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Auf der landwirtschaftlichen Fläche links soll eine große Agri-Photovoltaikanlage entstehen - weitere Fotos s.u. (Foto: Unser Würmtal)
Auf der landwirtschaftlichen Fläche links soll eine große Agri-Photovoltaikanlage entstehen - weitere Fotos s.u. (Foto: Unser Würmtal)

Agri-PV in Planegg ganz groß

Die „Bürger-Energie Unterhaching“ will zwischen Planegg und Krailling eine große Agri-Photovoltaikanlage bauen

Mehr als zwei Jahre ist es her, dass Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) ein fulminantes Photovoltaik-Projekt für Planegg vorstellte. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Judith Grimme (Grüne) zeichnete er das Bild einer riesigen Anlage nahe dem Kraillinger Friedhof auf Planegger Grund und Boden und sagte: „Alles ist schon unterschriftsreif.“ Doch so flott ging es dann doch nicht.

Umsetzung schnell möglich

Jetzt aber präsentierte Nafziger dem Gemeinderat seine Pläne, die in den letzten Monaten unter Ausschluß der Öffentlichkeit gereift waren. Mit dem Unternehmen „Bürger-Energie Unterhaching“ (BEU) war ein Betreiber gefunden, und auch das Problem eines geeigneten Grundstücks für eine so genannte Agri-Photovoltaikanlage ließ sich mit Hilfe von Gemeinderat Baron Philipp von Hirsch, einem Parteifreund Nafzigers, schnell lösen: Ein 8,5 Hektar großes landwirtschaftliches Grundstück an der Ortsgrenze Planeggs zu Krailling.

Das Feld ist an einen Gilchinger Landwirt verpachtet. Der kann den Grund und Boden auch weiterhin landwirtschaftlich nutzen, denn das Projekt soll nach dem Agrivoltaik-Modell entstehen: Die landwirtschaftliche Fläche bleibt erhalten, die Photovoltaik-Paneelen werden auf Stelzen über der Anbaufläche montiert, auf rund 66 Prozent seiner Fläche kann der Landwirt auch weiterhin anbauen.

Derartige Anlagen gibt es in Deutschland schon etliche, die in Planegg, sagt Thorsten Grebe, Geschäftsführer der BEU, soll allerdings die größte ihrer Art in Süddeutschland werden. „Ihrer Art“ heißt: die Anlage ist rein kommerziell ausgerichtet, es gibt eine attraktive Bürgerbeteiligung – Anteile sind ab 500 Euro möglich – und der erzeugte Strom wird direkt in das Netz eingespeist.

Erzeugt werden rund 4,5 Megawatt Strom, das würde, rein theoretisch ausreichen, um 25 Prozent aller Planegger Haushalte mit Strom zu versorgen. Dazu kommt eine Batterieanlage, die den zunächst zu viel produzierten Strom speichert und später wieder abgeben kann – ein Pilotprojekt, sagen die Betreiber.

Wer verdient?

Keine Auskunft erhält die Öffentlichkeit allerdings über interne Kosten und Preise. Das Unternehmen zahlt einen Pachtbetrag direkt an Baron von Hirsch und bekommt eine auf die neue Ertragsfläche zugeschnittene Pacht vom Landwirt.

Für den Bau der Anlage werden zur Zeit rund fünf Millionen Euro angesetzt. Das Geld soll vom Unternehmen selbst, den Einlagen der Bürger an der Genossenschaft und möglicherweise noch durch einen Kredit aufgebracht werden. Für die Bauzeit hat man sich, sagt Bürgermeister Hermann Nafziger, ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Schon Ende 2025 soll mit dem Bau der Anlage begonnen werden.

Im Gemeinderat gab es fast nur Lob für das ehrgeizige Vorhaben. Allerdings wurden auch einige kritische Fragen gestellt. Angelika Lawo (Grüne Gruppe 21) wies darauf hin, dass die Gemeinde nun den gerade erst verabschiedeten neuen Flächennutzungsplan ändern müsse, der an dieser Stelle eigentlich nur reine Grünflächen vorsieht.

Vorteile für Bürger?

Oliver Pannke, Projektentwicklungsleiter der BEU stellte die Vorteile des Standorts heraus: „Ringsherum Grün und schützende Wälder und ein nur 450 Meter entfernter Einspeisepunkt für den erzeugten Strom.“ Im übrigen sei der Standort schon heute gut anfahrbar, es müssten keine neuen Straßen gebaut werden. Lawo, Peter von Schall-Riaucour (PP&M) und Florian Zeller (FW) wollten wissen, wovon Bürger profitierten, die keine Anteile an der Anlage erworben hätten: „Das ist kaum ausmachbar“, sagte Lawo, „der Gewinn liegt wohl eher im ideellen Bereich“ oder, wie sich von Schall ausdrückte: „Das Moralische ist wohl das Leuchtturmprojekt.“

Jürgen Peters (Grüne) weist darauf hin, dass die CO2-Einsparung durch die geplante PV-Anlage 25-mal so groß ist als die CO2-Einsparung durch den Maisanbau, den es früher auf derselben Fläche schon gab. Und die zweite Bürgermeisterin Judith Grimme, auch Grüne, sieht nun vor allem das Klimaschutzkonzept der Gemeinde gestärkt: „Eigentlich sollten heute hier die Sektkorken knallen und wir auf das Ereignis anstoßen.“

In den nächsten Monaten wird nun die Gemeindeverwaltung zusammen mit Fachleuten alle relevanten Fragen zu klären versuchen. Am Schluß steht ein Projektmanagement, wo alle Fäden zusammenlaufen.

weiter Infos Photovoltaik vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

Redaktion Unser Würmtal / zu

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Auf der landwirtschaftlichen Fläche links soll eine große Agri-Photovoltaikanlage entstehen - weitere Fotos s.u. (Foto: Unser Würmtal)
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Agri-PV in Planegg ganz groß

Die „Bürger-Energie Unterhaching“ will zwischen Planegg und Krailling eine große Agri-Photovoltaikanlage bauen

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Mehr als zwei Jahre ist es her, dass Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) ein fulminantes Photovoltaik-Projekt für Planegg vorstellte. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Judith Grimme (Grüne) zeichnete er das Bild einer riesigen Anlage nahe dem Kraillinger Friedhof auf Planegger Grund und Boden und sagte: „Alles ist schon unterschriftsreif.“ Doch so flott ging es dann doch nicht.

Umsetzung schnell möglich

Jetzt aber präsentierte Nafziger dem Gemeinderat seine Pläne, die in den letzten Monaten unter Ausschluß der Öffentlichkeit gereift waren. Mit dem Unternehmen „Bürger-Energie Unterhaching“ (BEU) war ein Betreiber gefunden, und auch das Problem eines geeigneten Grundstücks für eine so genannte Agri-Photovoltaikanlage ließ sich mit Hilfe von Gemeinderat Baron Philipp von Hirsch, einem Parteifreund Nafzigers, schnell lösen: Ein 8,5 Hektar großes landwirtschaftliches Grundstück an der Ortsgrenze Planeggs zu Krailling.

Das Feld ist an einen Gilchinger Landwirt verpachtet. Der kann den Grund und Boden auch weiterhin landwirtschaftlich nutzen, denn das Projekt soll nach dem Agrivoltaik-Modell entstehen: Die landwirtschaftliche Fläche bleibt erhalten, die Photovoltaik-Paneelen werden auf Stelzen über der Anbaufläche montiert, auf rund 66 Prozent seiner Fläche kann der Landwirt auch weiterhin anbauen.

Derartige Anlagen gibt es in Deutschland schon etliche, die in Planegg, sagt Thorsten Grebe, Geschäftsführer der BEU, soll allerdings die größte ihrer Art in Süddeutschland werden. „Ihrer Art“ heißt: die Anlage ist rein kommerziell ausgerichtet, es gibt eine attraktive Bürgerbeteiligung – Anteile sind ab 500 Euro möglich – und der erzeugte Strom wird direkt in das Netz eingespeist.

Erzeugt werden rund 4,5 Megawatt Strom, das würde, rein theoretisch ausreichen, um 25 Prozent aller Planegger Haushalte mit Strom zu versorgen. Dazu kommt eine Batterieanlage, die den zunächst zu viel produzierten Strom speichert und später wieder abgeben kann – ein Pilotprojekt, sagen die Betreiber.

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Keine Auskunft erhält die Öffentlichkeit allerdings über interne Kosten und Preise. Das Unternehmen zahlt einen Pachtbetrag direkt an Baron von Hirsch und bekommt eine auf die neue Ertragsfläche zugeschnittene Pacht vom Landwirt.

Für den Bau der Anlage werden zur Zeit rund fünf Millionen Euro angesetzt. Das Geld soll vom Unternehmen selbst, den Einlagen der Bürger an der Genossenschaft und möglicherweise noch durch einen Kredit aufgebracht werden. Für die Bauzeit hat man sich, sagt Bürgermeister Hermann Nafziger, ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Schon Ende 2025 soll mit dem Bau der Anlage begonnen werden.

Im Gemeinderat gab es fast nur Lob für das ehrgeizige Vorhaben. Allerdings wurden auch einige kritische Fragen gestellt. Angelika Lawo (Grüne Gruppe 21) wies darauf hin, dass die Gemeinde nun den gerade erst verabschiedeten neuen Flächennutzungsplan ändern müsse, der an dieser Stelle eigentlich nur reine Grünflächen vorsieht.

Vorteile für Bürger?

Oliver Pannke, Projektentwicklungsleiter der BEU stellte die Vorteile des Standorts heraus: „Ringsherum Grün und schützende Wälder und ein nur 450 Meter entfernter Einspeisepunkt für den erzeugten Strom.“ Im übrigen sei der Standort schon heute gut anfahrbar, es müssten keine neuen Straßen gebaut werden. Lawo, Peter von Schall-Riaucour (PP&M) und Florian Zeller (FW) wollten wissen, wovon Bürger profitierten, die keine Anteile an der Anlage erworben hätten: „Das ist kaum ausmachbar“, sagte Lawo, „der Gewinn liegt wohl eher im ideellen Bereich“ oder, wie sich von Schall ausdrückte: „Das Moralische ist wohl das Leuchtturmprojekt.“

Jürgen Peters (Grüne) weist darauf hin, dass die CO2-Einsparung durch die geplante PV-Anlage 25-mal so groß ist als die CO2-Einsparung durch den Maisanbau, den es früher auf derselben Fläche schon gab. Und die zweite Bürgermeisterin Judith Grimme, auch Grüne, sieht nun vor allem das Klimaschutzkonzept der Gemeinde gestärkt: „Eigentlich sollten heute hier die Sektkorken knallen und wir auf das Ereignis anstoßen.“

In den nächsten Monaten wird nun die Gemeindeverwaltung zusammen mit Fachleuten alle relevanten Fragen zu klären versuchen. Am Schluß steht ein Projektmanagement, wo alle Fäden zusammenlaufen.

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