Flaniererlebnis statt Durchfahrtsstraße in Gauting
Als Anregung aus Gautings Klimadialog entstand im Herbst 2020 der Arbeitskreis Mobilität Gauting. Dieser soll Verkehrsprobleme diskutieren, Alternativen in der Mobilität aufzeigen und alle Verkehrsteilnehmer im Blick haben. Nun kam der Arbeitskreis zum ersten Mal zusammen. Diskutiert wurde vor allem eins: Was können wir tun, damit sich der ruhende Verkehr, sprich die Unmengen von parkenden Autos, reduziert.
Ein kleiner, engagierter Kreis von zwölf Bürgern, darunter Bürgermeisterin Brigitte Kössinger sowie die Gemeinderäte Richard Eck (UBG), Florian Egginger (CSU), Axel Höpner (MFG) und Heinz Moser (Grüne) trafen sich zum ersten Zusammentreffen des neuen Arbeitskreis Mobilität Gauting. Organisator und Umweltbeauftragter im Rathaus Wilhelm Rodrian betonte im Vorfeld: „Wir steigen komplett ergebnisoffen in das Thema ein.“ Die Intention des Treffens sei, erste Erfahrungen auszutauschen, bevor eine Richtung oder gar Maßnahmen in Angriff genommen werden könnten.
Bürgermeisterin Kössinger kam um zuzuhören. „Ich bin gespannt auf die Anregungen der Bürger“, meinte sie und beteiligte vorerst nicht an der Diskussion. Moderator Florian Egginger eröffnete die Diskussion mit dem Thema „ruhender Verkehr“, da durch Corona zwar weniger Verkehr auf den Straßen herrschte, diese aber so zugestellt waren, sodass teilweise kein Platz für Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge blieb.
Dialog mit dem Einzelhandel
In der Diskussion kamen dauerparkende Wohnwägen, der Parkverkehr in der Bahnhofstraße, übergroße Landwirtschaftsfahrzeuge und erste Gedanken für eine Parkraum-Bewirtschaftung auf den Tisch. „Ein Treffen mit Einzelhändlern vom Gewerbeverband Gauting gab es schon“, erklärte Rodrian. „Wir wollen das Park-Problem mit den Geschäften lösen. Da soll niemand abgehängt werden, werden Geschäfte, noch Kunden, vor allem keine Kunden, denen der Berg zu schaffen macht und die letztendlich aufs Auto angewiesen sind.“
Fazit der Diskutierenden: in Wohnstraßen ließe sich mit effektiver Beschilderung und möglicherweise einseitigem Halteverbot Entspannung auf der Straße erreichen. Im Geschäftsgebiet könne man über eine Parkraumbewirtschaftung nachdenken. Nach dem Motto: Flaniererlebnis statt Durchfahrtsstraße. So habe auch die Kaufinger Straße in München ihren Weg von einer befahrenen Straße in eine Fußgängerzone geschafft, meinte ein Bürger.
Höhere Lebensqualität durch weniger Parkraum
Gemeinderat Moser fasste zusammen: „Ich höre aus den Anregungen der Bürger, dass es einen Wunsch gibt, wieder eine gewisse Ordnung auf unseren Straßen herzustellen.“ Damit schlug er den Bogen zu den fehlenden Radabstellflächen. „Man sollte das Umsteigen aufs Rad fördern“, so auch Gemeinderat Höpfner. Damit arbeite man gegen die Bequemlichkeit der Leute. Aber einen Radius von 200 Metern zu Fuß sollte man immer im Kopf haben.
