Fahrradverkehr in den Würmtalgemeinden
Mit Beginn der Pandemie stiegen immer mehr Leute aufs Fahrrad um. Dank steigender Spritpreisen hält der Trend an.
Steigende Spritpreisen bringen mehr Leute auf das Rad. Das ist gut für die Gesundheit, für den Geldbeutel und die Umwelt sowieso. Ihr Engagement für den Radverkehr bekunden die Würmtal-Gemeinden alljährlich beim Stadtradeln und in der Besetzung eines Mobilitätsreferenten in den Rathäusern. Fazit der Lokalpolitiker: Der Radverkehr ist sicher und wird sehr unterstützt. Der Plan für eine Radschnellstraße von München nach Starnberg ist aber dennoch gescheitert.
Rad-„Autobahnen“
München baut gerade aktuell an der Rad-„Autobahn“ zwischen dem Hauptbahnhof und Pasing. Auf asphaltierter Straße können hier die Radfahrer bald ungestört und ungebremst zwischen den Bahnhöfen fahren. Solch eine Schnellverbindung sollte auch darüber hinaus mit maßgeblicher Unterstützung der Gemeinden bis nach Starnberg realisiert werden. Währen Planegg und Gräfelfing zustimmten, scheiterte der Plan in Krailling, Gauting und im Starnberger Kreistag.
„Viel zu hohe Kosten“, kommentierte Wilhelm Rodrian aus dem Gautinger Rathaus. „Es wären Millionenbeträge auf Gauting zugekommen.“ Das Auschlaggebende seien die sehr hohen Standards, die eingehalten werden müssten, wenn Fördergelder fließen sollen. „Zur Veranschaulichung kann ich nur sagen, dass ein Kilometer Radweg zwischen Gauting und Neuried eine Million Euro gekostet hat.“
Umweltschutz versus Naturschutz?
Nächster Punkt sei natürlich auch die nötige Versiegelung gewesen. „Wir hätten zwar auf bestehenden Straßen und Wege gebaut, aber dennoch hätte eine Radschnellverbindung sechs Meter breit sein müssen. Um eine weitere Versiegelung wären wir nicht herumgekommen“, erklärte Rodrian weiter.
Schnellweg-Befürworter Martin Feldner argumentierte: „Wir brauchen leistungsfähige Radwegebeziehungen. Da darf man Umweltschutz nicht mit Naturschutz verwechseln.“ Die weitere Versiegelung sehe er auch. „Aber wenn wir nicht in den Radverkehr investieren, brauchen wir wieder neue Autobahnen. Da ist die Versiegelung um ein Vielfaches höher.“
Das Umdenken und Umsteigen aufs Rad finde zuerst in den Köpfen statt, meinte er. „Die Verkehrswende gelingt, wenn wir die entsprechenden Möglichkeiten schaffen und die Leute merken, dass Radverkehr gewollt und unterstützt ist.“ In seiner Funktion als ADFC-Funktionär und auch als dritter Bürgermeister Gräfelfings sieht Feldner auch die interkommunale Zusammenarbeit. „Klappt prima. Wir sind im Gespräch und es geht im Würmtal viel voran.“ Besonders zwischen Gräfelfing und Planegg sind die Wege kurz, wir sprechen uns mit vielen Dingen ab.“
„Vorsicht, Sie verlassen den fahrradfreundlichen Landkreis!“
Ein besonderes Augenmerk liege auf Martinsried. „Hier müssen wir schauen, dass nach dem U-Bahn-Bau wirklich effektive Radwege gebaut werden. Die Leute sollen mit dem Rad in die Gewerbegebiete kommen. Das ist uns wichtig.“ Und die Radverbindung nach Freiham liege allen Würmtalgemeinden am Herzen.
„In Freiham sind ein Gymnasium, eine Realschule und der Bildungscampus mit weiteren Angeboten. Und auch wir haben leistungsfähige Gymnasien im Würmtal.“ Die Entfernung nach Freiham sei der Klassiker-Radweg. „Nur fehlen auf Münchner Seite die Voraussetzungen für ein sicheres und bequemes Radeln. Irgendwann stellen wir ein Schild auf mit der Aufschrift: „Vorsicht, Sie verlassen den fahrradfreundlichen Landkreis!“ Dann bemerken die Leute sicherlich unser Bemühen.“
Übergeordnete Behörden - ein Problem
Leider gäbe es rein gar keine Bemühungen von Seiten der Landeshauptstadt, auf Angebote und Vorschläge der Würmtalgemeinden einzugehen. „Wir erhalten nicht einmal eine Antwort“, beschwerte sich Feldner.
Beschilderungen, Reparaturstationen, Radständer, Wege – vieles ist „einfach toll im Würmtal. Die einfachen Sachen sind eben schnell umgesetzt.“ Was im Argen liege, sind die Änderungen auf den Staatsstraßen und übergeordneten Straßen. „Hier können wir nur Empfehlungen geben, die staatlichen Bauämter müssen die Umsetzung anordnen“, so auch Rodrian. „Da sind wir leider abhängig von den übergeordneten Behörden.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Fahrradverkehr in den Würmtalgemeinden
Mit Beginn der Pandemie stiegen immer mehr Leute aufs Fahrrad um. Dank steigender Spritpreisen hält der Trend an.
Steigende Spritpreisen bringen mehr Leute auf das Rad. Das ist gut für die Gesundheit, für den Geldbeutel und die Umwelt sowieso. Ihr Engagement für den Radverkehr bekunden die Würmtal-Gemeinden alljährlich beim Stadtradeln und in der Besetzung eines Mobilitätsreferenten in den Rathäusern. Fazit der Lokalpolitiker: Der Radverkehr ist sicher und wird sehr unterstützt. Der Plan für eine Radschnellstraße von München nach Starnberg ist aber dennoch gescheitert.
Rad-„Autobahnen“
München baut gerade aktuell an der Rad-„Autobahn“ zwischen dem Hauptbahnhof und Pasing. Auf asphaltierter Straße können hier die Radfahrer bald ungestört und ungebremst zwischen den Bahnhöfen fahren. Solch eine Schnellverbindung sollte auch darüber hinaus mit maßgeblicher Unterstützung der Gemeinden bis nach Starnberg realisiert werden. Währen Planegg und Gräfelfing zustimmten, scheiterte der Plan in Krailling, Gauting und im Starnberger Kreistag.
„Viel zu hohe Kosten“, kommentierte Wilhelm Rodrian aus dem Gautinger Rathaus. „Es wären Millionenbeträge auf Gauting zugekommen.“ Das Auschlaggebende seien die sehr hohen Standards, die eingehalten werden müssten, wenn Fördergelder fließen sollen. „Zur Veranschaulichung kann ich nur sagen, dass ein Kilometer Radweg zwischen Gauting und Neuried eine Million Euro gekostet hat.“
Umweltschutz versus Naturschutz?
Nächster Punkt sei natürlich auch die nötige Versiegelung gewesen. „Wir hätten zwar auf bestehenden Straßen und Wege gebaut, aber dennoch hätte eine Radschnellverbindung sechs Meter breit sein müssen. Um eine weitere Versiegelung wären wir nicht herumgekommen“, erklärte Rodrian weiter.
Schnellweg-Befürworter Martin Feldner argumentierte: „Wir brauchen leistungsfähige Radwegebeziehungen. Da darf man Umweltschutz nicht mit Naturschutz verwechseln.“ Die weitere Versiegelung sehe er auch. „Aber wenn wir nicht in den Radverkehr investieren, brauchen wir wieder neue Autobahnen. Da ist die Versiegelung um ein Vielfaches höher.“
Das Umdenken und Umsteigen aufs Rad finde zuerst in den Köpfen statt, meinte er. „Die Verkehrswende gelingt, wenn wir die entsprechenden Möglichkeiten schaffen und die Leute merken, dass Radverkehr gewollt und unterstützt ist.“ In seiner Funktion als ADFC-Funktionär und auch als dritter Bürgermeister Gräfelfings sieht Feldner auch die interkommunale Zusammenarbeit. „Klappt prima. Wir sind im Gespräch und es geht im Würmtal viel voran.“ Besonders zwischen Gräfelfing und Planegg sind die Wege kurz, wir sprechen uns mit vielen Dingen ab.“
„Vorsicht, Sie verlassen den fahrradfreundlichen Landkreis!“
Ein besonderes Augenmerk liege auf Martinsried. „Hier müssen wir schauen, dass nach dem U-Bahn-Bau wirklich effektive Radwege gebaut werden. Die Leute sollen mit dem Rad in die Gewerbegebiete kommen. Das ist uns wichtig.“ Und die Radverbindung nach Freiham liege allen Würmtalgemeinden am Herzen.
„In Freiham sind ein Gymnasium, eine Realschule und der Bildungscampus mit weiteren Angeboten. Und auch wir haben leistungsfähige Gymnasien im Würmtal.“ Die Entfernung nach Freiham sei der Klassiker-Radweg. „Nur fehlen auf Münchner Seite die Voraussetzungen für ein sicheres und bequemes Radeln. Irgendwann stellen wir ein Schild auf mit der Aufschrift: „Vorsicht, Sie verlassen den fahrradfreundlichen Landkreis!“ Dann bemerken die Leute sicherlich unser Bemühen.“
Übergeordnete Behörden - ein Problem
Leider gäbe es rein gar keine Bemühungen von Seiten der Landeshauptstadt, auf Angebote und Vorschläge der Würmtalgemeinden einzugehen. „Wir erhalten nicht einmal eine Antwort“, beschwerte sich Feldner.
Beschilderungen, Reparaturstationen, Radständer, Wege – vieles ist „einfach toll im Würmtal. Die einfachen Sachen sind eben schnell umgesetzt.“ Was im Argen liege, sind die Änderungen auf den Staatsstraßen und übergeordneten Straßen. „Hier können wir nur Empfehlungen geben, die staatlichen Bauämter müssen die Umsetzung anordnen“, so auch Rodrian. „Da sind wir leider abhängig von den übergeordneten Behörden.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal
Fahrradverkehr in den Würmtalgemeinden
Mit Beginn der Pandemie stiegen immer mehr Leute aufs Fahrrad um. Dank steigender Spritpreisen hält der Trend an.
