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| von Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Rückgang der Verkehrstoten und Verletzten

Rückgang der Verkehrstoten und Verletzten

Verkehrsbilanz 2019 für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Auch wenn bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle (+3,3%) ein leichter Anstieg zu verzeichnen war, reduzierte sich die Zahl der Unfälle mit Personenschäden und der verletzten Personen. Zudem war ein Rückgang bei den im Straßenverkehr getöteten Verkehrsteilnehmern zu verzeichnen.

Verkehrsunfallentwicklung 2019 im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord
(in Klammern Vergleichszahlen aus 2018)

1. Unfallentwicklung

Die Verkehrsunfallentwicklung des Jahres 2019 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord zeigt abermals eine leicht steigende Tendenz bei den Gesamtunfallzahlen. Es wurden 50.668 Verkehrsunfälle (49.032) - Vorjahreswerte in Klammern - aufgenommen. Dieser Bereich umfasst die zehn Landkreise Erding, Freising, Ebersberg, Dachau, Starnberg, Landsberg a. Lech, Fürstenfeldbruck, Eichstätt, Pfaffenhofen a. d. Ilm, Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt.

Es ereigneten sich 6.317 (6.486) Verkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen 8.253 (8.474) Personen verletzt wurden.

Im Jahr 2019 verloren 70 Menschen auf den Straßen in den Landkreisen des Präsidialbereichs Oberbayern Nord ihr Leben, 5 Personen weniger als im Vorjahr.

1.1 Räumliche Aufteilung der Unfälle

Innerhalb geschlossener Ortschaften wurden bei 30.294 Verkehrsunfällen 17 Menschen getötet.
Außerhalb geschlossener Ortschaften kamen bei 20.374 Verkehrsunfällen 53 Personen ums Leben.

1.2 Verkehrsunfalltote

Im Jahr 2019 konnte ein Rückgang der Zahl der Unfalltoten festgestellt werden. Wurden 2018 im Präsidialbereich 75 Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr getötet, waren es im Jahr 2019 70 Todesopfer.

2. Alkohol und Drogen

2019 war bei 653 (601) Verkehrsunfällen Alkoholgenuss unfallursächlich. Dies stellt einen Anstieg um 8,7 % dar. Bei diesen Unfällen wurden 415 (332) Personen verletzt. 5 (8) Menschen fanden dabei den Tod.

Die Unfälle unter Drogeneinfluss stiegen von 51 auf 69 an und bewegen sich damit weiterhin, verglichen mit den Alkoholunfällen, auf deutlich niedrigerem Niveau. Bei diesen Unfällen wurden 58 (32) Personen verletzt, drei Personen (0) wurden getötet.

3. Geschwindigkeit

Bei 1.766 Geschwindigkeitsunfällen kamen im Jahr 2019 16 Menschen ums Leben. Im Vergleich zum Vorjahr konnte damit eine Reduktion dieser Unfälle um 6,1% erreicht werden. Bei den Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang konnten 8 Personen oder 33,3 % weniger als Opfer registriert werden. Der Anteil der Geschwindigkeitsunfälle im Kontext des Gesamtunfallgeschehens bleibt weiterhin hoch.

Insgesamt wurden im Jahr 2019 im Rahmen der Verkehrsüberwachung mit technischem Gerät 181.737 Verkehrsteilnehmer beanstandet. Davon lagen 82.737 im Anzeigenbereich und 99.000 wurden verwarnt.

4. Junge Fahranfänger (18-24 Jahre)

Die Risikogruppe der jungen Fahranfänger war 2019 an 4.144 Verkehrsunfällen (4.266) beteiligt. Dies stellt einen Anteil von 8,2 % an der Summe aller Unfälle dar. 16 der hierbei getöteten 24 Personen und 1.155 der verletzten 2.377 Personen waren selbst junge Verkehrsteilnehmer.

Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 2.385 (2.450) Unfälle wurden durch die jungen Fahrer verursacht. 15 (11) Menschen fanden bei diesen Unfällen den Tod (21,4% aller Getöteten). 1.697 (1.819) Personen wurden dabei verletzt (20,6% aller Verletzten).

Die altersbedingte Risikobereitschaft und noch nicht hinreichend ausgereifte Fahrpraxis führen immer wieder zu Geschwindigkeits-, Vorfahrts- und Abbiegeunfällen, gerade bei nächtlichen Fahrten. Dies belegt auch die Tatsache, dass diese Zielgruppe zu 26,4 % an den Geschwindigkeitsunfällen und zu 20,2 % an den Alkoholunfällen beteiligt ist.

5. Seniorenunfälle (ab 65 Jahren)

Im Jahr 2019 waren ältere Menschen an 4.098 Verkehrsunfällen beteiligt, dies entspricht einem Anteil von 8,1 % an den Gesamtunfällen. Insgesamt ist ein stetiger Anstieg (29,3 %) bei den Unfällen mit Beteiligung von Senioren seit 2011 festzustellen. Diese Entwicklung ist auch bei den von Senioren verursachten Verkehrsunfällen (35,2%) zu beobachten. Die Zahl der getöteten Senioren ist mit 19 (21) im vergangenen Jahr um 9,5 % zurückgegangen.

6. Gurt- und Helmpflicht

Zehn der insgesamt 31 Todesopfer in PKW, LKW, Reisebus und Wohnmobil waren im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen nachweislich nicht angegurtet. Dies entspricht wieder einem Anteil von jährlich rund einem Drittel.

Alle getöteten Kradfahrer trugen hingegen den vorgeschriebenen Schutzhelm.

7. Motorradunfälle

Im Jahr 2019 waren 829 (858) Kradfahrer an 806 (825) Verkehrsunfällen beteiligt, 17 Kradfahrer wurden hierbei tödlich verletzt, während 2018 noch 22 Kradfahrer ihr Leben ließen. Die Zahl der verletzten Kradfahrer fiel bei diesen Unfällen zuletzt hingegen leicht von 716 auf 714 Personen (-0,3%).

Die häufigsten Unfallursachen bei Motorradunfällen waren erneut zu hohe Geschwindigkeit (24 %), fehlender Sicherheitsabstand (16 %), Fehler beim Überholen (12 %). Mit 456 (452) Verkehrsunfällen wurde gut die Hälfte durch die Motorradfahrer selbst verursacht. Motorradfahrende ab 45 Jahren waren in diesem Zusammenhang deutlich höher (ca. 38 %) als andere Altersgruppen an Motorradunfällen beteiligt.

8. Schulwegunfälle Im abgelaufenen Schuljahr war mit 71 Schulwegunfällen ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2017/2018 um 33 % zu verzeichnen. Die Zahl der verletzten Schüler sank von 122 auf 83. Glücklicherweise wurde im vergangenen Schuljahr zum vierten Mal in Folge wieder kein Schüler tödlich verletzt. Wo eine Verkehrsregelung durch Polizei oder Schulweghelfern stattfand, war überhaupt kein Unfall zu verzeichnen (2017/2018: ein Unfall). Letzteres zeigt einmal mehr, wie wichtig der Einsatz von Schulwegdiensten ist.

9. Fußgängerunfälle:

Im Jahr 2019 ereigneten sich im Bereich der Polizeipräsidiums Oberbayern Nord insgesamt 499 (532) Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fußgängern. Dabei kamen 6 (4) Fußgänger ums Leben und 381 (414) wurden verletzt.

10. Radfahrunfälle

Gab es im Jahr 2018 noch 2.011 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern, waren dies im Jahr 2019 mit 2.045 etwa zwei Prozent mehr. Dabei wurden 10 (6) Radfahrer getötet, 1.870 (1.844) Radfahrer wurden bei diesen Unfällen verletzt. Die deutliche Mehrheit, nämlich 69,1 % der Unfälle wurden von den Radfahrern selbst verursacht. Um Unfallfolgen zu minimieren, tragen die Fahrradfahrer auch selbst eine Verantwortung. Fahrradunfälle ohne Helm führen meistens zu gravierenden Kopfverletzungen – vor allem bei einem Zusammenstoß mit einem Kfz. So ist es besonders auffällig, dass 90 Prozent der getöteten Radfahrer keinen Helm trugen. Auch bei den schwerverletzten Radfahrern ist festzustellen, dass 241 (66,6%) der Radler keinen Helm trugen, bei den Leichtverletzten waren es 1.007 (66,8%). 10.1 Verkehrsunfälle mit Pedelecs

Noch beträgt der Anteil der Unfälle mit Pedelecs bisher nur rund 11 % an den Gesamtunfällen aller Rad Fahrenden. In den letzten Jahren zeigt sich aber eine deutlich ansteigende Tendenz. So wurden im Jahr 2019 insgesamt 242 (170) Unfälle (+42,3% im Vergleich zum Vorjahr) mit Pedelecs aufgenommen. Hierbei wurden insgesamt 234 (167) Pedelecfahrer verletzt und einer (1) getötet.

11. Elektrokleinstfahrzeuge

Elektro-Tretroller, oft auch als E-Scooter bezeichnet, sind im öffentlichen Straßenverkehr seit dem 15. Juni 2019 nach der sog. Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) erlaubt. Sie betrifft E-Scooter und Segways, nicht aber andere sog. Personal Light Electric Vehicles (PLEV) wie Airwheels, Hoverboards oder E-Skateboards, weil diese keine Lenk-/Haltestange haben. Bisher liegen beim PP Oberbayern Nord noch wenig Erfahrungen im Unfallgeschehen vor: Im Jahr 2019 ereigneten sich seit ihrer offiziellen Einführung Mitte Juni bisher zehn Verkehrsunfälle mit Beteiligung sog. Elektrokleinstfahrzeuge. Dabei wurden sieben Führer von Elektrokleinstfahrzeugen verletzt. Getötete Personen gab es bei diesen Unfällen bisher nicht. Fast alle, nämlich neun Verkehrsunfälle, wurden durch die Fahrer der Elektrokleinstfahrzeuge selbst verursacht. Hauptunfallursachen waren Alkohol/ Drogen, falsche Straßenbenutzung, Überholen und Sonstige Ursachen (z.B. Gleichgewichts- und Handhabungsprobleme).

12. Schwerverkehr

Im Jahr 2019 ereigneten sich 2.553 (2.635) Verkehrsunfälle, bei denen Schwerverkehrsfahrzeuge beteiligt waren.

Bei 1.709 (1.804) Unfällen, also bei 66,9 % aller Unfälle mit Schwerverkehrsbeteiligung, war der Schwerverkehr selbst der Unfallverursacher. 6 (8) Menschen wurden bei diesen Unfällen getötet und 428 (486) wurden verletzt.

13. Bundesautobahnen(*)

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 7.261 (7.271) Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen im Bereich des PP Oberbayern Nord registriert. Dies entspricht einem Rückgang um 0,1 Prozent. Dabei verloren 14 Menschen ihr Leben, fünf mehr als im Vorjahr. 151 (141) Personen wurden schwer verletzt, 1.265 (1.431) leicht verletzt. Die Beamten der Verkehrspolizeiinspektionen/Autobahnpolizeistation betreuen im hiesigen Bereich die Autobahnen A 8, A 9, A 92, A 93, A 94, A 96 und die A 99. (*) Diese Unfallstatistik umfasst auch Verkehrsunfälle im Übertragungsbereich der BAB im Bereich des Polizeipräsidiums München

14. Landstraßen außerorts

Im vergangenen Jahr nahmen zwar die Gesamtunfälle auf den außerörtlichen Landstraßen um 880 VU (+5,9 %) zu, die Unfallfolgen jedoch konnten bei den Toten um 8, bei den verletzten Personen um eine minimal gesenkt werden. Vor allem Kleinunfälle, die von der Polizei im Kurzaufnahmeverfahren bearbeitet werden, nahmen um 925 (+8,5 %) zu. Einen erheblichen Anteil daran bilden die Wildunfälle, über die nachfolgend gesondert berichtet wird.

15. Wildunfälle

Die Anzahl der Wildunfälle bildet mit rund 22 % einen erheblichen Anteil am gesamten Unfallgeschehen im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Bei den Wildunfällen gab es im Präsidialbereich einen Anstieg um knapp 10 Prozent von 10.160 auf 11.212.

45 (43) dieser Unfälle waren Unfälle mit Personenschaden, dabei wurden eine (0) Person getötet und 51 (44) Personen verletzt, schwere Verletzungen erlitten 20 (10) Personen. 17 (12) dieser Unfälle waren schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden und bei 99,4 % (11.150) aller Wildunfälle handelte es sich um Verkehrsunfälle im Kurzaufnahmeverfahren.

Wildunfälle ereignen sich im gesamten Jahresverlauf, wobei der späte Frühling bzw. Frühsommer und der Herbst im natürlichen Jahreskreislauf einen Schwerpunkt bilden.

Zudem verteilen sich Wildunfälle gleichmäßig auf alle Wochentage, wobei am Wochenende etwa 12 Prozent weniger Unfälle aufgenommen werden.

Vom Tagesverlauf gesehen konzentriert sich das Unfallgeschehen auf die Morgenstunden von 5 bis 7 Uhr und die Zeit von 21 Uhr bis Mitternacht.

In allen Landkreisen und der Stadt Ingolstadt gab es im vergangenen Jahr steigende Wildunfallzahlen. Die größten prozentualen Steigerungen verzeichnen der Landkreis Fürstenfeldbruck mit 15,9 %, der Landkreis Eichstätt mit 15,2% und der Landkreis Starnberg mit 13,4%.

Etwa 76,3 % der Wildunfälle werden durch Rehwild verursacht, den prozentual größten Anstieg gab es mit knapp 75 % bei den Wildunfällen mit Schwarzwild.

16. Unfallursachen

Hauptunfallursache Nummer 1 bei den registrierten Verkehrsunfällen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord bleibt nach wie vor Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und beim Ein- und Anfahren (18,8%), gefolgt vom ungenügenden Sicherheitsabstand (17,7%). Als dritthäufigste Unfallursache wurde die Nichtbeachtung der Vorfahrt bzw. des Vorranges (12,5%) festgestellt.

Die Unfallursache „Ablenkung“, die seit der Massenverbreitung von Smartphones und umfangreicher Entertainment-Technik in den Fahrzeugen auf breiter Ebene auch im Rahmen polizeilicher Verkehrsüberwachung bekämpft wird, ist zudem maßgeblich.

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Rückgang der Verkehrstoten und Verletzten

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Verkehrsbilanz 2019 für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Auch wenn bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle (+3,3%) ein leichter Anstieg zu verzeichnen war, reduzierte sich die Zahl der Unfälle mit Personenschäden und der verletzten Personen. Zudem war ein Rückgang bei den im Straßenverkehr getöteten Verkehrsteilnehmern zu verzeichnen.

Verkehrsunfallentwicklung 2019 im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord
(in Klammern Vergleichszahlen aus 2018)

1. Unfallentwicklung

Die Verkehrsunfallentwicklung des Jahres 2019 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord zeigt abermals eine leicht steigende Tendenz bei den Gesamtunfallzahlen. Es wurden 50.668 Verkehrsunfälle (49.032) - Vorjahreswerte in Klammern - aufgenommen. Dieser Bereich umfasst die zehn Landkreise Erding, Freising, Ebersberg, Dachau, Starnberg, Landsberg a. Lech, Fürstenfeldbruck, Eichstätt, Pfaffenhofen a. d. Ilm, Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt.

Es ereigneten sich 6.317 (6.486) Verkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen 8.253 (8.474) Personen verletzt wurden.

Im Jahr 2019 verloren 70 Menschen auf den Straßen in den Landkreisen des Präsidialbereichs Oberbayern Nord ihr Leben, 5 Personen weniger als im Vorjahr.

1.1 Räumliche Aufteilung der Unfälle

Innerhalb geschlossener Ortschaften wurden bei 30.294 Verkehrsunfällen 17 Menschen getötet.
Außerhalb geschlossener Ortschaften kamen bei 20.374 Verkehrsunfällen 53 Personen ums Leben.

1.2 Verkehrsunfalltote

Im Jahr 2019 konnte ein Rückgang der Zahl der Unfalltoten festgestellt werden. Wurden 2018 im Präsidialbereich 75 Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr getötet, waren es im Jahr 2019 70 Todesopfer.

2. Alkohol und Drogen

2019 war bei 653 (601) Verkehrsunfällen Alkoholgenuss unfallursächlich. Dies stellt einen Anstieg um 8,7 % dar. Bei diesen Unfällen wurden 415 (332) Personen verletzt. 5 (8) Menschen fanden dabei den Tod.

Die Unfälle unter Drogeneinfluss stiegen von 51 auf 69 an und bewegen sich damit weiterhin, verglichen mit den Alkoholunfällen, auf deutlich niedrigerem Niveau. Bei diesen Unfällen wurden 58 (32) Personen verletzt, drei Personen (0) wurden getötet.

3. Geschwindigkeit

Bei 1.766 Geschwindigkeitsunfällen kamen im Jahr 2019 16 Menschen ums Leben. Im Vergleich zum Vorjahr konnte damit eine Reduktion dieser Unfälle um 6,1% erreicht werden. Bei den Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang konnten 8 Personen oder 33,3 % weniger als Opfer registriert werden. Der Anteil der Geschwindigkeitsunfälle im Kontext des Gesamtunfallgeschehens bleibt weiterhin hoch.

Insgesamt wurden im Jahr 2019 im Rahmen der Verkehrsüberwachung mit technischem Gerät 181.737 Verkehrsteilnehmer beanstandet. Davon lagen 82.737 im Anzeigenbereich und 99.000 wurden verwarnt.

4. Junge Fahranfänger (18-24 Jahre)

Die Risikogruppe der jungen Fahranfänger war 2019 an 4.144 Verkehrsunfällen (4.266) beteiligt. Dies stellt einen Anteil von 8,2 % an der Summe aller Unfälle dar. 16 der hierbei getöteten 24 Personen und 1.155 der verletzten 2.377 Personen waren selbst junge Verkehrsteilnehmer.

Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 2.385 (2.450) Unfälle wurden durch die jungen Fahrer verursacht. 15 (11) Menschen fanden bei diesen Unfällen den Tod (21,4% aller Getöteten). 1.697 (1.819) Personen wurden dabei verletzt (20,6% aller Verletzten).

Die altersbedingte Risikobereitschaft und noch nicht hinreichend ausgereifte Fahrpraxis führen immer wieder zu Geschwindigkeits-, Vorfahrts- und Abbiegeunfällen, gerade bei nächtlichen Fahrten. Dies belegt auch die Tatsache, dass diese Zielgruppe zu 26,4 % an den Geschwindigkeitsunfällen und zu 20,2 % an den Alkoholunfällen beteiligt ist.

5. Seniorenunfälle (ab 65 Jahren)

Im Jahr 2019 waren ältere Menschen an 4.098 Verkehrsunfällen beteiligt, dies entspricht einem Anteil von 8,1 % an den Gesamtunfällen. Insgesamt ist ein stetiger Anstieg (29,3 %) bei den Unfällen mit Beteiligung von Senioren seit 2011 festzustellen. Diese Entwicklung ist auch bei den von Senioren verursachten Verkehrsunfällen (35,2%) zu beobachten. Die Zahl der getöteten Senioren ist mit 19 (21) im vergangenen Jahr um 9,5 % zurückgegangen.

6. Gurt- und Helmpflicht

Zehn der insgesamt 31 Todesopfer in PKW, LKW, Reisebus und Wohnmobil waren im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen nachweislich nicht angegurtet. Dies entspricht wieder einem Anteil von jährlich rund einem Drittel.

Alle getöteten Kradfahrer trugen hingegen den vorgeschriebenen Schutzhelm.

7. Motorradunfälle

Im Jahr 2019 waren 829 (858) Kradfahrer an 806 (825) Verkehrsunfällen beteiligt, 17 Kradfahrer wurden hierbei tödlich verletzt, während 2018 noch 22 Kradfahrer ihr Leben ließen. Die Zahl der verletzten Kradfahrer fiel bei diesen Unfällen zuletzt hingegen leicht von 716 auf 714 Personen (-0,3%).

Die häufigsten Unfallursachen bei Motorradunfällen waren erneut zu hohe Geschwindigkeit (24 %), fehlender Sicherheitsabstand (16 %), Fehler beim Überholen (12 %). Mit 456 (452) Verkehrsunfällen wurde gut die Hälfte durch die Motorradfahrer selbst verursacht. Motorradfahrende ab 45 Jahren waren in diesem Zusammenhang deutlich höher (ca. 38 %) als andere Altersgruppen an Motorradunfällen beteiligt.

8. Schulwegunfälle Im abgelaufenen Schuljahr war mit 71 Schulwegunfällen ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2017/2018 um 33 % zu verzeichnen. Die Zahl der verletzten Schüler sank von 122 auf 83. Glücklicherweise wurde im vergangenen Schuljahr zum vierten Mal in Folge wieder kein Schüler tödlich verletzt. Wo eine Verkehrsregelung durch Polizei oder Schulweghelfern stattfand, war überhaupt kein Unfall zu verzeichnen (2017/2018: ein Unfall). Letzteres zeigt einmal mehr, wie wichtig der Einsatz von Schulwegdiensten ist.

9. Fußgängerunfälle:

Im Jahr 2019 ereigneten sich im Bereich der Polizeipräsidiums Oberbayern Nord insgesamt 499 (532) Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fußgängern. Dabei kamen 6 (4) Fußgänger ums Leben und 381 (414) wurden verletzt.

10. Radfahrunfälle

Gab es im Jahr 2018 noch 2.011 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern, waren dies im Jahr 2019 mit 2.045 etwa zwei Prozent mehr. Dabei wurden 10 (6) Radfahrer getötet, 1.870 (1.844) Radfahrer wurden bei diesen Unfällen verletzt. Die deutliche Mehrheit, nämlich 69,1 % der Unfälle wurden von den Radfahrern selbst verursacht. Um Unfallfolgen zu minimieren, tragen die Fahrradfahrer auch selbst eine Verantwortung. Fahrradunfälle ohne Helm führen meistens zu gravierenden Kopfverletzungen – vor allem bei einem Zusammenstoß mit einem Kfz. So ist es besonders auffällig, dass 90 Prozent der getöteten Radfahrer keinen Helm trugen. Auch bei den schwerverletzten Radfahrern ist festzustellen, dass 241 (66,6%) der Radler keinen Helm trugen, bei den Leichtverletzten waren es 1.007 (66,8%). 10.1 Verkehrsunfälle mit Pedelecs

Noch beträgt der Anteil der Unfälle mit Pedelecs bisher nur rund 11 % an den Gesamtunfällen aller Rad Fahrenden. In den letzten Jahren zeigt sich aber eine deutlich ansteigende Tendenz. So wurden im Jahr 2019 insgesamt 242 (170) Unfälle (+42,3% im Vergleich zum Vorjahr) mit Pedelecs aufgenommen. Hierbei wurden insgesamt 234 (167) Pedelecfahrer verletzt und einer (1) getötet.

11. Elektrokleinstfahrzeuge

Elektro-Tretroller, oft auch als E-Scooter bezeichnet, sind im öffentlichen Straßenverkehr seit dem 15. Juni 2019 nach der sog. Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) erlaubt. Sie betrifft E-Scooter und Segways, nicht aber andere sog. Personal Light Electric Vehicles (PLEV) wie Airwheels, Hoverboards oder E-Skateboards, weil diese keine Lenk-/Haltestange haben. Bisher liegen beim PP Oberbayern Nord noch wenig Erfahrungen im Unfallgeschehen vor: Im Jahr 2019 ereigneten sich seit ihrer offiziellen Einführung Mitte Juni bisher zehn Verkehrsunfälle mit Beteiligung sog. Elektrokleinstfahrzeuge. Dabei wurden sieben Führer von Elektrokleinstfahrzeugen verletzt. Getötete Personen gab es bei diesen Unfällen bisher nicht. Fast alle, nämlich neun Verkehrsunfälle, wurden durch die Fahrer der Elektrokleinstfahrzeuge selbst verursacht. Hauptunfallursachen waren Alkohol/ Drogen, falsche Straßenbenutzung, Überholen und Sonstige Ursachen (z.B. Gleichgewichts- und Handhabungsprobleme).

12. Schwerverkehr

Im Jahr 2019 ereigneten sich 2.553 (2.635) Verkehrsunfälle, bei denen Schwerverkehrsfahrzeuge beteiligt waren.

Bei 1.709 (1.804) Unfällen, also bei 66,9 % aller Unfälle mit Schwerverkehrsbeteiligung, war der Schwerverkehr selbst der Unfallverursacher. 6 (8) Menschen wurden bei diesen Unfällen getötet und 428 (486) wurden verletzt.

13. Bundesautobahnen(*)

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 7.261 (7.271) Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen im Bereich des PP Oberbayern Nord registriert. Dies entspricht einem Rückgang um 0,1 Prozent. Dabei verloren 14 Menschen ihr Leben, fünf mehr als im Vorjahr. 151 (141) Personen wurden schwer verletzt, 1.265 (1.431) leicht verletzt. Die Beamten der Verkehrspolizeiinspektionen/Autobahnpolizeistation betreuen im hiesigen Bereich die Autobahnen A 8, A 9, A 92, A 93, A 94, A 96 und die A 99. (*) Diese Unfallstatistik umfasst auch Verkehrsunfälle im Übertragungsbereich der BAB im Bereich des Polizeipräsidiums München

14. Landstraßen außerorts

Im vergangenen Jahr nahmen zwar die Gesamtunfälle auf den außerörtlichen Landstraßen um 880 VU (+5,9 %) zu, die Unfallfolgen jedoch konnten bei den Toten um 8, bei den verletzten Personen um eine minimal gesenkt werden. Vor allem Kleinunfälle, die von der Polizei im Kurzaufnahmeverfahren bearbeitet werden, nahmen um 925 (+8,5 %) zu. Einen erheblichen Anteil daran bilden die Wildunfälle, über die nachfolgend gesondert berichtet wird.

15. Wildunfälle

Die Anzahl der Wildunfälle bildet mit rund 22 % einen erheblichen Anteil am gesamten Unfallgeschehen im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Bei den Wildunfällen gab es im Präsidialbereich einen Anstieg um knapp 10 Prozent von 10.160 auf 11.212.

45 (43) dieser Unfälle waren Unfälle mit Personenschaden, dabei wurden eine (0) Person getötet und 51 (44) Personen verletzt, schwere Verletzungen erlitten 20 (10) Personen. 17 (12) dieser Unfälle waren schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden und bei 99,4 % (11.150) aller Wildunfälle handelte es sich um Verkehrsunfälle im Kurzaufnahmeverfahren.

Wildunfälle ereignen sich im gesamten Jahresverlauf, wobei der späte Frühling bzw. Frühsommer und der Herbst im natürlichen Jahreskreislauf einen Schwerpunkt bilden.

Zudem verteilen sich Wildunfälle gleichmäßig auf alle Wochentage, wobei am Wochenende etwa 12 Prozent weniger Unfälle aufgenommen werden.

Vom Tagesverlauf gesehen konzentriert sich das Unfallgeschehen auf die Morgenstunden von 5 bis 7 Uhr und die Zeit von 21 Uhr bis Mitternacht.

In allen Landkreisen und der Stadt Ingolstadt gab es im vergangenen Jahr steigende Wildunfallzahlen. Die größten prozentualen Steigerungen verzeichnen der Landkreis Fürstenfeldbruck mit 15,9 %, der Landkreis Eichstätt mit 15,2% und der Landkreis Starnberg mit 13,4%.

Etwa 76,3 % der Wildunfälle werden durch Rehwild verursacht, den prozentual größten Anstieg gab es mit knapp 75 % bei den Wildunfällen mit Schwarzwild.

16. Unfallursachen

Hauptunfallursache Nummer 1 bei den registrierten Verkehrsunfällen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord bleibt nach wie vor Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und beim Ein- und Anfahren (18,8%), gefolgt vom ungenügenden Sicherheitsabstand (17,7%). Als dritthäufigste Unfallursache wurde die Nichtbeachtung der Vorfahrt bzw. des Vorranges (12,5%) festgestellt.

Die Unfallursache „Ablenkung“, die seit der Massenverbreitung von Smartphones und umfangreicher Entertainment-Technik in den Fahrzeugen auf breiter Ebene auch im Rahmen polizeilicher Verkehrsüberwachung bekämpft wird, ist zudem maßgeblich.

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