Moderator Egginger betonte, dass man insgesamt mehr Alternativen schaffen sollte. Leute zu gängeln sei eine Möglichkeit, die aber weniger zum Ziel führe, als wenn die Leute schöne Angebote fürs Radfahren bekämen. „Es muss den Leuten bewusst werden, dass sich die Lebensqualität erhöht, wenn der Parkraum auf der Bahnhofstraße deutlich kleiner wird.“
Bürgermeisterin schlägt Gemeinde-Shuttle-Bus vor
Unter den Alternativen muss das Auto auch in Zukunft Berücksichtigung finden. Dafür plädierte Bürgermeisterin Kössinger. „Es gibt viele Leute, die das Auto einfach brauchen. Deshalb ist eine Parkraumb-Bewirtschaftung fürs Zentrum eine sinnvolle Sache.“ In Wohngebieten helfe der Appell, sein Auto eben doch in die Garage zu fahren. „Es kommt auf jeden Bürger an, sich eigenverantwortlich und rücksichtsvoll zu verhalten.“
Sie bedauerte, dass viele Busse halbleer oder ganz leer führen. „Auch hier können wir das Bewusstsein der Bürger schärfen. Und warum nicht einen Gemeinde-Shuttle-Bus einrichten, der ähnlich wie der Bürgerbus herumfährt?“ Oder warum nicht Carsharing fördern? Auch sie plädierte dafür, weniger mit Verboten zu hantieren. „Da kommen wir nicht weiter. Dreiviertel der Leute halten Gesetze ein und richten sich nach den gegebenen Strukturen. Wir brauchen deswegen machbare Alternativen für alle und attraktive Angebote dafür.“
Damit hat sich der Arbeitskreis selbst noch einmal die Aufgabe gestellt, für die er ins Leben gerufen wurde: in die Zukunft denken und den Ortsverkehr neu denken. „Wir haben viel gehört, wo der Schuh drückt“, schloss Egginger. „Wir werden nun alle Ideen und Vorschläge zusammenfassen und dies als Grundlage für unsere weitere Arbeit nehmen und dann auch den Kontakt mit den Bürgern suchen.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Flaniererlebnis statt Durchfahrtsstraße in Gauting
Als Anregung aus Gautings Klimadialog entstand im Herbst 2020 der Arbeitskreis Mobilität Gauting. Dieser soll Verkehrsprobleme diskutieren, Alternativen in der Mobilität aufzeigen und alle Verkehrsteilnehmer im Blick haben. Nun kam der Arbeitskreis zum ersten Mal zusammen. Diskutiert wurde vor allem eins: Was können wir tun, damit sich der ruhende Verkehr, sprich die Unmengen von parkenden Autos, reduziert.
Ein kleiner, engagierter Kreis von zwölf Bürgern, darunter Bürgermeisterin Brigitte Kössinger sowie die Gemeinderäte Richard Eck (UBG), Florian Egginger (CSU), Axel Höpner (MFG) und Heinz Moser (Grüne) trafen sich zum ersten Zusammentreffen des neuen Arbeitskreis Mobilität Gauting. Organisator und Umweltbeauftragter im Rathaus Wilhelm Rodrian betonte im Vorfeld: „Wir steigen komplett ergebnisoffen in das Thema ein.“ Die Intention des Treffens sei, erste Erfahrungen auszutauschen, bevor eine Richtung oder gar Maßnahmen in Angriff genommen werden könnten.
Bürgermeisterin Kössinger kam um zuzuhören. „Ich bin gespannt auf die Anregungen der Bürger“, meinte sie und beteiligte vorerst nicht an der Diskussion. Moderator Florian Egginger eröffnete die Diskussion mit dem Thema „ruhender Verkehr“, da durch Corona zwar weniger Verkehr auf den Straßen herrschte, diese aber so zugestellt waren, sodass teilweise kein Platz für Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge blieb.
Dialog mit dem Einzelhandel
In der Diskussion kamen dauerparkende Wohnwägen, der Parkverkehr in der Bahnhofstraße, übergroße Landwirtschaftsfahrzeuge und erste Gedanken für eine Parkraum-Bewirtschaftung auf den Tisch. „Ein Treffen mit Einzelhändlern vom Gewerbeverband Gauting gab es schon“, erklärte Rodrian. „Wir wollen das Park-Problem mit den Geschäften lösen. Da soll niemand abgehängt werden, werden Geschäfte, noch Kunden, vor allem keine Kunden, denen der Berg zu schaffen macht und die letztendlich aufs Auto angewiesen sind.“
Fazit der Diskutierenden: in Wohnstraßen ließe sich mit effektiver Beschilderung und möglicherweise einseitigem Halteverbot Entspannung auf der Straße erreichen. Im Geschäftsgebiet könne man über eine Parkraumbewirtschaftung nachdenken. Nach dem Motto: Flaniererlebnis statt Durchfahrtsstraße. So habe auch die Kaufinger Straße in München ihren Weg von einer befahrenen Straße in eine Fußgängerzone geschafft, meinte ein Bürger.