Steigende Spritpreisen bringen mehr Leute auf das Rad. Das ist gut für die Gesundheit, für den Geldbeutel und die Umwelt sowieso. Ihr Engagement für den Radverkehr bekunden die Würmtal-Gemeinden alljährlich beim Stadtradeln und in der Besetzung eines Mobilitätsreferenten in den Rathäusern. Fazit der Lokalpolitiker: Der Radverkehr ist sicher und wird sehr unterstützt. Der Plan für eine Radschnellstraße von München nach Starnberg ist aber dennoch gescheitert.
Rad-„Autobahnen“
München baut gerade aktuell an der Rad-„Autobahn“ zwischen dem Hauptbahnhof und Pasing. Auf asphaltierter Straße können hier die Radfahrer bald ungestört und ungebremst zwischen den Bahnhöfen fahren. Solch eine Schnellverbindung sollte auch darüber hinaus mit maßgeblicher Unterstützung der Gemeinden bis nach Starnberg realisiert werden. Währen Planegg und Gräfelfing zustimmten, scheiterte der Plan in Krailling, Gauting und im Starnberger Kreistag.
„Viel zu hohe Kosten“, kommentierte Wilhelm Rodrian aus dem Gautinger Rathaus. „Es wären Millionenbeträge auf Gauting zugekommen.“ Das Auschlaggebende seien die sehr hohen Standards, die eingehalten werden müssten, wenn Fördergelder fließen sollen. „Zur Veranschaulichung kann ich nur sagen, dass ein Kilometer Radweg zwischen Gauting und Neuried eine Million Euro gekostet hat.“
Umweltschutz versus Naturschutz?
Nächster Punkt sei natürlich auch die nötige Versiegelung gewesen. „Wir hätten zwar auf bestehenden Straßen und Wege gebaut, aber dennoch hätte eine Radschnellverbindung sechs Meter breit sein müssen. Um eine weitere Versiegelung wären wir nicht herumgekommen“, erklärte Rodrian weiter.
Schnellweg-Befürworter Martin Feldner argumentierte: „Wir brauchen leistungsfähige Radwegebeziehungen. Da darf man Umweltschutz nicht mit Naturschutz verwechseln.“ Die weitere Versiegelung sehe er auch. „Aber wenn wir nicht in den Radverkehr investieren, brauchen wir wieder neue Autobahnen. Da ist die Versiegelung um ein Vielfaches höher.“
Das Umdenken und Umsteigen aufs Rad finde zuerst in den Köpfen statt, meinte er. „Die Verkehrswende gelingt, wenn wir die entsprechenden Möglichkeiten schaffen und die Leute merken, dass Radverkehr gewollt und unterstützt ist.“ In seiner Funktion als ADFC-Funktionär und auch als dritter Bürgermeister Gräfelfings sieht Feldner auch die interkommunale Zusammenarbeit. „Klappt prima. Wir sind im Gespräch und es geht im Würmtal viel voran.“ Besonders zwischen Gräfelfing und Planegg sind die Wege kurz, wir sprechen uns mit vielen Dingen ab.“
„Vorsicht, Sie verlassen den fahrradfreundlichen Landkreis!“
Ein besonderes Augenmerk liege auf Martinsried. „Hier müssen wir schauen, dass nach dem U-Bahn-Bau wirklich effektive Radwege gebaut werden. Die Leute sollen mit dem Rad in die Gewerbegebiete kommen. Das ist uns wichtig.“ Und die Radverbindung nach Freiham liege allen Würmtalgemeinden am Herzen.
„In Freiham sind ein Gymnasium, eine Realschule und der Bildungscampus mit weiteren Angeboten. Und auch wir haben leistungsfähige Gymnasien im Würmtal.“ Die Entfernung nach Freiham sei der Klassiker-Radweg. „Nur fehlen auf Münchner Seite die Voraussetzungen für ein sicheres und bequemes Radeln. Irgendwann stellen wir ein Schild auf mit der Aufschrift: „Vorsicht, Sie verlassen den fahrradfreundlichen Landkreis!“ Dann bemerken die Leute sicherlich unser Bemühen.“
Übergeordnete Behörden - ein Problem
Leider gäbe es rein gar keine Bemühungen von Seiten der Landeshauptstadt, auf Angebote und Vorschläge der Würmtalgemeinden einzugehen. „Wir erhalten nicht einmal eine Antwort“, beschwerte sich Feldner.
Beschilderungen, Reparaturstationen, Radständer, Wege – vieles ist „einfach toll im Würmtal. Die einfachen Sachen sind eben schnell umgesetzt.“ Was im Argen liege, sind die Änderungen auf den Staatsstraßen und übergeordneten Straßen. „Hier können wir nur Empfehlungen geben, die staatlichen Bauämter müssen die Umsetzung anordnen“, so auch Rodrian. „Da sind wir leider abhängig von den übergeordneten Behörden.“
Redaktion Ulrike Seiffert / Unser Würmtal