Archiv - Nachrichten aus dem Würmtal
„Wir bauen zu groß, zu technisch und am falschen Ort“
Vortrag von Querdenker Professor Ingo Gabriel
„Wir bauen zu groß, zu technisch und am falschen Ort.“ Mit diesen Worten untermauerte der Querdenker Professor Ingo Gabriel seinen Vortrag zur Baukultur und den Effizienzvorgaben. Im Landratsamt gab er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Tipps wie heute richtig gebaut wird.
„Bevor Sie über Ihr zu bauendes Eigenheim nachdenken, sollten Sie erst mal gründlich ausmisten“, empfiehlt der Hochschullehrer und Architekt Ingo Gabriel den Bauherren, die ihn für Neu- und Umbau-Planungen engagieren. Um mit dem angestoßenen Denkprozess den Blick fürs Wesentliche zu schärfen: Wieviel Haus ist wirklich nötig, auch auf eine lebenslange Sicht hin, wenn die Kinder in absehbarer Zeit wieder aus dem Haus sind.
Nicht nur das Thema Baukultur bürstet er gegen den Strich. Auch mit anderen Irrtümern der Konsumgesellschaft geht Professor Ingo Gabriel scharfzüngig ins Gericht. Bei seinem Vortrag im Landratsamt Starnberg fesselte er über zwei Stunden Architekten und Energieberater und andere Interessenten und motivierte sie, klassische Systemgrenzen wie Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche zu hinterfragen und den Blick auf das Ganze zu wagen, Mobilität eingerechnet. Da kommt ein Passivhausbesitzer nämlich ganz schnell ins Zwielicht, wenn er mit einem gehobenen Mittelklassewagen oder gar SUV täglich 100 Kilometer zum Arbeitsplatz pendelt. „Der Mobilitätsrucksack wird immer üppiger“, sagt Gabriel und fordert als wesentliches Kriterium für den Energieverbrauch die Kilowattstunden pro Person.
Beim Bauen denkt selten schon jemand daran, wer die einmal wieder leerstehenden Kinderzimmer füllen soll oder wie ein Haus für das Alter fit gemacht werden kann. Gabriel rechnet minutiös vor, wieviel Geld das selten getragene Abendkleid oder eine Stunde Autofahren kostet. Im Vergleich dazu sind die Wärmedämmung oder die Solaranlage billige Schnäppchen. (Siehe Tabelle).
Was kostet eine Stunde

Weniger (Energie) ist oft mehr Wohnwert und Wohnqualität, so lautet auch das Resümee des Planers, der sich trotz seiner Verweigerung große Villen zu planen voller Auftragsbücher erfreut. „Schmerzensgeld“ für die Verletzung seiner Planungsgrundsätze nennt er denn auch die Honorare, die sich Bauherren es zusätzlich kosten lassen, wenn sie größer bauen, als Gabriel es ihnen nahelegt. Gabriel spricht deshalb von einer gewissen Unzurechnungsfähigkeit der Bauherren: oft sind sie auf Nebensächlichkeiten fixiert und verlieren den Blick für das Wesentliche. Grundsätzlich versucht er Bauherren dazu zu bringen, mit 30 Quadratmetern weniger zu bauen, die dadurch eingesparten Kosten und den Zeitgewinn zu sehen und die damit verbundene Freizeit bewusst zu genießen.
Die Beherrschbarkeit heute gängiger Techniken im Neubau stellt er ernsthaft in Frage. Und fordert schon mal Bachelor-Abschlüsse für das Elektriker-Handwerk, damit Programmierung von Steuerung und Regelung von Gebäudetechnik tatsächlich ein Optimum an Effizienz und Wohnatmosphäre bringen. Oft könnten die Bewohner die Technik gar nicht richtig handhaben; im Gegenteil: Verantwortungslosigkeit, Abhängigkeit oder auch Zeitverschwendung können die Folgen von Hightech-Schnickschnack im Eigenheim sein.
„Wir nehmen uns für die Planung viel zu wenig Zeit“, ist Professor Ingo Gabriel überzeugt und versteht sich gar als Therapeut, wenn er Kunden im Prozess zum eigenen Haus oder der Sanierung einer Bestandsimmobilie begleitet. Bewusstsein und Verhaltensweisen zu prägen sind ihm wichtig, aber ohne missionarischen Eifer, sondern ganz nebenbei, wenn nämlich das Ergebnis eines nachhaltigen und energieeffizienten Hauses nicht nur in seiner Wohnqualität überzeugt, sondern auch in seinem Umfeld. „Wir brauchen keine neuen Baugebiete, sondern andere Phantasien im Erfinden einer neuen Sparsamkeit“, resümiert Gabriel zum Abschluss der Veranstaltung.
Meinungen von Teilnehmern der Veranstaltung:
„Der Vortrag war sehr interessant, da hier das Thema Energiewende allgemein und auch speziell im Bereich Bauen nicht nur auf einem Gebiet, wie zum Beispiel einer weiteren Optimierung durch Dämmung und Technik konzentriert, sondern auch viele bisherige Verhaltensmuster hinterfragt wurden. Vor allem wurden auch die Themen Nutzerverhalten, Notwendigkeit von immer komplexerer Technik und maximaler Wohnfläche als auch die Frage des Wohnens am richtigen Ort im Zusammenhang mit Mobilität beleuchtet. Für die Bauleitplanung kann dies bedeuten, das Wohnflächen zentrumsnah geschaffen werden sollen und in diesen Bereichen auch bauliche Dichten möglicherweise optimiert werden müssen, soweit damit das Ziel bezahlbaren Wohnraums unter größtmöglicher Reduzierung bzw. Vermeidung von Fahrtstrecken zu Versorgungseinrichtungen erreicht werden kann.“
(Rainer Schnitzler, Bürgermeister der Gemeinde Pöcking)
"Die Ansätze von Professor Gabriel decken sich zu einem guten Teil mit den Überlegungen, wie man bezahlbaren Wohnraum im Landkreis und auf der Konversionsfläche in Feldafing realisieren könnte. Weniger ist oft mehr - das sollte man sich öfter vor Augen führen und mehr auf Qualität setzen. Das kann man auch erreichen, indem man beim Thema Wohnen über alternative Wohnformen wie Wohnungsbaugenossenschaften und Baugemeinschaften nachdenkt. Diese haben oft eine geringere Wohnfläche, aber durch Gemeinschaftsflächen entsteht eine hohe Wohnqualität, die dennoch bezahlbar bleibt. Die von der gfw erarbeitete Trendstudie Zukunftsregion Starnberg-AmmerSee entwirft unter anderem ein Szenario der sogenannten „Wert-Wirtschaft“, in dem sich Elemente dieser Argumentation wiederfinden. Der Vortrag hat mir gezeigt, dass nachhaltiges Bauen nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern gleichzeitig auch bezahlbar und damit sozial ist."
(Dr. Katharina Winter, Konversionsmanagerin der gfw Starnberg)
„Wir bauen zu groß, zu technisch und am falschen Ort“
Vortrag von Querdenker Professor Ingo Gabriel
„Wir bauen zu groß, zu technisch und am falschen Ort.“ Mit diesen Worten untermauerte der Querdenker Professor Ingo Gabriel seinen Vortrag zur Baukultur und den Effizienzvorgaben. Im Landratsamt gab er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Tipps wie heute richtig gebaut wird.
„Bevor Sie über Ihr zu bauendes Eigenheim nachdenken, sollten Sie erst mal gründlich ausmisten“, empfiehlt der Hochschullehrer und Architekt Ingo Gabriel den Bauherren, die ihn für Neu- und Umbau-Planungen engagieren. Um mit dem angestoßenen Denkprozess den Blick fürs Wesentliche zu schärfen: Wieviel Haus ist wirklich nötig, auch auf eine lebenslange Sicht hin, wenn die Kinder in absehbarer Zeit wieder aus dem Haus sind.
Nicht nur das Thema Baukultur bürstet er gegen den Strich. Auch mit anderen Irrtümern der Konsumgesellschaft geht Professor Ingo Gabriel scharfzüngig ins Gericht. Bei seinem Vortrag im Landratsamt Starnberg fesselte er über zwei Stunden Architekten und Energieberater und andere Interessenten und motivierte sie, klassische Systemgrenzen wie Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche zu hinterfragen und den Blick auf das Ganze zu wagen, Mobilität eingerechnet. Da kommt ein Passivhausbesitzer nämlich ganz schnell ins Zwielicht, wenn er mit einem gehobenen Mittelklassewagen oder gar SUV täglich 100 Kilometer zum Arbeitsplatz pendelt. „Der Mobilitätsrucksack wird immer üppiger“, sagt Gabriel und fordert als wesentliches Kriterium für den Energieverbrauch die Kilowattstunden pro Person.
Beim Bauen denkt selten schon jemand daran, wer die einmal wieder leerstehenden Kinderzimmer füllen soll oder wie ein Haus für das Alter fit gemacht werden kann. Gabriel rechnet minutiös vor, wieviel Geld das selten getragene Abendkleid oder eine Stunde Autofahren kostet. Im Vergleich dazu sind die Wärmedämmung oder die Solaranlage billige Schnäppchen. (Siehe Tabelle).
Was kostet eine Stunde

Weniger (Energie) ist oft mehr Wohnwert und Wohnqualität, so lautet auch das Resümee des Planers, der sich trotz seiner Verweigerung große Villen zu planen voller Auftragsbücher erfreut. „Schmerzensgeld“ für die Verletzung seiner Planungsgrundsätze nennt er denn auch die Honorare, die sich Bauherren es zusätzlich kosten lassen, wenn sie größer bauen, als Gabriel es ihnen nahelegt. Gabriel spricht deshalb von einer gewissen Unzurechnungsfähigkeit der Bauherren: oft sind sie auf Nebensächlichkeiten fixiert und verlieren den Blick für das Wesentliche. Grundsätzlich versucht er Bauherren dazu zu bringen, mit 30 Quadratmetern weniger zu bauen, die dadurch eingesparten Kosten und den Zeitgewinn zu sehen und die damit verbundene Freizeit bewusst zu genießen.
Die Beherrschbarkeit heute gängiger Techniken im Neubau stellt er ernsthaft in Frage. Und fordert schon mal Bachelor-Abschlüsse für das Elektriker-Handwerk, damit Programmierung von Steuerung und Regelung von Gebäudetechnik tatsächlich ein Optimum an Effizienz und Wohnatmosphäre bringen. Oft könnten die Bewohner die Technik gar nicht richtig handhaben; im Gegenteil: Verantwortungslosigkeit, Abhängigkeit oder auch Zeitverschwendung können die Folgen von Hightech-Schnickschnack im Eigenheim sein.
„Wir nehmen uns für die Planung viel zu wenig Zeit“, ist Professor Ingo Gabriel überzeugt und versteht sich gar als Therapeut, wenn er Kunden im Prozess zum eigenen Haus oder der Sanierung einer Bestandsimmobilie begleitet. Bewusstsein und Verhaltensweisen zu prägen sind ihm wichtig, aber ohne missionarischen Eifer, sondern ganz nebenbei, wenn nämlich das Ergebnis eines nachhaltigen und energieeffizienten Hauses nicht nur in seiner Wohnqualität überzeugt, sondern auch in seinem Umfeld. „Wir brauchen keine neuen Baugebiete, sondern andere Phantasien im Erfinden einer neuen Sparsamkeit“, resümiert Gabriel zum Abschluss der Veranstaltung.
Meinungen von Teilnehmern der Veranstaltung:
„Der Vortrag war sehr interessant, da hier das Thema Energiewende allgemein und auch speziell im Bereich Bauen nicht nur auf einem Gebiet, wie zum Beispiel einer weiteren Optimierung durch Dämmung und Technik konzentriert, sondern auch viele bisherige Verhaltensmuster hinterfragt wurden. Vor allem wurden auch die Themen Nutzerverhalten, Notwendigkeit von immer komplexerer Technik und maximaler Wohnfläche als auch die Frage des Wohnens am richtigen Ort im Zusammenhang mit Mobilität beleuchtet. Für die Bauleitplanung kann dies bedeuten, das Wohnflächen zentrumsnah geschaffen werden sollen und in diesen Bereichen auch bauliche Dichten möglicherweise optimiert werden müssen, soweit damit das Ziel bezahlbaren Wohnraums unter größtmöglicher Reduzierung bzw. Vermeidung von Fahrtstrecken zu Versorgungseinrichtungen erreicht werden kann.“
(Rainer Schnitzler, Bürgermeister der Gemeinde Pöcking)
"Die Ansätze von Professor Gabriel decken sich zu einem guten Teil mit den Überlegungen, wie man bezahlbaren Wohnraum im Landkreis und auf der Konversionsfläche in Feldafing realisieren könnte. Weniger ist oft mehr - das sollte man sich öfter vor Augen führen und mehr auf Qualität setzen. Das kann man auch erreichen, indem man beim Thema Wohnen über alternative Wohnformen wie Wohnungsbaugenossenschaften und Baugemeinschaften nachdenkt. Diese haben oft eine geringere Wohnfläche, aber durch Gemeinschaftsflächen entsteht eine hohe Wohnqualität, die dennoch bezahlbar bleibt. Die von der gfw erarbeitete Trendstudie Zukunftsregion Starnberg-AmmerSee entwirft unter anderem ein Szenario der sogenannten „Wert-Wirtschaft“, in dem sich Elemente dieser Argumentation wiederfinden. Der Vortrag hat mir gezeigt, dass nachhaltiges Bauen nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern gleichzeitig auch bezahlbar und damit sozial ist."
(Dr. Katharina Winter, Konversionsmanagerin der gfw Starnberg)
„Wir bauen zu groß, zu technisch und am falschen Ort“
Vortrag von Querdenker Professor Ingo Gabriel
„Wir bauen zu groß, zu technisch und am falschen Ort.“ Mit diesen Worten untermauerte der Querdenker Professor Ingo Gabriel seinen Vortrag zur Baukultur und den Effizienzvorgaben. Im Landratsamt gab er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Tipps wie heute richtig gebaut wird.
„Bevor Sie über Ihr zu bauendes Eigenheim nachdenken, sollten Sie erst mal gründlich ausmisten“, empfiehlt der Hochschullehrer und Architekt Ingo Gabriel den Bauherren, die ihn für Neu- und Umbau-Planungen engagieren. Um mit dem angestoßenen Denkprozess den Blick fürs Wesentliche zu schärfen: Wieviel Haus ist wirklich nötig, auch auf eine lebenslange Sicht hin, wenn die Kinder in absehbarer Zeit wieder aus dem Haus sind.
Nicht nur das Thema Baukultur bürstet er gegen den Strich. Auch mit anderen Irrtümern der Konsumgesellschaft geht Professor Ingo Gabriel scharfzüngig ins Gericht. Bei seinem Vortrag im Landratsamt Starnberg fesselte er über zwei Stunden Architekten und Energieberater und andere Interessenten und motivierte sie, klassische Systemgrenzen wie Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche zu hinterfragen und den Blick auf das Ganze zu wagen, Mobilität eingerechnet. Da kommt ein Passivhausbesitzer nämlich ganz schnell ins Zwielicht, wenn er mit einem gehobenen Mittelklassewagen oder gar SUV täglich 100 Kilometer zum Arbeitsplatz pendelt. „Der Mobilitätsrucksack wird immer üppiger“, sagt Gabriel und fordert als wesentliches Kriterium für den Energieverbrauch die Kilowattstunden pro Person.
Beim Bauen denkt selten schon jemand daran, wer die einmal wieder leerstehenden Kinderzimmer füllen soll oder wie ein Haus für das Alter fit gemacht werden kann. Gabriel rechnet minutiös vor, wieviel Geld das selten getragene Abendkleid oder eine Stunde Autofahren kostet. Im Vergleich dazu sind die Wärmedämmung oder die Solaranlage billige Schnäppchen. (Siehe Tabelle).
Was kostet eine Stunde

Weniger (Energie) ist oft mehr Wohnwert und Wohnqualität, so lautet auch das Resümee des Planers, der sich trotz seiner Verweigerung große Villen zu planen voller Auftragsbücher erfreut. „Schmerzensgeld“ für die Verletzung seiner Planungsgrundsätze nennt er denn auch die Honorare, die sich Bauherren es zusätzlich kosten lassen, wenn sie größer bauen, als Gabriel es ihnen nahelegt. Gabriel spricht deshalb von einer gewissen Unzurechnungsfähigkeit der Bauherren: oft sind sie auf Nebensächlichkeiten fixiert und verlieren den Blick für das Wesentliche. Grundsätzlich versucht er Bauherren dazu zu bringen, mit 30 Quadratmetern weniger zu bauen, die dadurch eingesparten Kosten und den Zeitgewinn zu sehen und die damit verbundene Freizeit bewusst zu genießen.
Die Beherrschbarkeit heute gängiger Techniken im Neubau stellt er ernsthaft in Frage. Und fordert schon mal Bachelor-Abschlüsse für das Elektriker-Handwerk, damit Programmierung von Steuerung und Regelung von Gebäudetechnik tatsächlich ein Optimum an Effizienz und Wohnatmosphäre bringen. Oft könnten die Bewohner die Technik gar nicht richtig handhaben; im Gegenteil: Verantwortungslosigkeit, Abhängigkeit oder auch Zeitverschwendung können die Folgen von Hightech-Schnickschnack im Eigenheim sein.
„Wir nehmen uns für die Planung viel zu wenig Zeit“, ist Professor Ingo Gabriel überzeugt und versteht sich gar als Therapeut, wenn er Kunden im Prozess zum eigenen Haus oder der Sanierung einer Bestandsimmobilie begleitet. Bewusstsein und Verhaltensweisen zu prägen sind ihm wichtig, aber ohne missionarischen Eifer, sondern ganz nebenbei, wenn nämlich das Ergebnis eines nachhaltigen und energieeffizienten Hauses nicht nur in seiner Wohnqualität überzeugt, sondern auch in seinem Umfeld. „Wir brauchen keine neuen Baugebiete, sondern andere Phantasien im Erfinden einer neuen Sparsamkeit“, resümiert Gabriel zum Abschluss der Veranstaltung.
Meinungen von Teilnehmern der Veranstaltung:
„Der Vortrag war sehr interessant, da hier das Thema Energiewende allgemein und auch speziell im Bereich Bauen nicht nur auf einem Gebiet, wie zum Beispiel einer weiteren Optimierung durch Dämmung und Technik konzentriert, sondern auch viele bisherige Verhaltensmuster hinterfragt wurden. Vor allem wurden auch die Themen Nutzerverhalten, Notwendigkeit von immer komplexerer Technik und maximaler Wohnfläche als auch die Frage des Wohnens am richtigen Ort im Zusammenhang mit Mobilität beleuchtet. Für die Bauleitplanung kann dies bedeuten, das Wohnflächen zentrumsnah geschaffen werden sollen und in diesen Bereichen auch bauliche Dichten möglicherweise optimiert werden müssen, soweit damit das Ziel bezahlbaren Wohnraums unter größtmöglicher Reduzierung bzw. Vermeidung von Fahrtstrecken zu Versorgungseinrichtungen erreicht werden kann.“
(Rainer Schnitzler, Bürgermeister der Gemeinde Pöcking)
"Die Ansätze von Professor Gabriel decken sich zu einem guten Teil mit den Überlegungen, wie man bezahlbaren Wohnraum im Landkreis und auf der Konversionsfläche in Feldafing realisieren könnte. Weniger ist oft mehr - das sollte man sich öfter vor Augen führen und mehr auf Qualität setzen. Das kann man auch erreichen, indem man beim Thema Wohnen über alternative Wohnformen wie Wohnungsbaugenossenschaften und Baugemeinschaften nachdenkt. Diese haben oft eine geringere Wohnfläche, aber durch Gemeinschaftsflächen entsteht eine hohe Wohnqualität, die dennoch bezahlbar bleibt. Die von der gfw erarbeitete Trendstudie Zukunftsregion Starnberg-AmmerSee entwirft unter anderem ein Szenario der sogenannten „Wert-Wirtschaft“, in dem sich Elemente dieser Argumentation wiederfinden. Der Vortrag hat mir gezeigt, dass nachhaltiges Bauen nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern gleichzeitig auch bezahlbar und damit sozial ist."
(Dr. Katharina Winter, Konversionsmanagerin der gfw Starnberg)