Etat 2025 vorgestellt
Die Gemeinde Planegg bleibt auch im laufenden Jahr schuldenfrei, doch die Stimmung ist wegen möglicher Rückforderungen getrübt.
Zwar ist der Haushalt für das laufende Jahr unter Dach und Fach und soll in zwei Wochen vom Gemeinderat abgesegnet werden; doch in der entscheidenden Sitzung des Finanzausschusses machten Kämmerin Katharina Gaspers und Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) deutlich, dass sie sich Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde machten. Das mag auch daran liegen, dass auf die Kommune vermutlich noch heuer eine Rückforderung in Millionenhöhe zukommt, zuviel gezahlte Gewerbesteuer eines Planegger Unternehmens, erzählte Gaspers.
Etat niedriger
Ohnehin ist der Etat zum zweiten Mal in Folge deutlich niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor: Heuer beträgt er rund 84,4 Millionen Euro, 2024 lag die Summe noch bei 124 Millionen, im Jahr davor sogar über 130 Millionen Euro. Dennoch, so Nafziger und Gaspers, wird es der Gemeinde auch im laufenden Jahr gelingen, die millionenschweren laufenden Projekte weiter voranzutreiben.
Zu den Großprojekten gehört in erster Linie der U-Bahnbau, für den Planegg rund 16 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre hinlegen muss. Man ist im Zeitplan, 2027 soll der Probebetrieb für die 950 Meter lange Strecke zwischen dem Klinikum Großhadern und dem Campus in Martinsried aufgenommen werden. Und, ungewöhnlich in heutigen Zeiten: Die vor drei Jahren angesetzte Bausumme in Höhe von 212 Millionen Euro soll nicht überschritten werden.
Auch das zweite Großprojekt der Gemeinde, die Neubebauung des Bahnhofsviertels samt dem Heide-Gelände, kommt langsam, aber sicher in die Gänge. Noch heuer soll das gesamt Heide-Gelände eingeebnet werden, die alten Restgebäude abgerissen werden. Bis mit dem Bau der Wohnungen und der Geschäfte, Tiefgaragen und anderer Infrastruktureinrichtungen begonnen werden kann, werden noch mindestens zwei Jahre vergehen. Im neuen Etat sind jedenfalls rund vier Millionen Euro eingestellt für die ersten Arbeiten, einschließlich Planungen.
Weitere Projekte
Weitere Projekte sind die Sanierung der Tiefgarage am Marktplatz, die jetzt ins vierte Jahr geht und wohl noch einige Monate dauern wird. Im Wohnungsbau stehen Sanierungsarbeiten in Höhe von 2,5 Millionen Euro für die Liegenschaften in der Münchner Straße samt Neubau an. Und auch in die Geothermie will Planegg endlich einsteigen, dafür sind 1,1 Millionen Euro vorgesehen.
Die größten Kosten für laufende Geschäfte sind naturgemäß die Personalausgaben im Rathaus, die sich mittlerweile auf knapp 13 Millionen Euro belaufen. Immerhin sei es gelungen, „durch Konsolidierung“, so die Kämmerin, den Stellenplan von 121,3 Stellen auf nunmehr 111 Stellen zu senken, Streichungen habe es aber nicht gegeben. Der Gemeinde fehlt Fachpersonal nach wie vor vor allem im Kinderbetreuungssektor.
Kämmerin Gaspers sorgt vor
Erfreuliches konnte Gaspers aber auch berichten: So wird in den kommenden Wochen der neue Anbau am Feodor-Lynen-Gymnasium seiner Bestimmung übergeben, knapp zwei Millionen Euro betrug allein der Anteil Planeggs an den Baukosten. Ärger bereitet dagegen die erst wenige Jahre alte Realschule in Gauting, an der Planegg beteiligt ist. Nafziger berichtete, das Gebäude sei bereits „sanierungsbedürftig: Es gab einen Wasserschaden, die Fenster sind kaputt und es gibt nicht rechtzeitig erkannte Baumängel, für die es keine Garantie mehr gibt.“ Mit 700 000 Euro muß sich Planegg an den Kosten beteiligen.