Höhere Lebensqualität durch weniger Parkraum
Gemeinderat Moser fasste zusammen: „Ich höre aus den Anregungen der Bürger, dass es einen Wunsch gibt, wieder eine gewisse Ordnung auf unseren Straßen herzustellen.“ Damit schlug er den Bogen zu den fehlenden Radabstellflächen. „Man sollte das Umsteigen aufs Rad fördern“, so auch Gemeinderat Höpfner. Damit arbeite man gegen die Bequemlichkeit der Leute. Aber einen Radius von 200 Metern zu Fuß sollte man immer im Kopf haben.
Moderator Egginger betonte, dass man insgesamt mehr Alternativen schaffen sollte. Leute zu gängeln sei eine Möglichkeit, die aber weniger zum Ziel führe, als wenn die Leute schöne Angebote fürs Radfahren bekämen. „Es muss den Leuten bewusst werden, dass sich die Lebensqualität erhöht, wenn der Parkraum auf der Bahnhofstraße deutlich kleiner wird.“
Bürgermeisterin schlägt Gemeinde-Shuttle-Bus vor
Unter den Alternativen muss das Auto auch in Zukunft Berücksichtigung finden. Dafür plädierte Bürgermeisterin Kössinger. „Es gibt viele Leute, die das Auto einfach brauchen. Deshalb ist eine Parkraumb-Bewirtschaftung fürs Zentrum eine sinnvolle Sache.“ In Wohngebieten helfe der Appell, sein Auto eben doch in die Garage zu fahren. „Es kommt auf jeden Bürger an, sich eigenverantwortlich und rücksichtsvoll zu verhalten.“
Sie bedauerte, dass viele Busse halbleer oder ganz leer führen. „Auch hier können wir das Bewusstsein der Bürger schärfen. Und warum nicht einen Gemeinde-Shuttle-Bus einrichten, der ähnlich wie der Bürgerbus herumfährt?“ Oder warum nicht Carsharing fördern? Auch sie plädierte dafür, weniger mit Verboten zu hantieren. „Da kommen wir nicht weiter. Dreiviertel der Leute halten Gesetze ein und richten sich nach den gegebenen Strukturen. Wir brauchen deswegen machbare Alternativen für alle und attraktive Angebote dafür.“
Damit hat sich der Arbeitskreis selbst noch einmal die Aufgabe gestellt, für die er ins Leben gerufen wurde: in die Zukunft denken und den Ortsverkehr neu denken. „Wir haben viel gehört, wo der Schuh drückt“, schloss Egginger. „Wir werden nun alle Ideen und Vorschläge zusammenfassen und dies als Grundlage für unsere weitere Arbeit nehmen und dann auch den Kontakt mit den Bürgern suchen.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Flaniererlebnis statt Durchfahrtsstraße in Gauting
Als Anregung aus Gautings Klimadialog entstand im Herbst 2020 der Arbeitskreis Mobilität Gauting. Dieser soll Verkehrsprobleme diskutieren, Alternativen in der Mobilität aufzeigen und alle Verkehrsteilnehmer im Blick haben. Nun kam der Arbeitskreis zum ersten Mal zusammen. Diskutiert wurde vor allem eins: Was können wir tun, damit sich der ruhende Verkehr, sprich die Unmengen von parkenden Autos, reduziert.
Ein kleiner, engagierter Kreis von zwölf Bürgern, darunter Bürgermeisterin Brigitte Kössinger sowie die Gemeinderäte Richard Eck (UBG), Florian Egginger (CSU), Axel Höpner (MFG) und Heinz Moser (Grüne) trafen sich zum ersten Zusammentreffen des neuen Arbeitskreis Mobilität Gauting. Organisator und Umweltbeauftragter im Rathaus Wilhelm Rodrian betonte im Vorfeld: „Wir steigen komplett ergebnisoffen in das Thema ein.“ Die Intention des Treffens sei, erste Erfahrungen auszutauschen, bevor eine Richtung oder gar Maßnahmen in Angriff genommen werden könnten.
