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Geräte zur Luftfilterung halten Einzug in die Klassenzimmer (Foto: ©AiroDoctor)
Geräte zur Luftfilterung halten Einzug in die Klassenzimmer (Foto: ©AiroDoctor)

Schulstart im Herbst mit lüften oder filtern?

Nur zögerlich halten die teilweise riesigen Geräte zur Luftfilterung Einzug in die Klassenzimmer. Einerseits ist Lüften das A und O im Kampf gegen das Virus, andererseits sind die Kosten für die Ausstattung aller Klassenzimmer mit Luftreinigungsgeräten immens. In aller Regel betragen die Zuschüsse durch den Freistatt deutlich weniger als die Hälfte der Anschaffungskosten. Betriebs- und Unterhaltskosten für die Geräte gehen voll zu Lasten der Landkreise und Gemeinden.

Die kalte Jahreszeit kommt gewiss!

Da die Temperaturen im Herbst und Winter meist zu kalt für regelkonformes Lüften (alle 20 Minuten) sind, beschäftigen sich alle Gemeinden im Würmtal mit der Anschaffung von Luftreinigungsgeräten, wenn solche nicht schon vorhanden sind. Allerdings ist noch nicht in allen Gemeinden klar, wie die Luft gereinigt werden soll. Einige Schulen verfügen bereits über geeignete zentrale Lüftungsanlagen, so dass beispielsweise im Neubau der Grundschule in Planegg weitere Geräte entfallen können. Auch können vorhandene zentrale Lüftungsanlagen zum Teil nachgerüstet werden, wie bei der Grundschule in Martinsried bereits geschehen.

Gemeinderat Gräfelfing entscheidet einstimmig

Der Gemeinderat der Gemeinde Gräfelfing hat am Dienstag ein umfangreiches Programm zur Ablösung der aktuell im Betrieb befindlichen, geleasten Geräte beschlossen. Bürgermeister Peter Köstler freut sich über die einstimmige Entscheidung des Gemeinderats für die neuen Raumluftfiltergeräte mit UVC-Bestrahlung. Diese verursachen der Gemeinde immerhin Kosten von rund 400.000 Euro. „Die Bauverwaltung hat im Vorfeld gute Arbeit geleistet und auch die Ausschreibung für die neuen Geräte bereits vorbereitet. Ich bin zuversichtlich, dass wir zum Schulbeginn im Herbst bestens ausgerüstet sind.“

Man hört häufig skeptische Beurteilungen zu Luftfiltergeräten – vor allem aus Kommunen mit knapper Kassenlage. Auf die Frage von Unser Würmtal, ob denn die Beurteilung von Luftfiltern für Schulen eine Frage des Geldes geworden ist, antwortet Peter Köstler: „Nein, es ist die Frage des Möglichen. Und ich bin froh über die gute finanzielle Situation der Gemeinde Gräfelfing, die vieles ermöglicht. Wir haben uns auf Grundlage einer Studie der Universität der Bundeswehr entschieden. Die alten Geräte waren für die geforderten Kriterien nicht leistungsfähig genug.“

beeindruckend großes Luftreinigungsgerät im Gautinger Gemeinderat
beeindruckend großes Luftreinigungsgerät im Gautinger Gemeinderat

Gauting prüft noch

Die Gemeinde Gauting nimmt an der Studie "Sicheres Klassenzimmer" teil. Das Kooperationsprojekt der Münchner Hochschule für angewandte Technik, der Ludwig-Maximillians-Universität und der Technischen Universität München hat das Ziel, die Luftqualität und Aerosol-Konzentration in Klassenzimmern zu untersuchen. Außerdem untersucht ein Ingenieurbüro im Auftrag der Gemeinde die in den Richtlinien empfohlenen Bauarten von Luftreinigungsgeräten und von dezentralen Lüftungsanlagen auf deren Wirksamkeit sowie Umweltverträglichkeit und Kostennachhaltigkeit. Allerdings werden die Ergebnisse erst am 24. August dem Gemeinderat vorgestellt.

Bis zum Schulbeginn Mitte September können die Entscheidungen vermutlich nicht umgesetzt werden. „Die von uns im Sitzungssaal eingesetzten und als geeignet befundenen Filter sind bei gestiegener Nachfrage mittlerweile um Einiges teurer geworden. Auch ist zu prüfen, ob diese doch beeindruckend großen Geräte überhaupt in den Schulräumen entsprechend platziert werden können. Bei unseren gemeindeeigenen 128 Klassen- und Fachräumen rechnen wir mit Anschaffungskosten von mindestens 500.000 bis 600.000 Euro, wovon der Freistaat nicht einmal die Hälfte übernimmt“, erklärt Charlotte Riebold, Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Gauting.

Krailling und Planegg sind gut aufgestellt

Viele Lösungen sind tatsächlich bei Volllast zu laut. Daher laufen z.B. in Krailling nach Aussage von Bürgermeister Haux die Geräte während des Unterrichts auf mittlerer Leistung und in den Pausen wird auf volle Leistung geschaltet. Die in der „Förderung 1“ für Großgeräte zugesagten 1.750 Euro bezeichnet Haux als „voll daneben“. Entsprechende Geräte kosten knapp 5.000 Euro. Die in Krailling eingesetzten Geräte konnten preisgünstig angeschafft werden. Dadurch war es möglich, zügig zu reagieren und alle Klassenzimmer auszurüsten.

Der Zweckverband Staatliches Gymnasium im Würmtal, zuständig für das Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg, hat schnell reagiert und das FEO nachgerüstet. Herr Schaudig, stellv. Geschäftsleiter des Zweckverbandes, teilt uns mit: „Zum Zeitpunkt der Vergabeentscheidung Anfang diesen Jahres sahen sich die Gemeinde Neuried und der Landkreis München nicht in der Lage, sich zu beteiligen; die Gemeinden Planegg und Krailling haben ihren Anteil dazu geleistet. Ein Aufruf des Fördervereins brachte fast 40.000 Euro an Spenden von Eltern. Dadurch konnte die Lücke geschlossen werden. Aktuell besteht daher für den Zweckverband kein weiterer Handlungsbedarf am Feodor-Lynen-Gymnasium.“

In Neuried steht die Entscheidung noch an

Die Gemeinde Neuried steht dem Einsatz von Luftfiltergeräten noch reserviert gegenüber. „Im Moment rät der Städtetag noch vom Einsatz von Luftfiltergeräten ab, besonders wegen der mangelnden wissenschaftlichen Grundlage. Allerdings planen wir keine mobilen Geräte, die dann in kleinen Klassenräumen 'irgendwohin' gestellt werden, sondern dezentrale Geräte, die leiser sind und eine höhere Absaugwirkung haben sollen“, teilt Inke Franzen von der Gemeinde Neuried mit. Zum neuen Schuljahr wird es mit den Luftfiltergeräten in Neuried noch nicht klappen. Für die Grundschule werden neun bis zwölf Geräten benötigt und daher muss ausgeschrieben werden. Außerdem müssen Geräte auch verfügbar sein. Im Neubautrakt der Grundschule werden aber Filteranlagen eingebaut sein (HEPA 14). In diesen Räumen werden ab Januar die vier Ganztagsklassen untergebracht.

Landkreis München - mobile Luftreinigungsgeräte auf dem Prüfstand

Der Landkreis München stellt mobile Luftreinigungsgeräte für Schulen auf den Prüfstand und lässt den Einfluss zusätzlicher Geräte auf die Aerosolbelastung in Klassenzimmern begutachten. An den kreiseigenen und den weiterführenden Zweckverbandsschulen im Landkreis München sind bereits alle Klassenzimmer, die nicht über geeignete Lüftungsanlagen bzw. natürliche Lüftungsmöglichkeiten verfügen, mit mobilen Luftreinigungsgeräten ausgestattet.

Ende Juni hat der Freistaat angekündigt, jetzt auch die Anschaffung von Geräten für Klassen- und Fachräume zur Hälfte zu fördern, die über entsprechende Lüftungsmöglichkeiten verfügen. Deshalb hat der Kreistag am vergangenen Montag, 26. Juli, beschlossen, Klassen- und Fachräume, die nur über eine manuelle Lüftungsmöglichkeit verfügen, durch ein Fachbüro dahingehend überprüfen zu lassen, inwieweit der Einsatz solcher Geräte einen Mehrwert gegenüber den bisherigen Maßnahmen zur Infektionsverhütung bringt.

„Auch wenn der Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten am Ende keinen Einfluss darauf haben wird, ob Schulen erneut geschlossen oder in den Wechselunterricht gehen müssen, so befürworte ich doch deren Einsatz, sobald sie die Gefährdung für unsere Kinder, an Covid-19 zu erkranken, entscheidend reduzieren können“, so Landrat Christoph Göbel zum jüngsten Beschluss des Kreistags.

Redaktion: Jürgen Haubeil / Unser Würmtal

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Geräte zur Luftfilterung halten Einzug in die Klassenzimmer (Foto: ©AiroDoctor)
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Schulstart im Herbst mit lüften oder filtern?

Nur zögerlich halten die teilweise riesigen Geräte zur Luftfilterung Einzug in die Klassenzimmer. Einerseits ist Lüften das A und O im Kampf gegen das Virus, andererseits sind die Kosten für die Ausstattung aller Klassenzimmer mit Luftreinigungsgeräten immens. In aller Regel betragen die Zuschüsse durch den Freistatt deutlich weniger als die Hälfte der Anschaffungskosten. Betriebs- und Unterhaltskosten für die Geräte gehen voll zu Lasten der Landkreise und Gemeinden.

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Da die Temperaturen im Herbst und Winter meist zu kalt für regelkonformes Lüften (alle 20 Minuten) sind, beschäftigen sich alle Gemeinden im Würmtal mit der Anschaffung von Luftreinigungsgeräten, wenn solche nicht schon vorhanden sind. Allerdings ist noch nicht in allen Gemeinden klar, wie die Luft gereinigt werden soll. Einige Schulen verfügen bereits über geeignete zentrale Lüftungsanlagen, so dass beispielsweise im Neubau der Grundschule in Planegg weitere Geräte entfallen können. Auch können vorhandene zentrale Lüftungsanlagen zum Teil nachgerüstet werden, wie bei der Grundschule in Martinsried bereits geschehen.

Gemeinderat Gräfelfing entscheidet einstimmig

Der Gemeinderat der Gemeinde Gräfelfing hat am Dienstag ein umfangreiches Programm zur Ablösung der aktuell im Betrieb befindlichen, geleasten Geräte beschlossen. Bürgermeister Peter Köstler freut sich über die einstimmige Entscheidung des Gemeinderats für die neuen Raumluftfiltergeräte mit UVC-Bestrahlung. Diese verursachen der Gemeinde immerhin Kosten von rund 400.000 Euro. „Die Bauverwaltung hat im Vorfeld gute Arbeit geleistet und auch die Ausschreibung für die neuen Geräte bereits vorbereitet. Ich bin zuversichtlich, dass wir zum Schulbeginn im Herbst bestens ausgerüstet sind.“

Man hört häufig skeptische Beurteilungen zu Luftfiltergeräten – vor allem aus Kommunen mit knapper Kassenlage. Auf die Frage von Unser Würmtal, ob denn die Beurteilung von Luftfiltern für Schulen eine Frage des Geldes geworden ist, antwortet Peter Köstler: „Nein, es ist die Frage des Möglichen. Und ich bin froh über die gute finanzielle Situation der Gemeinde Gräfelfing, die vieles ermöglicht. Wir haben uns auf Grundlage einer Studie der Universität der Bundeswehr entschieden. Die alten Geräte waren für die geforderten Kriterien nicht leistungsfähig genug.“

beeindruckend großes Luftreinigungsgerät im Gautinger Gemeinderat
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Gauting prüft noch

Die Gemeinde Gauting nimmt an der Studie "Sicheres Klassenzimmer" teil. Das Kooperationsprojekt der Münchner Hochschule für angewandte Technik, der Ludwig-Maximillians-Universität und der Technischen Universität München hat das Ziel, die Luftqualität und Aerosol-Konzentration in Klassenzimmern zu untersuchen. Außerdem untersucht ein Ingenieurbüro im Auftrag der Gemeinde die in den Richtlinien empfohlenen Bauarten von Luftreinigungsgeräten und von dezentralen Lüftungsanlagen auf deren Wirksamkeit sowie Umweltverträglichkeit und Kostennachhaltigkeit. Allerdings werden die Ergebnisse erst am 24. August dem Gemeinderat vorgestellt.

Bis zum Schulbeginn Mitte September können die Entscheidungen vermutlich nicht umgesetzt werden. „Die von uns im Sitzungssaal eingesetzten und als geeignet befundenen Filter sind bei gestiegener Nachfrage mittlerweile um Einiges teurer geworden. Auch ist zu prüfen, ob diese doch beeindruckend großen Geräte überhaupt in den Schulräumen entsprechend platziert werden können. Bei unseren gemeindeeigenen 128 Klassen- und Fachräumen rechnen wir mit Anschaffungskosten von mindestens 500.000 bis 600.000 Euro, wovon der Freistaat nicht einmal die Hälfte übernimmt“, erklärt Charlotte Riebold, Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Gauting.

Krailling und Planegg sind gut aufgestellt

Viele Lösungen sind tatsächlich bei Volllast zu laut. Daher laufen z.B. in Krailling nach Aussage von Bürgermeister Haux die Geräte während des Unterrichts auf mittlerer Leistung und in den Pausen wird auf volle Leistung geschaltet. Die in der „Förderung 1“ für Großgeräte zugesagten 1.750 Euro bezeichnet Haux als „voll daneben“. Entsprechende Geräte kosten knapp 5.000 Euro. Die in Krailling eingesetzten Geräte konnten preisgünstig angeschafft werden. Dadurch war es möglich, zügig zu reagieren und alle Klassenzimmer auszurüsten.

Der Zweckverband Staatliches Gymnasium im Würmtal, zuständig für das Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg, hat schnell reagiert und das FEO nachgerüstet. Herr Schaudig, stellv. Geschäftsleiter des Zweckverbandes, teilt uns mit: „Zum Zeitpunkt der Vergabeentscheidung Anfang diesen Jahres sahen sich die Gemeinde Neuried und der Landkreis München nicht in der Lage, sich zu beteiligen; die Gemeinden Planegg und Krailling haben ihren Anteil dazu geleistet. Ein Aufruf des Fördervereins brachte fast 40.000 Euro an Spenden von Eltern. Dadurch konnte die Lücke geschlossen werden. Aktuell besteht daher für den Zweckverband kein weiterer Handlungsbedarf am Feodor-Lynen-Gymnasium.“

In Neuried steht die Entscheidung noch an

Die Gemeinde Neuried steht dem Einsatz von Luftfiltergeräten noch reserviert gegenüber. „Im Moment rät der Städtetag noch vom Einsatz von Luftfiltergeräten ab, besonders wegen der mangelnden wissenschaftlichen Grundlage. Allerdings planen wir keine mobilen Geräte, die dann in kleinen Klassenräumen 'irgendwohin' gestellt werden, sondern dezentrale Geräte, die leiser sind und eine höhere Absaugwirkung haben sollen“, teilt Inke Franzen von der Gemeinde Neuried mit. Zum neuen Schuljahr wird es mit den Luftfiltergeräten in Neuried noch nicht klappen. Für die Grundschule werden neun bis zwölf Geräten benötigt und daher muss ausgeschrieben werden. Außerdem müssen Geräte auch verfügbar sein. Im Neubautrakt der Grundschule werden aber Filteranlagen eingebaut sein (HEPA 14). In diesen Räumen werden ab Januar die vier Ganztagsklassen untergebracht.

Landkreis München - mobile Luftreinigungsgeräte auf dem Prüfstand

Der Landkreis München stellt mobile Luftreinigungsgeräte für Schulen auf den Prüfstand und lässt den Einfluss zusätzlicher Geräte auf die Aerosolbelastung in Klassenzimmern begutachten. An den kreiseigenen und den weiterführenden Zweckverbandsschulen im Landkreis München sind bereits alle Klassenzimmer, die nicht über geeignete Lüftungsanlagen bzw. natürliche Lüftungsmöglichkeiten verfügen, mit mobilen Luftreinigungsgeräten ausgestattet.

Ende Juni hat der Freistaat angekündigt, jetzt auch die Anschaffung von Geräten für Klassen- und Fachräume zur Hälfte zu fördern, die über entsprechende Lüftungsmöglichkeiten verfügen. Deshalb hat der Kreistag am vergangenen Montag, 26. Juli, beschlossen, Klassen- und Fachräume, die nur über eine manuelle Lüftungsmöglichkeit verfügen, durch ein Fachbüro dahingehend überprüfen zu lassen, inwieweit der Einsatz solcher Geräte einen Mehrwert gegenüber den bisherigen Maßnahmen zur Infektionsverhütung bringt.

„Auch wenn der Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten am Ende keinen Einfluss darauf haben wird, ob Schulen erneut geschlossen oder in den Wechselunterricht gehen müssen, so befürworte ich doch deren Einsatz, sobald sie die Gefährdung für unsere Kinder, an Covid-19 zu erkranken, entscheidend reduzieren können“, so Landrat Christoph Göbel zum jüngsten Beschluss des Kreistags.

Redaktion: Jürgen Haubeil / Unser Würmtal

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