Durchwachsene Jahresbilanz für den Naturschutz
LBV fordert stärkere Anstrengungen für den Klima- und Flächenschutz in Stadt und Landkreis
Eher verhalten fällt der Rückblick des LBV auf den Naturschutz in München für das vergangene Jahr aus. Einerseits zeigt die Münchner Biodiversitätsstrategie allmählich Wirkung. Andererseits schreiten das Siedlungswachstum und der damit einhergehende Flächenfraß ungebremst voran. Hinzu kommt der Klimawandel, der sich immer stärker auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt auswirkt. „Unsere Jahresbilanz für den Naturschutz 2024 in München hätte positiver ausfallen können“, meint Heinz Sedlmeier von der Münchner Kreisgruppe des LBV. „Doch dafür wären größere Anstrengungen seitens der Stadt nötig gewesen.“
Jedes Jahr im Dezember zieht der LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) Bilanz: Wie ist es um den Naturschutz in München Stadt und Landkreis bestellt? Dabei werden verschiedene Bereiche betrachtet und mit Vorjahren verglichen. Übergreifend fällt das Ergebnis für 2024 gemischt aus. Die Natur in München geht weiter zurück oder hat Schaden genommen, auch wenn einige erfreuliche Entwicklungen zu beobachten sind.
Wetter und Klima
Mit 1.100 Millimetern Niederschlag pro Quadratmeter war 2024 nach einer Serie trockener Jahre sehr regenreich. Der Grundwasserspiegel stieg wieder auf oder über Normalwerte und der viele Regen wirkte sich positiv auf die Vegetation aus. 2024 ist wohl auch in München das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen: Erstmals in der Stadtgeschichte blieb die Innenstadt im Februar vollkommen frostfrei. Warme Temperaturen verbunden mit viel Regen führten im Frühsommer zu einer Massenentwicklung von Stechmücken in und um München, darunter auch die für Menschen als Krankheitsüberträger gefährlichen Tigermücken.
Schutzgebiete
Bei der dringend notwendigen Schaffung neuer Schutzgebiete herrscht Stillstand. Fast alle Münchner Natur- und Landschaftsschutzgebiete wurden bereits vor Jahrzehnten als solche ausgewiesen. Mit dem „Moosgrund“ bei Johanniskirchen sollte die Landeshauptstadt 2024 ein neues Schutzgebiet erhalten – ein wertvoller Lebensraum für gefährdete Arten wie die Feldlerche, der langfristig nicht bebaut werden könnte. Doch der Beschluss wurde vom Münchner Stadtrat vertagt, sodass LBV und andere Naturschutzverbände inzwischen am politischen Willen der Stadtratsfraktionen zweifeln.
Tier- und Pflanzenwelt
Die 2018 vom Münchner Stadtrat beschlossene Biodiversitätsstrategie mit verschiedenen Artenhilfsprogrammen und Biotoppflegemaßnahmen beginnt Wirkung zu zeigen: Verschiedene gefährdete Arten tauchen wieder auf oder vermehren sich. Darunter der Laubfrosch, der in allen anderen deutschen Millionenstädten ausgestorben ist, oder der Fransenenzian, der 2024 in einem vom LBV gepflegten Biotop in Schwabing blühte. Zugenommen hat jedoch die Gefährdung der letzten Vorkommen von Kiebitz und Rebhuhn: Beide Vogelarten sind durch zunehmende Bebauung der wenigen Rückzugsgebiete im Münchner Norden akut bedroht.
Stadtgrün und Bäume
Das Münchner Straßenbegleitgrün macht viele Hektar Fläche aus, doch konnte dort durch zu häufiges Mähen bislang kaum Leben festgestellt werden. Das hat sich 2024 nach einer Reduzierung der Mäharbeiten geändert: An vielen Stellen entstehen artenreiche Kleinstflächen, die beispielsweise Hummeln und anderen Wildbienen Lebensraum und Nahrung bieten. Viele Münchner Bäume konnten sich wegen des vielen Regens in diesem Jahr erholen. Traurige Ausnahme bleibt die Esche, die wegen eines eingeschleppten Pilzes häufig gefällt werden musste.
