Ergebnis Umfrage "Neue Ortsmitte Krailling"
Die Neue Ortsmitte hat die Kraillinger über zehn Jahre beschäftigt. Und sind sie jetzt zufrieden?
Mit 265 Teilnehmern ist die Umfrage bei knapp 8.000 Einwohnern von Krailling zwar nicht repräsentativ. Nach unserem Wissen ist diese Umfrage aber die mit den meisten Teilnehmern die bisher in Krailling gemacht wurde.
Die meisten Teilnehmer kamen aus Krailling. Rund 40 Teilnehmer aus anderen Gemeinden haben sich auch beteiligt. Mancher hat auch Vergleiche zur eigenen Gemeinde gezogen: "Ich freue mich jedes Mal wenn ich nach Krailling komme! Man merkt sofort wann man von Stockdorf über die Ortsgrenze kommt. Die Gehsteige, die Bepflanzung, die Ästhetik - alles harmonischer und schöner als in Stockdorf und Gauting!" Soweit gehen die meisten Kraillinger mit ihrem Lob nicht!
Ausgehend davon, dass die meisten Menschen eher ihrem Ärger Luft machen, als sich zum Loben hinter den Rechner zu setzen, ist der Tenor der schriftlichen Anregungen und der Kritik überwiegen sachlich und ausgewogen.
Gleich die erste Frage zeigt wie unterschiedlich die Beurteilung durch die Teilnehmer ist.
Gefällt Ihnen die neue Ortsmitte?
Die Mehrheit meint "es geht so"! Der Trend in den Anmerkungen im Bereich "Gefällt Ihnen die neue Ortsmitte?" bemängelt fehlendes Grün.
"Das Einheitsgrau von Straße und Gehsteigen ist mir zu öde. Ich hoffe auf wachsende und kühlende Bäume, auf eine schöne Verbindung von Margaretenstraße und Würmufer hinter dem Rosario!" Der oder die Nächste bemängeln ebenfalls fehlendes Grün: "Es fehlt Grün! Sehr schade, dass nahezu alles zugepflastert wurde." Aber auch Teilnehmer die das Wort "Betonwüste" verwenden, meinen: "Insgesamt gefällt es mir viel besser als vorher!" Und auch sehr positive Beurteilungen gibt es: "Grundsätzlich ist die Neugestaltung sehr ansprechend geworden."
Wer selber einen Garten hat, weiß wie stark das Grün wuchern kann. Mal sehen wie sich das entwickelt.
Lädt die neue Ortsmitte zum Verweilen ein?
Hier gibt es eine klare Meinung: Nein!
Die Gründe sind aber offensichtlich sehr unterschiedlich: Mal wird der Mix der Geschäfte kritisiert, mal sind die Bänke zu ungemütlich und mal sieht alles zu aufgeäumt und steril aus. "Neue Sitzbänke vor dem Schmuckgeschäft laden zum Verweilen ein, um sich das Parkchaos in Ruhe anzuschauen," ist schon ein drastischer Kommentar.
Als Anregung kann man "Eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität ist erforderlich; weniger Parkplätze, mehr Bänke zum Verweilen; deutliche Verlangsamung des Fahrrad- und Autoverkehrs" verstehen. Der zu schnelle Verkehr, die parkenden PKWs und fehlendes Grün werden häufig als Grund für eine geringe Aufenthaltsqualität genannt.
Behindertengerechtes Konzept
"Die neue Ortsmitte wurde behindertengerecht konzipiert. Wie beurteilen Sie die Umsetzung?" ist der genaue Wortlaut der Frage.
"Der Behindertenparkplatz ist völlig unbrauchbar! Die linke Seite des Autos sollte frei sein (also auch nicht zugeparkt werden können) und die Möglichkeit, auf den Gehweg zu kommen ohne auf die Straße treten zu müssen, sollte vorhanden sein," wird z.B. bemängelt.
Aber auch Querungshilfen, die nicht nur Menschen mit Behinderungen nutzen können, sondern auch Schulkinder oder Fußgänger allgemein, sollten nach Meinung vieler Teilnehmer geschaffen werden. Der Seniorenbeirat der Gemeinde Krailling hatte ebenfalls schon einige Anregungen eingebracht.
50 Prozent der Teilnehmer finden die behindertengerechte Umsetzung allerdings sehr gut. Evtl. beurteilen das ältere Menschen oder sonst Betroffene anders als die Mehrheit der Teilnehmer.
Wie beurteilen Sie die Situation der Fussgänger im Vergleich zu früher?
Schlechter und besser liegen hier gleich auf. Die meisten meinen die Situation der Fußgänger ist in etwa gleich. Wie schon vorher erwähnt, werden Querungshilfen vermisst. Häufig werden hier zugeparkte Gehwege bemängelt. Als Grund für die zugeparkten Gehwege wird oft eine schlechte Kennzeichnung der Parkplätze genannt. "Bordsteinkante oder klare Begrenzungen machen es einfacher und vermeiden Unfälle," ist beispielhaft für viele Kommentare.
Wie beurteilen Sie das Parkplatzangebot im Vergleich zu früher?
Hier scheint es auf den Blickwinkel anzukommen. Fußgänger finden wahrscheinlich das großzügigere Parkangebot schlecht. Die Grau in Grau gehaltenen, schlecht sichtbaren Markierungen durch die Alunägel spielen ebenfalls eine Rolle.
"Die Frage zum Parkplatzangebot ist falsch gestellt. Sie impliziert, ob es genügend Parkplätze sind und ich sage, es sind zu viele. Außerdem sind die Parkplätze falsch konzipiert (Position sowie längs- und querparken). Das ging meiner Meinung nach völlig daneben. Zwei Punkte spielen hier auch rein: 1) die sehr schlechte Markierung der Parkplätze und 2) die meiner Meinung mangelnde Kontrolle von Falschparkern. Die Autos/Parkplätze zerstören leider den sonst so positiven Eindruck dieser Umgestaltung, die definitiv nötig war," ist eine von vielen Aussagen, die in die gleiche Richtung gehen. Immerhin haben einige auch erwähnt, dass mehr Parkplätze gut für die Geschäfte sind.
Wie beurteilen Sie die Situation der Radfahrer im Vergleich zu früher?
Die Mehrheit ist der Meinung, dass die Situation für die Radler nicht schlechter geworden ist. "Ein großer Fokus wurde meines Erachtens auf den ruhenden Verkehr gelegt, Parken nimmt einen großen Raum ein, weniger die Fußgänger und Radler" oder "Eine Berücksichtigung der Radfahrer und nicht nur der Autofahrer wäre schön gewesen. Vorrang gegenüber allen
anderen hat hier eindeutig der Autofahrer! Markierung von Radstreifen? Fehlanzeige" sind Aussagen, die stellvertretend für viele Kommentare stehen.
Wie gefällt Ihnen der neu gestaltete Paulhan-Platz?
Mehrheitlich finden die Teilnehmer den Paulhan-Platz besser oder "geht so". Aber fast 40 Prozent gefällt der neu gestaltete Platz gar nicht. "Der Paulhan Platz sieht aus wie ein spätsozialistischer "Place de la Republique" in Südfrankreich, beliebig und überhaupt nicht bayerisch," sagt spricht vielen aus dem Herzen. Diese wünschen sich mehr Grün, aber durch einheimische Pflanzen!
Andere sehen den Sinn der Maßnahme nicht, denn der Markt findet nach wie vor auf dem Parkplatz der Brauerei statt und zum Bierbänke aufstellen hätte es den Aufwand nicht gebraucht.
Einige Aussagen loben den Platz, schwächen aber das Lob gleich wieder ab: "Paulhan-Platz sehr schön, Rest der Ortsmitte zwar schöner als früher anzusehen, was aber an der mauem Auswahl an Geschäften nichts ändert. Lichtblick ist die Bibliothek." oder "Einzig der Paulhan-Platz ist gut gelungen!"
Warum die Umfrage?
Die Gemeinde Krailling hat auf die Umfrage keinen Einfluss genommen und diese auch nicht bezahlt. Unser Würmtal hat die Ergebnisse und alle 136 teils kritischen Kommentare und Anregungen der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Einige Anregungen können aufgenommen und vielleicht auch umgesetzt werden. Bei anderen, wie der als mangelhaft bis gefährlich eingestuften Markierung der Parkplätze, wird sich der Gemeinderat und die Verwaltung Gedanken machen müssen.
Wir alle haben unterschiedliche Gepflogenheiten und Interessen. Daher sind viele Anregungen oder Kritikpunkte absolut widersprüchlich und weder für die Verwaltung noch für den Gemeinderat lösbar.
Kommentar von Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux
Vielen Dank an Unser Würmtal für die Durchführung der Umfrage zur neuen Ortsmitte. Jede Meinungs- oder Stimmungsäußerung zu Gemeindethemen ist mir wichtig und daher bedanke ich mich auch bei allen teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern. Umfragen in diesem Format sind natürlich nicht repräsentativ, vermitteln aber dennoch vorhandene Befindlichkeiten, die für mich wichtig sind.
Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass Projekte wie die „Neue Ortsmitte“ mit einem Vorlauf von über 10 Jahren, vielen Gemeinderatssitzungen und mit Bürgerbeteiligung vorbereitet wurden. Zuletzt hatte ich dann die Ehre, die demokratisch beschlossenen Pläne umsetzen zu dürfen.
Natürlich gab und gibt es nach wie vor Skeptiker und Gegner solcher Großprojekte, die sich am Ende dann mit ihrer überstimmten Meinung nicht durchsetzen konnten.
So ein Projekt ist aber auch nicht auf 2 oder 5 Jahre angelegt, sondern auf die kommenden Jahrzehnte. Die Ortsmitte wird sich also entsprechend verändern und Krailling mittel- und langfristig lebenswerter und liebenswerter machen. Wahrscheinlich wird man nach einiger Zeit an der einen oder anderer Stelle noch etwas nachbessern müssen, aber das ist dann kein Problem.
Es wird auch an den Kraillinger Bürgerinnen und Bürgern liegen, etwas daraus zu machen.
Zum Schluss sei mir noch ein geschichtlicher Vergleich erlaubt der, zugegebenermaßen, sehr hoch gegriffen ist. Er lässt sich meines Erachtens aber auch im kleinen Maßstab auf Krailling übertragen:
„Gustave Eiffels Entwurf war einer von 107 eingereichten Vorschlägen für den Wettbewerb, der anlässlich des 100. Jahrestages der Französischen Revolution organisiert wurde. Der Vorschlag von Eiffel wurde ausgewählt und die Arbeit am berühmtesten Wahrzeichen der französischen Geschichte begann.
Trotz der Zustimmung der Jury war der Turm von Eiffel bei den führenden französischen Künstlern und Intellektuellen nicht sonderlich beliebt. Die besagte Gruppe stellte das Bestehen des Turms in Frage und klagte über das Design, das angeblich im Widerspruch zur eleganten und raffinierten Ästhetik von Paris stand.
Was als temporäres Bauwerk geplant war, das innerhalb von 20 Jahren nach seiner Eröffnung abgerissen werden sollte, wurde bald zu einer der meistbesuchten Attraktionen der Welt, die sowohl von allgemeinen Besuchern als auch von Architekturkritikern bewundert wurde. Und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte“ (Quelle: headout Eiffeltickets).
Redaktion Jürgen Haubeil / Unser Würmtal
Ergebnis Umfrage "Neue Ortsmitte Krailling"
Die Neue Ortsmitte hat die Kraillinger über zehn Jahre beschäftigt. Und sind sie jetzt zufrieden?
Mit 265 Teilnehmern ist die Umfrage bei knapp 8.000 Einwohnern von Krailling zwar nicht repräsentativ. Nach unserem Wissen ist diese Umfrage aber die mit den meisten Teilnehmern die bisher in Krailling gemacht wurde.
Die meisten Teilnehmer kamen aus Krailling. Rund 40 Teilnehmer aus anderen Gemeinden haben sich auch beteiligt. Mancher hat auch Vergleiche zur eigenen Gemeinde gezogen: "Ich freue mich jedes Mal wenn ich nach Krailling komme! Man merkt sofort wann man von Stockdorf über die Ortsgrenze kommt. Die Gehsteige, die Bepflanzung, die Ästhetik - alles harmonischer und schöner als in Stockdorf und Gauting!" Soweit gehen die meisten Kraillinger mit ihrem Lob nicht!
Ausgehend davon, dass die meisten Menschen eher ihrem Ärger Luft machen, als sich zum Loben hinter den Rechner zu setzen, ist der Tenor der schriftlichen Anregungen und der Kritik überwiegen sachlich und ausgewogen.
Gleich die erste Frage zeigt wie unterschiedlich die Beurteilung durch die Teilnehmer ist.
Gefällt Ihnen die neue Ortsmitte?
Die Mehrheit meint "es geht so"! Der Trend in den Anmerkungen im Bereich "Gefällt Ihnen die neue Ortsmitte?" bemängelt fehlendes Grün.
"Das Einheitsgrau von Straße und Gehsteigen ist mir zu öde. Ich hoffe auf wachsende und kühlende Bäume, auf eine schöne Verbindung von Margaretenstraße und Würmufer hinter dem Rosario!" Der oder die Nächste bemängeln ebenfalls fehlendes Grün: "Es fehlt Grün! Sehr schade, dass nahezu alles zugepflastert wurde." Aber auch Teilnehmer die das Wort "Betonwüste" verwenden, meinen: "Insgesamt gefällt es mir viel besser als vorher!" Und auch sehr positive Beurteilungen gibt es: "Grundsätzlich ist die Neugestaltung sehr ansprechend geworden."
Wer selber einen Garten hat, weiß wie stark das Grün wuchern kann. Mal sehen wie sich das entwickelt.
Lädt die neue Ortsmitte zum Verweilen ein?
Hier gibt es eine klare Meinung: Nein!
Die Gründe sind aber offensichtlich sehr unterschiedlich: Mal wird der Mix der Geschäfte kritisiert, mal sind die Bänke zu ungemütlich und mal sieht alles zu aufgeäumt und steril aus. "Neue Sitzbänke vor dem Schmuckgeschäft laden zum Verweilen ein, um sich das Parkchaos in Ruhe anzuschauen," ist schon ein drastischer Kommentar.
Als Anregung kann man "Eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität ist erforderlich; weniger Parkplätze, mehr Bänke zum Verweilen; deutliche Verlangsamung des Fahrrad- und Autoverkehrs" verstehen. Der zu schnelle Verkehr, die parkenden PKWs und fehlendes Grün werden häufig als Grund für eine geringe Aufenthaltsqualität genannt.
Behindertengerechtes Konzept
"Die neue Ortsmitte wurde behindertengerecht konzipiert. Wie beurteilen Sie die Umsetzung?" ist der genaue Wortlaut der Frage.
"Der Behindertenparkplatz ist völlig unbrauchbar! Die linke Seite des Autos sollte frei sein (also auch nicht zugeparkt werden können) und die Möglichkeit, auf den Gehweg zu kommen ohne auf die Straße treten zu müssen, sollte vorhanden sein," wird z.B. bemängelt.
Aber auch Querungshilfen, die nicht nur Menschen mit Behinderungen nutzen können, sondern auch Schulkinder oder Fußgänger allgemein, sollten nach Meinung vieler Teilnehmer geschaffen werden. Der Seniorenbeirat der Gemeinde Krailling hatte ebenfalls schon einige Anregungen eingebracht.
50 Prozent der Teilnehmer finden die behindertengerechte Umsetzung allerdings sehr gut. Evtl. beurteilen das ältere Menschen oder sonst Betroffene anders als die Mehrheit der Teilnehmer.
Wie beurteilen Sie die Situation der Fussgänger im Vergleich zu früher?
Schlechter und besser liegen hier gleich auf. Die meisten meinen die Situation der Fußgänger ist in etwa gleich. Wie schon vorher erwähnt, werden Querungshilfen vermisst. Häufig werden hier zugeparkte Gehwege bemängelt. Als Grund für die zugeparkten Gehwege wird oft eine schlechte Kennzeichnung der Parkplätze genannt. "Bordsteinkante oder klare Begrenzungen machen es einfacher und vermeiden Unfälle," ist beispielhaft für viele Kommentare.
Wie beurteilen Sie das Parkplatzangebot im Vergleich zu früher?
Hier scheint es auf den Blickwinkel anzukommen. Fußgänger finden wahrscheinlich das großzügigere Parkangebot schlecht. Die Grau in Grau gehaltenen, schlecht sichtbaren Markierungen durch die Alunägel spielen ebenfalls eine Rolle.
"Die Frage zum Parkplatzangebot ist falsch gestellt. Sie impliziert, ob es genügend Parkplätze sind und ich sage, es sind zu viele. Außerdem sind die Parkplätze falsch konzipiert (Position sowie längs- und querparken). Das ging meiner Meinung nach völlig daneben. Zwei Punkte spielen hier auch rein: 1) die sehr schlechte Markierung der Parkplätze und 2) die meiner Meinung mangelnde Kontrolle von Falschparkern. Die Autos/Parkplätze zerstören leider den sonst so positiven Eindruck dieser Umgestaltung, die definitiv nötig war," ist eine von vielen Aussagen, die in die gleiche Richtung gehen. Immerhin haben einige auch erwähnt, dass mehr Parkplätze gut für die Geschäfte sind.
Wie beurteilen Sie die Situation der Radfahrer im Vergleich zu früher?
Die Mehrheit ist der Meinung, dass die Situation für die Radler nicht schlechter geworden ist. "Ein großer Fokus wurde meines Erachtens auf den ruhenden Verkehr gelegt, Parken nimmt einen großen Raum ein, weniger die Fußgänger und Radler" oder "Eine Berücksichtigung der Radfahrer und nicht nur der Autofahrer wäre schön gewesen. Vorrang gegenüber allen
anderen hat hier eindeutig der Autofahrer! Markierung von Radstreifen? Fehlanzeige" sind Aussagen, die stellvertretend für viele Kommentare stehen.
Wie gefällt Ihnen der neu gestaltete Paulhan-Platz?
Mehrheitlich finden die Teilnehmer den Paulhan-Platz besser oder "geht so". Aber fast 40 Prozent gefällt der neu gestaltete Platz gar nicht. "Der Paulhan Platz sieht aus wie ein spätsozialistischer "Place de la Republique" in Südfrankreich, beliebig und überhaupt nicht bayerisch," sagt spricht vielen aus dem Herzen. Diese wünschen sich mehr Grün, aber durch einheimische Pflanzen!
Andere sehen den Sinn der Maßnahme nicht, denn der Markt findet nach wie vor auf dem Parkplatz der Brauerei statt und zum Bierbänke aufstellen hätte es den Aufwand nicht gebraucht.
Einige Aussagen loben den Platz, schwächen aber das Lob gleich wieder ab: "Paulhan-Platz sehr schön, Rest der Ortsmitte zwar schöner als früher anzusehen, was aber an der mauem Auswahl an Geschäften nichts ändert. Lichtblick ist die Bibliothek." oder "Einzig der Paulhan-Platz ist gut gelungen!"
Warum die Umfrage?
Die Gemeinde Krailling hat auf die Umfrage keinen Einfluss genommen und diese auch nicht bezahlt. Unser Würmtal hat die Ergebnisse und alle 136 teils kritischen Kommentare und Anregungen der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Einige Anregungen können aufgenommen und vielleicht auch umgesetzt werden. Bei anderen, wie der als mangelhaft bis gefährlich eingestuften Markierung der Parkplätze, wird sich der Gemeinderat und die Verwaltung Gedanken machen müssen.
Wir alle haben unterschiedliche Gepflogenheiten und Interessen. Daher sind viele Anregungen oder Kritikpunkte absolut widersprüchlich und weder für die Verwaltung noch für den Gemeinderat lösbar.
Kommentar von Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux
Vielen Dank an Unser Würmtal für die Durchführung der Umfrage zur neuen Ortsmitte. Jede Meinungs- oder Stimmungsäußerung zu Gemeindethemen ist mir wichtig und daher bedanke ich mich auch bei allen teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern. Umfragen in diesem Format sind natürlich nicht repräsentativ, vermitteln aber dennoch vorhandene Befindlichkeiten, die für mich wichtig sind.
Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass Projekte wie die „Neue Ortsmitte“ mit einem Vorlauf von über 10 Jahren, vielen Gemeinderatssitzungen und mit Bürgerbeteiligung vorbereitet wurden. Zuletzt hatte ich dann die Ehre, die demokratisch beschlossenen Pläne umsetzen zu dürfen.
Natürlich gab und gibt es nach wie vor Skeptiker und Gegner solcher Großprojekte, die sich am Ende dann mit ihrer überstimmten Meinung nicht durchsetzen konnten.
So ein Projekt ist aber auch nicht auf 2 oder 5 Jahre angelegt, sondern auf die kommenden Jahrzehnte. Die Ortsmitte wird sich also entsprechend verändern und Krailling mittel- und langfristig lebenswerter und liebenswerter machen. Wahrscheinlich wird man nach einiger Zeit an der einen oder anderer Stelle noch etwas nachbessern müssen, aber das ist dann kein Problem.
Es wird auch an den Kraillinger Bürgerinnen und Bürgern liegen, etwas daraus zu machen.
Zum Schluss sei mir noch ein geschichtlicher Vergleich erlaubt der, zugegebenermaßen, sehr hoch gegriffen ist. Er lässt sich meines Erachtens aber auch im kleinen Maßstab auf Krailling übertragen:
„Gustave Eiffels Entwurf war einer von 107 eingereichten Vorschlägen für den Wettbewerb, der anlässlich des 100. Jahrestages der Französischen Revolution organisiert wurde. Der Vorschlag von Eiffel wurde ausgewählt und die Arbeit am berühmtesten Wahrzeichen der französischen Geschichte begann.
Trotz der Zustimmung der Jury war der Turm von Eiffel bei den führenden französischen Künstlern und Intellektuellen nicht sonderlich beliebt. Die besagte Gruppe stellte das Bestehen des Turms in Frage und klagte über das Design, das angeblich im Widerspruch zur eleganten und raffinierten Ästhetik von Paris stand.
Was als temporäres Bauwerk geplant war, das innerhalb von 20 Jahren nach seiner Eröffnung abgerissen werden sollte, wurde bald zu einer der meistbesuchten Attraktionen der Welt, die sowohl von allgemeinen Besuchern als auch von Architekturkritikern bewundert wurde. Und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte“ (Quelle: headout Eiffeltickets).
Redaktion Jürgen Haubeil / Unser Würmtal
Ergebnis Umfrage "Neue Ortsmitte Krailling"
Die Neue Ortsmitte hat die Kraillinger über zehn Jahre beschäftigt. Und sind sie jetzt zufrieden?
Mit 265 Teilnehmern ist die Umfrage bei knapp 8.000 Einwohnern von Krailling zwar nicht repräsentativ. Nach unserem Wissen ist diese Umfrage aber die mit den meisten Teilnehmern die bisher in Krailling gemacht wurde.
Die meisten Teilnehmer kamen aus Krailling. Rund 40 Teilnehmer aus anderen Gemeinden haben sich auch beteiligt. Mancher hat auch Vergleiche zur eigenen Gemeinde gezogen: "Ich freue mich jedes Mal wenn ich nach Krailling komme! Man merkt sofort wann man von Stockdorf über die Ortsgrenze kommt. Die Gehsteige, die Bepflanzung, die Ästhetik - alles harmonischer und schöner als in Stockdorf und Gauting!" Soweit gehen die meisten Kraillinger mit ihrem Lob nicht!
Ausgehend davon, dass die meisten Menschen eher ihrem Ärger Luft machen, als sich zum Loben hinter den Rechner zu setzen, ist der Tenor der schriftlichen Anregungen und der Kritik überwiegen sachlich und ausgewogen.
Gleich die erste Frage zeigt wie unterschiedlich die Beurteilung durch die Teilnehmer ist.
Gefällt Ihnen die neue Ortsmitte?
Die Mehrheit meint "es geht so"! Der Trend in den Anmerkungen im Bereich "Gefällt Ihnen die neue Ortsmitte?" bemängelt fehlendes Grün.
"Das Einheitsgrau von Straße und Gehsteigen ist mir zu öde. Ich hoffe auf wachsende und kühlende Bäume, auf eine schöne Verbindung von Margaretenstraße und Würmufer hinter dem Rosario!" Der oder die Nächste bemängeln ebenfalls fehlendes Grün: "Es fehlt Grün! Sehr schade, dass nahezu alles zugepflastert wurde." Aber auch Teilnehmer die das Wort "Betonwüste" verwenden, meinen: "Insgesamt gefällt es mir viel besser als vorher!" Und auch sehr positive Beurteilungen gibt es: "Grundsätzlich ist die Neugestaltung sehr ansprechend geworden."
Wer selber einen Garten hat, weiß wie stark das Grün wuchern kann. Mal sehen wie sich das entwickelt.
Lädt die neue Ortsmitte zum Verweilen ein?
Hier gibt es eine klare Meinung: Nein!
Die Gründe sind aber offensichtlich sehr unterschiedlich: Mal wird der Mix der Geschäfte kritisiert, mal sind die Bänke zu ungemütlich und mal sieht alles zu aufgeäumt und steril aus. "Neue Sitzbänke vor dem Schmuckgeschäft laden zum Verweilen ein, um sich das Parkchaos in Ruhe anzuschauen," ist schon ein drastischer Kommentar.
Als Anregung kann man "Eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität ist erforderlich; weniger Parkplätze, mehr Bänke zum Verweilen; deutliche Verlangsamung des Fahrrad- und Autoverkehrs" verstehen. Der zu schnelle Verkehr, die parkenden PKWs und fehlendes Grün werden häufig als Grund für eine geringe Aufenthaltsqualität genannt.
Behindertengerechtes Konzept
"Die neue Ortsmitte wurde behindertengerecht konzipiert. Wie beurteilen Sie die Umsetzung?" ist der genaue Wortlaut der Frage.
"Der Behindertenparkplatz ist völlig unbrauchbar! Die linke Seite des Autos sollte frei sein (also auch nicht zugeparkt werden können) und die Möglichkeit, auf den Gehweg zu kommen ohne auf die Straße treten zu müssen, sollte vorhanden sein," wird z.B. bemängelt.
Aber auch Querungshilfen, die nicht nur Menschen mit Behinderungen nutzen können, sondern auch Schulkinder oder Fußgänger allgemein, sollten nach Meinung vieler Teilnehmer geschaffen werden. Der Seniorenbeirat der Gemeinde Krailling hatte ebenfalls schon einige Anregungen eingebracht.
50 Prozent der Teilnehmer finden die behindertengerechte Umsetzung allerdings sehr gut. Evtl. beurteilen das ältere Menschen oder sonst Betroffene anders als die Mehrheit der Teilnehmer.
Wie beurteilen Sie die Situation der Fussgänger im Vergleich zu früher?
Schlechter und besser liegen hier gleich auf. Die meisten meinen die Situation der Fußgänger ist in etwa gleich. Wie schon vorher erwähnt, werden Querungshilfen vermisst. Häufig werden hier zugeparkte Gehwege bemängelt. Als Grund für die zugeparkten Gehwege wird oft eine schlechte Kennzeichnung der Parkplätze genannt. "Bordsteinkante oder klare Begrenzungen machen es einfacher und vermeiden Unfälle," ist beispielhaft für viele Kommentare.
Wie beurteilen Sie das Parkplatzangebot im Vergleich zu früher?
Hier scheint es auf den Blickwinkel anzukommen. Fußgänger finden wahrscheinlich das großzügigere Parkangebot schlecht. Die Grau in Grau gehaltenen, schlecht sichtbaren Markierungen durch die Alunägel spielen ebenfalls eine Rolle.
"Die Frage zum Parkplatzangebot ist falsch gestellt. Sie impliziert, ob es genügend Parkplätze sind und ich sage, es sind zu viele. Außerdem sind die Parkplätze falsch konzipiert (Position sowie längs- und querparken). Das ging meiner Meinung nach völlig daneben. Zwei Punkte spielen hier auch rein: 1) die sehr schlechte Markierung der Parkplätze und 2) die meiner Meinung mangelnde Kontrolle von Falschparkern. Die Autos/Parkplätze zerstören leider den sonst so positiven Eindruck dieser Umgestaltung, die definitiv nötig war," ist eine von vielen Aussagen, die in die gleiche Richtung gehen. Immerhin haben einige auch erwähnt, dass mehr Parkplätze gut für die Geschäfte sind.
Wie beurteilen Sie die Situation der Radfahrer im Vergleich zu früher?
Die Mehrheit ist der Meinung, dass die Situation für die Radler nicht schlechter geworden ist. "Ein großer Fokus wurde meines Erachtens auf den ruhenden Verkehr gelegt, Parken nimmt einen großen Raum ein, weniger die Fußgänger und Radler" oder "Eine Berücksichtigung der Radfahrer und nicht nur der Autofahrer wäre schön gewesen. Vorrang gegenüber allen
anderen hat hier eindeutig der Autofahrer! Markierung von Radstreifen? Fehlanzeige" sind Aussagen, die stellvertretend für viele Kommentare stehen.
Wie gefällt Ihnen der neu gestaltete Paulhan-Platz?
Mehrheitlich finden die Teilnehmer den Paulhan-Platz besser oder "geht so". Aber fast 40 Prozent gefällt der neu gestaltete Platz gar nicht. "Der Paulhan Platz sieht aus wie ein spätsozialistischer "Place de la Republique" in Südfrankreich, beliebig und überhaupt nicht bayerisch," sagt spricht vielen aus dem Herzen. Diese wünschen sich mehr Grün, aber durch einheimische Pflanzen!
Andere sehen den Sinn der Maßnahme nicht, denn der Markt findet nach wie vor auf dem Parkplatz der Brauerei statt und zum Bierbänke aufstellen hätte es den Aufwand nicht gebraucht.
Einige Aussagen loben den Platz, schwächen aber das Lob gleich wieder ab: "Paulhan-Platz sehr schön, Rest der Ortsmitte zwar schöner als früher anzusehen, was aber an der mauem Auswahl an Geschäften nichts ändert. Lichtblick ist die Bibliothek." oder "Einzig der Paulhan-Platz ist gut gelungen!"
Warum die Umfrage?
Die Gemeinde Krailling hat auf die Umfrage keinen Einfluss genommen und diese auch nicht bezahlt. Unser Würmtal hat die Ergebnisse und alle 136 teils kritischen Kommentare und Anregungen der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Einige Anregungen können aufgenommen und vielleicht auch umgesetzt werden. Bei anderen, wie der als mangelhaft bis gefährlich eingestuften Markierung der Parkplätze, wird sich der Gemeinderat und die Verwaltung Gedanken machen müssen.
Wir alle haben unterschiedliche Gepflogenheiten und Interessen. Daher sind viele Anregungen oder Kritikpunkte absolut widersprüchlich und weder für die Verwaltung noch für den Gemeinderat lösbar.
Kommentar von Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux
Vielen Dank an Unser Würmtal für die Durchführung der Umfrage zur neuen Ortsmitte. Jede Meinungs- oder Stimmungsäußerung zu Gemeindethemen ist mir wichtig und daher bedanke ich mich auch bei allen teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern. Umfragen in diesem Format sind natürlich nicht repräsentativ, vermitteln aber dennoch vorhandene Befindlichkeiten, die für mich wichtig sind.
Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass Projekte wie die „Neue Ortsmitte“ mit einem Vorlauf von über 10 Jahren, vielen Gemeinderatssitzungen und mit Bürgerbeteiligung vorbereitet wurden. Zuletzt hatte ich dann die Ehre, die demokratisch beschlossenen Pläne umsetzen zu dürfen.
Natürlich gab und gibt es nach wie vor Skeptiker und Gegner solcher Großprojekte, die sich am Ende dann mit ihrer überstimmten Meinung nicht durchsetzen konnten.
So ein Projekt ist aber auch nicht auf 2 oder 5 Jahre angelegt, sondern auf die kommenden Jahrzehnte. Die Ortsmitte wird sich also entsprechend verändern und Krailling mittel- und langfristig lebenswerter und liebenswerter machen. Wahrscheinlich wird man nach einiger Zeit an der einen oder anderer Stelle noch etwas nachbessern müssen, aber das ist dann kein Problem.
Es wird auch an den Kraillinger Bürgerinnen und Bürgern liegen, etwas daraus zu machen.
Zum Schluss sei mir noch ein geschichtlicher Vergleich erlaubt der, zugegebenermaßen, sehr hoch gegriffen ist. Er lässt sich meines Erachtens aber auch im kleinen Maßstab auf Krailling übertragen:
„Gustave Eiffels Entwurf war einer von 107 eingereichten Vorschlägen für den Wettbewerb, der anlässlich des 100. Jahrestages der Französischen Revolution organisiert wurde. Der Vorschlag von Eiffel wurde ausgewählt und die Arbeit am berühmtesten Wahrzeichen der französischen Geschichte begann.
Trotz der Zustimmung der Jury war der Turm von Eiffel bei den führenden französischen Künstlern und Intellektuellen nicht sonderlich beliebt. Die besagte Gruppe stellte das Bestehen des Turms in Frage und klagte über das Design, das angeblich im Widerspruch zur eleganten und raffinierten Ästhetik von Paris stand.
Was als temporäres Bauwerk geplant war, das innerhalb von 20 Jahren nach seiner Eröffnung abgerissen werden sollte, wurde bald zu einer der meistbesuchten Attraktionen der Welt, die sowohl von allgemeinen Besuchern als auch von Architekturkritikern bewundert wurde. Und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte“ (Quelle: headout Eiffeltickets).
Redaktion Jürgen Haubeil / Unser Würmtal