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| von Redaktion Wuermtal.Net

"PLANT FOR THE PLANET" in Gauting

Mit einer Baumpflanzaktion im Rathausgarten hat die Fair-Trade-Steuerungsgruppe im Rahmen von „Fairer Woche“ und „Klimawoche“ ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Daran beteiligt waren auch die beiden Botschafter von „Plant for the planet“, Mahima und Hemant Arunkomar.

Ein sogenannter Lebkuchenbaum wurde eigens für den schattigen Standort ausgesucht. Er soll im Frühjahr durch seine Farben und im Herbst durch den Geruch seiner Blätter nach Zimt und Karamell bestechen. Die symbolische Baumpflanzung sollte darauf hinweisen, dass durch die massenhafte und weltweite Aufforstung geeigneter Flächen mit einer Billion Bäume auf  900 Millionen Hektar zwei Drittel der jemals vom Menschen verursachten CO2-Emissionen im Boden gebunden werden könnten. Eine Perspektive, die nicht nur Hoffnung gibt, sondern auch realistisch durchführbar erscheint.

An diesem Ziel arbeitet seit 2007 die Initiative „Plant for the planet“, die von dem jugendlichen Felix Finkbeiner gegründet wurde.

Im gleichen Sinn hat die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich 2019 eine Studie mit dem Titel „Wie Bäume das Klima retten könnten“ veröffentlicht. Im Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass derzeit ein Gebiet so groß wie die USA, aber weltweit verteilt zur Verfügung steht, um durch Aufforstung 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff auf natürliche Weise zu speichern. Damit bekommt „Plant for the planet“ im Nachhinein ein solides wissenschaftliches Fundament.

Im Anschluss der Baumpflanzung referierte Mahima Arunkomar im großen Sitzungssaal des Rathauses mit einem einleuchtenden Vortrag über die Grundlagen des Klimawandels und seine Bekämpfung durch die weltweite Baumpflanzungsinitiative. Bezeichnend, dass immer mehr Jugendliche die Initative ergreifen, um die Schäden zu reparieren, die ihre Zukunft gefährden und die Generationen vorher angerichtet haben.

Bedauerlich, dass der Vortrag unter Ausschluss der Öffentlichkeit und vor leeren Stuhlreihen stattgefunden hat. Kein einziger Gautinger Bürger interessierte sich an diesem Abend für das Thema, obwohl die Werbetrommel auf allen Medien kräftig gerührt wurde. Das war leider an Peinlichkeit nicht mehr zu übertreffen.

(Quelle Öko & Fair Umweltzentrum Gauting)

Leserbrief

Faire Woche, Klimawoche, die Gemeinde Gauting unternimmt alles, um Menschen wachzurütteln und Engagement zu wecken. Umweltreferent Willi Rodrian läuft sich buchstäblich die Hacken ab, organisiert mit seinen kooperierenden Partner*innen Veranstaltungen - und keiner geht hin.

Die Filmgespräche im Kino Breitwand waren wenigstens noch mit einer Handvoll Besucher besetzt. Das waren aber auch diesmal wieder die immer Gleichen, die zum harten Kern der Umweltaktivisten gezählt werden müssen.

Aber der absolute Tiefpunkt des Desinteresses Gautinger Bürger war beim Vortrag von Mahima Arunkomar von „Plant for the planet“ im Sitzungssaal des Rathauses. Trotz intensiver Werbung in allen Medienkanälen musste Mahima vor null Zuhörern referieren. Es waren also null Landes- oder Kommunalpolitiker*innen, null Parteimitglieder jeglicher Färbung, null Unternehmer*innen, null Rentner*innen, null Jugendliche dabei. Wie peinlich!

Wie brüllte ein Mensch neulich beim Fernseh-Interview ins Micro: „Klimaschutz! Ich kann‘s nicht mehr hören diese Scheiße! Als ob’s nix Wichtigeres gibt!“ Ist das auch die in Gauting vorherrschende Meinung? Es ist zu vermuten.

Nun, es gibt tatsächlich nichts Wichtigeres. Denn wenn jetzt nichts passiert, dann ist in 8 Jahren der Punkt erreicht, an dem das Erde-System unumkehrbar kollabiert. Satirisch betrachtet ist das nicht so schlimm: Bis dahin sind es immerhin noch 16 Urlaubsflüge, 7 Oktoberfeste und mindestens 2 neue BMW. Und dann schaumamal…

Jeder weiß es mittlerweile, aber kaum jemanden scheint es zu interessieren. Beteiligung an der Klimademo ist die eine Sache, aber persönliche Konsequenzen sind eine ganz andere. Die finden einfach nicht statt.

Vergleichbare Veranstaltungen in anderen Gemeinden ziehen über hundert Menschen an und lösen einen Schub an Engagement aus. In Gauting dagegen sind Veranstaltungen über die Themen Umwelt, Klima, Fairtrade oder Menschenrechte mit zuverlässiger Regelmäßigkeit ein Desaster, nicht nur finanziell, sondern gesellschaftlich. Diese Erfahrung bestätigt sich ein ums andere Mal seit vielen Jahren. Besserung ist nicht in Sicht.

Was leben hier nur für Menschen?

Karl Heinz Jobst (Gauting)

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Mit einer Baumpflanzaktion im Rathausgarten hat die Fair-Trade-Steuerungsgruppe im Rahmen von „Fairer Woche“ und „Klimawoche“ ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Daran beteiligt waren auch die beiden Botschafter von „Plant for the planet“, Mahima und Hemant Arunkomar.

Ein sogenannter Lebkuchenbaum wurde eigens für den schattigen Standort ausgesucht. Er soll im Frühjahr durch seine Farben und im Herbst durch den Geruch seiner Blätter nach Zimt und Karamell bestechen. Die symbolische Baumpflanzung sollte darauf hinweisen, dass durch die massenhafte und weltweite Aufforstung geeigneter Flächen mit einer Billion Bäume auf  900 Millionen Hektar zwei Drittel der jemals vom Menschen verursachten CO2-Emissionen im Boden gebunden werden könnten. Eine Perspektive, die nicht nur Hoffnung gibt, sondern auch realistisch durchführbar erscheint.

An diesem Ziel arbeitet seit 2007 die Initiative „Plant for the planet“, die von dem jugendlichen Felix Finkbeiner gegründet wurde.

Im gleichen Sinn hat die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich 2019 eine Studie mit dem Titel „Wie Bäume das Klima retten könnten“ veröffentlicht. Im Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass derzeit ein Gebiet so groß wie die USA, aber weltweit verteilt zur Verfügung steht, um durch Aufforstung 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff auf natürliche Weise zu speichern. Damit bekommt „Plant for the planet“ im Nachhinein ein solides wissenschaftliches Fundament.

Im Anschluss der Baumpflanzung referierte Mahima Arunkomar im großen Sitzungssaal des Rathauses mit einem einleuchtenden Vortrag über die Grundlagen des Klimawandels und seine Bekämpfung durch die weltweite Baumpflanzungsinitiative. Bezeichnend, dass immer mehr Jugendliche die Initative ergreifen, um die Schäden zu reparieren, die ihre Zukunft gefährden und die Generationen vorher angerichtet haben.

Bedauerlich, dass der Vortrag unter Ausschluss der Öffentlichkeit und vor leeren Stuhlreihen stattgefunden hat. Kein einziger Gautinger Bürger interessierte sich an diesem Abend für das Thema, obwohl die Werbetrommel auf allen Medien kräftig gerührt wurde. Das war leider an Peinlichkeit nicht mehr zu übertreffen.

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Wie brüllte ein Mensch neulich beim Fernseh-Interview ins Micro: „Klimaschutz! Ich kann‘s nicht mehr hören diese Scheiße! Als ob’s nix Wichtigeres gibt!“ Ist das auch die in Gauting vorherrschende Meinung? Es ist zu vermuten.

Nun, es gibt tatsächlich nichts Wichtigeres. Denn wenn jetzt nichts passiert, dann ist in 8 Jahren der Punkt erreicht, an dem das Erde-System unumkehrbar kollabiert. Satirisch betrachtet ist das nicht so schlimm: Bis dahin sind es immerhin noch 16 Urlaubsflüge, 7 Oktoberfeste und mindestens 2 neue BMW. Und dann schaumamal…

Jeder weiß es mittlerweile, aber kaum jemanden scheint es zu interessieren. Beteiligung an der Klimademo ist die eine Sache, aber persönliche Konsequenzen sind eine ganz andere. Die finden einfach nicht statt.

Vergleichbare Veranstaltungen in anderen Gemeinden ziehen über hundert Menschen an und lösen einen Schub an Engagement aus. In Gauting dagegen sind Veranstaltungen über die Themen Umwelt, Klima, Fairtrade oder Menschenrechte mit zuverlässiger Regelmäßigkeit ein Desaster, nicht nur finanziell, sondern gesellschaftlich. Diese Erfahrung bestätigt sich ein ums andere Mal seit vielen Jahren. Besserung ist nicht in Sicht.

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