Eher optimistisch zeigt man sich im Planegger Rathaus, was die Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen betrifft. Trotz Problemen mit Großunternehmen – etwa dem Verkauf von Morphosys, glaubt die Kämmerin, dass auch 2025 ein eher gutes Jahr für die Einnahmen werden wird. Jedenfalls hat sie erst einmal 32 Millionen Euro veranschlagt, nur knapp drei Millionen weniger als im Rekordjahr 2024.
Und was die möglicherweise bevorstehende Rückzahlung von mehreren Millionen Euro an einen Gewerbesteuerzahler betrifft, hat sich Gaspers mit einer ungewöhnlichen Maßnahme vorbereitet: Um kurzfristig liquide zu sein, soll für das laufende Jahr ein Kassenkredit in Höhe von neun Millionen Euro beantragt werden. Das ist ein nur sehr kurzfristig laufender Kredit, den eine Gemeinde aufnehmen kann, um unerwartete Ausgaben bewältigen zu können. Und eher ein weiterer Beleg für Katharina Gaspers Aussage, die wirtschaftliche Lage sei „sehr angespannt.“
Redaktion Unser Würmtal / zu
Etat 2025 vorgestellt
Die Gemeinde Planegg bleibt auch im laufenden Jahr schuldenfrei, doch die Stimmung ist wegen möglicher Rückforderungen getrübt.
Zwar ist der Haushalt für das laufende Jahr unter Dach und Fach und soll in zwei Wochen vom Gemeinderat abgesegnet werden; doch in der entscheidenden Sitzung des Finanzausschusses machten Kämmerin Katharina Gaspers und Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) deutlich, dass sie sich Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde machten. Das mag auch daran liegen, dass auf die Kommune vermutlich noch heuer eine Rückforderung in Millionenhöhe zukommt, zuviel gezahlte Gewerbesteuer eines Planegger Unternehmens, erzählte Gaspers.
Etat niedriger
Ohnehin ist der Etat zum zweiten Mal in Folge deutlich niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor: Heuer beträgt er rund 84,4 Millionen Euro, 2024 lag die Summe noch bei 124 Millionen, im Jahr davor sogar über 130 Millionen Euro. Dennoch, so Nafziger und Gaspers, wird es der Gemeinde auch im laufenden Jahr gelingen, die millionenschweren laufenden Projekte weiter voranzutreiben.
Zu den Großprojekten gehört in erster Linie der U-Bahnbau, für den Planegg rund 16 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre hinlegen muss. Man ist im Zeitplan, 2027 soll der Probebetrieb für die 950 Meter lange Strecke zwischen dem Klinikum Großhadern und dem Campus in Martinsried aufgenommen werden. Und, ungewöhnlich in heutigen Zeiten: Die vor drei Jahren angesetzte Bausumme in Höhe von 212 Millionen Euro soll nicht überschritten werden.
Auch das zweite Großprojekt der Gemeinde, die Neubebauung des Bahnhofsviertels samt dem Heide-Gelände, kommt langsam, aber sicher in die Gänge. Noch heuer soll das gesamt Heide-Gelände eingeebnet werden, die alten Restgebäude abgerissen werden. Bis mit dem Bau der Wohnungen und der Geschäfte, Tiefgaragen und anderer Infrastruktureinrichtungen begonnen werden kann, werden noch mindestens zwei Jahre vergehen. Im neuen Etat sind jedenfalls rund vier Millionen Euro eingestellt für die ersten Arbeiten, einschließlich Planungen.
Weitere Projekte
Weitere Projekte sind die Sanierung der Tiefgarage am Marktplatz, die jetzt ins vierte Jahr geht und wohl noch einige Monate dauern wird. Im Wohnungsbau stehen Sanierungsarbeiten in Höhe von 2,5 Millionen Euro für die Liegenschaften in der Münchner Straße samt Neubau an. Und auch in die Geothermie will Planegg endlich einsteigen, dafür sind 1,1 Millionen Euro vorgesehen.
