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Leider ist die im Foto gezeigte Fläche falsch! Das Foto wird morgen angepasst (Foto: Unser Würmtal)
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Eiswunder mit ökologischem Mäntelchen

Die liebevoll „Eiswunder“ genannte Eislauffläche am Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg kehrt unverändert zurück

Nach jahrelangem Hin und Her um den Erhalt der liebevoll „Eiswunder“ genannten Eislauffläche am Feodor-Lynen-Gymnasium, steht jetzt wenigstens eines fest: In der kommenden Wintersaison wird die über die Grenzen des Würmtals hinaus beliebte Attraktion wieder eröffnet. Allerdings nur für eine Saison.

Umweltkiller kehr zurück

Und, was noch bemerkenswerter ist: Ohne jede Renovierung. Das bedeutet, dass die „Dreckschleuder“ und der „Umweltkiller“, wie die Anlage wegen ihres hohen Verbrauchs an fossilen Brennstoffen sogar von Gemeinderäten genannt wurde, mindestens weitere drei Monate die CO2-Bilanz der Gemeinde verschlechtern darf. Und das, obwohl Planegg gerade erst ein Klimakonzept verabschiedet hat, das eine Klimaneutralität in den nächsten zehn bis 15 Jahren anstrebt.

Im Gemeinderat zeigte man sich trotzdem erleichtert, dass man wenigstens zu einer vorübergehenden Übereinkunft gekommen ist. Dafür mussten so manche Federn lassen.

Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) etwa, der in den letzten beiden Jahren eher eine harte Verweigerungshaltung vertreten hatte und erst einlenkte, nachdem der Planegger Ulrich Braun binnen weniger Tage 600 Unterschriften für das Eiswunder gesammelt hatte. Als Nafziger dann auch noch Gegenwind aus seiner eigenen Fraktion spürte, schwenkte er um und sprach sich nun grundsätzlich für den Erhalt der Anlage aus.

Nach drei Jahren Streit im Gemeinderat steht die eigentliche Bewährungsprobe noch bevor: Was soll mit der in die Jahre gekommenen Eissportanlage grundsätzlich passieren? Einig ist sich der Gemeinderat momentan nur darin, dass es auch nach der kommenden Saison eine Eissportanlage geben soll – allerdings mit einem modernen, umweltfreundlichen Energiekonzept.

Der bisherige Betreiber Klaus Wüst legte dazu in der letzten Gemeinderatssitzung drei Varianten vor : Die bestehende Anlage noch 12 Wochen im Winter weiterlaufen zu lassen – das würde rund 30 000 Euro an Stromkosten ausmachen; eine Anlage für eine Saison mieten – das käme teuer: Rund 130 000 Euro kostet alleine die Miete, dazu kommen noch Stromkosten zwischen 23 000 Euro ohne Zelt und 19 000 mit Zelt.

Ökologisch sinnvolle Zukunft

Schließlich die umweltfreundliche und wirtschaftlich sinnvolle Variante mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen und einer Nutzung der Abwärme durch das nahe gelegene Gymnasium. Laut Berechnung von Klaus Wüst, er ist ein erfahrener Umweltingenieur, würde man auf diese Weise sogar ein saisonales Plus von rund 23 000 Euro erwirtschaften. Allerdings würde die Umsetzung einige Zeit dauern. Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig, Klaus Wüst und Thomas Roggenkamp, Geschäftsführer der Firma Trane, glauben, dass die notwendigen Bauarbeiten bis zum Frühsommer 2025 zu schaffen seien.

Bevor man sich zu dieser Variante entschloss und die Frage nach einem Ausbau der Anlage, etwa mit einer PV-Anlage auf dem Dach der Turnhalle 2, zurückstellte, gab es noch deutliche Kritik aus den Reihen der Gemeinderäte am bisherigen Procedere.“ Die Bürger haben den Erfolg eingefahren“, meinte Peter von Schall-Riaucour (PP&M), dennoch sei der ganze Ablauf „eine Niederlage der Vernunft“, weil man viel Zeit verloren habe. Im Nachhinein, meinte von Schall, sei ihm klar, „dass wir viel härter hätten auftreten sollen.“

Bastian Stibbe (Grüne) befürchtet, „dass wir den Fokus verlieren.“ Die jetzige Lösung sei kein Schritt in Richtung Klimaneutralität. Ähnlich auch Angelika Lawo (Grüne Gruppe 21): „Zurück zur alten Energieverschwendung“ sei nicht der richtige Weg und Judith Grimme (Grüne) wurde noch deutlicher: „Eigentlich sollte das Eiswunder jetzt schon klimaneutral sein, wir machen uns sonst lächerlich.“

Bürgermeister Nafziger verteidigte die Haltung der Verwaltung: „Wir mussten uns zeitweise zwischen den Einschränkungen durch die Energiekrise und der Corona-Pandemie bewegen. Und es war der Staat, der uns zu Einsparungen zwang.“ Er erinnerte daran, dass im Etat über die Jahre 650 000 Euro für die Eislauffläche eingestellt waren. Das Geld wurde allerdings nie benötigt – weil eine Mehrheit im Gemeinderat und der Bürgermeister das Thema immer weiter vor sich herschob.

Redaktion Unser Würmtal / zu

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Nach jahrelangem Hin und Her um den Erhalt der liebevoll „Eiswunder“ genannten Eislauffläche am Feodor-Lynen-Gymnasium, steht jetzt wenigstens eines fest: In der kommenden Wintersaison wird die über die Grenzen des Würmtals hinaus beliebte Attraktion wieder eröffnet. Allerdings nur für eine Saison.

Umweltkiller kehr zurück

Und, was noch bemerkenswerter ist: Ohne jede Renovierung. Das bedeutet, dass die „Dreckschleuder“ und der „Umweltkiller“, wie die Anlage wegen ihres hohen Verbrauchs an fossilen Brennstoffen sogar von Gemeinderäten genannt wurde, mindestens weitere drei Monate die CO2-Bilanz der Gemeinde verschlechtern darf. Und das, obwohl Planegg gerade erst ein Klimakonzept verabschiedet hat, das eine Klimaneutralität in den nächsten zehn bis 15 Jahren anstrebt.

Im Gemeinderat zeigte man sich trotzdem erleichtert, dass man wenigstens zu einer vorübergehenden Übereinkunft gekommen ist. Dafür mussten so manche Federn lassen.

Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) etwa, der in den letzten beiden Jahren eher eine harte Verweigerungshaltung vertreten hatte und erst einlenkte, nachdem der Planegger Ulrich Braun binnen weniger Tage 600 Unterschriften für das Eiswunder gesammelt hatte. Als Nafziger dann auch noch Gegenwind aus seiner eigenen Fraktion spürte, schwenkte er um und sprach sich nun grundsätzlich für den Erhalt der Anlage aus.

Nach drei Jahren Streit im Gemeinderat steht die eigentliche Bewährungsprobe noch bevor: Was soll mit der in die Jahre gekommenen Eissportanlage grundsätzlich passieren? Einig ist sich der Gemeinderat momentan nur darin, dass es auch nach der kommenden Saison eine Eissportanlage geben soll – allerdings mit einem modernen, umweltfreundlichen Energiekonzept.

Der bisherige Betreiber Klaus Wüst legte dazu in der letzten Gemeinderatssitzung drei Varianten vor : Die bestehende Anlage noch 12 Wochen im Winter weiterlaufen zu lassen – das würde rund 30 000 Euro an Stromkosten ausmachen; eine Anlage für eine Saison mieten – das käme teuer: Rund 130 000 Euro kostet alleine die Miete, dazu kommen noch Stromkosten zwischen 23 000 Euro ohne Zelt und 19 000 mit Zelt.

Ökologisch sinnvolle Zukunft

Schließlich die umweltfreundliche und wirtschaftlich sinnvolle Variante mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen und einer Nutzung der Abwärme durch das nahe gelegene Gymnasium. Laut Berechnung von Klaus Wüst, er ist ein erfahrener Umweltingenieur, würde man auf diese Weise sogar ein saisonales Plus von rund 23 000 Euro erwirtschaften. Allerdings würde die Umsetzung einige Zeit dauern. Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig, Klaus Wüst und Thomas Roggenkamp, Geschäftsführer der Firma Trane, glauben, dass die notwendigen Bauarbeiten bis zum Frühsommer 2025 zu schaffen seien.

Bevor man sich zu dieser Variante entschloss und die Frage nach einem Ausbau der Anlage, etwa mit einer PV-Anlage auf dem Dach der Turnhalle 2, zurückstellte, gab es noch deutliche Kritik aus den Reihen der Gemeinderäte am bisherigen Procedere.“ Die Bürger haben den Erfolg eingefahren“, meinte Peter von Schall-Riaucour (PP&M), dennoch sei der ganze Ablauf „eine Niederlage der Vernunft“, weil man viel Zeit verloren habe. Im Nachhinein, meinte von Schall, sei ihm klar, „dass wir viel härter hätten auftreten sollen.“

Bastian Stibbe (Grüne) befürchtet, „dass wir den Fokus verlieren.“ Die jetzige Lösung sei kein Schritt in Richtung Klimaneutralität. Ähnlich auch Angelika Lawo (Grüne Gruppe 21): „Zurück zur alten Energieverschwendung“ sei nicht der richtige Weg und Judith Grimme (Grüne) wurde noch deutlicher: „Eigentlich sollte das Eiswunder jetzt schon klimaneutral sein, wir machen uns sonst lächerlich.“

Bürgermeister Nafziger verteidigte die Haltung der Verwaltung: „Wir mussten uns zeitweise zwischen den Einschränkungen durch die Energiekrise und der Corona-Pandemie bewegen. Und es war der Staat, der uns zu Einsparungen zwang.“ Er erinnerte daran, dass im Etat über die Jahre 650 000 Euro für die Eislauffläche eingestellt waren. Das Geld wurde allerdings nie benötigt – weil eine Mehrheit im Gemeinderat und der Bürgermeister das Thema immer weiter vor sich herschob.

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