Fazit: „Die Münchner Strategie für biologische Vielfalt zeigt erste positive Effekte. Doch besonders bei der Ausweisung neuer Schutzgebiete, im Klimaschutz und beim Flächensparen muss die Stadt in den kommenden Jahren mehr tun,“ so Heinz Sedlmeier. „Wir hoffen im nächsten Jahr auf eine positivere Naturschutzbilanz mit deutlich weniger Flächenfraß als 2024.“
Quelle: LBV München
Durchwachsene Jahresbilanz für den Naturschutz
LBV fordert stärkere Anstrengungen für den Klima- und Flächenschutz in Stadt und Landkreis
Eher verhalten fällt der Rückblick des LBV auf den Naturschutz in München für das vergangene Jahr aus. Einerseits zeigt die Münchner Biodiversitätsstrategie allmählich Wirkung. Andererseits schreiten das Siedlungswachstum und der damit einhergehende Flächenfraß ungebremst voran. Hinzu kommt der Klimawandel, der sich immer stärker auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt auswirkt. „Unsere Jahresbilanz für den Naturschutz 2024 in München hätte positiver ausfallen können“, meint Heinz Sedlmeier von der Münchner Kreisgruppe des LBV. „Doch dafür wären größere Anstrengungen seitens der Stadt nötig gewesen.“
Jedes Jahr im Dezember zieht der LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) Bilanz: Wie ist es um den Naturschutz in München Stadt und Landkreis bestellt? Dabei werden verschiedene Bereiche betrachtet und mit Vorjahren verglichen. Übergreifend fällt das Ergebnis für 2024 gemischt aus. Die Natur in München geht weiter zurück oder hat Schaden genommen, auch wenn einige erfreuliche Entwicklungen zu beobachten sind.
Wetter und Klima
Mit 1.100 Millimetern Niederschlag pro Quadratmeter war 2024 nach einer Serie trockener Jahre sehr regenreich. Der Grundwasserspiegel stieg wieder auf oder über Normalwerte und der viele Regen wirkte sich positiv auf die Vegetation aus. 2024 ist wohl auch in München das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen: Erstmals in der Stadtgeschichte blieb die Innenstadt im Februar vollkommen frostfrei. Warme Temperaturen verbunden mit viel Regen führten im Frühsommer zu einer Massenentwicklung von Stechmücken in und um München, darunter auch die für Menschen als Krankheitsüberträger gefährlichen Tigermücken.
Schutzgebiete
Bei der dringend notwendigen Schaffung neuer Schutzgebiete herrscht Stillstand. Fast alle Münchner Natur- und Landschaftsschutzgebiete wurden bereits vor Jahrzehnten als solche ausgewiesen. Mit dem „Moosgrund“ bei Johanniskirchen sollte die Landeshauptstadt 2024 ein neues Schutzgebiet erhalten – ein wertvoller Lebensraum für gefährdete Arten wie die Feldlerche, der langfristig nicht bebaut werden könnte. Doch der Beschluss wurde vom Münchner Stadtrat vertagt, sodass LBV und andere Naturschutzverbände inzwischen am politischen Willen der Stadtratsfraktionen zweifeln.
Tier- und Pflanzenwelt
Die 2018 vom Münchner Stadtrat beschlossene Biodiversitätsstrategie mit verschiedenen Artenhilfsprogrammen und Biotoppflegemaßnahmen beginnt Wirkung zu zeigen: Verschiedene gefährdete Arten tauchen wieder auf oder vermehren sich. Darunter der Laubfrosch, der in allen anderen deutschen Millionenstädten ausgestorben ist, oder der Fransenenzian, der 2024 in einem vom LBV gepflegten Biotop in Schwabing blühte. Zugenommen hat jedoch die Gefährdung der letzten Vorkommen von Kiebitz und Rebhuhn: Beide Vogelarten sind durch zunehmende Bebauung der wenigen Rückzugsgebiete im Münchner Norden akut bedroht.
Stadtgrün und Bäume
Das Münchner Straßenbegleitgrün macht viele Hektar Fläche aus, doch konnte dort durch zu häufiges Mähen bislang kaum Leben festgestellt werden. Das hat sich 2024 nach einer Reduzierung der Mäharbeiten geändert: An vielen Stellen entstehen artenreiche Kleinstflächen, die beispielsweise Hummeln und anderen Wildbienen Lebensraum und Nahrung bieten. Viele Münchner Bäume konnten sich wegen des vielen Regens in diesem Jahr erholen. Traurige Ausnahme bleibt die Esche, die wegen eines eingeschleppten Pilzes häufig gefällt werden musste.
Fazit: „Die Münchner Strategie für biologische Vielfalt zeigt erste positive Effekte. Doch besonders bei der Ausweisung neuer Schutzgebiete, im Klimaschutz und beim Flächensparen muss die Stadt in den kommenden Jahren mehr tun,“ so Heinz Sedlmeier. „Wir hoffen im nächsten Jahr auf eine positivere Naturschutzbilanz mit deutlich weniger Flächenfraß als 2024.“
Quelle: LBV München
Durchwachsene Jahresbilanz für den Naturschutz
LBV fordert stärkere Anstrengungen für den Klima- und Flächenschutz in Stadt und Landkreis
Eher verhalten fällt der Rückblick des LBV auf den Naturschutz in München für das vergangene Jahr aus. Einerseits zeigt die Münchner Biodiversitätsstrategie allmählich Wirkung. Andererseits schreiten das Siedlungswachstum und der damit einhergehende Flächenfraß ungebremst voran. Hinzu kommt der Klimawandel, der sich immer stärker auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt auswirkt. „Unsere Jahresbilanz für den Naturschutz 2024 in München hätte positiver ausfallen können“, meint Heinz Sedlmeier von der Münchner Kreisgruppe des LBV. „Doch dafür wären größere Anstrengungen seitens der Stadt nötig gewesen.“
Jedes Jahr im Dezember zieht der LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) Bilanz: Wie ist es um den Naturschutz in München Stadt und Landkreis bestellt? Dabei werden verschiedene Bereiche betrachtet und mit Vorjahren verglichen. Übergreifend fällt das Ergebnis für 2024 gemischt aus. Die Natur in München geht weiter zurück oder hat Schaden genommen, auch wenn einige erfreuliche Entwicklungen zu beobachten sind.
Wetter und Klima
Mit 1.100 Millimetern Niederschlag pro Quadratmeter war 2024 nach einer Serie trockener Jahre sehr regenreich. Der Grundwasserspiegel stieg wieder auf oder über Normalwerte und der viele Regen wirkte sich positiv auf die Vegetation aus. 2024 ist wohl auch in München das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen: Erstmals in der Stadtgeschichte blieb die Innenstadt im Februar vollkommen frostfrei. Warme Temperaturen verbunden mit viel Regen führten im Frühsommer zu einer Massenentwicklung von Stechmücken in und um München, darunter auch die für Menschen als Krankheitsüberträger gefährlichen Tigermücken.
Schutzgebiete
Bei der dringend notwendigen Schaffung neuer Schutzgebiete herrscht Stillstand. Fast alle Münchner Natur- und Landschaftsschutzgebiete wurden bereits vor Jahrzehnten als solche ausgewiesen. Mit dem „Moosgrund“ bei Johanniskirchen sollte die Landeshauptstadt 2024 ein neues Schutzgebiet erhalten – ein wertvoller Lebensraum für gefährdete Arten wie die Feldlerche, der langfristig nicht bebaut werden könnte. Doch der Beschluss wurde vom Münchner Stadtrat vertagt, sodass LBV und andere Naturschutzverbände inzwischen am politischen Willen der Stadtratsfraktionen zweifeln.
Tier- und Pflanzenwelt
Die 2018 vom Münchner Stadtrat beschlossene Biodiversitätsstrategie mit verschiedenen Artenhilfsprogrammen und Biotoppflegemaßnahmen beginnt Wirkung zu zeigen: Verschiedene gefährdete Arten tauchen wieder auf oder vermehren sich. Darunter der Laubfrosch, der in allen anderen deutschen Millionenstädten ausgestorben ist, oder der Fransenenzian, der 2024 in einem vom LBV gepflegten Biotop in Schwabing blühte. Zugenommen hat jedoch die Gefährdung der letzten Vorkommen von Kiebitz und Rebhuhn: Beide Vogelarten sind durch zunehmende Bebauung der wenigen Rückzugsgebiete im Münchner Norden akut bedroht.
Stadtgrün und Bäume
Das Münchner Straßenbegleitgrün macht viele Hektar Fläche aus, doch konnte dort durch zu häufiges Mähen bislang kaum Leben festgestellt werden. Das hat sich 2024 nach einer Reduzierung der Mäharbeiten geändert: An vielen Stellen entstehen artenreiche Kleinstflächen, die beispielsweise Hummeln und anderen Wildbienen Lebensraum und Nahrung bieten. Viele Münchner Bäume konnten sich wegen des vielen Regens in diesem Jahr erholen. Traurige Ausnahme bleibt die Esche, die wegen eines eingeschleppten Pilzes häufig gefällt werden musste.
Fazit: „Die Münchner Strategie für biologische Vielfalt zeigt erste positive Effekte. Doch besonders bei der Ausweisung neuer Schutzgebiete, im Klimaschutz und beim Flächensparen muss die Stadt in den kommenden Jahren mehr tun,“ so Heinz Sedlmeier. „Wir hoffen im nächsten Jahr auf eine positivere Naturschutzbilanz mit deutlich weniger Flächenfraß als 2024.“
Quelle: LBV München