Die größten Kosten für laufende Geschäfte sind naturgemäß die Personalausgaben im Rathaus, die sich mittlerweile auf knapp 13 Millionen Euro belaufen. Immerhin sei es gelungen, „durch Konsolidierung“, so die Kämmerin, den Stellenplan von 121,3 Stellen auf nunmehr 111 Stellen zu senken, Streichungen habe es aber nicht gegeben. Der Gemeinde fehlt Fachpersonal nach wie vor vor allem im Kinderbetreuungssektor.
Kämmerin Gaspers sorgt vor
Erfreuliches konnte Gaspers aber auch berichten: So wird in den kommenden Wochen der neue Anbau am Feodor-Lynen-Gymnasium seiner Bestimmung übergeben, knapp zwei Millionen Euro betrug allein der Anteil Planeggs an den Baukosten. Ärger bereitet dagegen die erst wenige Jahre alte Realschule in Gauting, an der Planegg beteiligt ist. Nafziger berichtete, das Gebäude sei bereits „sanierungsbedürftig: Es gab einen Wasserschaden, die Fenster sind kaputt und es gibt nicht rechtzeitig erkannte Baumängel, für die es keine Garantie mehr gibt.“ Mit 700 000 Euro muß sich Planegg an den Kosten beteiligen.
Eher optimistisch zeigt man sich im Planegger Rathaus, was die Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen betrifft. Trotz Problemen mit Großunternehmen – etwa dem Verkauf von Morphosys, glaubt die Kämmerin, dass auch 2025 ein eher gutes Jahr für die Einnahmen werden wird. Jedenfalls hat sie erst einmal 32 Millionen Euro veranschlagt, nur knapp drei Millionen weniger als im Rekordjahr 2024.
Und was die möglicherweise bevorstehende Rückzahlung von mehreren Millionen Euro an einen Gewerbesteuerzahler betrifft, hat sich Gaspers mit einer ungewöhnlichen Maßnahme vorbereitet: Um kurzfristig liquide zu sein, soll für das laufende Jahr ein Kassenkredit in Höhe von neun Millionen Euro beantragt werden. Das ist ein nur sehr kurzfristig laufender Kredit, den eine Gemeinde aufnehmen kann, um unerwartete Ausgaben bewältigen zu können. Und eher ein weiterer Beleg für Katharina Gaspers Aussage, die wirtschaftliche Lage sei „sehr angespannt.“
Redaktion Unser Würmtal / zu
Etat 2025 vorgestellt
Die Gemeinde Planegg bleibt auch im laufenden Jahr schuldenfrei, doch die Stimmung ist wegen möglicher Rückforderungen getrübt.
Zwar ist der Haushalt für das laufende Jahr unter Dach und Fach und soll in zwei Wochen vom Gemeinderat abgesegnet werden; doch in der entscheidenden Sitzung des Finanzausschusses machten Kämmerin Katharina Gaspers und Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) deutlich, dass sie sich Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde machten. Das mag auch daran liegen, dass auf die Kommune vermutlich noch heuer eine Rückforderung in Millionenhöhe zukommt, zuviel gezahlte Gewerbesteuer eines Planegger Unternehmens, erzählte Gaspers.
Etat niedriger
Ohnehin ist der Etat zum zweiten Mal in Folge deutlich niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor: Heuer beträgt er rund 84,4 Millionen Euro, 2024 lag die Summe noch bei 124 Millionen, im Jahr davor sogar über 130 Millionen Euro. Dennoch, so Nafziger und Gaspers, wird es der Gemeinde auch im laufenden Jahr gelingen, die millionenschweren laufenden Projekte weiter voranzutreiben.