Bürgermeisterin Kössinger kam um zuzuhören. „Ich bin gespannt auf die Anregungen der Bürger“, meinte sie und beteiligte vorerst nicht an der Diskussion. Moderator Florian Egginger eröffnete die Diskussion mit dem Thema „ruhender Verkehr“, da durch Corona zwar weniger Verkehr auf den Straßen herrschte, diese aber so zugestellt waren, sodass teilweise kein Platz für Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge blieb.
Dialog mit dem Einzelhandel
In der Diskussion kamen dauerparkende Wohnwägen, der Parkverkehr in der Bahnhofstraße, übergroße Landwirtschaftsfahrzeuge und erste Gedanken für eine Parkraum-Bewirtschaftung auf den Tisch. „Ein Treffen mit Einzelhändlern vom Gewerbeverband Gauting gab es schon“, erklärte Rodrian. „Wir wollen das Park-Problem mit den Geschäften lösen. Da soll niemand abgehängt werden, werden Geschäfte, noch Kunden, vor allem keine Kunden, denen der Berg zu schaffen macht und die letztendlich aufs Auto angewiesen sind.“
Fazit der Diskutierenden: in Wohnstraßen ließe sich mit effektiver Beschilderung und möglicherweise einseitigem Halteverbot Entspannung auf der Straße erreichen. Im Geschäftsgebiet könne man über eine Parkraumbewirtschaftung nachdenken. Nach dem Motto: Flaniererlebnis statt Durchfahrtsstraße. So habe auch die Kaufinger Straße in München ihren Weg von einer befahrenen Straße in eine Fußgängerzone geschafft, meinte ein Bürger.
Höhere Lebensqualität durch weniger Parkraum
Gemeinderat Moser fasste zusammen: „Ich höre aus den Anregungen der Bürger, dass es einen Wunsch gibt, wieder eine gewisse Ordnung auf unseren Straßen herzustellen.“ Damit schlug er den Bogen zu den fehlenden Radabstellflächen. „Man sollte das Umsteigen aufs Rad fördern“, so auch Gemeinderat Höpfner. Damit arbeite man gegen die Bequemlichkeit der Leute. Aber einen Radius von 200 Metern zu Fuß sollte man immer im Kopf haben.
Moderator Egginger betonte, dass man insgesamt mehr Alternativen schaffen sollte. Leute zu gängeln sei eine Möglichkeit, die aber weniger zum Ziel führe, als wenn die Leute schöne Angebote fürs Radfahren bekämen. „Es muss den Leuten bewusst werden, dass sich die Lebensqualität erhöht, wenn der Parkraum auf der Bahnhofstraße deutlich kleiner wird.“
Bürgermeisterin schlägt Gemeinde-Shuttle-Bus vor
Unter den Alternativen muss das Auto auch in Zukunft Berücksichtigung finden. Dafür plädierte Bürgermeisterin Kössinger. „Es gibt viele Leute, die das Auto einfach brauchen. Deshalb ist eine Parkraumb-Bewirtschaftung fürs Zentrum eine sinnvolle Sache.“ In Wohngebieten helfe der Appell, sein Auto eben doch in die Garage zu fahren. „Es kommt auf jeden Bürger an, sich eigenverantwortlich und rücksichtsvoll zu verhalten.“
Sie bedauerte, dass viele Busse halbleer oder ganz leer führen. „Auch hier können wir das Bewusstsein der Bürger schärfen. Und warum nicht einen Gemeinde-Shuttle-Bus einrichten, der ähnlich wie der Bürgerbus herumfährt?“ Oder warum nicht Carsharing fördern? Auch sie plädierte dafür, weniger mit Verboten zu hantieren. „Da kommen wir nicht weiter. Dreiviertel der Leute halten Gesetze ein und richten sich nach den gegebenen Strukturen. Wir brauchen deswegen machbare Alternativen für alle und attraktive Angebote dafür.“
Damit hat sich der Arbeitskreis selbst noch einmal die Aufgabe gestellt, für die er ins Leben gerufen wurde: in die Zukunft denken und den Ortsverkehr neu denken. „Wir haben viel gehört, wo der Schuh drückt“, schloss Egginger. „Wir werden nun alle Ideen und Vorschläge zusammenfassen und dies als Grundlage für unsere weitere Arbeit nehmen und dann auch den Kontakt mit den Bürgern suchen.“
Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal