Eiswunder oder kein Eiswunder
Aktuell ist die Fortführung des beliebten Eiswunders in Planegg für die Saison 22/23 stark gefährdet
Quo vadis Eiswunder? Diese Frage ist seit Wochen Thema im Planegger Gemeindeleben – und natürlich auch in der Lokalpolitik. Zwar sind die Sommerferien gerade erst beendet, doch der Herbst wirft bereits seine Schatten voraus. Und die Betreiber des Eiswunders brauchen zunehmend Klarheit, wie es in diesem Winter mit dem Publikumsmagnet weitergeht.
Im Ferienausschuss beschäftigte sich zuletzt auch der dezimierte Planegger Gemeinderat ausgiebig mit dem Eiswunder für die kommende Saison. Aufgrund der aktuellen Energieknappheit scheiden sich im Gremium die Geister an der bei Jung und Alt beliebten Freizeitattraktion.
Schon im August hatte Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger im Pressegespräch erklärt: „Das Eiswunder an sich, wie wir es kennen, ist in meinen Augen gestorben". Auch die Mehrheit des Gemeinderats sehe dies so und habe bereits Alternativen diskutiert.
Eine der möglichen Alternativen ist ein synthetisches Kunststoffeis, kurz Kunsteis. Dafür wollte der Gemeinderat sogar gegebenenfalls eine große Investition im Bereich von rund einer halben Million Euro tätigen. Dann aber ergab die nähere Beschäftigung mit dem Thema Kunsteis, dass dies als echte Alternative nicht infrage komme. Aufgrund der intensiven Abnutzung der Schlittschuhkanten müssten diese für die Nutzung auf dem künstlichen Eis jedes Mal neu geschliffen werden. Auch das Fahrverhalten unterscheidet sich deutlich vom gewohnten Fahrverhalten auf natürlichem Eis. Ganz aus dem Rennen ist die Kunsteis-Variante noch nicht, aber eine Mehrheit im Gemeinderat wird sie eher nicht erhalten.
Das Problem einer Überforderung der Gemeinde mit den hohen Stromkosten stellt sich laut Nafziger derweil nicht. Planegg sei mittlerweile finanziell wieder gut aufgestellt, und die Kosten seien ihm, Nafziger, "komplett wurscht".
Trotzdem ging es in der Ferienausschusssitzung hoch her. Kann die Gemeinde den Betrieb eines energieintensiven Freizeitvergnügens in der Energiekrise gutheißen? Es gibt schließlich politische Vorgaben zum Sparen seitens der Bundesregierung und der Strom für das Eiswunder wird aus Gas gewonnen.
Eiswunder aussetzen?
Einzelne Gemeinderäte forderten Solidarität in der Energiekrise. Andere präferierten, das Eiswunder für ein Jahr auszusetzen und in der Zwischenzeit die Voraussetzungen für das neue Konzept von Betreiber Klaus Wüst zu prüfen. Auch eine verkürzte Laufzeit von nur acht Wochen kam als mögliche Alternative auf den Tisch.
Überwiegend stellten sich die Gemeinderäte hinter Bürgermeister Nafziger (CSU) und die Zweite Bürgermeisterin, Judith Grimme (GRÜNE). Diese plädierten dafür, das Eiswunder für ein Jahr auszusetzen.
Eiswunder durchführen?
Florian Großelfinger (CSU) und Peter von Schall-Riaucour (Pro Planegg & Martinsried) sahen besonders die Jugendlichen betroffen und setzten sich für die Weiterführung des Eiswunders auch in diesem Jahr ein. Großelfinger argumentierte mit dem für die Jugend wichtigen Treffpunkt. "Sonst sitzen die Jugendlichen wieder mit dem Handy in der Hand zu Hause," erklärte er und verwies auf die pandemiebedingte Isolierung, die besonders die Jugendlichen und Kinder getroffen habe.
Von Schall-Riaucour unterstützte Großelfinger in dieser Meinung und führte die starke Nutzung des Eiswunders. an. "In der vergangenen Saison wurden an der Kasse 3.760 Erwachsene und 8.798 Jugendliche unter 15 Jahre gezählt. In diesen Zahlen ist die intensive Nutzung durch Schulen und Vereine noch gar nicht enthalten," führte von Schall-Riaucour aus. "Das Planegger Eiswunder ist ortsübergreifend im ganzen Würmtal für die Familien mit ihren Kindern bezüglich ihrer Freizeitgestaltung ein gewohnter und beliebter Ort. Wir wissen nicht, wie sich dieses Jahr im Winter Corona auswirken wird. Da kann, wie letztes Jahr, ein Treffpunkt an der frischen Luft von großem Nutzen sein. Wir sollten in der Gemeinde nach anderen Möglichkeiten der Energieeinsparung suchen und unseren Bürgern auch dieses Jahr ihr Eiswunder zur Verfügung stellen," argumentierte er weiter.
Letztendlich konnten die Befürworter des Eiswunders zumindest eine Verschiebung der Entscheidung in die Gemeinderatssitzung Ende Oktober erreichen. Daher wird es weiter spannend um das Eiswunder für die kommende Wintersaison bleiben.
Redaktion Jürgen Haubeil / Unser Würmtal
Eiswunder oder kein Eiswunder
Aktuell ist die Fortführung des beliebten Eiswunders in Planegg für die Saison 22/23 stark gefährdet
Quo vadis Eiswunder? Diese Frage ist seit Wochen Thema im Planegger Gemeindeleben – und natürlich auch in der Lokalpolitik. Zwar sind die Sommerferien gerade erst beendet, doch der Herbst wirft bereits seine Schatten voraus. Und die Betreiber des Eiswunders brauchen zunehmend Klarheit, wie es in diesem Winter mit dem Publikumsmagnet weitergeht.
Im Ferienausschuss beschäftigte sich zuletzt auch der dezimierte Planegger Gemeinderat ausgiebig mit dem Eiswunder für die kommende Saison. Aufgrund der aktuellen Energieknappheit scheiden sich im Gremium die Geister an der bei Jung und Alt beliebten Freizeitattraktion.
Schon im August hatte Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger im Pressegespräch erklärt: „Das Eiswunder an sich, wie wir es kennen, ist in meinen Augen gestorben". Auch die Mehrheit des Gemeinderats sehe dies so und habe bereits Alternativen diskutiert.
Eine der möglichen Alternativen ist ein synthetisches Kunststoffeis, kurz Kunsteis. Dafür wollte der Gemeinderat sogar gegebenenfalls eine große Investition im Bereich von rund einer halben Million Euro tätigen. Dann aber ergab die nähere Beschäftigung mit dem Thema Kunsteis, dass dies als echte Alternative nicht infrage komme. Aufgrund der intensiven Abnutzung der Schlittschuhkanten müssten diese für die Nutzung auf dem künstlichen Eis jedes Mal neu geschliffen werden. Auch das Fahrverhalten unterscheidet sich deutlich vom gewohnten Fahrverhalten auf natürlichem Eis. Ganz aus dem Rennen ist die Kunsteis-Variante noch nicht, aber eine Mehrheit im Gemeinderat wird sie eher nicht erhalten.
Das Problem einer Überforderung der Gemeinde mit den hohen Stromkosten stellt sich laut Nafziger derweil nicht. Planegg sei mittlerweile finanziell wieder gut aufgestellt, und die Kosten seien ihm, Nafziger, "komplett wurscht".
Trotzdem ging es in der Ferienausschusssitzung hoch her. Kann die Gemeinde den Betrieb eines energieintensiven Freizeitvergnügens in der Energiekrise gutheißen? Es gibt schließlich politische Vorgaben zum Sparen seitens der Bundesregierung und der Strom für das Eiswunder wird aus Gas gewonnen.
Eiswunder aussetzen?
Einzelne Gemeinderäte forderten Solidarität in der Energiekrise. Andere präferierten, das Eiswunder für ein Jahr auszusetzen und in der Zwischenzeit die Voraussetzungen für das neue Konzept von Betreiber Klaus Wüst zu prüfen. Auch eine verkürzte Laufzeit von nur acht Wochen kam als mögliche Alternative auf den Tisch.
Überwiegend stellten sich die Gemeinderäte hinter Bürgermeister Nafziger (CSU) und die Zweite Bürgermeisterin, Judith Grimme (GRÜNE). Diese plädierten dafür, das Eiswunder für ein Jahr auszusetzen.
Eiswunder durchführen?
Florian Großelfinger (CSU) und Peter von Schall-Riaucour (Pro Planegg & Martinsried) sahen besonders die Jugendlichen betroffen und setzten sich für die Weiterführung des Eiswunders auch in diesem Jahr ein. Großelfinger argumentierte mit dem für die Jugend wichtigen Treffpunkt. "Sonst sitzen die Jugendlichen wieder mit dem Handy in der Hand zu Hause," erklärte er und verwies auf die pandemiebedingte Isolierung, die besonders die Jugendlichen und Kinder getroffen habe.
Von Schall-Riaucour unterstützte Großelfinger in dieser Meinung und führte die starke Nutzung des Eiswunders. an. "In der vergangenen Saison wurden an der Kasse 3.760 Erwachsene und 8.798 Jugendliche unter 15 Jahre gezählt. In diesen Zahlen ist die intensive Nutzung durch Schulen und Vereine noch gar nicht enthalten," führte von Schall-Riaucour aus. "Das Planegger Eiswunder ist ortsübergreifend im ganzen Würmtal für die Familien mit ihren Kindern bezüglich ihrer Freizeitgestaltung ein gewohnter und beliebter Ort. Wir wissen nicht, wie sich dieses Jahr im Winter Corona auswirken wird. Da kann, wie letztes Jahr, ein Treffpunkt an der frischen Luft von großem Nutzen sein. Wir sollten in der Gemeinde nach anderen Möglichkeiten der Energieeinsparung suchen und unseren Bürgern auch dieses Jahr ihr Eiswunder zur Verfügung stellen," argumentierte er weiter.
Letztendlich konnten die Befürworter des Eiswunders zumindest eine Verschiebung der Entscheidung in die Gemeinderatssitzung Ende Oktober erreichen. Daher wird es weiter spannend um das Eiswunder für die kommende Wintersaison bleiben.
Redaktion Jürgen Haubeil / Unser Würmtal
Eiswunder oder kein Eiswunder
Aktuell ist die Fortführung des beliebten Eiswunders in Planegg für die Saison 22/23 stark gefährdet
Quo vadis Eiswunder? Diese Frage ist seit Wochen Thema im Planegger Gemeindeleben – und natürlich auch in der Lokalpolitik. Zwar sind die Sommerferien gerade erst beendet, doch der Herbst wirft bereits seine Schatten voraus. Und die Betreiber des Eiswunders brauchen zunehmend Klarheit, wie es in diesem Winter mit dem Publikumsmagnet weitergeht.
Im Ferienausschuss beschäftigte sich zuletzt auch der dezimierte Planegger Gemeinderat ausgiebig mit dem Eiswunder für die kommende Saison. Aufgrund der aktuellen Energieknappheit scheiden sich im Gremium die Geister an der bei Jung und Alt beliebten Freizeitattraktion.
Schon im August hatte Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger im Pressegespräch erklärt: „Das Eiswunder an sich, wie wir es kennen, ist in meinen Augen gestorben". Auch die Mehrheit des Gemeinderats sehe dies so und habe bereits Alternativen diskutiert.
Eine der möglichen Alternativen ist ein synthetisches Kunststoffeis, kurz Kunsteis. Dafür wollte der Gemeinderat sogar gegebenenfalls eine große Investition im Bereich von rund einer halben Million Euro tätigen. Dann aber ergab die nähere Beschäftigung mit dem Thema Kunsteis, dass dies als echte Alternative nicht infrage komme. Aufgrund der intensiven Abnutzung der Schlittschuhkanten müssten diese für die Nutzung auf dem künstlichen Eis jedes Mal neu geschliffen werden. Auch das Fahrverhalten unterscheidet sich deutlich vom gewohnten Fahrverhalten auf natürlichem Eis. Ganz aus dem Rennen ist die Kunsteis-Variante noch nicht, aber eine Mehrheit im Gemeinderat wird sie eher nicht erhalten.
Das Problem einer Überforderung der Gemeinde mit den hohen Stromkosten stellt sich laut Nafziger derweil nicht. Planegg sei mittlerweile finanziell wieder gut aufgestellt, und die Kosten seien ihm, Nafziger, "komplett wurscht".
Trotzdem ging es in der Ferienausschusssitzung hoch her. Kann die Gemeinde den Betrieb eines energieintensiven Freizeitvergnügens in der Energiekrise gutheißen? Es gibt schließlich politische Vorgaben zum Sparen seitens der Bundesregierung und der Strom für das Eiswunder wird aus Gas gewonnen.
Eiswunder aussetzen?
Einzelne Gemeinderäte forderten Solidarität in der Energiekrise. Andere präferierten, das Eiswunder für ein Jahr auszusetzen und in der Zwischenzeit die Voraussetzungen für das neue Konzept von Betreiber Klaus Wüst zu prüfen. Auch eine verkürzte Laufzeit von nur acht Wochen kam als mögliche Alternative auf den Tisch.
Überwiegend stellten sich die Gemeinderäte hinter Bürgermeister Nafziger (CSU) und die Zweite Bürgermeisterin, Judith Grimme (GRÜNE). Diese plädierten dafür, das Eiswunder für ein Jahr auszusetzen.
Eiswunder durchführen?
Florian Großelfinger (CSU) und Peter von Schall-Riaucour (Pro Planegg & Martinsried) sahen besonders die Jugendlichen betroffen und setzten sich für die Weiterführung des Eiswunders auch in diesem Jahr ein. Großelfinger argumentierte mit dem für die Jugend wichtigen Treffpunkt. "Sonst sitzen die Jugendlichen wieder mit dem Handy in der Hand zu Hause," erklärte er und verwies auf die pandemiebedingte Isolierung, die besonders die Jugendlichen und Kinder getroffen habe.
Von Schall-Riaucour unterstützte Großelfinger in dieser Meinung und führte die starke Nutzung des Eiswunders. an. "In der vergangenen Saison wurden an der Kasse 3.760 Erwachsene und 8.798 Jugendliche unter 15 Jahre gezählt. In diesen Zahlen ist die intensive Nutzung durch Schulen und Vereine noch gar nicht enthalten," führte von Schall-Riaucour aus. "Das Planegger Eiswunder ist ortsübergreifend im ganzen Würmtal für die Familien mit ihren Kindern bezüglich ihrer Freizeitgestaltung ein gewohnter und beliebter Ort. Wir wissen nicht, wie sich dieses Jahr im Winter Corona auswirken wird. Da kann, wie letztes Jahr, ein Treffpunkt an der frischen Luft von großem Nutzen sein. Wir sollten in der Gemeinde nach anderen Möglichkeiten der Energieeinsparung suchen und unseren Bürgern auch dieses Jahr ihr Eiswunder zur Verfügung stellen," argumentierte er weiter.
Letztendlich konnten die Befürworter des Eiswunders zumindest eine Verschiebung der Entscheidung in die Gemeinderatssitzung Ende Oktober erreichen. Daher wird es weiter spannend um das Eiswunder für die kommende Wintersaison bleiben.
Redaktion Jürgen Haubeil / Unser Würmtal