobten und die neue Vielfalt auf dem Planegger Friedhof herausstellten, kritisierten andere den Entwurf.
Cornelia David, Freie Wähler, sprach von „Stilbruch in unserer Eingangsallee“ mit gleich zwei Ausschlusskriterien: zum Hinsetzen gebe es keinen Schatten und zeuge ein Hinsetzen vor wenig Respekt vor den Verstorbenen. Auch Peter von Schall-Riaucour lehnte den Vorschlag der Augustiner ab. „Es passt nicht!“
Er berief sich auf die Friedhofsordnung, die schlichte, schöne Ruhestätte vorsehe. „Und das macht unseren Friedhof auch zu einem der schönsten im Würmtal. Die vorherrschende schlichte Einfachheit ist ganz im Sinne von Jesus Christus“, so von Schall-Riaucour. „Dieses Bauwerk hat damit wenig zu tun.“
Schall-Riaucour plädierte gegen eine Ausnahmeregelung der bestehenden Friedhofssatzung und fragte den Prior, ob es Alternativen gebe. Dieser verneinte, im Falle der Ablehnung gebe es einen Grabstein mit den Namen. Doch soweit kommt es nun nicht. Mehrheitlich genehmigten die Ratsmitglieder den modernen Augustiner-Vorschlag.
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Friedhof in Planegg - was passt und was nicht?
Kurz vor Totensonntag diskutierte der Planegger Haupt-, Finanz-, Kulturausschuss über die Gestaltung der Gräber
Immer der letzte Sonntag vorm ersten Advent wird als Totensonntag gefeiert, in 2022 ist es also der 20. November. In Bayern gilt der Tag als so genannter stiller Feiertag mit striktem Tanzverbot bis 2 Uhr morgens am nächsten Tag. Doch dies ist natürlich nicht das Wesentliche. So wie an Allerheiligen und dem Volkstrauertag wird – vor allem in der evangelischen Tradition – der Verstorbenen gedacht.
Gerade vorm Wochenende mit dem Totensonntag diskutierte der Haupt-, Finanz-, Kulturausschuss (HFK) im Planegger Gemeinderat einen Antrag der Maria-Eich-Mönche auf Grabgestaltung. Der Augustinerkonvent hatte zusätzlich zur bestehenden Grabstelle auf dem Planegger Friedhof eine weitere gekauft. Für die Gestaltung der neuen Stelle beauftragten die Mönche einen Architekten. Prior Bruder Christian Rentsch stellte den Entwurf im Ausschuss vor.
Geplant sei ein dreiteiliges Grab von mehreren grauen Steinplatten, die zum einen als Sitzgelegenheit dienen sollen und teils wie ein offenes Buch gestaltet sind. Auf die Platten werden die Namen der Verstorbenen graviert werden. Zur Diskussion kam es auch deswegen, weil die künstlerisch aufwendige Gestaltung nicht der Planegger Grabmalordnung entspricht.
Stilbruch?
Der Rat reagierte mit geteilten Ansichten auf die Vorlagen. Während Angelika Lawo, grüneGruppe 21 („schlichte Modernität, nah am Menschen“)und Judith Grimme, Grüne, in ihren Redebeiträgen die Gestaltung lobten und die neue Vielfalt auf dem Planegger Friedhof herausstellten, kritisierten andere den Entwurf.
Cornelia David, Freie Wähler, sprach von „Stilbruch in unserer Eingangsallee“ mit gleich zwei Ausschlusskriterien: zum Hinsetzen gebe es keinen Schatten und zeuge ein Hinsetzen vor wenig Respekt vor den Verstorbenen. Auch Peter von Schall-Riaucour lehnte den Vorschlag der Augustiner ab. „Es passt nicht!“
Er berief sich auf die Friedhofsordnung, die schlichte, schöne Ruhestätte vorsehe. „Und das macht unseren Friedhof auch zu einem der schönsten im Würmtal. Die vorherrschende schlichte Einfachheit ist ganz im Sinne von Jesus Christus“, so von Schall-Riaucour. „Dieses Bauwerk hat damit wenig zu tun.“
Schall-Riaucour plädierte gegen eine Ausnahmeregelung der bestehenden Friedhofssatzung und fragte den Prior, ob es Alternativen gebe. Dieser verneinte, im Falle der Ablehnung gebe es einen Grabstein mit den Namen. Doch soweit kommt es nun nicht. Mehrheitlich genehmigten die Ratsmitglieder den modernen Augustiner-Vorschlag.
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Friedhof in Planegg - was passt und was nicht?
Kurz vor Totensonntag diskutierte der Planegger Haupt-, Finanz-, Kulturausschuss über die Gestaltung der Gräber
Immer der letzte Sonntag vorm ersten Advent wird als Totensonntag gefeiert, in 2022 ist es also der 20. November. In Bayern gilt der Tag als so genannter stiller Feiertag mit striktem Tanzverbot bis 2 Uhr morgens am nächsten Tag. Doch dies ist natürlich nicht das Wesentliche. So wie an Allerheiligen und dem Volkstrauertag wird – vor allem in der evangelischen Tradition – der Verstorbenen gedacht.
Gerade vorm Wochenende mit dem Totensonntag diskutierte der Haupt-, Finanz-, Kulturausschuss (HFK) im Planegger Gemeinderat einen Antrag der Maria-Eich-Mönche auf Grabgestaltung. Der Augustinerkonvent hatte zusätzlich zur bestehenden Grabstelle auf dem Planegger Friedhof eine weitere gekauft. Für die Gestaltung der neuen Stelle beauftragten die Mönche einen Architekten. Prior Bruder Christian Rentsch stellte den Entwurf im Ausschuss vor.
Geplant sei ein dreiteiliges Grab von mehreren grauen Steinplatten, die zum einen als Sitzgelegenheit dienen sollen und teils wie ein offenes Buch gestaltet sind. Auf die Platten werden die Namen der Verstorbenen graviert werden. Zur Diskussion kam es auch deswegen, weil die künstlerisch aufwendige Gestaltung nicht der Planegger Grabmalordnung entspricht.
Stilbruch?
Der Rat reagierte mit geteilten Ansichten auf die Vorlagen. Während Angelika Lawo, grüneGruppe 21 („schlichte Modernität, nah am Menschen“)und Judith Grimme, Grüne, in ihren Redebeiträgen die Gestaltung lobten und die neue Vielfalt auf dem Planegger Friedhof herausstellten, kritisierten andere den Entwurf.
Cornelia David, Freie Wähler, sprach von „Stilbruch in unserer Eingangsallee“ mit gleich zwei Ausschlusskriterien: zum Hinsetzen gebe es keinen Schatten und zeuge ein Hinsetzen vor wenig Respekt vor den Verstorbenen. Auch Peter von Schall-Riaucour lehnte den Vorschlag der Augustiner ab. „Es passt nicht!“
Er berief sich auf die Friedhofsordnung, die schlichte, schöne Ruhestätte vorsehe. „Und das macht unseren Friedhof auch zu einem der schönsten im Würmtal. Die vorherrschende schlichte Einfachheit ist ganz im Sinne von Jesus Christus“, so von Schall-Riaucour. „Dieses Bauwerk hat damit wenig zu tun.“
Schall-Riaucour plädierte gegen eine Ausnahmeregelung der bestehenden Friedhofssatzung und fragte den Prior, ob es Alternativen gebe. Dieser verneinte, im Falle der Ablehnung gebe es einen Grabstein mit den Namen. Doch soweit kommt es nun nicht. Mehrheitlich genehmigten die Ratsmitglieder den modernen Augustiner-Vorschlag.
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal