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Krailling | | von Unser Würmtal
Das Hauptgebäude soll vier Stockwerke auf rund 500 Quadratmeter Grundfläche umfassen.
Das Hauptgebäude soll vier Stockwerke auf rund 500 Quadratmeter Grundfläche umfassen. (3D-Grafik: Wechner Architektengesellschaft mbH)

Betreutes Wohnen geht in die nächste Runde

Das Bauprojekt „Betreutes Wohnen Krailling“ geht in die nächste Runde. Mehrheitlich stimmten die Gemeinderäte für die Aufnahme diverser Anmerkungen in den Bebauungsplan. Dieser wird ab 11. Januar erneut für vier Wochen im Rathaus zur Einsicht ausliegen.

In nichtöffentlicher und öffentlicher Sitzung diskutierten die Kraillinger Gemeinderäte ausgiebig über das Bauprojekt „Betreutes Wohnen“ am Maria-Eich-Wald. Grundlage dafür waren die Anmerkungen und Kritikpunkte zum Projekt aus der letzten Plan-Auslegungsphase. Planer Christian Ufer, Geschäftsführer der Starnberger Firma Terrabiota Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, erklärte vor dem Gemeinderat, welche Einwände in welcher Form Einlassung in den Bebauungsplan finden werden.

Zunächst ging es dabei um die oberirdischen Stellplätze sowie um die Anpassung der Waldfläche. „Die Waldnutzung soll nicht gestört sein“, betonte Ufer. „Alle Dinge, die wir über den Bau hinaus angehen, dienen dem Naturschutz.“ So werde auch das Thema Lichtverschmutzung in den Plan Aufnahme finden. „In Richtung Wald gibt es keine Außenbeleuchtung.“ Ob man nun den künftigen Bewohnern vorschreiben kann, dass sie ihre Jalousien ab Dämmerung schließen sollen, bleibt dahingestellt.

Ufer empfahl außerdem einen Streifen Frucht tragende Sträucher vor dem Wald anzupflanzen, um den Übergang zum Wald auch optisch angenehm zu gestalten.

Kritik der Grünen: Wald wird zu Baugrund

Der Bund Naturschutz hatte bereits vor der Sitzung die Kritikpunkte der Gegner zusammengefasst und auf den Arten- und Naturschutz abgestellt.

„Ein Schnäppchen ist das Bauprojekt nicht“, so auch Thomas Metzner (Grüne). „Wer sagt uns, dass wir hier nicht ein Augustinum hingestellt bekommen.“ „Wir befürchten, dass sich künftig viel weniger Kraillinger als gedacht die schicke Seniorenresidenz leisten können. Damit hätten wir wieder einen Zuzug und wenig für die Kraillinger getan“, erklärte Andrea Schulte-Kraus, Sprecherin der Grünen.

Es sei eine Unternehmung mit wirtschaftlichem Hintergrund und kein Sozialprojekt. „Das muss man klar sagen“, meinte Schulte-Kraus nach der Sitzung. „Wir sind dabei, Wald in Baugrund umzuwandeln. Das möchten wir nicht unter den Tisch fallen lassen. Das Projekt ist gut, aber es ist der falsche Platz.“

„Die unmittelbaren Anwohner haben ebenso Angst, dass sie künftig auf ein hohes Gebäude anstatt auf Wald schauen werden“, so Dietlind Freyer-Zacherl (FBK).

Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet nötig

Für die Baugenehmigung muss das Landratsamt Starnberg die betroffene Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausnehmen. „Nahezu alle Herausnahmewünsche wurden bisher genehmigt“, meinte Ufer nach der Sitzung. „Man wird sehen, wie sich das Landratsamt im Kraillinger Fall entscheidet.“ Ein sorgfältiger Umgang mit der Natur sei ihm wichtig, so der Planer. „Ich habe ein Anliegen an die Natur, so verfahre ich auch in Bezug auf die Planung in Krailling.“

Die Ratsmitglieder stimmten mehrheitlich für die Ergänzung des Bebauungsplans. Laut Bauamtsleiter Sebastian Beel wird dieser ab dem 11. Januar im Rathaus für vier Wochen zur neueren Einsichtnahme ausliegen.

Sollte dieser Bebauungsplan zum Zug kommen und der Bauherr den Bauantrag stellen, dann könnten nur im Januar und Februar Bäume gefällt werden. „Im darauffolgenden Mai könnten die Wurzelstöcke entfernt werden. Damit tragen wir Sorge für den Schutz der Tiere in den Brutzeiten“, erklärte Christian Ufer

Ausgleich auf der Sanatoriumswiese

Die gesamte betroffene Fläche beträgt 5.000 Quadratmeter und liegt südlich angrenzend an das bestehende Altenheim Maria Eich. 500 Quadratmeter davon ist tatsächlicher Baugrund für das Hauptgebäude. Auf insgesamt 1.500 Quadratmeter Fläche kommt man, wenn man zum Gebäude sämtliche Nebenbauten, Wege und Sitzgelegenheiten hinzurechnet. Die 5.000 Quadratmeter Wald sollen am Rande der Sanatoriumswiese, auf der so genannten Erdbeerwiese, ersetzt werden.

„Das Projekt ist eins der heißesten Projekte, die wir im Gemeinderat diskutieren“, meinte Schulte-Kraus. „Das dürfen wir nicht hinhudeln.“ In Christian Ufer habe Krailling zum Glück einen „sehr maßvollen Planer“. Dass Ufer das Projekt Ende 2018 übernommen habe, „ist ein großer Gewinn für uns alle“. Und auch Bauamtsleiter Sebastian Beel betonte: „Wir als Gemeinde haben die Hoheit übers Projekt und die Entscheidungen. Wir sind sowohl planerisch als auch anwaltlich sehr gut unterstützt. Ich kann versichern, dass wir viel mehr tun, als gesetzlich gefordert ist.“


Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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Das Hauptgebäude soll vier Stockwerke auf rund 500 Quadratmeter Grundfläche umfassen.
Das Hauptgebäude soll vier Stockwerke auf rund 500 Quadratmeter Grundfläche umfassen. (3D-Grafik: Wechner Architektengesellschaft mbH)

Betreutes Wohnen geht in die nächste Runde

Das Bauprojekt „Betreutes Wohnen Krailling“ geht in die nächste Runde. Mehrheitlich stimmten die Gemeinderäte für die Aufnahme diverser Anmerkungen in den Bebauungsplan. Dieser wird ab 11. Januar erneut für vier Wochen im Rathaus zur Einsicht ausliegen.

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In nichtöffentlicher und öffentlicher Sitzung diskutierten die Kraillinger Gemeinderäte ausgiebig über das Bauprojekt „Betreutes Wohnen“ am Maria-Eich-Wald. Grundlage dafür waren die Anmerkungen und Kritikpunkte zum Projekt aus der letzten Plan-Auslegungsphase. Planer Christian Ufer, Geschäftsführer der Starnberger Firma Terrabiota Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, erklärte vor dem Gemeinderat, welche Einwände in welcher Form Einlassung in den Bebauungsplan finden werden.

Zunächst ging es dabei um die oberirdischen Stellplätze sowie um die Anpassung der Waldfläche. „Die Waldnutzung soll nicht gestört sein“, betonte Ufer. „Alle Dinge, die wir über den Bau hinaus angehen, dienen dem Naturschutz.“ So werde auch das Thema Lichtverschmutzung in den Plan Aufnahme finden. „In Richtung Wald gibt es keine Außenbeleuchtung.“ Ob man nun den künftigen Bewohnern vorschreiben kann, dass sie ihre Jalousien ab Dämmerung schließen sollen, bleibt dahingestellt.

Ufer empfahl außerdem einen Streifen Frucht tragende Sträucher vor dem Wald anzupflanzen, um den Übergang zum Wald auch optisch angenehm zu gestalten.

Kritik der Grünen: Wald wird zu Baugrund

Der Bund Naturschutz hatte bereits vor der Sitzung die Kritikpunkte der Gegner zusammengefasst und auf den Arten- und Naturschutz abgestellt.

„Ein Schnäppchen ist das Bauprojekt nicht“, so auch Thomas Metzner (Grüne). „Wer sagt uns, dass wir hier nicht ein Augustinum hingestellt bekommen.“ „Wir befürchten, dass sich künftig viel weniger Kraillinger als gedacht die schicke Seniorenresidenz leisten können. Damit hätten wir wieder einen Zuzug und wenig für die Kraillinger getan“, erklärte Andrea Schulte-Kraus, Sprecherin der Grünen.

Es sei eine Unternehmung mit wirtschaftlichem Hintergrund und kein Sozialprojekt. „Das muss man klar sagen“, meinte Schulte-Kraus nach der Sitzung. „Wir sind dabei, Wald in Baugrund umzuwandeln. Das möchten wir nicht unter den Tisch fallen lassen. Das Projekt ist gut, aber es ist der falsche Platz.“

„Die unmittelbaren Anwohner haben ebenso Angst, dass sie künftig auf ein hohes Gebäude anstatt auf Wald schauen werden“, so Dietlind Freyer-Zacherl (FBK).

Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet nötig

Für die Baugenehmigung muss das Landratsamt Starnberg die betroffene Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausnehmen. „Nahezu alle Herausnahmewünsche wurden bisher genehmigt“, meinte Ufer nach der Sitzung. „Man wird sehen, wie sich das Landratsamt im Kraillinger Fall entscheidet.“ Ein sorgfältiger Umgang mit der Natur sei ihm wichtig, so der Planer. „Ich habe ein Anliegen an die Natur, so verfahre ich auch in Bezug auf die Planung in Krailling.“

Die Ratsmitglieder stimmten mehrheitlich für die Ergänzung des Bebauungsplans. Laut Bauamtsleiter Sebastian Beel wird dieser ab dem 11. Januar im Rathaus für vier Wochen zur neueren Einsichtnahme ausliegen.

Sollte dieser Bebauungsplan zum Zug kommen und der Bauherr den Bauantrag stellen, dann könnten nur im Januar und Februar Bäume gefällt werden. „Im darauffolgenden Mai könnten die Wurzelstöcke entfernt werden. Damit tragen wir Sorge für den Schutz der Tiere in den Brutzeiten“, erklärte Christian Ufer

Ausgleich auf der Sanatoriumswiese

Die gesamte betroffene Fläche beträgt 5.000 Quadratmeter und liegt südlich angrenzend an das bestehende Altenheim Maria Eich. 500 Quadratmeter davon ist tatsächlicher Baugrund für das Hauptgebäude. Auf insgesamt 1.500 Quadratmeter Fläche kommt man, wenn man zum Gebäude sämtliche Nebenbauten, Wege und Sitzgelegenheiten hinzurechnet. Die 5.000 Quadratmeter Wald sollen am Rande der Sanatoriumswiese, auf der so genannten Erdbeerwiese, ersetzt werden.

„Das Projekt ist eins der heißesten Projekte, die wir im Gemeinderat diskutieren“, meinte Schulte-Kraus. „Das dürfen wir nicht hinhudeln.“ In Christian Ufer habe Krailling zum Glück einen „sehr maßvollen Planer“. Dass Ufer das Projekt Ende 2018 übernommen habe, „ist ein großer Gewinn für uns alle“. Und auch Bauamtsleiter Sebastian Beel betonte: „Wir als Gemeinde haben die Hoheit übers Projekt und die Entscheidungen. Wir sind sowohl planerisch als auch anwaltlich sehr gut unterstützt. Ich kann versichern, dass wir viel mehr tun, als gesetzlich gefordert ist.“


Redaktion: Ulrike Seiffert / Unser Würmtal

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