Zu den Großprojekten gehört in erster Linie der U-Bahnbau, für den Planegg rund 16 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre hinlegen muss. Man ist im Zeitplan, 2027 soll der Probebetrieb für die 950 Meter lange Strecke zwischen dem Klinikum Großhadern und dem Campus in Martinsried aufgenommen werden. Und, ungewöhnlich in heutigen Zeiten: Die vor drei Jahren angesetzte Bausumme in Höhe von 212 Millionen Euro soll nicht überschritten werden.
Auch das zweite Großprojekt der Gemeinde, die Neubebauung des Bahnhofsviertels samt dem Heide-Gelände, kommt langsam, aber sicher in die Gänge. Noch heuer soll das gesamt Heide-Gelände eingeebnet werden, die alten Restgebäude abgerissen werden. Bis mit dem Bau der Wohnungen und der Geschäfte, Tiefgaragen und anderer Infrastruktureinrichtungen begonnen werden kann, werden noch mindestens zwei Jahre vergehen. Im neuen Etat sind jedenfalls rund vier Millionen Euro eingestellt für die ersten Arbeiten, einschließlich Planungen.
Weitere Projekte
Weitere Projekte sind die Sanierung der Tiefgarage am Marktplatz, die jetzt ins vierte Jahr geht und wohl noch einige Monate dauern wird. Im Wohnungsbau stehen Sanierungsarbeiten in Höhe von 2,5 Millionen Euro für die Liegenschaften in der Münchner Straße samt Neubau an. Und auch in die Geothermie will Planegg endlich einsteigen, dafür sind 1,1 Millionen Euro vorgesehen.
Die größten Kosten für laufende Geschäfte sind naturgemäß die Personalausgaben im Rathaus, die sich mittlerweile auf knapp 13 Millionen Euro belaufen. Immerhin sei es gelungen, „durch Konsolidierung“, so die Kämmerin, den Stellenplan von 121,3 Stellen auf nunmehr 111 Stellen zu senken, Streichungen habe es aber nicht gegeben. Der Gemeinde fehlt Fachpersonal nach wie vor vor allem im Kinderbetreuungssektor.
Kämmerin Gaspers sorgt vor
Erfreuliches konnte Gaspers aber auch berichten: So wird in den kommenden Wochen der neue Anbau am Feodor-Lynen-Gymnasium seiner Bestimmung übergeben, knapp zwei Millionen Euro betrug allein der Anteil Planeggs an den Baukosten. Ärger bereitet dagegen die erst wenige Jahre alte Realschule in Gauting, an der Planegg beteiligt ist. Nafziger berichtete, das Gebäude sei bereits „sanierungsbedürftig: Es gab einen Wasserschaden, die Fenster sind kaputt und es gibt nicht rechtzeitig erkannte Baumängel, für die es keine Garantie mehr gibt.“ Mit 700 000 Euro muß sich Planegg an den Kosten beteiligen.
Eher optimistisch zeigt man sich im Planegger Rathaus, was die Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen betrifft. Trotz Problemen mit Großunternehmen – etwa dem Verkauf von Morphosys, glaubt die Kämmerin, dass auch 2025 ein eher gutes Jahr für die Einnahmen werden wird. Jedenfalls hat sie erst einmal 32 Millionen Euro veranschlagt, nur knapp drei Millionen weniger als im Rekordjahr 2024.
Und was die möglicherweise bevorstehende Rückzahlung von mehreren Millionen Euro an einen Gewerbesteuerzahler betrifft, hat sich Gaspers mit einer ungewöhnlichen Maßnahme vorbereitet: Um kurzfristig liquide zu sein, soll für das laufende Jahr ein Kassenkredit in Höhe von neun Millionen Euro beantragt werden. Das ist ein nur sehr kurzfristig laufender Kredit, den eine Gemeinde aufnehmen kann, um unerwartete Ausgaben bewältigen zu können. Und eher ein weiterer Beleg für Katharina Gaspers Aussage, die wirtschaftliche Lage sei „sehr angespannt.“
Redaktion Unser Würmtal / zu